tische demonstration reichen, sondern wir müssen zufrieden seyn zu wissen, wir seyen in der Hand Gottes und Christi. Aber die Hand Gottes ist nicht ein Raum einer Hand gros, da müssen wir gebükt hineinsehen in die Zeiten der Eröffnung, wie sie in heiliger Offenbahrung uns beschrieben werden. Bengel hat uns von den Zahlen und Zeiten vieles angegeben, das wichtig ist; aber wir müssen auch noch mehr data erwarten.
Sie schliessen, wenn der Engel zu Ephe- sus gestorben wäre, ehe er wieder zur ersten Liebe gelangt, so würde er nach dem Tod doch haben erfahren müssen, er habe die erste Liebe verlassen: was ist dieses anders als ein Jnterimsstand? Ob man es Locum tettium oder millesimum nennet, ist einerley Schwierig- keit. Dem Johanni sey nur das höchste und tiefste gezeigt worden, nicht die Vorbereitun- gen, allwo sie warten müssen, daß sie nicht ohne uns vollendet werden. Ebr. 11. 40. Was kann man da determiniren, wie kann man das gewisse und das wahrscheinliche aus- einander lesen? Es wird immer noch etwas übrig bleiben, das nicht zu beantworten ist. Wenn wir auch die Zahlen in H. Offenbah- rung alle verstünden, wie Herr Bengel auf das apocalyptische Einmal eins sehr gebauet, so ist doch noch weit hin, die geistliche Le- benskräften Cap. 12, 5. sowohl im Reich des
Lichts
Reflexiones über dieß Buch.
tiſche demonſtration reichen, ſondern wir müſſen zufrieden ſeyn zu wiſſen, wir ſeyen in der Hand Gottes und Chriſti. Aber die Hand Gottes iſt nicht ein Raum einer Hand gros, da müſſen wir gebükt hineinſehen in die Zeiten der Eröffnung, wie ſie in heiliger Offenbahrung uns beſchrieben werden. Bengel hat uns von den Zahlen und Zeiten vieles angegeben, das wichtig iſt; aber wir müſſen auch noch mehr data erwarten.
Sie ſchlieſſen, wenn der Engel zu Ephe- ſus geſtorben wäre, ehe er wieder zur erſten Liebe gelangt, ſo würde er nach dem Tod doch haben erfahren müſſen, er habe die erſte Liebe verlaſſen: was iſt dieſes anders als ein Jnterimsſtand? Ob man es Locum tettium oder milleſimum nennet, iſt einerley Schwierig- keit. Dem Johanni ſey nur das höchſte und tiefſte gezeigt worden, nicht die Vorbereitun- gen, allwo ſie warten müſſen, daß ſie nicht ohne uns vollendet werden. Ebr. 11. 40. Was kann man da determiniren, wie kann man das gewiſſe und das wahrſcheinliche aus- einander leſen? Es wird immer noch etwas übrig bleiben, das nicht zu beantworten iſt. Wenn wir auch die Zahlen in H. Offenbah- rung alle verſtünden, wie Herr Bengel auf das apocalyptiſche Einmal eins ſehr gebauet, ſo iſt doch noch weit hin, die geiſtliche Le- benskräften Cap. 12, 5. ſowohl im Reich des
Lichts
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Reflexiones über dieß Buch.
tiſche demonſtration reichen, ſondern wir
müſſen zufrieden ſeyn zu wiſſen, wir ſeyen
in der Hand Gottes und Chriſti. Aber die
Hand Gottes iſt nicht ein Raum einer Hand
gros, da müſſen wir gebükt hineinſehen in
die Zeiten der Eröffnung, wie ſie in heiliger
Offenbahrung uns beſchrieben werden.
Bengel hat uns von den Zahlen und Zeiten
vieles angegeben, das wichtig iſt; aber wir
müſſen auch noch mehr data erwarten.
Sie ſchlieſſen, wenn der Engel zu Ephe-
ſus geſtorben wäre, ehe er wieder zur erſten
Liebe gelangt, ſo würde er nach dem Tod
doch haben erfahren müſſen, er habe die erſte
Liebe verlaſſen: was iſt dieſes anders als ein
Jnterimsſtand? Ob man es Locum tettium
oder milleſimum nennet, iſt einerley Schwierig-
keit. Dem Johanni ſey nur das höchſte und
tiefſte gezeigt worden, nicht die Vorbereitun-
gen, allwo ſie warten müſſen, daß ſie nicht
ohne uns vollendet werden. Ebr. 11. 40.
Was kann man da determiniren, wie kann
man das gewiſſe und das wahrſcheinliche aus-
einander leſen? Es wird immer noch etwas
übrig bleiben, das nicht zu beantworten iſt.
Wenn wir auch die Zahlen in H. Offenbah-
rung alle verſtünden, wie Herr Bengel auf
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Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1776, S. 285. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/swedenborg_schriften03_1776/289>, abgerufen am 14.06.2024.
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