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Spener, Philipp Jakob: Pia Desideria. Frankfurt (Main), 1676.

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lesens unerfahren/ ihm von andern lesen las-
se. Wie nöthig und nützlich solches allen
Christen in allen ständen seye/ hat stattlich
und kräfftig in dem vergangenen Seculo
dargethan Andreas Hyperius, dessen zwey
Bücher von solcher Materi/ bald darnach
G. Nigrinus verdeutschet/ nachdem aber
das Wercklein fast unbekandt worden/ neu-
lich Herr D. Elias Veyel/ mein werthester
vor deme gewesener Commilito zu Straß-
burg und in Christo geliebter Bruder/ durch
nochmahlige aufflage den leuten wiederum
bekannt gemacht.

Nechstdeme/ daß also die leute zu der privat
Lection angetrieben würden/ wäre rathsam.
2. Wo man es einführen könnte/ daß zu ge-
wissen zeiten in offentlicher Gemeinde die
Biblische bücher nach einander ohne weitere
erklärung/ es wäre dann sache/ daß man kur-
tze Summarien darzu thun wolte/ verlesen
würden/ zu aller/ vornemlich aber der jenige/
erbauung/ welche gar nicht oder nicht bequem
und wol lesen könnten/ oder auch die Bibel
nicht zu eigen hätten.

3. Solte auch (welches zu anderer reiff-
lichem nachdencken setze) vielleicht nicht un-

dienlich
E

leſens unerfahren/ ihm von andern leſen laſ-
ſe. Wie noͤthig und nuͤtzlich ſolches allen
Chriſten in allen ſtaͤnden ſeye/ hat ſtattlich
und kraͤfftig in dem vergangenen Seculo
dargethan Andreas Hyperius, deſſen zwey
Buͤcher von ſolcher Materi/ bald darnach
G. Nigrinus verdeutſchet/ nachdem aber
das Wercklein faſt unbekandt worden/ neu-
lich Herꝛ D. Elias Veyel/ mein wertheſter
vor deme geweſener Commilito zu Straß-
burg und in Chriſto geliebter Bruder/ durch
nochmahlige aufflage den leuten wiederum
bekannt gemacht.

Nechſtdeme/ daß alſo die leute zu der privat
Lection angetrieben wuͤrden/ waͤre rathſam.
2. Wo man es einfuͤhren koͤnnte/ daß zu ge-
wiſſen zeiten in offentlicher Gemeinde die
Bibliſche buͤcher nach einander ohne weitere
erklaͤrung/ es waͤre dann ſache/ daß man kur-
tze Summarien darzu thun wolte/ verleſen
wuͤrden/ zu aller/ vornemlich aber der jenigē/
erbauung/ welche gar nicht oder nicht bequem
und wol leſen koͤnnten/ oder auch die Bibel
nicht zu eigen haͤtten.

3. Solte auch (welches zu anderer reiff-
lichem nachdencken ſetze) vielleicht nicht un-

dienlich
E
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[97/0123] leſens unerfahren/ ihm von andern leſen laſ- ſe. Wie noͤthig und nuͤtzlich ſolches allen Chriſten in allen ſtaͤnden ſeye/ hat ſtattlich und kraͤfftig in dem vergangenen Seculo dargethan Andreas Hyperius, deſſen zwey Buͤcher von ſolcher Materi/ bald darnach G. Nigrinus verdeutſchet/ nachdem aber das Wercklein faſt unbekandt worden/ neu- lich Herꝛ D. Elias Veyel/ mein wertheſter vor deme geweſener Commilito zu Straß- burg und in Chriſto geliebter Bruder/ durch nochmahlige aufflage den leuten wiederum bekannt gemacht. Nechſtdeme/ daß alſo die leute zu der privat Lection angetrieben wuͤrden/ waͤre rathſam. 2. Wo man es einfuͤhren koͤnnte/ daß zu ge- wiſſen zeiten in offentlicher Gemeinde die Bibliſche buͤcher nach einander ohne weitere erklaͤrung/ es waͤre dann ſache/ daß man kur- tze Summarien darzu thun wolte/ verleſen wuͤrden/ zu aller/ vornemlich aber der jenigē/ erbauung/ welche gar nicht oder nicht bequem und wol leſen koͤnnten/ oder auch die Bibel nicht zu eigen haͤtten. 3. Solte auch (welches zu anderer reiff- lichem nachdencken ſetze) vielleicht nicht un- dienlich E

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Zitationshilfe: Spener, Philipp Jakob: Pia Desideria. Frankfurt (Main), 1676, S. 97. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/spener_piadesideria_1676/123>, abgerufen am 30.04.2024.