Welt auf tausenderley Weise, und mit solchen Ergötzungen und Annehmlichkeiten dargestellt werden, daß sie den Geist von dem Jnnern sei- nes Gemüths, bis zum Aeussern seines Leibes durchdringen, und ganz und gar ein ehmen; da- her kommt es daß der Geist gleichsam seine Nutz- stiftung wird: sobald er dahero in seine gehöri- ge Gesellschaft kommt, zu welcher er durch den Unterricht eingeleitet wird, so ist er in seinem Leben da er in seiner Nutzstiftung ist. Hieraus kann nun offenbar erhellen daß es nicht die Kenntnisse, welches äusserliche Wahrheiten sind, ausmachen, daß einer in den Himmel kom- me, sondern unmittelbar das Leben das da ein durch die Kenntnisse eingeprägtes Nutzstiftungs Leben ist.
518. Es waren Geister, die nach ihrer Den- kungsart in der Welt sich eingebildet hatten, sie würden in den Himmel kommen, und vor andern aufgenommen werden, weil sie Gelehrte gewesen, und aus dem Wort und aus den Leh- ren der Kirche vieles gewußt, indem sie also glaubten, daß sie weise wären, und daß sie durch diejenigen wären verstanden worden, von welchen es heißt: sie glänzeten, wie der Glanz des ausgebreiteten Himmels, und wie die Sterne Dan. 12. Cap. v. 3: allein, sie wurden geprüfet, ob ihre Kenntnisse in dem Gedächtnis, oder ob sie in dem Leben ihren Sitz hätten: diejenigen nun, welche sich in ächter
Nei-
Von der Geiſterwelt.
Welt auf tauſenderley Weiſe, und mit ſolchen Ergoͤtzungen und Annehmlichkeiten dargeſtellt werden, daß ſie den Geiſt von dem Jnnern ſei- nes Gemuͤths, bis zum Aeuſſern ſeines Leibes durchdringen, und ganz und gar ein ehmen; da- her kommt es daß der Geiſt gleichſam ſeine Nutz- ſtiftung wird: ſobald er dahero in ſeine gehoͤri- ge Geſellſchaft kommt, zu welcher er durch den Unterricht eingeleitet wird, ſo iſt er in ſeinem Leben da er in ſeiner Nutzſtiftung iſt. Hieraus kann nun offenbar erhellen daß es nicht die Kenntniſſe, welches aͤuſſerliche Wahrheiten ſind, ausmachen, daß einer in den Himmel kom- me, ſondern unmittelbar das Leben das da ein durch die Kenntniſſe eingepraͤgtes Nutzſtiftungs Leben iſt.
518. Es waren Geiſter, die nach ihrer Den- kungsart in der Welt ſich eingebildet hatten, ſie wuͤrden in den Himmel kommen, und vor andern aufgenommen werden, weil ſie Gelehrte geweſen, und aus dem Wort und aus den Leh- ren der Kirche vieles gewußt, indem ſie alſo glaubten, daß ſie weiſe waͤren, und daß ſie durch diejenigen waͤren verſtanden worden, von welchen es heißt: ſie glaͤnzeten, wie der Glanz des ausgebreiteten Himmels, und wie die Sterne Dan. 12. Cap. v. 3: allein, ſie wurden gepruͤfet, ob ihre Kenntniſſe in dem Gedaͤchtnis, oder ob ſie in dem Leben ihren Sitz haͤtten: diejenigen nun, welche ſich in aͤchter
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Von der Geiſterwelt.
Welt auf tauſenderley Weiſe, und mit ſolchen
Ergoͤtzungen und Annehmlichkeiten dargeſtellt
werden, daß ſie den Geiſt von dem Jnnern ſei-
nes Gemuͤths, bis zum Aeuſſern ſeines Leibes
durchdringen, und ganz und gar ein ehmen; da-
her kommt es daß der Geiſt gleichſam ſeine Nutz-
ſtiftung wird: ſobald er dahero in ſeine gehoͤri-
ge Geſellſchaft kommt, zu welcher er durch den
Unterricht eingeleitet wird, ſo iſt er in ſeinem
Leben da er in ſeiner Nutzſtiftung iſt. Hieraus
kann nun offenbar erhellen daß es nicht die
Kenntniſſe, welches aͤuſſerliche Wahrheiten
ſind, ausmachen, daß einer in den Himmel kom-
me, ſondern unmittelbar das Leben das da ein
durch die Kenntniſſe eingepraͤgtes Nutzſtiftungs
Leben iſt.
518. Es waren Geiſter, die nach ihrer Den-
kungsart in der Welt ſich eingebildet hatten,
ſie wuͤrden in den Himmel kommen, und vor
andern aufgenommen werden, weil ſie Gelehrte
geweſen, und aus dem Wort und aus den Leh-
ren der Kirche vieles gewußt, indem ſie alſo
glaubten, daß ſie weiſe waͤren, und daß ſie
durch diejenigen waͤren verſtanden worden, von
welchen es heißt: ſie glaͤnzeten, wie der
Glanz des ausgebreiteten Himmels, und
wie die Sterne Dan. 12. Cap. v. 3: allein,
ſie wurden gepruͤfet, ob ihre Kenntniſſe in dem
Gedaͤchtnis, oder ob ſie in dem Leben ihren Sitz
haͤtten: diejenigen nun, welche ſich in aͤchter
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Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 2. Frankfurt (Main), 1776, S. 312. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/swedenborg_schriften02_1776/311>, abgerufen am 15.06.2024.
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