Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 3. Schaffhausen, 1863.oder zarathustrischen Charakter, - mit dem Dualismus des Lichtes ([fremdsprachliches Material]) und der Finsterniss ([fremdsprachliches Material]) als obersten Grundsatz. Die christlichen Bestandtheile und Formen könnte Manei. selbst mit der geheimen Absicht gewählt haben, dadurch leichter seiner Lehre bei den Christen Eingang zu verschaffen und mit dem Christenthume den vorausgesehenen Kampf bestehen zu können, weshalb er sich den Christen als Denjenigen darstellte, welcher die mit dem Erscheinen des Paraklet verheissene reinere Wahrheit, das vollkommnere Licht bringe.1) Nach den Verheissungen von Christus, welcher aus dem Lichtreiche seines Vaters zu den Menschen in einem Scheinkörper2) herabstieg und den leidenvollen Scheintod am Kreuze sterben musste, soll die Finsterniss und das Böse dieser Welt vollständig durch das reine Wort und durch die frommen Werke überwunden und entfernt werden, - der Geist, welchen die Materie, der Satan, gleichsam zum Theil verschlungen hat und in ihren Banden gefangen hält, muss wieder befreit und reiner Geist sein. Den Kampf zwischen dem Lichte und der Finsterniss denkt sich Manei unter dem schönen Bilde des aus dem finstern Höllenschlunde in die heitern, sanft bewegten Lüfte stürmisch aufsteigenden schwarzen Qualmes und Rauches. Die Kampfstätte ist die Erde, welche der reine Himmelsäther umfasst, wo Tag und Nacht wechseln, wo die Seelen in Körper einziehen und darin wandeln, wo die irdischen Rauchwolken uns der Sonne beseeligendes Licht zu verdunkeln und zu entziehen vermögen. Die Finsterniss wird, wie Mani auch bildlich sagt, am Himmelsfirmamente aufgehängt und getödtet, gekreuziget, indem am Morgen die Sonne aus der dunkelen Nacht leuchtend emporsteigt und hoch oben durch die ersten Lichtstrahlen die Finsterniss verdrängt, aufhängt. Was im nächtlichen Himmelsraume die Sterne nicht erleuchten, ist der darin ausgespannte finstere Leib. Sonne, Mond, Sterne sind die drei Lichtgrade, die leuchtende Dreizahl und in der Sternennacht vergeht und entsteht der Sonne strahlende Pracht. Doch 1) Flügel, S. 165: Stäudlin, II. S. 488 ff. 2) Flügel, S. 223.
oder zarathustrischen Charakter, – mit dem Dualismus des Lichtes ([fremdsprachliches Material]) und der Finsterniss ([fremdsprachliches Material]) als obersten Grundsatz. Die christlichen Bestandtheile und Formen könnte Mânî. selbst mit der geheimen Absicht gewählt haben, dadurch leichter seiner Lehre bei den Christen Eingang zu verschaffen und mit dem Christenthume den vorausgesehenen Kampf bestehen zu können, weshalb er sich den Christen als Denjenigen darstellte, welcher die mit dem Erscheinen des Paraklet verheissene reinere Wahrheit, das vollkommnere Licht bringe.1) Nach den Verheissungen von Christus, welcher aus dem Lichtreiche seines Vaters zu den Menschen in einem Scheinkörper2) herabstieg und den leidenvollen Scheintod am Kreuze sterben musste, soll die Finsterniss und das Böse dieser Welt vollständig durch das reine Wort und durch die frommen Werke überwunden und entfernt werden, – der Geist, welchen die Materie, der Satan, gleichsam zum Theil verschlungen hat und in ihren Banden gefangen hält, muss wieder befreit und reiner Geist sein. Den Kampf zwischen dem Lichte und der Finsterniss denkt sich Mânî unter dem schönen Bilde des aus dem finstern Höllenschlunde in die heitern, sanft bewegten Lüfte stürmisch aufsteigenden schwarzen Qualmes und Rauches. Die Kampfstätte ist die Erde, welche der reine Himmelsäther umfasst, wo Tag und Nacht wechseln, wo die Seelen in Körper einziehen und darin wandeln, wo die irdischen Rauchwolken uns der Sonne beseeligendes Licht zu verdunkeln und zu entziehen vermögen. Die Finsterniss wird, wie Mani auch bildlich sagt, am Himmelsfirmamente aufgehängt und getödtet, gekreuziget, indem am Morgen die Sonne aus der dunkelen Nacht leuchtend emporsteigt und hoch oben durch die ersten Lichtstrahlen die Finsterniss verdrängt, aufhängt. Was im nächtlichen Himmelsraume die Sterne nicht erleuchten, ist der darin ausgespannte finstere Leib. Sonne, Mond, Sterne sind die drei Lichtgrade, die leuchtende Dreizahl und in der Sternennacht vergeht und entsteht der Sonne strahlende Pracht. Doch 1) Flügel, S. 165: Stäudlin, II. S. 488 ff. 2) Flügel, S. 223.
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oder zarathustrischen Charakter, – mit dem Dualismus des Lichtes (_ ) und der Finsterniss (_ ) als obersten Grundsatz. Die christlichen Bestandtheile und Formen könnte Mânî. selbst mit der geheimen Absicht gewählt haben, dadurch leichter seiner Lehre bei den Christen Eingang zu verschaffen und mit dem Christenthume den vorausgesehenen Kampf bestehen zu können, weshalb er sich den Christen als Denjenigen darstellte, welcher die mit dem Erscheinen des Paraklet verheissene reinere Wahrheit, das vollkommnere Licht bringe. 1) Nach den Verheissungen von Christus, welcher aus dem Lichtreiche seines Vaters zu den Menschen in einem Scheinkörper 2) herabstieg und den leidenvollen Scheintod am Kreuze sterben musste, soll die Finsterniss und das Böse dieser Welt vollständig durch das reine Wort und durch die frommen Werke überwunden und entfernt werden, – der Geist, welchen die Materie, der Satan, gleichsam zum Theil verschlungen hat und in ihren Banden gefangen hält, muss wieder befreit und reiner Geist sein. Den Kampf zwischen dem Lichte und der Finsterniss denkt sich Mânî unter dem schönen Bilde des aus dem finstern Höllenschlunde in die heitern, sanft bewegten Lüfte stürmisch aufsteigenden schwarzen Qualmes und Rauches. Die Kampfstätte ist die Erde, welche der reine Himmelsäther umfasst, wo Tag und Nacht wechseln, wo die Seelen in Körper einziehen und darin wandeln, wo die irdischen Rauchwolken uns der Sonne beseeligendes Licht zu verdunkeln und zu entziehen vermögen. Die Finsterniss wird, wie Mani auch bildlich sagt, am Himmelsfirmamente aufgehängt und getödtet, gekreuziget, indem am Morgen die Sonne aus der dunkelen Nacht leuchtend emporsteigt und hoch oben durch die ersten Lichtstrahlen die Finsterniss verdrängt, aufhängt. Was im nächtlichen Himmelsraume die Sterne nicht erleuchten, ist der darin ausgespannte finstere Leib. Sonne, Mond, Sterne sind die drei Lichtgrade, die leuchtende Dreizahl und in der Sternennacht vergeht und entsteht der Sonne strahlende Pracht. Doch
1) Flügel, S. 165: Stäudlin, II. S. 488 ff.
2) Flügel, S. 223.
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Zitationshilfe: | Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 3. Schaffhausen, 1863, S. 372. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schauberg_freimaurerei03_1863/392>, abgerufen am 16.06.2024. |