Sinnesorgane sind bei den meisten Schnecken vorhanden. Besondere Taster oder Fühler sitzen fast bei allen an dem Kopfe
[Abbildung]
Fig. 338.
Anatomie einer Kreiselschnecke. (Turbo pica.) Die Schale ist abgenommen und die Kiemenhöhle nebst dem Eingeweidesacke in seinem vorderen Theile gespalten und zurückgeschlagen, sonst aber das Thier in seiner natürlichen Stellung belassen. p Der Fuß, auf dessen hinterem Theile der Deckel (o) auf- sitzt, der beim Zurückziehen die Schale schließt. t Der Rüssel. ta Fühlhörner. y Augen, auf kurzen Stielen an der Basis der Fühler stehend. f Freier Mantelsaum, der den Schlitz begrenzt, welcher in die Kiemenhöhle führt. m Aufgeschlitzter Rand des Mantels, der zurückgeschlagen wurde und wodurch im Nacken, hinter den Augen, der Hirnknoten, die körnige Speicheldrüse und der Anfang des Darmes sichtbar wurden. b Kieme. vb Kie- menvene, die das Blut nach hinten, zum Herzen c führt, das im Grunde des Kiemen- sackes liegt. ab Kiemenarterie. a Afterdarm und After, in die Kiemenhöhle ausmündend, ebenso wie der Eileiter ov. i Hintere Darmschlinge. e Der im hinteren Theile des ge- wundenen Gehäuses liegende Körpertheil, der den Magen, den vorderen Theil des Dar- mes, die Leber und den Eierstock nebst den zu den Geschlechtstheilen gehörigen Drüsen enthält.
und können meist willkürlich aus- und eingezogen werden. Es haben diese Fühlhörner oder Tentakeln die verschiedensten Gestalten, bald wie ein feiner Faden, bald wie eine Röhre, die sich wie ein Handschuh- finger aus- und einstülpt, bald wie ein zugespitztes oder eingerolltes Blatt, oder wie eine breite Platte, die durch Verschmelzung der beiden Fühler im Nacken entsteht. Meist kommt nur ein Paar solcher Fühler vor. Nur unsere Landschnecken und einige Fadenschnecken haben zu- weilen zwei Paar. Die Tastnerven, welche in diese Organe treten, sind verhältnißmäßig sehr dick und das Gefühl in den Organen äußerst fein. Außer ihnen dienen noch öfters besondere Mundlappen und weiche Lippen um den Mund den Schnecken zum Tasten.
Sinnesorgane ſind bei den meiſten Schnecken vorhanden. Beſondere Taſter oder Fühler ſitzen faſt bei allen an dem Kopfe
[Abbildung]
Fig. 338.
Anatomie einer Kreiſelſchnecke. (Turbo pica.) Die Schale iſt abgenommen und die Kiemenhöhle nebſt dem Eingeweideſacke in ſeinem vorderen Theile geſpalten und zurückgeſchlagen, ſonſt aber das Thier in ſeiner natürlichen Stellung belaſſen. p Der Fuß, auf deſſen hinterem Theile der Deckel (o) auf- ſitzt, der beim Zurückziehen die Schale ſchließt. t Der Rüſſel. ta Fühlhörner. y Augen, auf kurzen Stielen an der Baſis der Fühler ſtehend. f Freier Mantelſaum, der den Schlitz begrenzt, welcher in die Kiemenhöhle führt. m Aufgeſchlitzter Rand des Mantels, der zurückgeſchlagen wurde und wodurch im Nacken, hinter den Augen, der Hirnknoten, die körnige Speicheldrüſe und der Anfang des Darmes ſichtbar wurden. b Kieme. vb Kie- menvene, die das Blut nach hinten, zum Herzen c führt, das im Grunde des Kiemen- ſackes liegt. ab Kiemenarterie. a Afterdarm und After, in die Kiemenhöhle ausmündend, ebenſo wie der Eileiter ov. i Hintere Darmſchlinge. e Der im hinteren Theile des ge- wundenen Gehäuſes liegende Körpertheil, der den Magen, den vorderen Theil des Dar- mes, die Leber und den Eierſtock nebſt den zu den Geſchlechtstheilen gehörigen Drüſen enthält.
und können meiſt willkürlich aus- und eingezogen werden. Es haben dieſe Fühlhörner oder Tentakeln die verſchiedenſten Geſtalten, bald wie ein feiner Faden, bald wie eine Röhre, die ſich wie ein Handſchuh- finger aus- und einſtülpt, bald wie ein zugeſpitztes oder eingerolltes Blatt, oder wie eine breite Platte, die durch Verſchmelzung der beiden Fühler im Nacken entſteht. Meiſt kommt nur ein Paar ſolcher Fühler vor. Nur unſere Landſchnecken und einige Fadenſchnecken haben zu- weilen zwei Paar. Die Taſtnerven, welche in dieſe Organe treten, ſind verhältnißmäßig ſehr dick und das Gefühl in den Organen äußerſt fein. Außer ihnen dienen noch öfters beſondere Mundlappen und weiche Lippen um den Mund den Schnecken zum Taſten.
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Sinnesorgane ſind bei den meiſten Schnecken vorhanden.
Beſondere Taſter oder Fühler ſitzen faſt bei allen an dem Kopfe
[Abbildung Fig. 338. Anatomie einer Kreiſelſchnecke. (Turbo pica.)
Die Schale iſt abgenommen und die Kiemenhöhle nebſt dem Eingeweideſacke in
ſeinem vorderen Theile geſpalten und zurückgeſchlagen, ſonſt aber das Thier in ſeiner
natürlichen Stellung belaſſen. p Der Fuß, auf deſſen hinterem Theile der Deckel (o) auf-
ſitzt, der beim Zurückziehen die Schale ſchließt. t Der Rüſſel. ta Fühlhörner. y Augen,
auf kurzen Stielen an der Baſis der Fühler ſtehend. f Freier Mantelſaum, der den
Schlitz begrenzt, welcher in die Kiemenhöhle führt. m Aufgeſchlitzter Rand des Mantels,
der zurückgeſchlagen wurde und wodurch im Nacken, hinter den Augen, der Hirnknoten,
die körnige Speicheldrüſe und der Anfang des Darmes ſichtbar wurden. b Kieme. vb Kie-
menvene, die das Blut nach hinten, zum Herzen c führt, das im Grunde des Kiemen-
ſackes liegt. ab Kiemenarterie. a Afterdarm und After, in die Kiemenhöhle ausmündend,
ebenſo wie der Eileiter ov. i Hintere Darmſchlinge. e Der im hinteren Theile des ge-
wundenen Gehäuſes liegende Körpertheil, der den Magen, den vorderen Theil des Dar-
mes, die Leber und den Eierſtock nebſt den zu den Geſchlechtstheilen gehörigen Drüſen
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und können meiſt willkürlich aus- und eingezogen werden. Es haben
dieſe Fühlhörner oder Tentakeln die verſchiedenſten Geſtalten, bald wie
ein feiner Faden, bald wie eine Röhre, die ſich wie ein Handſchuh-
finger aus- und einſtülpt, bald wie ein zugeſpitztes oder eingerolltes
Blatt, oder wie eine breite Platte, die durch Verſchmelzung der beiden
Fühler im Nacken entſteht. Meiſt kommt nur ein Paar ſolcher Fühler
vor. Nur unſere Landſchnecken und einige Fadenſchnecken haben zu-
weilen zwei Paar. Die Taſtnerven, welche in dieſe Organe treten,
ſind verhältnißmäßig ſehr dick und das Gefühl in den Organen äußerſt
fein. Außer ihnen dienen noch öfters beſondere Mundlappen und weiche
Lippen um den Mund den Schnecken zum Taſten.
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Vogt, Carl: Zoologische Briefe. Bd. 1. Frankfurt (Main), 1851, S. 322. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/vogt_briefe01_1851/328>, abgerufen am 17.06.2024.
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