Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Zachariae, Justus Friedrich Wilhelm: Poetische Schriften. Bd. 1. [Braunschweig], [1763].

Bild:
<< vorherige Seite


Der Renommist.
Zweyter Gesang.
Der Morgenröthe Blick, der Glanz von einzeln
Sternen

Erhellte dort die Luft, wie hier den Markt Laternen;
Zu dem die Schwärmer gehn, die Bier und Nacht
betriegt.

Ein brüllendes Geschrey, das von den Lippen fliegt;
An jeder Wand sich bricht; tief in die Heustraß hallet;
Schallt wieder, wie im Wald ein Echo wiederschallet.
Von Torfs verwegne Faust nimmt einen schweren
Stein,

Und zielt mit diesem Fels nach einer lampe Schein,
Die wie ein Sirius an Schubarths Hause prahlte,
Und aller andern Glanz hochmüthig überstrahlte.
Sein Riesenwurf durchfährt der Lampe gläsern Haus;
Er trifft das lichte Tocht, es zittert, und löscht aus.
Wie


Der Renommiſt.
Zweyter Geſang.
Der Morgenroͤthe Blick, der Glanz von einzeln
Sternen

Erhellte dort die Luft, wie hier den Markt Laternen;
Zu dem die Schwaͤrmer gehn, die Bier und Nacht
betriegt.

Ein bruͤllendes Geſchrey, das von den Lippen fliegt;
An jeder Wand ſich bricht; tief in die Heuſtraß hallet;
Schallt wieder, wie im Wald ein Echo wiederſchallet.
Von Torfs verwegne Fauſt nimmt einen ſchweren
Stein,

Und zielt mit dieſem Fels nach einer lampe Schein,
Die wie ein Sirius an Schubarths Hauſe prahlte,
Und aller andern Glanz hochmuͤthig uͤberſtrahlte.
Sein Rieſenwurf durchfaͤhrt der Lampe glaͤſern Haus;
Er trifft das lichte Tocht, es zittert, und loͤſcht aus.
Wie
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <pb facs="#f0093" n="29"/>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
        <head> <hi rendition="#b"><hi rendition="#g">Der Renommi&#x017F;t.</hi><lb/>
Zweyter Ge&#x017F;ang.</hi> </head><lb/>
        <lg>
          <l><hi rendition="#in">D</hi>er Morgenro&#x0364;the Blick, der Glanz von einzeln<lb/><hi rendition="#et">Sternen</hi></l><lb/>
          <l>Erhellte dort die Luft, wie hier den Markt Laternen;</l><lb/>
          <l>Zu dem die Schwa&#x0364;rmer gehn, die Bier und Nacht<lb/><hi rendition="#et">betriegt.</hi></l><lb/>
          <l>Ein bru&#x0364;llendes Ge&#x017F;chrey, das von den Lippen fliegt;</l><lb/>
          <l>An jeder Wand &#x017F;ich bricht; tief in die Heu&#x017F;traß hallet;</l><lb/>
          <l>Schallt wieder, wie im Wald ein Echo wieder&#x017F;challet.</l><lb/>
          <l>Von Torfs verwegne Fau&#x017F;t nimmt einen &#x017F;chweren<lb/><hi rendition="#et">Stein,</hi></l><lb/>
          <l>Und zielt mit die&#x017F;em Fels nach einer lampe Schein,</l><lb/>
          <l>Die wie ein Sirius an Schubarths Hau&#x017F;e prahlte,</l><lb/>
          <l>Und aller andern Glanz hochmu&#x0364;thig u&#x0364;ber&#x017F;trahlte.</l><lb/>
          <l>Sein Rie&#x017F;enwurf durchfa&#x0364;hrt der Lampe gla&#x0364;&#x017F;ern Haus;</l><lb/>
          <l>Er trifft das lichte Tocht, es zittert, und lo&#x0364;&#x017F;cht aus.<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">Wie</fw><lb/></l>
        </lg>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[29/0093] Der Renommiſt. Zweyter Geſang. Der Morgenroͤthe Blick, der Glanz von einzeln Sternen Erhellte dort die Luft, wie hier den Markt Laternen; Zu dem die Schwaͤrmer gehn, die Bier und Nacht betriegt. Ein bruͤllendes Geſchrey, das von den Lippen fliegt; An jeder Wand ſich bricht; tief in die Heuſtraß hallet; Schallt wieder, wie im Wald ein Echo wiederſchallet. Von Torfs verwegne Fauſt nimmt einen ſchweren Stein, Und zielt mit dieſem Fels nach einer lampe Schein, Die wie ein Sirius an Schubarths Hauſe prahlte, Und aller andern Glanz hochmuͤthig uͤberſtrahlte. Sein Rieſenwurf durchfaͤhrt der Lampe glaͤſern Haus; Er trifft das lichte Tocht, es zittert, und loͤſcht aus. Wie

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/zachariae_schriften01_1763
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/zachariae_schriften01_1763/93
Zitationshilfe: Zachariae, Justus Friedrich Wilhelm: Poetische Schriften. Bd. 1. [Braunschweig], [1763], S. 29. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zachariae_schriften01_1763/93>, abgerufen am 30.04.2024.