Zachariae, Justus Friedrich Wilhelm: Poetische Schriften. Bd. 6. [Braunschweig], [1764].Dritter Gesang. Alle meine Werke mir sind, der Mensch nicht am mindsten,Ob ich ihn gleich am letzten erschuf. Jch misse für ihn dann Dich von meinem Busen, von meiner Rechten; damit ich, Durch den kurzen Verlust, das ganze verlohrne Geschlechte Rette. So füge dann du, (denn du nur kanst sie erlösen), Deine Natur zu ihrer Natur; sey unter den Menschen Mensch auf Erden; zu Fleisch in der Fülle der Zeiten geworden, Durch die Wundergeburth von reinem jungfräulichen Saamen. Sey statt Adams das Haupt des ganzen Geschlechtes, obgleich du Adams Sohn bist. Wie alle Menschen in Adam am ersten Un- VI. Th. R
Dritter Geſang. Alle meine Werke mir ſind, der Menſch nicht am mindſten,Ob ich ihn gleich am letzten erſchuf. Jch miſſe fuͤr ihn dann Dich von meinem Buſen, von meiner Rechten; damit ich, Durch den kurzen Verluſt, das ganze verlohrne Geſchlechte Rette. So fuͤge dann du, (denn du nur kanſt ſie erloͤſen), Deine Natur zu ihrer Natur; ſey unter den Menſchen Menſch auf Erden; zu Fleiſch in der Fuͤlle der Zeiten geworden, Durch die Wundergeburth von reinem jungfraͤulichen Saamen. Sey ſtatt Adams das Haupt des ganzen Geſchlechtes, obgleich du Adams Sohn biſt. Wie alle Menſchen in Adam am erſten Un- VI. Th. R
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <lg> <pb facs="#f0257" n="257"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Dritter Geſang.</hi> </fw><lb/> <l>Alle meine Werke mir ſind, der Menſch nicht am mindſten,</l><lb/> <l>Ob ich ihn gleich am letzten erſchuf. Jch miſſe fuͤr ihn dann</l><lb/> <l>Dich von meinem Buſen, von meiner Rechten; damit ich,</l><lb/> <l>Durch den kurzen Verluſt, das ganze verlohrne Geſchlechte</l><lb/> <l>Rette. So fuͤge dann du, (denn du nur kanſt ſie erloͤſen),</l><lb/> <l>Deine Natur zu ihrer Natur; ſey unter den Menſchen</l><lb/> <l>Menſch auf Erden; zu Fleiſch in der Fuͤlle der Zeiten<lb/><hi rendition="#et">geworden,</hi></l><lb/> <l>Durch die Wundergeburth von reinem jungfraͤulichen<lb/><hi rendition="#et">Saamen.</hi></l><lb/> <l>Sey ſtatt Adams das Haupt des ganzen Geſchlechtes,<lb/><hi rendition="#et">obgleich du</hi></l><lb/> <l>Adams Sohn biſt. Wie alle Menſchen in Adam am<lb/><hi rendition="#et">erſten</hi></l><lb/> <fw place="bottom" type="sig"><hi rendition="#aq">VI.</hi> Th. R</fw> <fw place="bottom" type="catch">Un-</fw><lb/> </lg> </div> </body> </text> </TEI> [257/0257]
Dritter Geſang.
Alle meine Werke mir ſind, der Menſch nicht am mindſten,
Ob ich ihn gleich am letzten erſchuf. Jch miſſe fuͤr ihn dann
Dich von meinem Buſen, von meiner Rechten; damit ich,
Durch den kurzen Verluſt, das ganze verlohrne Geſchlechte
Rette. So fuͤge dann du, (denn du nur kanſt ſie erloͤſen),
Deine Natur zu ihrer Natur; ſey unter den Menſchen
Menſch auf Erden; zu Fleiſch in der Fuͤlle der Zeiten
geworden,
Durch die Wundergeburth von reinem jungfraͤulichen
Saamen.
Sey ſtatt Adams das Haupt des ganzen Geſchlechtes,
obgleich du
Adams Sohn biſt. Wie alle Menſchen in Adam am
erſten
Un-
VI. Th. R
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/zachariae_schriften06_1764 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/zachariae_schriften06_1764/257 |
Zitationshilfe: | Zachariae, Justus Friedrich Wilhelm: Poetische Schriften. Bd. 6. [Braunschweig], [1764], S. 257. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zachariae_schriften06_1764/257>, abgerufen am 14.06.2024. |