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Seiler, Tobias: De praefixo vitae termino. [Görlitz], 1635.

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Weil die Eve sich verstiegen
In dem Garten schönster lust/
Vnd die Schlange ließ betriegen
Daß sie jene Frucht gekost;
Muß nun auch der Todes pein/
Alles vnterworffen sein?
Weil wir alle abgewiechen
Weil die starcke Sünden Gifft
Durch die gantze Welt gestriechen/
Vnd der Menschen Hertzen trifft;
Muß nun auch der Todes pein/
Alles vnterworffen sein.
Weil der Monde wird verdecket
Vnd das güldne Himmels Heer/
Weil die Sonne sich verstecket/
In das grosse Abend Meer/
Muß nun auch der Todes pein/
Alles vnterworffen sein.
Weil die Blümlein auff den Feldern
Alle wider vntergehn/
Weil die Bäume in den Wäldern/
Offters bloß vnd trawrig stehn;
Muß nun auch der Todes pein/
Alles vnterworffen sein.
Weil kein Adler auff den spitzen/
Keine Vöglein in der Lufft/
Keine Würmlein sicher sitzen/
In der aller tieffsten Grufft;
Muß nun auch der Todes pein/
Alles vnterworffen sein.
Aber ist nicht JEsus kommen/
Welcher alle Krafft vnd Macht/
Vnsern
Weil die Eve ſich verſtiegen
In dem Garten ſchoͤnſter luſt/
Vnd die Schlange ließ betriegen
Daß ſie jene Frucht gekoſt;
Muß nun auch der Todes pein/
Alles vnterworffen ſein?
Weil wir alle abgewiechen
Weil die ſtarcke Suͤnden Gifft
Durch die gantze Welt geſtriechen/
Vnd der Menſchen Hertzen trifft;
Muß nun auch der Todes pein/
Alles vnterworffen ſein.
Weil der Monde wird verdecket
Vnd das guͤldne Himmels Heer/
Weil die Sonne ſich verſtecket/
In das groſſe Abend Meer/
Muß nun auch der Todes pein/
Alles vnterworffen ſein.
Weil die Bluͤmlein auff den Feldern
Alle wider vntergehn/
Weil die Baͤume in den Waͤldern/
Offters bloß vnd trawrig ſtehn;
Muß nun auch der Todes pein/
Alles vnterworffen ſein.
Weil kein Adler auff den ſpitzen/
Keine Voͤglein in der Lufft/
Keine Wuͤrmlein ſicher ſitzen/
In der aller tieffſten Grufft;
Muß nun auch der Todes pein/
Alles vnterworffen ſein.
Aber iſt nicht JEſus kommen/
Welcher alle Krafft vnd Macht/
Vnſern
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[0054] Weil die Eve ſich verſtiegen In dem Garten ſchoͤnſter luſt/ Vnd die Schlange ließ betriegen Daß ſie jene Frucht gekoſt; Muß nun auch der Todes pein/ Alles vnterworffen ſein? Weil wir alle abgewiechen Weil die ſtarcke Suͤnden Gifft Durch die gantze Welt geſtriechen/ Vnd der Menſchen Hertzen trifft; Muß nun auch der Todes pein/ Alles vnterworffen ſein. Weil der Monde wird verdecket Vnd das guͤldne Himmels Heer/ Weil die Sonne ſich verſtecket/ In das groſſe Abend Meer/ Muß nun auch der Todes pein/ Alles vnterworffen ſein. Weil die Bluͤmlein auff den Feldern Alle wider vntergehn/ Weil die Baͤume in den Waͤldern/ Offters bloß vnd trawrig ſtehn; Muß nun auch der Todes pein/ Alles vnterworffen ſein. Weil kein Adler auff den ſpitzen/ Keine Voͤglein in der Lufft/ Keine Wuͤrmlein ſicher ſitzen/ In der aller tieffſten Grufft; Muß nun auch der Todes pein/ Alles vnterworffen ſein. Aber iſt nicht JEſus kommen/ Welcher alle Krafft vnd Macht/ Vnſern

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Zitationshilfe: Seiler, Tobias: De praefixo vitae termino. [Görlitz], 1635, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/386414/54>, abgerufen am 26.04.2024.