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Tieck, Ludwig: William Lovell. Bd. 1. Berlin u. a., 1795.

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weg und zitterte schon im Voraus vor dem
fürchterlichen Schlage. -- Mortimer will mich
trösten, ich sehe sein gutes Herz und seinen
guten Willen, aber ich muß doch weinen, wenn
es mir einfällt, daß nun alles entschieden
ist. Ich habe die ganze Nacht geweint; aber
was ist denn da mehr? Fordre ich denn Ihr
Mitleid für meine Thränen? Ach mein wundes
Herz, -- wie es langsam und krampfhaft em-
porzuckt, wenn ich daran denke! -- Ach, was
kann mir Mitleid helfen? --



weg und zitterte ſchon im Voraus vor dem
fuͤrchterlichen Schlage. — Mortimer will mich
troͤſten, ich ſehe ſein gutes Herz und ſeinen
guten Willen, aber ich muß doch weinen, wenn
es mir einfaͤllt, daß nun alles entſchieden
iſt. Ich habe die ganze Nacht geweint; aber
was iſt denn da mehr? Fordre ich denn Ihr
Mitleid fuͤr meine Thraͤnen? Ach mein wundes
Herz, — wie es langſam und krampfhaft em-
porzuckt, wenn ich daran denke! — Ach, was
kann mir Mitleid helfen? —



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[357[355]/0365] weg und zitterte ſchon im Voraus vor dem fuͤrchterlichen Schlage. — Mortimer will mich troͤſten, ich ſehe ſein gutes Herz und ſeinen guten Willen, aber ich muß doch weinen, wenn es mir einfaͤllt, daß nun alles entſchieden iſt. Ich habe die ganze Nacht geweint; aber was iſt denn da mehr? Fordre ich denn Ihr Mitleid fuͤr meine Thraͤnen? Ach mein wundes Herz, — wie es langſam und krampfhaft em- porzuckt, wenn ich daran denke! — Ach, was kann mir Mitleid helfen? —

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Zitationshilfe: Tieck, Ludwig: William Lovell. Bd. 1. Berlin u. a., 1795, S. 357[355]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/tieck_lovell01_1795/365>, abgerufen am 30.04.2024.