Jerusalem aus, daß er sie verderbe, es reuete aber den Herrn über dem Uebel, und sprach zu dem Engel, zu dem Verderber im Volk: es ist genug, laß nun deine Hand ab: und David sahe den Engel, der das Volk schlug," 2. Sam. 24, 15. 16. 17; die- ses erweisen noch viele andre Stellen im Wort. Weil die Engel eine solche Macht haben, so wer- den sie dahero Mächte genennet; und beym Da- vid heißt es: "Lobet den Herrn, ihr Engel, ihr starken Helden," Ps. 103, 20.
230. Allein, man muß wissen, daß die En- gel von sich selber ganz und gar keine Macht haben, sondern daß sie alle ihre Macht vom Herrn be- kommen; und daß sie in so viel Mächte sind, in so viel sie dieses erkennen: wenn einer unter ihnen glaubt, er sey von sich selber mächtig, so wird er den Augenblick so schwach, daß er nicht einmal einen einzigen bösen Geist widerstehen kann; die Ursache ist diese, daß sich die Engel schlechterdings nichts vom Verdienst zueignen, und wenn sie eine That gethan, alsdenn für allem Lob und Ruhm einen Abscheu haben, aber dieses Lob und diesen Ruhm dem Herrn zueignen.
231. Das vom Herrn ausgehende Göttliche Wahre ist es, welches alle Gewalt in den Him- meln hat, denn der Herr im Himmel ist das Gött- liche Wahre vereinigt mit dem Göttlichen Guten, man lese Num. 126-140; in so viel die Engel dieses aufnehmen, in so viel sind sie Mächte.
Ein
Vom Himmel.
Jeruſalem aus, daß er ſie verderbe, es reuete aber den Herrn uͤber dem Uebel, und ſprach zu dem Engel, zu dem Verderber im Volk: es iſt genug, laß nun deine Hand ab: und David ſahe den Engel, der das Volk ſchlug,“ 2. Sam. 24, 15. 16. 17; die- ſes erweiſen noch viele andre Stellen im Wort. Weil die Engel eine ſolche Macht haben, ſo wer- den ſie dahero Maͤchte genennet; und beym Da- vid heißt es: „Lobet den Herrn, ihr Engel, ihr ſtarken Helden,“ Pſ. 103, 20.
230. Allein, man muß wiſſen, daß die En- gel von ſich ſelber ganz und gar keine Macht haben, ſondern daß ſie alle ihre Macht vom Herrn be- kommen; und daß ſie in ſo viel Maͤchte ſind, in ſo viel ſie dieſes erkennen: wenn einer unter ihnen glaubt, er ſey von ſich ſelber maͤchtig, ſo wird er den Augenblick ſo ſchwach, daß er nicht einmal einen einzigen boͤſen Geiſt widerſtehen kann; die Urſache iſt dieſe, daß ſich die Engel ſchlechterdings nichts vom Verdienſt zueignen, und wenn ſie eine That gethan, alsdenn fuͤr allem Lob und Ruhm einen Abſcheu haben, aber dieſes Lob und dieſen Ruhm dem Herrn zueignen.
231. Das vom Herrn ausgehende Goͤttliche Wahre iſt es, welches alle Gewalt in den Him- meln hat, denn der Herr im Himmel iſt das Goͤtt- liche Wahre vereinigt mit dem Goͤttlichen Guten, man leſe Num. 126-140; in ſo viel die Engel dieſes aufnehmen, in ſo viel ſind ſie Maͤchte.
Ein
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Vom Himmel.
Jeruſalem aus, daß er ſie verderbe, es
reuete aber den Herrn uͤber dem Uebel, und
ſprach zu dem Engel, zu dem Verderber
im Volk: es iſt genug, laß nun deine Hand
ab: und David ſahe den Engel, der das
Volk ſchlug,“ 2. Sam. 24, 15. 16. 17; die-
ſes erweiſen noch viele andre Stellen im Wort.
Weil die Engel eine ſolche Macht haben, ſo wer-
den ſie dahero Maͤchte genennet; und beym Da-
vid heißt es: „Lobet den Herrn, ihr Engel,
ihr ſtarken Helden,“ Pſ. 103, 20.
230. Allein, man muß wiſſen, daß die En-
gel von ſich ſelber ganz und gar keine Macht haben,
ſondern daß ſie alle ihre Macht vom Herrn be-
kommen; und daß ſie in ſo viel Maͤchte ſind, in
ſo viel ſie dieſes erkennen: wenn einer unter ihnen
glaubt, er ſey von ſich ſelber maͤchtig, ſo wird
er den Augenblick ſo ſchwach, daß er nicht einmal
einen einzigen boͤſen Geiſt widerſtehen kann; die
Urſache iſt dieſe, daß ſich die Engel ſchlechterdings
nichts vom Verdienſt zueignen, und wenn ſie eine
That gethan, alsdenn fuͤr allem Lob und Ruhm
einen Abſcheu haben, aber dieſes Lob und dieſen
Ruhm dem Herrn zueignen.
231. Das vom Herrn ausgehende Goͤttliche
Wahre iſt es, welches alle Gewalt in den Him-
meln hat, denn der Herr im Himmel iſt das Goͤtt-
liche Wahre vereinigt mit dem Goͤttlichen Guten,
man leſe Num. 126-140; in ſo viel die Engel
dieſes aufnehmen, in ſo viel ſind ſie Maͤchte.
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Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 1. Frankfurt (Main), 1776, S. 246. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/swedenborg_schriften01_1776/293>, abgerufen am 15.06.2024.
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