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Schulz, Friedrich: Reise eines Liefländers. Bd. 3, [H. 5 u. H. 6]. Berlin, 1795.

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Dies wäre ein leichter Umriß von dem
Aeußern der Altstadt Dresden, den ich von
meiner ersten Ausflucht mit zurückbrachte.
Meine zweite betraf die Neustadt, die durch
die Elbe von der Altstadt getrennt, aber mit-
teilst der Brücke mit ihr wiederum verbunden
wird. Die Brücke hat einen gepflasterten
Fahrweg und zwey erhöhete, mit Fließen aus-
gelegte, Trottoirs für die Fußgänger. Wer
nach der Neustadt geht, schlägt das Trottoir
rechter Hand ein, wer aus der Neustadt kommt,
nimmt auch das, welches ihm rechter Hand
ist, und so kommt und geht man von beyden
Seiten ungehindert. Die Schildwachen auf
der Brücke haben über diese Ordnung zu wa-
chen.

Die Neustadt ist bey weitem kleiner als
die Altstadt, auch, wenn man die Hauptstraße
oder Allee ausnimmt, nicht so gut gebauet.
Schlägt man von der Brücke aus rechts die
erste Straße ein, so führt sie nach der Elbe
und nach mehreren Magazinen und Schup-

Dies waͤre ein leichter Umriß von dem
Aeußern der Altſtadt Dresden, den ich von
meiner erſten Ausflucht mit zuruͤckbrachte.
Meine zweite betraf die Neuſtadt, die durch
die Elbe von der Altſtadt getrennt, aber mit-
teilſt der Bruͤcke mit ihr wiederum verbunden
wird. Die Bruͤcke hat einen gepflaſterten
Fahrweg und zwey erhoͤhete, mit Fließen aus-
gelegte, Trottoirs fuͤr die Fußgaͤnger. Wer
nach der Neuſtadt geht, ſchlaͤgt das Trottoir
rechter Hand ein, wer aus der Neuſtadt kommt,
nimmt auch das, welches ihm rechter Hand
iſt, und ſo kommt und geht man von beyden
Seiten ungehindert. Die Schildwachen auf
der Bruͤcke haben uͤber dieſe Ordnung zu wa-
chen.

Die Neuſtadt iſt bey weitem kleiner als
die Altſtadt, auch, wenn man die Hauptſtraße
oder Allee ausnimmt, nicht ſo gut gebauet.
Schlaͤgt man von der Bruͤcke aus rechts die
erſte Straße ein, ſo fuͤhrt ſie nach der Elbe
und nach mehreren Magazinen und Schup-

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[10/0018] Dies waͤre ein leichter Umriß von dem Aeußern der Altſtadt Dresden, den ich von meiner erſten Ausflucht mit zuruͤckbrachte. Meine zweite betraf die Neuſtadt, die durch die Elbe von der Altſtadt getrennt, aber mit- teilſt der Bruͤcke mit ihr wiederum verbunden wird. Die Bruͤcke hat einen gepflaſterten Fahrweg und zwey erhoͤhete, mit Fließen aus- gelegte, Trottoirs fuͤr die Fußgaͤnger. Wer nach der Neuſtadt geht, ſchlaͤgt das Trottoir rechter Hand ein, wer aus der Neuſtadt kommt, nimmt auch das, welches ihm rechter Hand iſt, und ſo kommt und geht man von beyden Seiten ungehindert. Die Schildwachen auf der Bruͤcke haben uͤber dieſe Ordnung zu wa- chen. Die Neuſtadt iſt bey weitem kleiner als die Altſtadt, auch, wenn man die Hauptſtraße oder Allee ausnimmt, nicht ſo gut gebauet. Schlaͤgt man von der Bruͤcke aus rechts die erſte Straße ein, ſo fuͤhrt ſie nach der Elbe und nach mehreren Magazinen und Schup-

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Zitationshilfe: Schulz, Friedrich: Reise eines Liefländers. Bd. 3, [H. 5 u. H. 6]. Berlin, 1795, S. 10. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schulz_reise03_1795/18>, abgerufen am 30.04.2024.