11. Vermuthung, wie es, (davor GOtt sey) in casu mortis des Kaysers ohne männliche Erben und ohne Römischen König, alsdenn etwa gehen dürffte?
12. Ob man auch etwa, an den terminum fa- talem regnorum, oder an die Zeiten, derer VII. po- pulorum Germaniae, Ursache zu dencken haben möchte?
13. Es fraget sich, ob ein mächtiger Stand und Glied des Reichs, sich sodann vom cor- pore trennen könnte; und ob Albertus II. des- gleichen im Sinne gehabt?
14. Worinnen das wahre Jnteresse des Kay- sers bestehe?
15. Ob auch derselbe, aus Zernichtung der Grund-Gesetze, aus Uneinigkeit derer Stände, aus Hegung derselben, und aus Confusion im Reich, etwas zu profitiren dürffte haben?
16. Ob er die Chur- und andere mächtige Fürsten careßiren, die Protestanten menagiren, und die Reichs-Städte und kleinere Stände auf seiner Seite zu haben, trachten müsse?
17. Worinnen das Jnteresse der Churfürsten überhaupt, und eines und des andern ins be- sondre bestehe?
18. Maximen, sich in ihren Rechten, Ansehen und Prärogativen zu conserviren.
19. Worinnen das Jnteresse derer Fürsten, Grafen, Städte, und übrigen Reichs-Stände und Reichs-Bürger bestehe?
20. Und
XI. Vom Deutſchen Reich.
11. Vermuthung, wie es, (davor GOtt ſey) in caſu mortis des Kayſers ohne maͤnnliche Erben und ohne Roͤmiſchen Koͤnig, alsdenn etwa gehen duͤrffte?
12. Ob man auch etwa, an den terminum fa- talem regnorum, oder an die Zeiten, derer VII. po- pulorum Germaniæ, Urſache zu dencken haben moͤchte?
13. Es fraget ſich, ob ein maͤchtiger Stand und Glied des Reichs, ſich ſodann vom cor- pore trennen koͤnnte; und ob Albertus II. des- gleichen im Sinne gehabt?
14. Worinnen das wahre Jntereſſe des Kay- ſers beſtehe?
15. Ob auch derſelbe, aus Zernichtung der Grund-Geſetze, aus Uneinigkeit derer Staͤnde, aus Hegung derſelben, und aus Confuſion im Reich, etwas zu profitiren duͤrffte haben?
16. Ob er die Chur- und andere maͤchtige Fuͤrſten careßiren, die Proteſtanten menagiren, und die Reichs-Staͤdte und kleinere Staͤnde auf ſeiner Seite zu haben, trachten muͤſſe?
17. Worinnen das Jntereſſe der Churfuͤrſten uͤberhaupt, und eines und des andern ins be- ſondre beſtehe?
18. Maximen, ſich in ihren Rechten, Anſehen und Praͤrogativen zu conſerviren.
19. Worinnen das Jntereſſe derer Fuͤrſten, Grafen, Staͤdte, und uͤbrigen Reichs-Staͤnde und Reichs-Buͤrger beſtehe?
20. Und
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XI. Vom Deutſchen Reich.
11. Vermuthung, wie es, (davor GOtt ſey)
in caſu mortis des Kayſers ohne maͤnnliche
Erben und ohne Roͤmiſchen Koͤnig, alsdenn
etwa gehen duͤrffte?
12. Ob man auch etwa, an den terminum fa-
talem regnorum, oder an die Zeiten, derer VII. po-
pulorum Germaniæ, Urſache zu dencken haben
moͤchte?
13. Es fraget ſich, ob ein maͤchtiger Stand
und Glied des Reichs, ſich ſodann vom cor-
pore trennen koͤnnte; und ob Albertus II. des-
gleichen im Sinne gehabt?
14. Worinnen das wahre Jntereſſe des Kay-
ſers beſtehe?
15. Ob auch derſelbe, aus Zernichtung der
Grund-Geſetze, aus Uneinigkeit derer Staͤnde,
aus Hegung derſelben, und aus Confuſion im
Reich, etwas zu profitiren duͤrffte haben?
16. Ob er die Chur- und andere maͤchtige
Fuͤrſten careßiren, die Proteſtanten menagiren,
und die Reichs-Staͤdte und kleinere Staͤnde
auf ſeiner Seite zu haben, trachten muͤſſe?
17. Worinnen das Jntereſſe der Churfuͤrſten
uͤberhaupt, und eines und des andern ins be-
ſondre beſtehe?
18. Maximen, ſich in ihren Rechten, Anſehen
und Praͤrogativen zu conſerviren.
19. Worinnen das Jntereſſe derer Fuͤrſten,
Grafen, Staͤdte, und uͤbrigen Reichs-Staͤnde
und Reichs-Buͤrger beſtehe?
20. Und
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Schmeizel, Martin: Einleitung Zur Staats-Wissenschafft. Halle, 1732, S. 170. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schmeizel_staatswissenschafft_1732/198>, abgerufen am 17.06.2024.
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