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Blumenbach, Johann Friedrich: Geschichte und Beschreibung der Knochen des menschlichen Körpers. 2. Aufl. Göttingen, 1807.

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m), davon mehren-
theils die zur rechten mit der vorigen Furche
in einem weg läuft: und endlich nunterwärts
zu beyden Seiten des for. magni nach den
for. iugularibus die sinus occipitales poste-
riores
n).

§. 43.

b) die partes condyloideae erheben sich
auf dieser innern Seite am äußersten Rande in

m) beym Marder etc. - Die letzte Art hingegen findet
sich z. E. beym Hunde- und Pferdegeschlecht. -
Endlich zeigt sich auch bey vielen andern Thieren,
bey den Schweinen, Mäusen, Caninchen und
selbst bey den mehresten Affen doch eine Art von
Ansatz zu den letzgedachten Seitentheilen, wenig-
stens ein scharfer Rand an den Felsenbeinen.Es hält schwer den wahren Nutzen jener bey-
den Arten von knöchernen tentorium zuverlässig
zu bestimmen. Wenigstens ist die insgemein von
den mehresten Zergliederern angenommene Mei-
nung, daß es nur den weitspringenden Thieren
gegeben sey, um dadurch dem Druck des großen
Gehirns aufs kleine vorzubeugen etc. offenbar un-
zulänglich. Der Bär hat es und springt doch
wenig. Hingegen habe ich bey vielen der schnellst-
springenden Thiere, wie z. B. beym Steinbock
nicht eine Spur davon gefunden! - Cheselden
schreibt es bloß den Raubthieren zu (anat. of
the bones
cap. 8.) allein es findet sich wie wir
gesehen haben auch bey gar vielen andern. -
Könnte es etwa die krachende Erschütterung beym
stark zubeißen verhüten? denn das thun doch alle
die genannten Thiere, auch selbst das Pferd im
verwilderten Zustande. Th. Bartholin sagt bey
Gelegenheit dieses tentorii ossei in s. Anatome
p
. 710. (der beßten Ausg. von 1673.) "in cranio
humano simile vidi
"
das wäre wohl ein Bey-
spiel ohne Beyspiel.
n) v. haller icon. anatom. Fasc. I. tab. VI. H.

m), davon mehren-
theils die zur rechten mit der vorigen Furche
in einem weg läuft: und endlich nunterwärts
zu beyden Seiten des for. magni nach den
for. iugularibus die sinus occipitales poste-
riores
n).

§. 43.

b) die partes condyloideae erheben sich
auf dieser innern Seite am äußersten Rande in

m) beym Marder ꝛc. – Die letzte Art hingegen findet
sich z. E. beym Hunde- und Pferdegeschlecht. –
Endlich zeigt sich auch bey vielen andern Thieren,
bey den Schweinen, Mäusen, Caninchen und
selbst bey den mehresten Affen doch eine Art von
Ansatz zu den letzgedachten Seitentheilen, wenig-
stens ein scharfer Rand an den Felsenbeinen.Es hält schwer den wahren Nutzen jener bey-
den Arten von knöchernen tentorium zuverlässig
zu bestimmen. Wenigstens ist die insgemein von
den mehresten Zergliederern angenommene Mei-
nung, daß es nur den weitspringenden Thieren
gegeben sey, um dadurch dem Druck des großen
Gehirns aufs kleine vorzubeugen ꝛc. offenbar un-
zulänglich. Der Bär hat es und springt doch
wenig. Hingegen habe ich bey vielen der schnellst-
springenden Thiere, wie z. B. beym Steinbock
nicht eine Spur davon gefunden! – Cheselden
schreibt es bloß den Raubthieren zu (anat. of
the bones
cap. 8.) allein es findet sich wie wir
gesehen haben auch bey gar vielen andern. –
Könnte es etwa die krachende Erschütterung beym
stark zubeißen verhüten? denn das thun doch alle
die genannten Thiere, auch selbst das Pferd im
verwilderten Zustande. Th. Bartholin sagt bey
Gelegenheit dieses tentorii ossei in s. Anatome
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. 710. (der beßten Ausg. von 1673.) in cranio
humano simile vidi
das wäre wohl ein Bey-
spiel ohne Beyspiel.
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[130/0156] m), davon mehren- theils die zur rechten mit der vorigen Furche in einem weg läuft: und endlich nunterwärts zu beyden Seiten des for. magni nach den for. iugularibus die sinus occipitales poste- riores n). §. 43. b) die partes condyloideae erheben sich auf dieser innern Seite am äußersten Rande in m) beym Marder ꝛc. – Die letzte Art hingegen findet sich z. E. beym Hunde- und Pferdegeschlecht. – Endlich zeigt sich auch bey vielen andern Thieren, bey den Schweinen, Mäusen, Caninchen und selbst bey den mehresten Affen doch eine Art von Ansatz zu den letzgedachten Seitentheilen, wenig- stens ein scharfer Rand an den Felsenbeinen. Es hält schwer den wahren Nutzen jener bey- den Arten von knöchernen tentorium zuverlässig zu bestimmen. Wenigstens ist die insgemein von den mehresten Zergliederern angenommene Mei- nung, daß es nur den weitspringenden Thieren gegeben sey, um dadurch dem Druck des großen Gehirns aufs kleine vorzubeugen ꝛc. offenbar un- zulänglich. Der Bär hat es und springt doch wenig. Hingegen habe ich bey vielen der schnellst- springenden Thiere, wie z. B. beym Steinbock nicht eine Spur davon gefunden! – Cheselden schreibt es bloß den Raubthieren zu (anat. of the bones cap. 8.) allein es findet sich wie wir gesehen haben auch bey gar vielen andern. – Könnte es etwa die krachende Erschütterung beym stark zubeißen verhüten? denn das thun doch alle die genannten Thiere, auch selbst das Pferd im verwilderten Zustande. Th. Bartholin sagt bey Gelegenheit dieses tentorii ossei in s. Anatome p. 710. (der beßten Ausg. von 1673.) „in cranio humano simile vidi“ das wäre wohl ein Bey- spiel ohne Beyspiel. n) v. haller icon. anatom. Fasc. I. tab. VI. H.

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Geschichte und Beschreibung der Knochen des menschlichen Körpers. 2. Aufl. Göttingen, 1807, S. 130. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_knochen_1807/156>, abgerufen am 26.04.2024.