Thomasius, Christian: Einleitung zu der Vernunfft-Lehre. Halle (Saale), 1691.Das 4. Hauptstück von denen Dingen zu brauchen/ wiewol dieselbigen aufvielerley Weise genommen werden. 57. Hauptsächlich nennet man die substanz 58. Die andern Kunst-Wörter der Ver- 59. Jedoch muß man zu der Vernunfft- 60. Und
Das 4. Hauptſtuͤck von denen Dingen zu brauchen/ wiewol dieſelbigen aufvielerley Weiſe genommen werden. 57. Hauptſaͤchlich nennet man die ſubſtanz 58. Die andern Kunſt-Woͤrter der Ver- 59. Jedoch muß man zu der Vernunfft- 60. Und
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Das 4. Hauptſtuͤck von denen
Dingen zu brauchen/ wiewol dieſelbigen auf
vielerley Weiſe genommen werden.
57. Hauptſaͤchlich nennet man die ſubſtanz
ſubjectum, und die accidentia adjuncta, und
heiſſt ſolchergeſtalt ſubjectum dasjenige/ dem
andere Dinge gleichſam ankleben/ und adjun-
ctum, was in einem andern dergeſtalt ſteckt/
daß es ohne daſſelbe nichts iſt.
58. Die andern Kunſt-Woͤrter der Ver-
nunfft-Lehre koͤnnen aus andern Logicis oder
Metaphyſicis hergehohlet werden. Die kuͤr-
tzeſten und deutlichſten ſind wol hierinnen fuͤr
einen/ der ſich ad vitam civilem appliciren
will/ die beſten. Jch habe mich bey meines
ſeel. Vaters Logic und Metaphyſic in die-
ſem Stuͤck nicht uͤbel befunden.
59. Jedoch muß man zu der Vernunfft-
Lehre die terminos nicht rechnen/ die die Ver-
nunfft nicht begreifft/ und von denen der
Menſch blos aus Goͤttlicher revelation ſich
einen dunckelen concept machet: Dannen-
hero habe ich nichts von Geiſte/ von Engeln/
von der Ewigkeit/ von infinito, u. ſ. w. gere-
det. Denn alle dieſe concepte muß ein Ge-
lehrter aus der H. Schrifft herhohlen.
60. Und
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