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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767.

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II buch, VI haubtstück,
cus sogar bei dem menschen, bevorab bei der zu-
rückhaltung, und überflusse seine bedenklichkeiten
findet, Ge. Dan. Coschwiz im organismo etc,
s. 49, 4t. Jmmittels lag das betragen des be-
klagten bei disen umständen am tage; angesehen
er sich vom anfange in einen bedenklichen kauf ein-
gelassen, hernach bei der so beschwerlichen cur das
pferd ungelehrten pferde-aerzten anvertrauet; folg-
sam hirunter ein starkes versehen begangen, und
den schaden, welchen er durch seine unachtsamkeit
begangen hatte, sich selbst beimessen mußte; her-
gegen nimmt man auf seiten des klägers, und ver-
käufers im zweifel ehender für die druse, als den
roz die vermutung, Wolfg. Adam Schoepff de
eo, quod iustum est circa luem pecorum,
§ 6,
s. 11, Tüb. 1747, 4t; anbenebst dise auf seiten
des verkäufers, daß er den mangel für eine druse
geachtet habe, für ihn streitet, Schoepff am a.
o. § 9, s. 13 fg., und in decis. Tub. T. I, decis.
18, n. 11, s. 152, 1726, 4t, auch allenfalls
der verkäufer den reinigungs-eid, und zwar vom
glauben abzuschwören hat, Schoepff de eo quod
iustum est circa luem pecorum,
§ 10, s. 15, am
ende, und § 18, s. 22, Wolfg. Adam Lauter-
bach
de iuram. credulit. P. II, § 8 fg., s. 2027,
vol. II, diss. acad. 1728, gr. 4t, worauf dann
auch dahir erkannt worden ist, und zwar folgen-
der gestalt: würde kläger sich eidlich reinigen, und
daß er gewiß glaube, auch dafür halte: wasmas-
sen das in frage gekommene pferd, zur zeit des ge-
schlossenen kaufhandels mit dem beklagten, nur
blos mit einer starken drüse, oder strämel befallen
gewest sei, auch nicht in dreien tagen von solcher
zeit an, mit dem roze, oder schnuder befallen wä-
re, und dadurch untüchtig worden sei, nach vor-
gehender scharfer verwarnung für der schweren

strafe

II buch, VI haubtſtuͤck,
cus ſogar bei dem menſchen, bevorab bei der zu-
ruͤckhaltung, und uͤberfluſſe ſeine bedenklichkeiten
findet, Ge. Dan. Coſchwiz im organiſmo etc,
ſ. 49, 4t. Jmmittels lag das betragen des be-
klagten bei diſen umſtaͤnden am tage; angeſehen
er ſich vom anfange in einen bedenklichen kauf ein-
gelaſſen, hernach bei der ſo beſchwerlichen cur das
pferd ungelehrten pferde-aerzten anvertrauet; folg-
ſam hirunter ein ſtarkes verſehen begangen, und
den ſchaden, welchen er durch ſeine unachtſamkeit
begangen hatte, ſich ſelbſt beimeſſen mußte; her-
gegen nimmt man auf ſeiten des klaͤgers, und ver-
kaͤufers im zweifel ehender fuͤr die druſe, als den
roz die vermutung, Wolfg. Adam Schoepff de
eo, quod iuſtum eſt circa luem pecorum,
§ 6,
ſ. 11, Tuͤb. 1747, 4t; anbenebſt diſe auf ſeiten
des verkaͤufers, daß er den mangel fuͤr eine druſe
geachtet habe, fuͤr ihn ſtreitet, Schoepff am a.
o. § 9, ſ. 13 fg., und in deciſ. Tub. T. I, deciſ.
18, n. 11, ſ. 152, 1726, 4t, auch allenfalls
der verkaͤufer den reinigungs-eid, und zwar vom
glauben abzuſchwoͤren hat, Schoepff de eo quod
iuſtum eſt circa luem pecorum,
§ 10, ſ. 15, am
ende, und § 18, ſ. 22, Wolfg. Adam Lauter-
bach
de iuram. credulit. P. II, § 8 fg., ſ. 2027,
vol. II, diſſ. acad. 1728, gr. 4t, worauf dann
auch dahir erkannt worden iſt, und zwar folgen-
der geſtalt: wuͤrde klaͤger ſich eidlich reinigen, und
daß er gewiß glaube, auch dafuͤr halte: wasmaſ-
ſen das in frage gekommene pferd, zur zeit des ge-
ſchloſſenen kaufhandels mit dem beklagten, nur
blos mit einer ſtarken druͤſe, oder ſtraͤmel befallen
geweſt ſei, auch nicht in dreien tagen von ſolcher
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re, und dadurch untuͤchtig worden ſei, nach vor-
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[668/0692] II buch, VI haubtſtuͤck, cus ſogar bei dem menſchen, bevorab bei der zu- ruͤckhaltung, und uͤberfluſſe ſeine bedenklichkeiten findet, Ge. Dan. Coſchwiz im organiſmo etc, ſ. 49, 4t. Jmmittels lag das betragen des be- klagten bei diſen umſtaͤnden am tage; angeſehen er ſich vom anfange in einen bedenklichen kauf ein- gelaſſen, hernach bei der ſo beſchwerlichen cur das pferd ungelehrten pferde-aerzten anvertrauet; folg- ſam hirunter ein ſtarkes verſehen begangen, und den ſchaden, welchen er durch ſeine unachtſamkeit begangen hatte, ſich ſelbſt beimeſſen mußte; her- gegen nimmt man auf ſeiten des klaͤgers, und ver- kaͤufers im zweifel ehender fuͤr die druſe, als den roz die vermutung, Wolfg. Adam Schoepff de eo, quod iuſtum eſt circa luem pecorum, § 6, ſ. 11, Tuͤb. 1747, 4t; anbenebſt diſe auf ſeiten des verkaͤufers, daß er den mangel fuͤr eine druſe geachtet habe, fuͤr ihn ſtreitet, Schoepff am a. o. § 9, ſ. 13 fg., und in deciſ. Tub. T. I, deciſ. 18, n. 11, ſ. 152, 1726, 4t, auch allenfalls der verkaͤufer den reinigungs-eid, und zwar vom glauben abzuſchwoͤren hat, Schoepff de eo quod iuſtum eſt circa luem pecorum, § 10, ſ. 15, am ende, und § 18, ſ. 22, Wolfg. Adam Lauter- bach de iuram. credulit. P. II, § 8 fg., ſ. 2027, vol. II, diſſ. acad. 1728, gr. 4t, worauf dann auch dahir erkannt worden iſt, und zwar folgen- der geſtalt: wuͤrde klaͤger ſich eidlich reinigen, und daß er gewiß glaube, auch dafuͤr halte: wasmaſ- ſen das in frage gekommene pferd, zur zeit des ge- ſchloſſenen kaufhandels mit dem beklagten, nur blos mit einer ſtarken druͤſe, oder ſtraͤmel befallen geweſt ſei, auch nicht in dreien tagen von ſolcher zeit an, mit dem roze, oder ſchnuder befallen waͤ- re, und dadurch untuͤchtig worden ſei, nach vor- gehender ſcharfer verwarnung fuͤr der ſchweren ſtrafe

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 668. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/692>, abgerufen am 26.04.2024.