Weirauch, Christian: Della Ragione di Stato Das ist Von der Geheimen und Ungemeinen Regirungs-Klugheit. Leipzig u. a., 1673.den gesuncken mancher/ cum ad Principa- die
den geſuncken mancher/ cum ad Principa- die
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0523"/> den geſuncken mancher/ <hi rendition="#aq">cum ad Principa-<lb/> lis apicis abruptum venit, quandam<lb/> poteſtatis immenſæ vertiginem ſub<lb/> coronis paſſus eſt,</hi> wenn er auff das hoͤch-<lb/> ſte Fuͤrſtlichen Gipffels kommen/ einen<lb/> Schwindel gar zu groſſer Macht unter den<lb/> Cronen erlitten/ ſie iſt ſo rauch/ daß ſie nicht<lb/> rauhe gnungſam kan vorgebildet werden:<lb/> Jn deſſen Erwegung beſcheiden ſie ſich/ wie<lb/> gefaͤhrlich es ſey/ alles allein zu umbarmen/<lb/> wie auch der kluͤgeſte ſich nicht zu viel zu-<lb/> trauen ſolle/ wie das Kleinod einem zuſtaͤn-<lb/> dig/ von einem allein nicht wohl gehandha-<lb/> bet werden wolle. Vor allen Dingen laſ-<lb/> ſen großmuͤtige Seelen ihre Gefliſſenheit<lb/> auff das zeitliche himmelan gegruͤndet ſeyn/<lb/> ſie behaͤngen ſich nicht mit dieſen irrdiſchen<lb/> Papiren/ daß ſie nicht mit ihren Gedancken<lb/> einen Schwung auffwerts thun koͤnnen/ ſie<lb/> raͤumen ſich nicht den welthaͤndeln ſo gaͤntz-<lb/> lich ein/ daß ſie nicht ein ergebigern Platz<lb/> vor die Goͤttliche <hi rendition="#aq">Providenz,</hi> ohne welche<lb/> alle ſchlaueſte Anſchlaͤge einen ſchlechten<lb/> Ausgang gewinnen/ uͤberlaſſen/ ſind ſie<lb/> gleich in einen Babel/ ſo behalten ſie doch<lb/> gegen Jeruſalem ein Fenſter offen/ ſie ſind<lb/> <fw place="bottom" type="catch">die</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [0523]
den geſuncken mancher/ cum ad Principa-
lis apicis abruptum venit, quandam
poteſtatis immenſæ vertiginem ſub
coronis paſſus eſt, wenn er auff das hoͤch-
ſte Fuͤrſtlichen Gipffels kommen/ einen
Schwindel gar zu groſſer Macht unter den
Cronen erlitten/ ſie iſt ſo rauch/ daß ſie nicht
rauhe gnungſam kan vorgebildet werden:
Jn deſſen Erwegung beſcheiden ſie ſich/ wie
gefaͤhrlich es ſey/ alles allein zu umbarmen/
wie auch der kluͤgeſte ſich nicht zu viel zu-
trauen ſolle/ wie das Kleinod einem zuſtaͤn-
dig/ von einem allein nicht wohl gehandha-
bet werden wolle. Vor allen Dingen laſ-
ſen großmuͤtige Seelen ihre Gefliſſenheit
auff das zeitliche himmelan gegruͤndet ſeyn/
ſie behaͤngen ſich nicht mit dieſen irrdiſchen
Papiren/ daß ſie nicht mit ihren Gedancken
einen Schwung auffwerts thun koͤnnen/ ſie
raͤumen ſich nicht den welthaͤndeln ſo gaͤntz-
lich ein/ daß ſie nicht ein ergebigern Platz
vor die Goͤttliche Providenz, ohne welche
alle ſchlaueſte Anſchlaͤge einen ſchlechten
Ausgang gewinnen/ uͤberlaſſen/ ſind ſie
gleich in einen Babel/ ſo behalten ſie doch
gegen Jeruſalem ein Fenſter offen/ ſie ſind
die
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/weirauch_dellaragione_1673 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/weirauch_dellaragione_1673/523 |
Zitationshilfe: | Weirauch, Christian: Della Ragione di Stato Das ist Von der Geheimen und Ungemeinen Regirungs-Klugheit. Leipzig u. a., 1673, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weirauch_dellaragione_1673/523>, abgerufen am 18.06.2024. |