Schupp, Johann Balthasar: Schrifften. Hrsg. v. Anton Meno Schupp. [Hanau], [1663].Von M. Faber. druck ablauffen solte/ Denn nach dem nachgefraget worden/ undder Victor de Leeu, diesen seinen falschen druck auch selber gesehen/ soll er gesagt haben: Es hette ihm dieses ein etc. gethan. Und er wolte es auß allen Rechten behaubten/ daß es kein ehrlich stück were/ unter eines andern Nahmen Paßquill drücken. Frage auch hier- mit alle Buchdrücker/ ob dieser Paßquillanten-Drucker nicht seinen Eyd gebrochen/ etc. Wie wird M. Faber und der Drucker ankom- men? Es darff leichte geschehen/ daß der drucker M. Fabern ins fa- ciem schlägt/ als welcher ihn in das Unglück bringet. Wie schöne wird es alsdann stehen/ wenn M. Faber und sein Verleger wird wacker müssen in die Büchse blasen! Gromio. Es ist wahr Monsieur, und mich betauret nichts mehr als M Fabers Einfalt und Unglück/ welcher fast unschuldig darzu kömbt. Lagasso. Was unschuldig? Jst der Kerle nicht zu hoffärtig ge- wesen/ einen solchen Mann anzugreiffen/ so mag er nun auch nicht zu hoffertig seyn/ solches außzuführen. Jhm geschicht recht. Gromio. Wie solt ich ihm aber dieses gönnen? Er ist ein guter einfältiger Mensch/ und der es besser nicht verstanden. Jch hab über diß von seinem Landsmanne Herr NN. gehöret/ daß M. Faber, ich weiß nicht wo/ vielleicht in Patria, Schul-Rector köndte seyn/ wenn er sich nicht an diesem vornehmem Mann gerieben. Welches aber nun deßwegen hinterbleiben würde. Der gute Mensch hat nun schon Unglücks genung davon. Lagasso. Ja nun/ was ich vor gesagt/ sage ich noch. Der Patron welcher ihn in diese Schwärtze gebracht/ mag ihm auch wieder her- außhelffen. Jhn wird dieses gar nicht schützen/ daß M. Faber sagen wolte: Er sey ein guter einfältiger Ignorant, und hätte dazumal diß nicht besser verstanden/ und sich etwas überreden lassen. Nein/ desto mehr solt er sich seiner Schwachheit erinnert und vornehme Leute unattequiret gelassen haben. Gromio. Er lese weiter. Lagasso. Gar gerne. Aber Mensieur was setzet hier M. Faber, er hätte 3 Helden auff der Börsche sehen herum spatzieren? Zu Dreßden bin ich wol bekandt/ da weiß ich keinen Ort der so hiesse. Zu Altenau auch nicht. Die Hamburgische Börsche aber kan es auch nicht seyn/ denn hat doch der gute Mensch Hamburg und die Bör- sche nie gesehen. Er ist ja weiter nicht als von Zwickau biß nach Leip- tzig kommen. Er hätte denn Hamburg und die Börsche gemahlet auff seiner Stuben/ welches ich endlich gleuben wil. Und dencket ihr M. Faber wenn die Kauffleute auff die Börsche kommen/ daß sie etwan herumb spatztren wie ihr meinet? Nein/ die Leute müssen auff der B
Von M. Faber. druck ablauffen ſolte/ Denn nach dem nachgefraget worden/ undder Victor de Leeu, dieſen ſeinen falſchen druck auch ſelber geſehen/ ſoll er geſagt haben: Es hette ihm dieſes ein etc. gethan. Und er wolte es auß allen Rechten behaubten/ daß es kein ehrlich ſtuͤck were/ unter eines andern Nahmen Paßquill druͤcken. Frage auch hier- mit alle Buchdruͤcker/ ob dieſer Paßquillanten-Drucker nicht ſeinen Eyd gebrochen/ etc. Wie wird M. Faber und der Drucker ankom- men? Es darff leichte geſchehen/ daß der drucker M. Fabern ins fa- ciem ſchlaͤgt/ als welcher ihn in das Ungluͤck bringet. Wie ſchoͤne wird es alsdann ſtehen/ wenn M. Faber und ſein Verleger wird wacker muͤſſen in die Buͤchſe blaſen! Gromio. Es iſt wahr Monſieur, und mich betauret nichts mehr als M Fabers Einfalt und Ungluͤck/ welcher faſt unſchuldig darzu koͤmbt. Lagaſſo. Was unſchuldig? Jſt der Kerle nicht zu hoffaͤrtig ge- weſen/ einen ſolchen Mann anzugreiffen/ ſo mag er nun auch nicht zu hoffertig ſeyn/ ſolches außzufuͤhren. Jhm geſchicht recht. Gromio. Wie ſolt ich ihm aber dieſes goͤnnen? Er iſt ein guter einfaͤltiger Menſch/ und der es beſſer nicht verſtanden. Jch hab uͤber diß von ſeinem Landsmanne Herꝛ NN. gehoͤret/ daß M. Faber, ich weiß nicht wo/ vielleicht in Patriâ, Schul-Rector koͤndte ſeyn/ wenn er ſich nicht an dieſem vornehmem Mann gerieben. Welches aber nun deßwegen hinterbleiben wuͤrde. Der gute Menſch hat nun ſchon Ungluͤcks genung davon. Lagaſſo. Ja nun/ was ich vor geſagt/ ſage ich noch. Der Patron welcher ihn in dieſe Schwaͤrtze gebracht/ mag ihm auch wieder her- außhelffen. Jhn wird dieſes gar nicht ſchuͤtzen/ daß M. Faber ſagen wolte: Er ſey ein guter einfaͤltiger Ignorant, und haͤtte dazumal diß nicht beſſer verſtanden/ und ſich etwas uͤberreden laſſen. Nein/ deſto mehr ſolt er ſich ſeiner Schwachheit erinnert und vornehme Leute unattequiret gelaſſen haben. Gromio. Er leſe weiter. Lagaſſo. Gar gerne. Aber Menſieur was ſetzet hier M. Faber, er haͤtte 3 Helden auff der Boͤrſche ſehen herum ſpatzieren? Zu Dreßden bin ich wol bekandt/ da weiß ich keinen Ort der ſo hieſſe. Zu Altenau auch nicht. Die Hamburgiſche Boͤrſche aber kan es auch nicht ſeyn/ denn hat doch der gute Menſch Hamburg und die Boͤr- ſche nie geſehen. Er iſt ja weiter nicht als von Zwickau biß nach Leip- tzig kommen. Er haͤtte denn Hamburg und die Boͤrſche gemahlet auff ſeiner Stuben/ welches ich endlich gleuben wil. Und dencket ihr M. Faber wenn die Kauffleute auff die Boͤrſche kommen/ daß ſie etwan herumb ſpatztren wie ihr meinet? Nein/ die Leute muͤſſen auff der B
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Von M. Faber.
druck ablauffen ſolte/ Denn nach dem nachgefraget worden/ und
der Victor de Leeu, dieſen ſeinen falſchen druck auch ſelber geſehen/
ſoll er geſagt haben: Es hette ihm dieſes ein etc. gethan. Und er
wolte es auß allen Rechten behaubten/ daß es kein ehrlich ſtuͤck were/
unter eines andern Nahmen Paßquill druͤcken. Frage auch hier-
mit alle Buchdruͤcker/ ob dieſer Paßquillanten-Drucker nicht ſeinen
Eyd gebrochen/ etc. Wie wird M. Faber und der Drucker ankom-
men? Es darff leichte geſchehen/ daß der drucker M. Fabern ins fa-
ciem ſchlaͤgt/ als welcher ihn in das Ungluͤck bringet. Wie ſchoͤne
wird es alsdann ſtehen/ wenn M. Faber und ſein Verleger wird
wacker muͤſſen in die Buͤchſe blaſen!
Gromio. Es iſt wahr Monſieur, und mich betauret nichts mehr
als M Fabers Einfalt und Ungluͤck/ welcher faſt unſchuldig darzu
koͤmbt.
Lagaſſo. Was unſchuldig? Jſt der Kerle nicht zu hoffaͤrtig ge-
weſen/ einen ſolchen Mann anzugreiffen/ ſo mag er nun auch nicht
zu hoffertig ſeyn/ ſolches außzufuͤhren. Jhm geſchicht recht.
Gromio. Wie ſolt ich ihm aber dieſes goͤnnen? Er iſt ein guter
einfaͤltiger Menſch/ und der es beſſer nicht verſtanden. Jch hab
uͤber diß von ſeinem Landsmanne Herꝛ NN. gehoͤret/ daß M. Faber,
ich weiß nicht wo/ vielleicht in Patriâ, Schul-Rector koͤndte ſeyn/
wenn er ſich nicht an dieſem vornehmem Mann gerieben. Welches
aber nun deßwegen hinterbleiben wuͤrde. Der gute Menſch hat nun
ſchon Ungluͤcks genung davon.
Lagaſſo. Ja nun/ was ich vor geſagt/ ſage ich noch. Der Patron
welcher ihn in dieſe Schwaͤrtze gebracht/ mag ihm auch wieder her-
außhelffen. Jhn wird dieſes gar nicht ſchuͤtzen/ daß M. Faber ſagen
wolte: Er ſey ein guter einfaͤltiger Ignorant, und haͤtte dazumal
diß nicht beſſer verſtanden/ und ſich etwas uͤberreden laſſen. Nein/
deſto mehr ſolt er ſich ſeiner Schwachheit erinnert und vornehme
Leute unattequiret gelaſſen haben.
Gromio. Er leſe weiter.
Lagaſſo. Gar gerne. Aber Menſieur was ſetzet hier M. Faber,
er haͤtte 3 Helden auff der Boͤrſche ſehen herum ſpatzieren? Zu
Dreßden bin ich wol bekandt/ da weiß ich keinen Ort der ſo hieſſe.
Zu Altenau auch nicht. Die Hamburgiſche Boͤrſche aber kan es auch
nicht ſeyn/ denn hat doch der gute Menſch Hamburg und die Boͤr-
ſche nie geſehen. Er iſt ja weiter nicht als von Zwickau biß nach Leip-
tzig kommen. Er haͤtte denn Hamburg und die Boͤrſche gemahlet
auff ſeiner Stuben/ welches ich endlich gleuben wil. Und dencket
ihr M. Faber wenn die Kauffleute auff die Boͤrſche kommen/ daß ſie
etwan herumb ſpatztren wie ihr meinet? Nein/ die Leute muͤſſen auff
der
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Zitationshilfe: | Schupp, Johann Balthasar: Schrifften. Hrsg. v. Anton Meno Schupp. [Hanau], [1663], S. 17. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schupp_schriften_1663/1051>, abgerufen am 18.06.2024. |