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Arnold, Gottfried: Unpartheyische Kirchen- und Ketzer-Historie. Bd. 2 (T. 3/4). Frankfurt (Main), 1700.

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Th. IV. Sect. III. Num. IV. Anderer zeugnisse wider die Universitäten.
[Spaltenumbruch] 538. daß die Professores, deren elend darin ent-
deckt worden/ in ihren gewissen so getroffen ge-
west/ daß sie ihn durch allerhand verfolgungen
gedrungen/ eine apologie zu publiciren/ zumal
da man ihm alle vias juris abgeschnitten. Er
setzet ferner daselbst ein Carmen eines Edel-
manns/ Johannis von Kötteriz/ der gleichfals
in Caselii hause gewohnet/ und von dem Heid-
nischen schulwesen also geurtheilet.

Exul Aristoteles nostra a pietatefacessat,
Atque tibi cedat, spiritus Alme, locum:
Quisapis, ante alios amplectere Biblia libros,
Rebus ut inde sacris sola medela fluat:
Non tibi Aristoteles hili, non unius assis
Profuerit: non si venerit ipse Plato:
Quaesieris miserae si Animae solatia certa;
Non adeo in sophia magnus uterque fuit.
Scilicet his gaudet vani sapientia mundi
Fucis, vana magis, coelica quam cupiens.
Cur adeo quaeram cuncto exhaurire labore,
Quod mihi nil vitae prosit ad auxilium;
Sed potius cunctos sancto cum tempore sum-
ptus
Mei perdat, miserae mentis in arte mala?
Cuncta Stageiritae praeponens scita saluti,
Largo quam fundunt Biblia fonte piis,
Fallitur egregie, sibi defraudator iniquus,
Ethnicus, anne DEI Filius esse cupis?
At sit Aristoteles tibi firmata anchora & aura,
Qui tamen a nulla parte vel artesapit;
Sicut heri inflato jactabas ore supremum
Auctorem sophiae, nil tamen, unde sapis.
Certe, haud sensus ille boni quid suggerit un-
quam,
Ex illo si quidquam in sacra contuleris.
Protinus in nugas vertes Mysteria coeli,
Mentis in haec quoties lumina tanta geras,
Undique nugarum formator & inclutus Au-
ctor
In sanctis extat, somnia vana docens.
Scurram si quaeras inversoremque bonorum,
Invenies promptum discipulum Satanae.
Si divini igitur quidquam tibi suscipis, ipse
Spiritus Auctor erit: vana modo fugias.
Nil veri aut solidi gentilia somnia tradunt,
Ac coeli quae sunt, non ratio ulla capit:
Quin potius sanam mentem cum moribus ipsis
Corrum punt graviter non sine pernicie.
Me sacra, me manent in rebus Biblia sacris,
Sitque Stagiritae gloria quae poterit.
Hoc novi certus, fallax est undique stultus.
Ergo quis sophiam discere ab hoc cupiat?

Eben dieser Auctor führet daselbst p. 528 eine
schrifft an/ welche D. Gottfried Schlüter Super-
intendens
in der Graffschafft Oldenburg von
diesem streit heraus gegeben/ darinnen weit-
läufftig und deutlich erwiesen sey/ wie solche
Heidnische Philosophie nimmermehr nach dem
rechtgläubigen sinn Lutheri zugelassen werden
könte. Auch gedencke er/ daß D. Hoffmanns
sache sich ernstlich angenommen ein vorneh-
mervon Adel Heinrich Albert von Mynsingk/
und der Superintendens zu Halle D. Johannes
Olearius.
Die abgöttischen und recht läster-
lichen Carmina etlicher Helmstädtischen Pro-
fessor
en und anderer gelehrten/ womit sie ihre
Götter Apollinem, Minervam und derglei-
chen erhoben/ hat er eben daselbst p. 514. u. f.
zum zeugniß selbiger greuel wiederholet/ welche
[Spaltenumbruch] hieher zusetzen unnöthig ist/ nachdem das elend
derer Academischen Gelehrten ohne dem täg-
lich mehr entdecket/ und denen verständigen ein
greuel wird: Sonst hat auch D. AEgidius
Strauch in seiner Hist. Eccl. MSta p. 463. vor
Schillings gesellen diesen Werdenhagen und
M. Antonium Cramern Pastorem zu S. Johan-
nis
angegeben/ und dabey angemercket/ daß
die Leipziger damals in dieser sache nichts deci-
di
rt/ sondern still gesessen haben.

NUM. IV.
Anderer zeugnisse wider die Univer-
sit
äten.

Jm jahr 1619. hat ein Lutherischer Superin-
tendens M.
Siegwart Garguthenius über der
Helmstädtischen controvers von der Philoso-
phi
e eine schrifft in 8vo publicirt/ die er nen-
net: Lügen-mantel Jacobi Martini, darinn
er wider die vernunffts-Theologie und die fal-
schen Lehrer auff den hohen schulen/ sonderlich
wider die Aristotelischen principia ernstlich re-
det/ daraus hier zur probe der anfang stehen
kan/ wie folget:

Ad membra Ecclesiae singula.
Friede/ leben/ heil und seligkeit in
CHristo JEsu.

Andächtiger lieber Christ/ so fern du ein"
wahrer rechtgläubiger Christe bist und seyn"
wilt/ und den geist Christi in dir wohnend"
hast/ so bitte ich dich durch Christum des"
glaubens vater imwahren glauben/ du wol-"
lest dich in demselben geist CHristi ernstlich"
bewegen/ ermuntern/ und diese wenige re-"
de/ die ich aus hertzlicher liebe gegen die wah-"
re Christliche kirche muß mit zerknirschtem"
geist nothwendig ausschütten/ wol zu ohren"
nehmen/ und dir ins hertz schreiben lassen."
Denn es ist leider GOttes dahin kommen/"
daß wir in der reinen Lutherischen kirchen"
uns mit vielen zerrüttungen und ketzereyen/"
welches uns die vernunfft-schwermer an-"
richten/ müssen plagen und probiren lassen/"
aber doch sagt die Schrifft: Es müssen rot-"
ten und secten unter euch seyn/ auff daß"
die so rechtschaffen sind/ offenbar unter"
euch werden 2. Cor. XI. 19. Derowe-"
gen ist es nun zeit/ daß ein jeder fest halten"
lerne am worte GOTTES/ und die"
beständige Ritterschafft übe/ dadurch wir"
die krone der ehren erwerben. Jst es nicht"
so/ lieber Christ? Leben wir nicht im dritten"
wehe? Apoc. XI. 14. O wie längst hat"
mit grosser stimme der Engel GOTTes"
Apoc. IIX. 13. das dritte wehe aus ge-"
ruffen/ GOtt helffe durch mit seinem worte!"
Siehe/ die zeiten seyn nun erfüllet/ darin der"
drache Apoc. XII. 4. der satanas durch"
seine ungeheure beyde thier Apoc. XIII. 1."
& 11. seine macht zum stärcksten sehen läst."
Jnsonderheit das anderethier Apoc. XIII."
11. mit seinen 2. hörnern der abscheulichen"
lästerungen und verfolgungen/ gehet da al-"
lein jetzo mit um/ daß die erde und die drauff"
wohnen/ anbeten das erste thier/ v. 12. welches"
tödtliche wunden heil worden waren/ so da"
bedeutet das gottlose Heidenthum/ das durch"
den teuffelischen Aristotelem so offte wieder"

erwe-

Th. IV. Sect. III. Num. IV. Anderer zeugniſſe wider die Univerſitaͤten.
[Spaltenumbruch] 538. daß die Profeſſores, deren elend darin ent-
deckt worden/ in ihren gewiſſen ſo getroffen ge-
weſt/ daß ſie ihn durch allerhand verfolgungen
gedrungen/ eine apologie zu publiciren/ zumal
da man ihm alle vias juris abgeſchnitten. Er
ſetzet ferner daſelbſt ein Carmen eines Edel-
manns/ Johannis von Koͤtteriz/ der gleichfals
in Caſelii hauſe gewohnet/ und von dem Heid-
niſchen ſchulweſen alſo geurtheilet.

Exul Ariſtoteles noſtra à pietatefaceſſat,
Atque tibi cedat, ſpiritus Alme, locum:
Quiſapis, ante alios amplectere Biblia libros,
Rebus ut inde ſacris ſola medela fluat:
Non tibi Ariſtoteles hili, non unius aſſis
Profuerit: non ſi venerit ipſe Plato:
Quæſieris miſeræ ſi Animæ ſolatia certa;
Non adeo in ſophia magnus uterque fuit.
Scilicet his gaudet vani ſapientia mundi
Fucis, vana magis, cœlica quam cupiens.
Cur adeo quæram cuncto exhaurire labore,
Quod mihi nil vitæ proſit ad auxilium;
Sed potius cunctos ſancto cum tempore ſum-
ptus
Mî perdat, miſeræ mentis in arte mala?
Cuncta Stageiritæ præponens ſcita ſaluti,
Largo quam fundunt Biblia fonte piis,
Fallitur egregiè, ſibi defraudator iniquus,
Ethnicus, anne DEI Filius eſſe cupis?
At ſit Ariſtoteles tibi firmata anchora & aura,
Qui tamen à nulla parte vel arteſapit;
Sicut heri inflato jactabas ore ſupremum
Auctorem ſophiæ, nil tamen, unde ſapis.
Certe, haud ſenſus ille boni quid ſuggerit un-
quam,
Ex illo ſi quidquam in ſacra contuleris.
Protinus in nugas vertes Myſteria cœli,
Mentis in hæc quoties lumina tanta geras,
Undique nugarum formator & inclutus Au-
ctor
In ſanctis extat, ſomnia vana docens.
Scurram ſi quæras inverſoremque bonorum,
Invenies promptum diſcipulum Satanæ.
Si divini igitur quidquam tibi ſuſcipis, ipſe
Spiritus Auctor erit: vana modo fugias.
Nil veri aut ſolidi gentilia ſomnia tradunt,
Ac cœli quæ ſunt, non ratio ulla capit:
Quin potius ſanam mentem cum moribus ipſis
Corrum punt graviter non ſine pernicie.
Me ſacra, me manent in rebus Biblia ſacris,
Sitque Stagiritæ gloria quæ poterit.
Hoc novi certus, fallax eſt undique ſtultus.
Ergo quis ſophiam diſcere ab hoc cupiat?

Eben dieſer Auctor fuͤhret daſelbſt p. 528 eine
ſchrifft an/ welche D. Gottfried Schluͤter Super-
intendens
in der Graffſchafft Oldenburg von
dieſem ſtreit heraus gegeben/ darinnen weit-
laͤufftig und deutlich erwieſen ſey/ wie ſolche
Heidniſche Philoſophie nimmeꝛmehr nach dem
rechtglaͤubigen ſinn Lutheri zugelaſſen werden
koͤnte. Auch gedencke er/ daß D. Hoffmanns
ſache ſich ernſtlich angenommen ein vorneh-
mervon Adel Heinrich Albert von Mynſingk/
und der Superintendens zu Halle D. Johannes
Olearius.
Die abgoͤttiſchen und recht laͤſter-
lichen Carmina etlicher Helmſtaͤdtiſchen Pro-
feſſor
en und anderer gelehrten/ womit ſie ihre
Goͤtter Apollinem, Minervam und derglei-
chen erhoben/ hat er eben daſelbſt p. 514. u. f.
zum zeugniß ſelbiger greuel wiederholet/ welche
[Spaltenumbruch] hieher zuſetzen unnoͤthig iſt/ nachdem das elend
derer Academiſchen Gelehrten ohne dem taͤg-
lich mehr entdecket/ und denen verſtaͤndigen ein
greuel wird: Sonſt hat auch D. Ægidius
Strauch in ſeiner Hiſt. Eccl. MSta p. 463. vor
Schillings geſellen dieſen Werdenhagen und
M. Antonium Cramern Paſtorem zu S. Johan-
nis
angegeben/ und dabey angemercket/ daß
die Leipziger damals in dieſer ſache nichts deci-
di
rt/ ſondern ſtill geſeſſen haben.

NUM. IV.
Anderer zeugniſſe wider die Univer-
ſit
aͤten.

Jm jahr 1619. hat ein Lutheriſcher Superin-
tendens M.
Siegwart Garguthenius uͤber der
Helmſtaͤdtiſchen controvers von der Philoſo-
phi
e eine ſchrifft in 8vo publicirt/ die er nen-
net: Luͤgen-mantel Jacobi Martini, darinn
er wider die vernunffts-Theologie und die fal-
ſchen Lehrer auff den hohen ſchulen/ ſonderlich
wider die Ariſtoteliſchen principia ernſtlich re-
det/ daraus hier zur probe der anfang ſtehen
kan/ wie folget:

Ad membra Eccleſiæ ſingula.
Friede/ leben/ heil und ſeligkeit in
CHriſto JEſu.

Andaͤchtiger lieber Chriſt/ ſo fern du ein“
wahrer rechtglaͤubiger Chriſte biſt und ſeyn“
wilt/ und den geiſt Chriſti in dir wohnend“
haſt/ ſo bitte ich dich durch Chriſtum des“
glaubens vater imwahren glauben/ du wol-“
leſt dich in demſelben geiſt CHriſti ernſtlich“
bewegen/ ermuntern/ und dieſe wenige re-“
de/ die ich aus hertzlicher liebe gegen die wah-“
re Chriſtliche kirche muß mit zerknirſchtem“
geiſt nothwendig ausſchuͤtten/ wol zu ohren“
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Denn es iſt leider GOttes dahin kommen/“
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ten und ſecten unter euch ſeyn/ auff daß“
die ſo rechtſchaffen ſind/ offenbar unter“
euch werden 2. Cor. XI. 19. Derowe-“
gen iſt es nun zeit/ daß ein jeder feſt halten“
lerne am worte GOTTES/ und die“
beſtaͤndige Ritterſchafft uͤbe/ dadurch wir“
die krone der ehren erwerben. Jſt es nicht“
ſo/ lieber Chriſt? Leben wir nicht im dritten“
wehe? Apoc. XI. 14. O wie laͤngſt hat“
mit groſſer ſtimme der Engel GOTTes“
Apoc. IIX. 13. das dritte wehe aus ge-“
ruffen/ GOtt helffe durch mit ſeinem worte!“
Siehe/ die zeiten ſeyn nun erfuͤllet/ darin der“
drache Apoc. XII. 4. der ſatanas durch“
ſeine ungeheure beyde thier Apoc. XIII. 1.“
& 11. ſeine macht zum ſtaͤrckſten ſehen laͤſt.“
Jnſonderheit das anderethier Apoc. XIII.
11. mit ſeinen 2. hoͤrnern der abſcheulichen“
laͤſterungen und verfolgungen/ gehet da al-“
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wohnen/ anbeten das erſte thier/ v. 12. welches“
toͤdtliche wunden heil worden waren/ ſo da“
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[471/0779] Th. IV. Sect. III. Num. IV. Anderer zeugniſſe wider die Univerſitaͤten. 538. daß die Profeſſores, deren elend darin ent- deckt worden/ in ihren gewiſſen ſo getroffen ge- weſt/ daß ſie ihn durch allerhand verfolgungen gedrungen/ eine apologie zu publiciren/ zumal da man ihm alle vias juris abgeſchnitten. Er ſetzet ferner daſelbſt ein Carmen eines Edel- manns/ Johannis von Koͤtteriz/ der gleichfals in Caſelii hauſe gewohnet/ und von dem Heid- niſchen ſchulweſen alſo geurtheilet. Exul Ariſtoteles noſtra à pietatefaceſſat, Atque tibi cedat, ſpiritus Alme, locum: Quiſapis, ante alios amplectere Biblia libros, Rebus ut inde ſacris ſola medela fluat: Non tibi Ariſtoteles hili, non unius aſſis Profuerit: non ſi venerit ipſe Plato: Quæſieris miſeræ ſi Animæ ſolatia certa; Non adeo in ſophia magnus uterque fuit. Scilicet his gaudet vani ſapientia mundi Fucis, vana magis, cœlica quam cupiens. Cur adeo quæram cuncto exhaurire labore, Quod mihi nil vitæ proſit ad auxilium; Sed potius cunctos ſancto cum tempore ſum- ptus Mî perdat, miſeræ mentis in arte mala? Cuncta Stageiritæ præponens ſcita ſaluti, Largo quam fundunt Biblia fonte piis, Fallitur egregiè, ſibi defraudator iniquus, Ethnicus, anne DEI Filius eſſe cupis? At ſit Ariſtoteles tibi firmata anchora & aura, Qui tamen à nulla parte vel arteſapit; Sicut heri inflato jactabas ore ſupremum Auctorem ſophiæ, nil tamen, unde ſapis. Certe, haud ſenſus ille boni quid ſuggerit un- quam, Ex illo ſi quidquam in ſacra contuleris. Protinus in nugas vertes Myſteria cœli, Mentis in hæc quoties lumina tanta geras, Undique nugarum formator & inclutus Au- ctor In ſanctis extat, ſomnia vana docens. Scurram ſi quæras inverſoremque bonorum, Invenies promptum diſcipulum Satanæ. Si divini igitur quidquam tibi ſuſcipis, ipſe Spiritus Auctor erit: vana modo fugias. Nil veri aut ſolidi gentilia ſomnia tradunt, Ac cœli quæ ſunt, non ratio ulla capit: Quin potius ſanam mentem cum moribus ipſis Corrum punt graviter non ſine pernicie. Me ſacra, me manent in rebus Biblia ſacris, Sitque Stagiritæ gloria quæ poterit. Hoc novi certus, fallax eſt undique ſtultus. Ergo quis ſophiam diſcere ab hoc cupiat? Eben dieſer Auctor fuͤhret daſelbſt p. 528 eine ſchrifft an/ welche D. Gottfried Schluͤter Super- intendens in der Graffſchafft Oldenburg von dieſem ſtreit heraus gegeben/ darinnen weit- laͤufftig und deutlich erwieſen ſey/ wie ſolche Heidniſche Philoſophie nimmeꝛmehr nach dem rechtglaͤubigen ſinn Lutheri zugelaſſen werden koͤnte. Auch gedencke er/ daß D. Hoffmanns ſache ſich ernſtlich angenommen ein vorneh- mervon Adel Heinrich Albert von Mynſingk/ und der Superintendens zu Halle D. Johannes Olearius. Die abgoͤttiſchen und recht laͤſter- lichen Carmina etlicher Helmſtaͤdtiſchen Pro- feſſoren und anderer gelehrten/ womit ſie ihre Goͤtter Apollinem, Minervam und derglei- chen erhoben/ hat er eben daſelbſt p. 514. u. f. zum zeugniß ſelbiger greuel wiederholet/ welche hieher zuſetzen unnoͤthig iſt/ nachdem das elend derer Academiſchen Gelehrten ohne dem taͤg- lich mehr entdecket/ und denen verſtaͤndigen ein greuel wird: Sonſt hat auch D. Ægidius Strauch in ſeiner Hiſt. Eccl. MSta p. 463. vor Schillings geſellen dieſen Werdenhagen und M. Antonium Cramern Paſtorem zu S. Johan- nis angegeben/ und dabey angemercket/ daß die Leipziger damals in dieſer ſache nichts deci- dirt/ ſondern ſtill geſeſſen haben. NUM. IV. Anderer zeugniſſe wider die Univer- ſitaͤten. Jm jahr 1619. hat ein Lutheriſcher Superin- tendens M. Siegwart Garguthenius uͤber der Helmſtaͤdtiſchen controvers von der Philoſo- phie eine ſchrifft in 8vo publicirt/ die er nen- net: Luͤgen-mantel Jacobi Martini, darinn er wider die vernunffts-Theologie und die fal- ſchen Lehrer auff den hohen ſchulen/ ſonderlich wider die Ariſtoteliſchen principia ernſtlich re- det/ daraus hier zur probe der anfang ſtehen kan/ wie folget: Ad membra Eccleſiæ ſingula. Friede/ leben/ heil und ſeligkeit in CHriſto JEſu. Andaͤchtiger lieber Chriſt/ ſo fern du ein“ wahrer rechtglaͤubiger Chriſte biſt und ſeyn“ wilt/ und den geiſt Chriſti in dir wohnend“ haſt/ ſo bitte ich dich durch Chriſtum des“ glaubens vater imwahren glauben/ du wol-“ leſt dich in demſelben geiſt CHriſti ernſtlich“ bewegen/ ermuntern/ und dieſe wenige re-“ de/ die ich aus hertzlicher liebe gegen die wah-“ re Chriſtliche kirche muß mit zerknirſchtem“ geiſt nothwendig ausſchuͤtten/ wol zu ohren“ nehmen/ und dir ins hertz ſchreiben laſſen.“ Denn es iſt leider GOttes dahin kommen/“ daß wir in der reinen Lutheriſchen kirchen“ uns mit vielen zerruͤttungen und ketzereyen/“ welches uns die vernunfft-ſchwermer an-“ richten/ muͤſſen plagen und probiren laſſen/“ aber doch ſagt die Schrifft: Es muͤſſen rot-“ ten und ſecten unter euch ſeyn/ auff daß“ die ſo rechtſchaffen ſind/ offenbar unter“ euch werden 2. Cor. XI. 19. Derowe-“ gen iſt es nun zeit/ daß ein jeder feſt halten“ lerne am worte GOTTES/ und die“ beſtaͤndige Ritterſchafft uͤbe/ dadurch wir“ die krone der ehren erwerben. Jſt es nicht“ ſo/ lieber Chriſt? Leben wir nicht im dritten“ wehe? Apoc. XI. 14. O wie laͤngſt hat“ mit groſſer ſtimme der Engel GOTTes“ Apoc. IIX. 13. das dritte wehe aus ge-“ ruffen/ GOtt helffe durch mit ſeinem worte!“ Siehe/ die zeiten ſeyn nun erfuͤllet/ darin der“ drache Apoc. XII. 4. der ſatanas durch“ ſeine ungeheure beyde thier Apoc. XIII. 1.“ & 11. ſeine macht zum ſtaͤrckſten ſehen laͤſt.“ Jnſonderheit das anderethier Apoc. XIII.“ 11. mit ſeinen 2. hoͤrnern der abſcheulichen“ laͤſterungen und verfolgungen/ gehet da al-“ lein jetzo mit um/ daß die erde und die drauff“ wohnen/ anbeten das erſte thier/ v. 12. welches“ toͤdtliche wunden heil worden waren/ ſo da“ bedeutet das gottloſe Heidenthum/ das durch“ den teuffeliſchen Ariſtotelem ſo offte wieder“ erwe-

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Zitationshilfe: Arnold, Gottfried: Unpartheyische Kirchen- und Ketzer-Historie. Bd. 2 (T. 3/4). Frankfurt (Main), 1700, S. 471. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arnold_ketzerhistorie02_1700/779>, abgerufen am 26.04.2024.