Fig. 1336. Noch älterer Hunde-Embryo von der Seite. Der Darm ist vollständig gebildet, die Kiemenbogen treten zurück. Hinterfuß und Schwanz sind deutlich vorhanden; Dotterblase (Nabelblase) und Harnhaut stielförmig abgeschnürt. Fig 1337. Derselbe Embryo von vorn, um die Lage der Ein- geweide zu zeigen. a Nase. b Auge. c Ohr. d Herz. e Vorderfuß. f Leber. g Darmschlinge, in welche die Nabelblase h durch ihren Stiel einmün- det. i Hinterfuß. k Harnhaut. l Schwanz. m Wolff'sche Körper. d1 Ar- terienstiel. d2 Kammer. d3 Herzohren.
durch den Nabel und die Ausstülpung der Harnhaut, deren Stiel nebst demjenigen der Nabelblase durch diesen Nabel hindurchgeht, ist uns aus den vorhergehenden Klassen zur Genüge bekannt; -- nicht minder die Bildung der Schafhaut, welche Anfangs in Gestalt einer Falte als Kopf- und Schwanzkappe sich erhebt und allmälig über dem Rücken des Embryo's zu einem vollkommen geschlossenen Sacke zusam- menwächst. Die hauptsächlichste Verschiedenheit zeigt sich in der Art und Weise, wie diese Hüllen des Eies, die Schaf- und Harnhaut, so wie die ursprüngliche Dotterhaut sich untereinander und zu der inne- ren Schleimhaut der Gebärmutter verhalten.
Wir sahen schon oben, daß die Dotterhaut in dem Eileiter sich bedeutend erweitert und verdünnt habe, so dast sie ein äußerst zartes Häutchen darstellt, welches mit dem Eiweiße verschmolzen ist. Sobald nun die Falte der Schafhaut sich erhebt, so legt sich dieselbe überall von innen her genau der äußeren Hülle des Eies an und verwächst
[Abbildung]
Fig. 1336. Fig. 1337.
Fig. 1336. Noch älterer Hunde-Embryo von der Seite. Der Darm iſt vollſtändig gebildet, die Kiemenbogen treten zurück. Hinterfuß und Schwanz ſind deutlich vorhanden; Dotterblaſe (Nabelblaſe) und Harnhaut ſtielförmig abgeſchnürt. Fig 1337. Derſelbe Embryo von vorn, um die Lage der Ein- geweide zu zeigen. a Naſe. b Auge. c Ohr. d Herz. e Vorderfuß. f Leber. g Darmſchlinge, in welche die Nabelblaſe h durch ihren Stiel einmün- det. i Hinterfuß. k Harnhaut. l Schwanz. m Wolff’ſche Körper. d1 Ar- terienſtiel. d2 Kammer. d3 Herzohren.
durch den Nabel und die Ausſtülpung der Harnhaut, deren Stiel nebſt demjenigen der Nabelblaſe durch dieſen Nabel hindurchgeht, iſt uns aus den vorhergehenden Klaſſen zur Genüge bekannt; — nicht minder die Bildung der Schafhaut, welche Anfangs in Geſtalt einer Falte als Kopf- und Schwanzkappe ſich erhebt und allmälig über dem Rücken des Embryo’s zu einem vollkommen geſchloſſenen Sacke zuſam- menwächſt. Die hauptſächlichſte Verſchiedenheit zeigt ſich in der Art und Weiſe, wie dieſe Hüllen des Eies, die Schaf- und Harnhaut, ſo wie die urſprüngliche Dotterhaut ſich untereinander und zu der inne- ren Schleimhaut der Gebärmutter verhalten.
Wir ſahen ſchon oben, daß die Dotterhaut in dem Eileiter ſich bedeutend erweitert und verdünnt habe, ſo daſt ſie ein äußerſt zartes Häutchen darſtellt, welches mit dem Eiweiße verſchmolzen iſt. Sobald nun die Falte der Schafhaut ſich erhebt, ſo legt ſich dieſelbe überall von innen her genau der äußeren Hülle des Eies an und verwächſt
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[Abbildung Fig. 1336. Fig. 1337.
Fig. 1336. Noch älterer Hunde-Embryo von der Seite. Der Darm
iſt vollſtändig gebildet, die Kiemenbogen treten zurück. Hinterfuß und Schwanz
ſind deutlich vorhanden; Dotterblaſe (Nabelblaſe) und Harnhaut ſtielförmig
abgeſchnürt. Fig 1337. Derſelbe Embryo von vorn, um die Lage der Ein-
geweide zu zeigen. a Naſe. b Auge. c Ohr. d Herz. e Vorderfuß. f
Leber. g Darmſchlinge, in welche die Nabelblaſe h durch ihren Stiel einmün-
det. i Hinterfuß. k Harnhaut. l Schwanz. m Wolff’ſche Körper. d1 Ar-
terienſtiel. d2 Kammer. d3 Herzohren.]
durch den Nabel und die Ausſtülpung der Harnhaut, deren Stiel
nebſt demjenigen der Nabelblaſe durch dieſen Nabel hindurchgeht, iſt
uns aus den vorhergehenden Klaſſen zur Genüge bekannt; — nicht
minder die Bildung der Schafhaut, welche Anfangs in Geſtalt einer
Falte als Kopf- und Schwanzkappe ſich erhebt und allmälig über dem
Rücken des Embryo’s zu einem vollkommen geſchloſſenen Sacke zuſam-
menwächſt. Die hauptſächlichſte Verſchiedenheit zeigt ſich in der Art
und Weiſe, wie dieſe Hüllen des Eies, die Schaf- und Harnhaut, ſo
wie die urſprüngliche Dotterhaut ſich untereinander und zu der inne-
ren Schleimhaut der Gebärmutter verhalten.
Wir ſahen ſchon oben, daß die Dotterhaut in dem Eileiter ſich
bedeutend erweitert und verdünnt habe, ſo daſt ſie ein äußerſt zartes
Häutchen darſtellt, welches mit dem Eiweiße verſchmolzen iſt. Sobald
nun die Falte der Schafhaut ſich erhebt, ſo legt ſich dieſelbe überall
von innen her genau der äußeren Hülle des Eies an und verwächſt
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Vogt, Carl: Zoologische Briefe. Bd. 2. Frankfurt (Main), 1851, S. 421. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/vogt_briefe02_1851/427>, abgerufen am 15.06.2024.
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