Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 4. Leipzig, 1876.

Bild:
<< vorherige Seite

[Spaltenumbruch] *87 Er sitzt hinterm Ofen und brät Aepfel.

Er faulenzt.

*88 Er sitzt im Kleister. - Masson, 342.

*89 Er sitzt in Gedanken, als wär' ihm der Herbst erfroren.

*90 Er sitzt länger (Abtritt) als ein Bauer auf seinem Erbe. - Frischbier2, 3509.

*91 Er sitzt mit dem Leibe darauf, wo die Bergleute das Schurzfell tragen.

*92 Er sitzt warm.

Lebt im Wohlstande.

*93 Er sitzt wie angepicht. - Klix, 80.

*94 Er sitzt wie auf Kohlen (oder auch: Nadeln). - Frischbier, 517; Frischbier2, 3510.

*95 Er sitzt wie besessen.

Poln.: Siedzi jak opetany. (Lompa, 29.)

*96 Er sitzt wie der Bürgermeister von Zinten. - Frischbier2, 3511.

Sehr bequem, breit und behaglich.

*97 Er sitzt wie der Dachs im Loche. - Frischbier2, 3512.

*98 Er sitzt wie der Fuchs unter der Egge. - Frischbier2, 3513.

*99 Er sitzt wie der Ochs im Heu.

Lebt im grössten Ueberflusse, ohne Genuss, weil den Ochsen in der Heuernte das Maul verbunden wurde.

*100 Er sitzt wie der Teufel im Weihwasser.

Holl.: Hij zit gelijk de duivel in een wijwatervat. (Harrebomee, II, 467a.)

*101 Er sitzt wie die Butter in der Sonne. - Körte, 3514.

*102 Er sitzt wie die Laus im Schorf.

Also sehr gut.

*103 Er sitzt wie ein Ast.

*104 Er sitzt wie ein Wachtelkönig im Hirse. - Gotthelf, Erzählungen, V, 133.

*105 Er sitzt wie eine Laus zwischen zwei Daumen (Nägeln). - Henisch, 664, 29; Eiselein, 411; Simrock, 6239.

Wer sich in der augenscheinlichsten Gefahr befindet.

Holl.: Hij zit gelijk eene luis tusschen twee nagelen. (Harrebomee, II, 41.)

Lat.: A fronte praecipitium, a tergo lupi. (Seybold, 15.)

*106 Er sitzt wie eine Perle im Golde.

Holl.: Hij zit als een pareltje in het goud. (Harrebomee, II, 172b.)

*107 Er sitzt wie eine Töpferschürze. - Holtei, Eselsfresser, I, 146.

*108 Er sitzt wie Eva hinterm Feigenblatt. - Frischbier2, 3516.

Engl.: To sit like a wire drawer under his work. (Bohn II, 61.)

*109 Er sitzt wie in Abraham's Schos.

Man verbindet damit die Vorstellung eines glücklichen Zustandes.

*110 Er sitzt zu lange vber den Eyern. - Lehmann, 802, 5.

*111 Er wird das nicht auf sich sitzen lassen.

Er wird sich rechtfertigen, reinigen, die Sache durchführen.

Frz.: Je n'en aurai pas le dementi. (Kritzinger, 215a.)

*112 Es sitzt ihm noch zwischen Fell und Fleisch.

Er kann noch zu keinem festen Entschlusse kommen.

*113 Es sitzt sich gut, er hat ein Stück Brot und einen Thaler Geld.

Erfordernisse eines münsterländischen Bauern beim Heirathen, wenn das Mädchen u. s. w. blos auf das Materielle sieht. Anderwärts sagt man von jemand, dem es nicht gebricht: Er steht sich gut.

*114 Es sitzt wie angepasst (angemessen, angegossen).

Besonders von gut schliessenden Kleidungsstücken.

*115 Hat sat ham, üüs a Sögg a Sadel. (Amrum.) - Haupt, VIII, 355, 69.

Es sitzt ihm, wie einer Sau ein Sattel.

*116 He sett as e verlawte Braut. (Danziger Nehrung.) - Frischbier2, 3517.

*117 He sett as en Vögelschen en et Käuken. (Meurs.) - Firmenich, I, 403, 165.

Er sitzt wie ein Vögelchen im Käfiglein.

*118 He sett daher als en Appelhäker. (Danziger Nehrung.) - Frischbier2, 3518.

Sehr breit und gemächlich.

[Spaltenumbruch] *119 He sett on kickt wie ennen Ap en de posteleine Kas. (Meurs.) - Firmenich, I, 401, 93.

Er sitzt und guckt wie ein Affe im Porzellankasten.

*120 He sittet up de Eier. (Holst.) - Schütze, III, 65.

Er sitzt gut, wohlbehalten, seine Eier sind geborgen, er sitzt darüber.

*121 He sitt as de Kaun1 upp'n Mess. - Dähnert, 304b.

1) Welscher Hahn. - Er sitzt so, wie er wünscht.

*122 He sitt as de Laus in Schorf. (Holst.) - Schütze, III, 65.

*123 He sitt as de Parl in 't Gold. - Kern, 1166.

*124 He sitt as en Tappzerer, de nig rügg nog vorwärts kann. (Holst.)

*125 He sitt as Jan van fern. - Stürenburg, 97b.

Von jemand, der sich nicht heranwagt, von fern hält.

*126 He sitt as wenn he Eier utbröden will. - Eichwald, 421; Schlingmann, 754; Kern, 949.

*127 He sitt as wenn he up Eier sitt. (S. 74.) - Schütze, I, 296.

*128 He sitt bit över de Oren (bis an den Hals) in Dreck. (Holst.)

*129 He sitt mit'n Ers na't Lucht1 as de Holskenmakers2. (Ostfries.) - Bueren, 620; Frommann, V, 524, 603.

1) Licht.

2) Holske, Holsche = Holzschuh. (Brem. Wb., II, 652; Schambach, Wb., 84; Stürenburg, 90.)

*130 He sitt so staur1 as 'n Eddelmann. (Altmark.) - Danneil, 279.

1) Gerade, aufrecht, hier wol steif.

*131 He sitt up't Perd as de Esel up'n Plaumbom. (Ostfries.) - Frommann, V, 524, 606.

*132 He sitt up't Perd un söcht (sucht) derna. (Ostfries.) - Frommann, V, 524, 607.

*133 He sitt unner seiner Froen Röck. (Rastede.)

Sodass er von Gläubigern nicht erreicht werden kann.

*134 Hei sätt da, wie dat Nijahrke. - Frischbier2, 3519.

*135 Hei sittet as de Mius oppet Kommissbräud. (Sauerland.)

*136 Hei sittet op'm Peare (auch: Pearde) as de Foesk (Foerst) op'm Kaudreck.

*137 Hei sittet sik bäterte Diske äs de Pere. (Sauerland.)

*138 Hei sött twöschen Bom on Bork. (Stallupönen.) - Frischbier2, 3520.

In dem Sinne wie: er steht zwischen Thür und Angel.

*139 Hier sitzt sich's wie im Rathskeller zu Bremen.

"Glücklich der Mann, der den Hafen erreicht hat und hinter sich liess das Meer und die Stürme, und jetzt warm und ruhig sitzt im guten Rathskeller zu Bremen." (Vgl. J. G. Kohl, Der Rathskeller zu Bremen, Bremen 1866.)

*140 Ich sitze wie auf einer Pulvertonne. - Klix, 80.

*141 Ich sitze, wo mein Grossvater sass, da er Bräutigam war.

*142 Ick sitt, as wenn mi de Naors brennt. (Altmark.) - Danneil, 265.

*143 Ick sitt hier rein vör Past lantant (passe le temps).

*144 Ik sal u derbi setten. (Deutz.)

*145 Ik set da twe lang un twe bret. - Schütze, I, 151.

D. h. ich sass sehr lange da.

*146 Ik sitt hier as de Laus in Schorf. (Holst.) - Schütze, IV, 61.

Ich sitze hier sehr gut, ganz behaglich.

*147 Ik sitte as wenn ik up Natels set. - Eichwald, 1399.

Ich sitze wie auf Nadeln. (Klix, 80.)

*148 Ja, da sitzt es und hat Mützchen auf.

Nämlich der Zwerglein unsichtbar machendes Nebelkäppchen. Dies Sprichwort wird gebraucht, wenn jemand etwas sucht, das er an einem Orte gesehen zu haben glaubt und es doch nicht finden kann. (Vgl. Bechstein, Deutsches Sagenbuch, S. 515; Grässe, Sagenschatz, S. 377.)

*149 Ja, dort sötzt a.

Nämlich der Vogel, Hase u. s. w. So sagt man in Lusdorf, Gegend von Böhmisch-Friedland, wenn der Schütze gefehlt hat.

*150 Jü sat üsch Parl uun 't Gul. (Nordfries.) - Johansen, 73.

Sie sitzt wie die Perle im Golde.

[Spaltenumbruch] *87 Er sitzt hinterm Ofen und brät Aepfel.

Er faulenzt.

*88 Er sitzt im Kleister.Masson, 342.

*89 Er sitzt in Gedanken, als wär' ihm der Herbst erfroren.

*90 Er sitzt länger (Abtritt) als ein Bauer auf seinem Erbe.Frischbier2, 3509.

*91 Er sitzt mit dem Leibe darauf, wo die Bergleute das Schurzfell tragen.

*92 Er sitzt warm.

Lebt im Wohlstande.

*93 Er sitzt wie angepicht.Klix, 80.

*94 Er sitzt wie auf Kohlen (oder auch: Nadeln).Frischbier, 517; Frischbier2, 3510.

*95 Er sitzt wie besessen.

Poln.: Siedzi jak opętany. (Lompa, 29.)

*96 Er sitzt wie der Bürgermeister von Zinten.Frischbier2, 3511.

Sehr bequem, breit und behaglich.

*97 Er sitzt wie der Dachs im Loche.Frischbier2, 3512.

*98 Er sitzt wie der Fuchs unter der Egge.Frischbier2, 3513.

*99 Er sitzt wie der Ochs im Heu.

Lebt im grössten Ueberflusse, ohne Genuss, weil den Ochsen in der Heuernte das Maul verbunden wurde.

*100 Er sitzt wie der Teufel im Weihwasser.

Holl.: Hij zit gelijk de duivel in een wijwatervat. (Harrebomée, II, 467a.)

*101 Er sitzt wie die Butter in der Sonne.Körte, 3514.

*102 Er sitzt wie die Laus im Schorf.

Also sehr gut.

*103 Er sitzt wie ein Ast.

*104 Er sitzt wie ein Wachtelkönig im Hirse.Gotthelf, Erzählungen, V, 133.

*105 Er sitzt wie eine Laus zwischen zwei Daumen (Nägeln).Henisch, 664, 29; Eiselein, 411; Simrock, 6239.

Wer sich in der augenscheinlichsten Gefahr befindet.

Holl.: Hij zit gelijk eene luis tusschen twee nagelen. (Harrebomée, II, 41.)

Lat.: A fronte praecipitium, a tergo lupi. (Seybold, 15.)

*106 Er sitzt wie eine Perle im Golde.

Holl.: Hij zit als een pareltje in het goud. (Harrebomée, II, 172b.)

*107 Er sitzt wie eine Töpferschürze.Holtei, Eselsfresser, I, 146.

*108 Er sitzt wie Eva hinterm Feigenblatt.Frischbier2, 3516.

Engl.: To sit like a wire drawer under his work. (Bohn II, 61.)

*109 Er sitzt wie in Abraham's Schos.

Man verbindet damit die Vorstellung eines glücklichen Zustandes.

*110 Er sitzt zu lange vber den Eyern.Lehmann, 802, 5.

*111 Er wird das nicht auf sich sitzen lassen.

Er wird sich rechtfertigen, reinigen, die Sache durchführen.

Frz.: Je n'en aurai pas le dementi. (Kritzinger, 215a.)

*112 Es sitzt ihm noch zwischen Fell und Fleisch.

Er kann noch zu keinem festen Entschlusse kommen.

*113 Es sitzt sich gut, er hat ein Stück Brot und einen Thaler Geld.

Erfordernisse eines münsterländischen Bauern beim Heirathen, wenn das Mädchen u. s. w. blos auf das Materielle sieht. Anderwärts sagt man von jemand, dem es nicht gebricht: Er steht sich gut.

*114 Es sitzt wie angepasst (angemessen, angegossen).

Besonders von gut schliessenden Kleidungsstücken.

*115 Hat sat ham, üüs a Sögg a Sâdel. (Amrum.) – Haupt, VIII, 355, 69.

Es sitzt ihm, wie einer Sau ein Sattel.

*116 He sett as e verlâwte Brût. (Danziger Nehrung.) – Frischbier2, 3517.

*117 He sett as en Vögelschen en et Käuken. (Meurs.) – Firmenich, I, 403, 165.

Er sitzt wie ein Vögelchen im Käfiglein.

*118 He sett daher als en Appelhäker. (Danziger Nehrung.) – Frischbier2, 3518.

Sehr breit und gemächlich.

[Spaltenumbruch] *119 He sett on kickt wie ennen Âp en de posteleine Kâs. (Meurs.) – Firmenich, I, 401, 93.

Er sitzt und guckt wie ein Affe im Porzellankasten.

*120 He sittet up de Eier. (Holst.) – Schütze, III, 65.

Er sitzt gut, wohlbehalten, seine Eier sind geborgen, er sitzt darüber.

*121 He sitt as de Kûn1 upp'n Mess.Dähnert, 304b.

1) Welscher Hahn. – Er sitzt so, wie er wünscht.

*122 He sitt as de Lûs in Schorf. (Holst.) – Schütze, III, 65.

*123 He sitt as de Parl in 't Gold.Kern, 1166.

*124 He sitt as en Tappzêrer, de nig rügg nog vorwärts kann. (Holst.)

*125 He sitt as Jan van fêrn.Stürenburg, 97b.

Von jemand, der sich nicht heranwagt, von fern hält.

*126 He sitt as wenn he Eier utbröden will.Eichwald, 421; Schlingmann, 754; Kern, 949.

*127 He sitt as wenn he up Eier sitt. (S. 74.)Schütze, I, 296.

*128 He sitt bit över de Ôren (bis an den Hals) in Dreck. (Holst.)

*129 He sitt mit'n Êrs na't Lucht1 as de Holskenmakers2. (Ostfries.) – Bueren, 620; Frommann, V, 524, 603.

1) Licht.

2) Holske, Holsche = Holzschuh. (Brem. Wb., II, 652; Schambach, Wb., 84; Stürenburg, 90.)

*130 Hê sitt so stûr1 as 'n Eddelmann. (Altmark.) – Danneil, 279.

1) Gerade, aufrecht, hier wol steif.

*131 He sitt up't Perd as de Esel up'n Plûmbôm. (Ostfries.) – Frommann, V, 524, 606.

*132 He sitt up't Perd un söcht (sucht) derna. (Ostfries.) – Frommann, V, 524, 607.

*133 He sitt unner sîner Froën Röck. (Rastede.)

Sodass er von Gläubigern nicht erreicht werden kann.

*134 Hei sätt da, wie dat Nijahrke.Frischbier2, 3519.

*135 Hei sittet as de Mius oppet Kommissbräud. (Sauerland.)

*136 Hei sittet op'm Peare (auch: Pearde) as de Foesk (Foerst) op'm Kaudreck.

*137 Hei sittet sik bäterte Diske äs de Pere. (Sauerland.)

*138 Hei sött twöschen Bôm on Bork. (Stallupönen.) – Frischbier2, 3520.

In dem Sinne wie: er steht zwischen Thür und Angel.

*139 Hier sitzt sich's wie im Rathskeller zu Bremen.

„Glücklich der Mann, der den Hafen erreicht hat und hinter sich liess das Meer und die Stürme, und jetzt warm und ruhig sitzt im guten Rathskeller zu Bremen.“ (Vgl. J. G. Kohl, Der Rathskeller zu Bremen, Bremen 1866.)

*140 Ich sitze wie auf einer Pulvertonne.Klix, 80.

*141 Ich sitze, wo mein Grossvater sass, da er Bräutigam war.

*142 Ick sitt, as wenn mi de Naors brennt. (Altmark.) – Danneil, 265.

*143 Ick sitt hier rein vör Past lantant (passe le temps).

*144 Ik sal u derbi setten. (Deutz.)

*145 Ik sêt da twê lang un twê brêt.Schütze, I, 151.

D. h. ich sass sehr lange da.

*146 Ik sitt hier as de Lûs in Schorf. (Holst.) – Schütze, IV, 61.

Ich sitze hier sehr gut, ganz behaglich.

*147 Ik sitte as wenn ik up Natels sêt.Eichwald, 1399.

Ich sitze wie auf Nadeln. (Klix, 80.)

*148 Ja, da sitzt es und hat Mützchen auf.

Nämlich der Zwerglein unsichtbar machendes Nebelkäppchen. Dies Sprichwort wird gebraucht, wenn jemand etwas sucht, das er an einem Orte gesehen zu haben glaubt und es doch nicht finden kann. (Vgl. Bechstein, Deutsches Sagenbuch, S. 515; Grässe, Sagenschatz, S. 377.)

*149 Ja, dort sötzt a.

Nämlich der Vogel, Hase u. s. w. So sagt man in Lusdorf, Gegend von Böhmisch-Friedland, wenn der Schütze gefehlt hat.

*150 Jü sat üsch Parl uun 't Gul. (Nordfries.) – Johansen, 73.

Sie sitzt wie die Perle im Golde.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger"><pb facs="#f0298" n="[292]"/><cb n="583"/>
*87 Er sitzt hinterm Ofen und brät Aepfel.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Er faulenzt.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*88 Er sitzt im Kleister.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Masson, 342.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*89 Er sitzt in Gedanken, als wär' ihm der Herbst erfroren.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*90 Er sitzt länger (Abtritt) als ein Bauer auf seinem Erbe.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Frischbier<hi rendition="#sup">2</hi>, 3509.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*91 Er sitzt mit dem Leibe darauf, wo die Bergleute das Schurzfell tragen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*92 Er sitzt warm.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Lebt im Wohlstande.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*93 Er sitzt wie angepicht.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Klix, 80.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*94 Er sitzt wie auf Kohlen (oder auch: Nadeln).</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Frischbier, 517; Frischbier<hi rendition="#sup">2</hi>, 3510.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*95 Er sitzt wie besessen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Poln.</hi>: Siedzi jak op&#x0119;tany. (<hi rendition="#i">Lompa, 29.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*96 Er sitzt wie der Bürgermeister von Zinten.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Frischbier<hi rendition="#sup">2</hi>, 3511.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Sehr bequem, breit und behaglich.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*97 Er sitzt wie der Dachs im Loche.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Frischbier<hi rendition="#sup">2</hi>, 3512.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*98 Er sitzt wie der Fuchs unter der Egge.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Frischbier<hi rendition="#sup">2</hi>, 3513.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*99 Er sitzt wie der Ochs im Heu.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Lebt im grössten Ueberflusse, ohne Genuss, weil den Ochsen in der Heuernte das Maul verbunden wurde.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*100 Er sitzt wie der Teufel im Weihwasser.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Hij zit gelijk de duivel in een wijwatervat. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 467<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*101 Er sitzt wie die Butter in der Sonne.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Körte, 3514.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*102 Er sitzt wie die Laus im Schorf.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Also sehr gut.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*103 Er sitzt wie ein Ast.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*104 Er sitzt wie ein Wachtelkönig im Hirse.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Gotthelf, Erzählungen, V, 133.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*105 Er sitzt wie eine Laus zwischen zwei Daumen (Nägeln).</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Henisch, 664, 29; Eiselein, 411; Simrock, 6239.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Wer sich in der augenscheinlichsten Gefahr befindet.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Hij zit gelijk eene luis tusschen twee nagelen. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 41.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: A fronte praecipitium, a tergo lupi. (<hi rendition="#i">Seybold, 15.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*106 Er sitzt wie eine Perle im Golde.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Hij zit als een pareltje in het goud. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 172<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*107 Er sitzt wie eine Töpferschürze.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Holtei, Eselsfresser, I, 146.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*108 Er sitzt wie Eva hinterm Feigenblatt.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Frischbier<hi rendition="#sup">2</hi>, 3516.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Engl.</hi>: To sit like a wire drawer under his work. (<hi rendition="#i">Bohn II, 61.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*109 Er sitzt wie in Abraham's Schos.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Man verbindet damit die Vorstellung eines glücklichen Zustandes.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*110 Er sitzt zu lange vber den Eyern.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, 802, 5.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*111 Er wird das nicht auf sich sitzen lassen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Er wird sich rechtfertigen, reinigen, die Sache durchführen.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Je n'en aurai pas le dementi. (<hi rendition="#i">Kritzinger, 215<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*112 Es sitzt ihm noch zwischen Fell und Fleisch.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Er kann noch zu keinem festen Entschlusse kommen.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*113 Es sitzt sich gut, er hat ein Stück Brot und einen Thaler Geld.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Erfordernisse eines münsterländischen Bauern beim Heirathen, wenn das Mädchen u. s. w. blos auf das Materielle sieht. Anderwärts sagt man von jemand, dem es nicht gebricht: Er steht sich gut.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*114 Es sitzt wie angepasst (angemessen, angegossen).</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Besonders von gut schliessenden Kleidungsstücken.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*115 Hat sat ham, üüs a Sögg a Sâdel.</hi> (<hi rendition="#i">Amrum.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Haupt, VIII, 355, 69.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Es sitzt ihm, wie einer Sau ein Sattel.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*116 He sett as e verlâwte Brût.</hi> (<hi rendition="#i">Danziger Nehrung.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Frischbier<hi rendition="#sup">2</hi>, 3517.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*117 He sett as en Vögelschen en et Käuken.</hi> (<hi rendition="#i">Meurs.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Firmenich, I, 403, 165.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Er sitzt wie ein Vögelchen im Käfiglein.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*118 He sett daher als en Appelhäker.</hi> (<hi rendition="#i">Danziger Nehrung.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Frischbier<hi rendition="#sup">2</hi>, 3518.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Sehr breit und gemächlich.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger"><cb n="584"/>
*119 He sett on kickt wie ennen Âp en de posteleine Kâs.</hi> (<hi rendition="#i">Meurs.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Firmenich, I, 401, 93.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Er sitzt und guckt wie ein Affe im Porzellankasten.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*120 He sittet up de Eier.</hi> (<hi rendition="#i">Holst.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Schütze, III, 65.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Er sitzt gut, wohlbehalten, seine Eier sind geborgen, er sitzt darüber.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*121 He sitt as de Kûn<hi rendition="#sup">1</hi> upp'n Mess.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Dähnert, 304<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#sup">1</hi>) Welscher Hahn. &#x2013; Er sitzt so, wie er wünscht.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*122 He sitt as de Lûs in Schorf.</hi> (<hi rendition="#i">Holst.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Schütze, III, 65.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*123 He sitt as de Parl in 't Gold.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Kern, 1166.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*124 He sitt as en Tappzêrer, de nig rügg nog vorwärts kann.</hi> (<hi rendition="#i">Holst.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*125 He sitt as Jan van fêrn.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Stürenburg, 97<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Von jemand, der sich nicht heranwagt, von fern hält.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*126 He sitt as wenn he Eier utbröden will.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Eichwald, 421; Schlingmann, 754; Kern, 949.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*127 He sitt as wenn he up Eier sitt. (S. 74.)</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Schütze, I, 296.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*128 He sitt bit över de Ôren (bis an den Hals) in Dreck.</hi> (<hi rendition="#i">Holst.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*129 He sitt mit'n Êrs na't Lucht<hi rendition="#sup">1</hi> as de Holskenmakers<hi rendition="#sup">2</hi>.</hi> (<hi rendition="#i">Ostfries.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Bueren, 620; Frommann, V, 524, 603.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#sup">1</hi>) Licht.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#sup">2</hi>) Holske, Holsche = Holzschuh. (<hi rendition="#i">Brem. Wb., II, 652; Schambach, Wb., 84; Stürenburg, 90.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*130 Hê sitt so stûr<hi rendition="#sup">1</hi> as 'n Eddelmann.</hi> (<hi rendition="#i">Altmark.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Danneil, 279.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#sup">1</hi>) Gerade, aufrecht, hier wol steif.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*131 He sitt up't Perd as de Esel up'n Plûmbôm.</hi> (<hi rendition="#i">Ostfries.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Frommann, V, 524, 606.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*132 He sitt up't Perd un söcht (sucht) derna.</hi> (<hi rendition="#i">Ostfries.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Frommann, V, 524, 607.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*133 He sitt unner sîner Froën Röck.</hi> (<hi rendition="#i">Rastede.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et">Sodass er von Gläubigern nicht erreicht werden kann.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*134 Hei sätt da, wie dat Nijahrke.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Frischbier<hi rendition="#sup">2</hi>, 3519.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*135 Hei sittet as de Mius oppet Kommissbräud.</hi> (<hi rendition="#i">Sauerland.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*136 Hei sittet op'm Peare (auch: Pearde) as de Foesk (Foerst) op'm Kaudreck.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*137 Hei sittet sik bäterte Diske äs de Pere.</hi> (<hi rendition="#i">Sauerland.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*138 Hei sött twöschen Bôm on Bork.</hi> (<hi rendition="#i">Stallupönen.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Frischbier<hi rendition="#sup">2</hi>, 3520.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">In dem Sinne wie: er steht zwischen Thür und Angel.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*139 Hier sitzt sich's wie im Rathskeller zu Bremen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">&#x201E;Glücklich der Mann, der den Hafen erreicht hat und hinter sich liess das Meer und die Stürme, und jetzt warm und ruhig sitzt im guten Rathskeller zu Bremen.&#x201C; (Vgl. <hi rendition="#i">J. G. Kohl, Der Rathskeller zu Bremen, Bremen 1866.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*140 Ich sitze wie auf einer Pulvertonne.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Klix, 80.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*141 Ich sitze, wo mein Grossvater sass, da er Bräutigam war.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*142 Ick sitt, as wenn mi de Naors brennt.</hi> (<hi rendition="#i">Altmark.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Danneil, 265.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*143 Ick sitt hier rein vör Past lantant (passe le temps).</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*144 Ik sal u derbi setten.</hi> (<hi rendition="#i">Deutz.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*145 Ik sêt da twê lang un twê brêt.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Schütze, I, 151.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">D. h. ich sass sehr lange da.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*146 Ik sitt hier as de Lûs in Schorf.</hi> (<hi rendition="#i">Holst.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Schütze, IV, 61.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Ich sitze hier sehr gut, ganz behaglich.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*147 Ik sitte as wenn ik up Natels sêt.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Eichwald, 1399.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Ich sitze wie auf Nadeln. (<hi rendition="#i">Klix, 80.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*148 Ja, da sitzt es und hat Mützchen auf.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Nämlich der Zwerglein unsichtbar machendes Nebelkäppchen. Dies Sprichwort wird gebraucht, wenn jemand etwas sucht, das er an einem Orte gesehen zu haben glaubt und es doch nicht finden kann. (Vgl. <hi rendition="#i">Bechstein, Deutsches Sagenbuch, S. 515; Grässe, Sagenschatz, S. 377.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*149 Ja, dort sötzt a.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Nämlich der Vogel, Hase u. s. w. So sagt man in Lusdorf, Gegend von Böhmisch-Friedland, wenn der Schütze gefehlt hat.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*150 Jü sat üsch Parl uun 't Gul.</hi> (<hi rendition="#i">Nordfries.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Johansen, 73.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Sie sitzt wie die Perle im Golde.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">
</hi> </p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[292]/0298] *87 Er sitzt hinterm Ofen und brät Aepfel. Er faulenzt. *88 Er sitzt im Kleister. – Masson, 342. *89 Er sitzt in Gedanken, als wär' ihm der Herbst erfroren. *90 Er sitzt länger (Abtritt) als ein Bauer auf seinem Erbe. – Frischbier2, 3509. *91 Er sitzt mit dem Leibe darauf, wo die Bergleute das Schurzfell tragen. *92 Er sitzt warm. Lebt im Wohlstande. *93 Er sitzt wie angepicht. – Klix, 80. *94 Er sitzt wie auf Kohlen (oder auch: Nadeln). – Frischbier, 517; Frischbier2, 3510. *95 Er sitzt wie besessen. Poln.: Siedzi jak opętany. (Lompa, 29.) *96 Er sitzt wie der Bürgermeister von Zinten. – Frischbier2, 3511. Sehr bequem, breit und behaglich. *97 Er sitzt wie der Dachs im Loche. – Frischbier2, 3512. *98 Er sitzt wie der Fuchs unter der Egge. – Frischbier2, 3513. *99 Er sitzt wie der Ochs im Heu. Lebt im grössten Ueberflusse, ohne Genuss, weil den Ochsen in der Heuernte das Maul verbunden wurde. *100 Er sitzt wie der Teufel im Weihwasser. Holl.: Hij zit gelijk de duivel in een wijwatervat. (Harrebomée, II, 467a.) *101 Er sitzt wie die Butter in der Sonne. – Körte, 3514. *102 Er sitzt wie die Laus im Schorf. Also sehr gut. *103 Er sitzt wie ein Ast. *104 Er sitzt wie ein Wachtelkönig im Hirse. – Gotthelf, Erzählungen, V, 133. *105 Er sitzt wie eine Laus zwischen zwei Daumen (Nägeln). – Henisch, 664, 29; Eiselein, 411; Simrock, 6239. Wer sich in der augenscheinlichsten Gefahr befindet. Holl.: Hij zit gelijk eene luis tusschen twee nagelen. (Harrebomée, II, 41.) Lat.: A fronte praecipitium, a tergo lupi. (Seybold, 15.) *106 Er sitzt wie eine Perle im Golde. Holl.: Hij zit als een pareltje in het goud. (Harrebomée, II, 172b.) *107 Er sitzt wie eine Töpferschürze. – Holtei, Eselsfresser, I, 146. *108 Er sitzt wie Eva hinterm Feigenblatt. – Frischbier2, 3516. Engl.: To sit like a wire drawer under his work. (Bohn II, 61.) *109 Er sitzt wie in Abraham's Schos. Man verbindet damit die Vorstellung eines glücklichen Zustandes. *110 Er sitzt zu lange vber den Eyern. – Lehmann, 802, 5. *111 Er wird das nicht auf sich sitzen lassen. Er wird sich rechtfertigen, reinigen, die Sache durchführen. Frz.: Je n'en aurai pas le dementi. (Kritzinger, 215a.) *112 Es sitzt ihm noch zwischen Fell und Fleisch. Er kann noch zu keinem festen Entschlusse kommen. *113 Es sitzt sich gut, er hat ein Stück Brot und einen Thaler Geld. Erfordernisse eines münsterländischen Bauern beim Heirathen, wenn das Mädchen u. s. w. blos auf das Materielle sieht. Anderwärts sagt man von jemand, dem es nicht gebricht: Er steht sich gut. *114 Es sitzt wie angepasst (angemessen, angegossen). Besonders von gut schliessenden Kleidungsstücken. *115 Hat sat ham, üüs a Sögg a Sâdel. (Amrum.) – Haupt, VIII, 355, 69. Es sitzt ihm, wie einer Sau ein Sattel. *116 He sett as e verlâwte Brût. (Danziger Nehrung.) – Frischbier2, 3517. *117 He sett as en Vögelschen en et Käuken. (Meurs.) – Firmenich, I, 403, 165. Er sitzt wie ein Vögelchen im Käfiglein. *118 He sett daher als en Appelhäker. (Danziger Nehrung.) – Frischbier2, 3518. Sehr breit und gemächlich. *119 He sett on kickt wie ennen Âp en de posteleine Kâs. (Meurs.) – Firmenich, I, 401, 93. Er sitzt und guckt wie ein Affe im Porzellankasten. *120 He sittet up de Eier. (Holst.) – Schütze, III, 65. Er sitzt gut, wohlbehalten, seine Eier sind geborgen, er sitzt darüber. *121 He sitt as de Kûn1 upp'n Mess. – Dähnert, 304b. 1) Welscher Hahn. – Er sitzt so, wie er wünscht. *122 He sitt as de Lûs in Schorf. (Holst.) – Schütze, III, 65. *123 He sitt as de Parl in 't Gold. – Kern, 1166. *124 He sitt as en Tappzêrer, de nig rügg nog vorwärts kann. (Holst.) *125 He sitt as Jan van fêrn. – Stürenburg, 97b. Von jemand, der sich nicht heranwagt, von fern hält. *126 He sitt as wenn he Eier utbröden will. – Eichwald, 421; Schlingmann, 754; Kern, 949. *127 He sitt as wenn he up Eier sitt. (S. 74.) – Schütze, I, 296. *128 He sitt bit över de Ôren (bis an den Hals) in Dreck. (Holst.) *129 He sitt mit'n Êrs na't Lucht1 as de Holskenmakers2. (Ostfries.) – Bueren, 620; Frommann, V, 524, 603. 1) Licht. 2) Holske, Holsche = Holzschuh. (Brem. Wb., II, 652; Schambach, Wb., 84; Stürenburg, 90.) *130 Hê sitt so stûr1 as 'n Eddelmann. (Altmark.) – Danneil, 279. 1) Gerade, aufrecht, hier wol steif. *131 He sitt up't Perd as de Esel up'n Plûmbôm. (Ostfries.) – Frommann, V, 524, 606. *132 He sitt up't Perd un söcht (sucht) derna. (Ostfries.) – Frommann, V, 524, 607. *133 He sitt unner sîner Froën Röck. (Rastede.) Sodass er von Gläubigern nicht erreicht werden kann. *134 Hei sätt da, wie dat Nijahrke. – Frischbier2, 3519. *135 Hei sittet as de Mius oppet Kommissbräud. (Sauerland.) *136 Hei sittet op'm Peare (auch: Pearde) as de Foesk (Foerst) op'm Kaudreck. *137 Hei sittet sik bäterte Diske äs de Pere. (Sauerland.) *138 Hei sött twöschen Bôm on Bork. (Stallupönen.) – Frischbier2, 3520. In dem Sinne wie: er steht zwischen Thür und Angel. *139 Hier sitzt sich's wie im Rathskeller zu Bremen. „Glücklich der Mann, der den Hafen erreicht hat und hinter sich liess das Meer und die Stürme, und jetzt warm und ruhig sitzt im guten Rathskeller zu Bremen.“ (Vgl. J. G. Kohl, Der Rathskeller zu Bremen, Bremen 1866.) *140 Ich sitze wie auf einer Pulvertonne. – Klix, 80. *141 Ich sitze, wo mein Grossvater sass, da er Bräutigam war. *142 Ick sitt, as wenn mi de Naors brennt. (Altmark.) – Danneil, 265. *143 Ick sitt hier rein vör Past lantant (passe le temps). *144 Ik sal u derbi setten. (Deutz.) *145 Ik sêt da twê lang un twê brêt. – Schütze, I, 151. D. h. ich sass sehr lange da. *146 Ik sitt hier as de Lûs in Schorf. (Holst.) – Schütze, IV, 61. Ich sitze hier sehr gut, ganz behaglich. *147 Ik sitte as wenn ik up Natels sêt. – Eichwald, 1399. Ich sitze wie auf Nadeln. (Klix, 80.) *148 Ja, da sitzt es und hat Mützchen auf. Nämlich der Zwerglein unsichtbar machendes Nebelkäppchen. Dies Sprichwort wird gebraucht, wenn jemand etwas sucht, das er an einem Orte gesehen zu haben glaubt und es doch nicht finden kann. (Vgl. Bechstein, Deutsches Sagenbuch, S. 515; Grässe, Sagenschatz, S. 377.) *149 Ja, dort sötzt a. Nämlich der Vogel, Hase u. s. w. So sagt man in Lusdorf, Gegend von Böhmisch-Friedland, wenn der Schütze gefehlt hat. *150 Jü sat üsch Parl uun 't Gul. (Nordfries.) – Johansen, 73. Sie sitzt wie die Perle im Golde.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-09-18T08:39:19Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-09-18T08:39:19Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): keine Angabe; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein

Verzeichnisse im Vorspann wurden nicht transkribiert. Errata aus den Berichtigungen im Nachspann wurden stillschweigend integriert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon04_1876
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon04_1876/298
Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 4. Leipzig, 1876, S. [292]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon04_1876/298>, abgerufen am 30.04.2024.