Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Fleming, Hans Friedrich von: Der Vollkommene Teutsche Jäger. Bd. 1. Leipzig, 1719.

Bild:
<< vorherige Seite

zur Jägerey gehörigen Materien.
[Spaltenumbruch] wollen; Ferner die Pachterin derglei-
chen Haupt-Bau zu führen, oder etwas
dazu herzugeben, keines Weges verbun-
den; Endlichen dieselbe vielgedachter
Weydichte biß anhero ohne des Sohnes
Vormunden wiedersprechen sich ange-
maast, und selbige genutzet;

Dennoch aber und dieweil der bey
dem Guthe N. befindlichen Gehöltzer,
deren Nutzung der Pachterin keines we-
ges gäntzlich, sondern nur so weit, daß sie
daraus die zur Ziegel-Scheune und
Brau-Hause, auch zur völligen Hauß-
haltung benöthigten Feuer-Höltzer,
dann jährlich 300. Klafftern birckene oder
andere Scheite zu ihrer freyen Dispositi-
on,
schlagen lassen, und nehmen möge,
eingeräumet und überlassen worden;
Hiernechst die Weydichte zu denen Hol-
tzungen allerdings gehören, und zu denen
Wiesen-Nutzungen nicht gerechnet wer-
den können;

[Spaltenumbruch]

L. 31. ff. de V. S. ibique Godofr. n. 3.

Hiernechst auch, ob sie bey denen andern
Gehöltzen gelegen, oder nicht, so wenig,
als dieses, daß die Pachterin der Wey-
dichte sich biß anhero angemast, und der
des Sohnes Vormund ihr nicht wieder-
sprochen, zur Sache thun oder dem Un-
mündigen sein Recht nehmen kan; Denn
bey dieser Bewandniß die übrigen oben
angeführten Rationes von sich selbst hin-
weg fallen;

So erscheinet hieraus allenthalben
so viel, daß die Pachterin vor die zum
Wasser-Bau weggenommene Weydicht
etwas zu fordern nicht berechtiget: Es wä-
re denn, daß hierdurch an denen zur
Haußhaltung, Ziegel-Scheune und
Brau-Hause benöthigten Feuer-Holtze
ihr etwas abgangen, auf solchen Fall ist
solcher Abgang derselben billig zu erse-
tzen. V. R. W.

HORNII
Responsum VI. Classis V.
Jnhalt.
I.
Von der Straffe derer, die auf eines andern Wildbahne jagen.
II.
Das Jagd-Recht wird heutiges Tages denen Regalien beygezehlet, und kan al-
so ohne Vergünstigung des Landes-Fürstens nicht
exercirt werden.
III.
Das Recht zu jagen und zu fischen kan wider eine Privat-Person in der ge-
wöhnlichen Zeit verjähret werden.
[Spaltenumbruch]

HAt weyl. der Durchl. Chur-Fürst,
Johann George I. Glorwürdigsten
Andenckens, am 9. Junii, 1632. die beyden
vom Stifft Wurtzen herrührende und
zum Amte Torgau geschlagen gewesene
Dörffer Sörnewitz und Möhla mit de-
nen Geld- und Getreyde-Zinsen, Pfarr-
Lehne, Ober- und Erb-Gerichten, Lehn-
wahr, Folge, Pferde-Hand-sowohl an-
dern im Anschlag specificirten Diensten,
samt denen Fisch-Bächen, so in dersel-
ben Gegend und Refier gelegen, und al-
len Gerechtigkeiten, welche vorhin vom
Amte Torgau gebrauchet, genutzet und
berechnet worden, und denenselben zu-
gestanden, oder solches sich deren gebrau-
chen können oder mögen, vor 4723. fl. 10. gl.
9. pf. erb- und eigenthümlich, auch gantz
unwiederrufflich verkaufft, und nach
Ausweisung Lit. B. bald folgenden 3. Ju-
[Spaltenumbruch] lii
durch dero Amt Torgau würcklich tra-
dir
en und überweisen lassen, sich auch
anderweit unterm 9. Junii 1634. juxta Lit.
C.
deutlich dahin erkläret, daß durch sol-
chen Contract sie alles Recht, so ihm auff
ermeldten Dörffern zugestanden, und
also unter andern auf das Nieder-Wey-
dewerck in berührten Dörffern und
Fluhren Herrn Demetrio geeignet und
übergeben, mit Anfügung, daß weil S.
Chur-Fürstl. Durchl. an diesen Orten
keinem einigen das Nieder-Weydewerck
geständig, ermeldte Dörffer auch für
kein Torgauisch Amts-Guth, weil sie ab-
sonderlich erhandelt und nebst dem Nie-
der-Weydewerck von Bischoff Johann
von Haugwitz erlanget, zu halten seyn,
so solle sich Demetrius solches Nieder-Wey-
dewercks männiglich ungehindert ge-
brauchen und andern dessen nichts ge-

statten,
c 3

zur Jaͤgerey gehoͤrigen Materien.
[Spaltenumbruch] wollen; Ferner die Pachterin derglei-
chen Haupt-Bau zu fuͤhren, oder etwas
dazu herzugeben, keines Weges verbun-
den; Endlichen dieſelbe vielgedachter
Weydichte biß anhero ohne des Sohnes
Vormunden wiederſprechen ſich ange-
maaſt, und ſelbige genutzet;

Dennoch aber und dieweil der bey
dem Guthe N. befindlichen Gehoͤltzer,
deren Nutzung der Pachterin keines we-
ges gaͤntzlich, ſondern nur ſo weit, daß ſie
daraus die zur Ziegel-Scheune und
Brau-Hauſe, auch zur voͤlligen Hauß-
haltung benoͤthigten Feuer-Hoͤltzer,
dann jaͤhrlich 300. Klafftern birckene oder
andere Scheite zu ihrer freyen Diſpoſiti-
on,
ſchlagen laſſen, und nehmen moͤge,
eingeraͤumet und uͤberlaſſen worden;
Hiernechſt die Weydichte zu denen Hol-
tzungen allerdings gehoͤren, und zu denen
Wieſen-Nutzungen nicht gerechnet wer-
den koͤnnen;

[Spaltenumbruch]

L. 31. ff. de V. S. ibique Godofr. n. 3.

Hiernechſt auch, ob ſie bey denen andern
Gehoͤltzen gelegen, oder nicht, ſo wenig,
als dieſes, daß die Pachterin der Wey-
dichte ſich biß anhero angemaſt, und der
des Sohnes Vormund ihr nicht wieder-
ſprochen, zur Sache thun oder dem Un-
muͤndigen ſein Recht nehmen kan; Denn
bey dieſer Bewandniß die uͤbrigen oben
angefuͤhrten Rationes von ſich ſelbſt hin-
weg fallen;

So erſcheinet hieraus allenthalben
ſo viel, daß die Pachterin vor die zum
Waſſer-Bau weggenommene Weydicht
etwas zu fordern nicht berechtiget: Es waͤ-
re denn, daß hierdurch an denen zur
Haußhaltung, Ziegel-Scheune und
Brau-Hauſe benoͤthigten Feuer-Holtze
ihr etwas abgangen, auf ſolchen Fall iſt
ſolcher Abgang derſelben billig zu erſe-
tzen. V. R. W.

HORNII
Reſponſum VI. Clasſis V.
Jnhalt.
I.
Von der Straffe derer, die auf eines andern Wildbahne jagen.
II.
Das Jagd-Recht wird heutiges Tages denen Regalien beygezehlet, und kan al-
ſo ohne Verguͤnſtigung des Landes-Fuͤrſtens nicht
exercirt werden.
III.
Das Recht zu jagen und zu fiſchen kan wider eine Privat-Perſon in der ge-
woͤhnlichen Zeit verjaͤhret werden.
[Spaltenumbruch]

HAt weyl. der Durchl. Chur-Fuͤrſt,
Johann George I. Glorwuͤrdigſten
Andenckens, am 9. Junii, 1632. die beyden
vom Stifft Wurtzen herruͤhrende und
zum Amte Torgau geſchlagen geweſene
Doͤrffer Soͤrnewitz und Moͤhla mit de-
nen Geld- und Getreyde-Zinſen, Pfarr-
Lehne, Ober- und Erb-Gerichten, Lehn-
wahr, Folge, Pferde-Hand-ſowohl an-
dern im Anſchlag ſpecificirten Dienſten,
ſamt denen Fiſch-Baͤchen, ſo in derſel-
ben Gegend und Refier gelegen, und al-
len Gerechtigkeiten, welche vorhin vom
Amte Torgau gebrauchet, genutzet und
berechnet worden, und denenſelben zu-
geſtanden, oder ſolches ſich deren gebrau-
chen koͤñen oder moͤgen, vor 4723. fl. 10. gl.
9. pf. erb- und eigenthuͤmlich, auch gantz
unwiederrufflich verkaufft, und nach
Ausweiſung Lit. B. bald folgenden 3. Ju-
[Spaltenumbruch] lii
durch dero Amt Torgau wuͤrcklich tra-
dir
en und uͤberweiſen laſſen, ſich auch
anderweit unterm 9. Junii 1634. juxta Lit.
C.
deutlich dahin erklaͤret, daß durch ſol-
chen Contract ſie alles Recht, ſo ihm auff
ermeldten Doͤrffern zugeſtanden, und
alſo unter andern auf das Nieder-Wey-
dewerck in beruͤhrten Doͤrffern und
Fluhren Herrn Demetrio geeignet und
uͤbergeben, mit Anfuͤgung, daß weil S.
Chur-Fuͤrſtl. Durchl. an dieſen Orten
keinem einigen das Nieder-Weydewerck
geſtaͤndig, ermeldte Doͤrffer auch fuͤr
kein Torgauiſch Amts-Guth, weil ſie ab-
ſonderlich erhandelt und nebſt dem Nie-
der-Weydewerck von Biſchoff Johann
von Haugwitz erlanget, zu halten ſeyn,
ſo ſolle ſich Demetrius ſolches Niedeꝛ-Wey-
dewercks maͤnniglich ungehindert ge-
brauchen und andern deſſen nichts ge-

ſtatten,
c 3
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <p><pb facs="#f0595" n="21"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">zur Ja&#x0364;gerey geho&#x0364;rigen Materien.</hi></fw><lb/><cb/>
wollen; Ferner die Pachterin derglei-<lb/>
chen Haupt-Bau zu fu&#x0364;hren, oder etwas<lb/>
dazu herzugeben, keines Weges verbun-<lb/>
den; Endlichen die&#x017F;elbe vielgedachter<lb/>
Weydichte biß anhero ohne des Sohnes<lb/>
Vormunden wieder&#x017F;prechen &#x017F;ich ange-<lb/>
maa&#x017F;t, und &#x017F;elbige genutzet;</p><lb/>
              <p>Dennoch aber und dieweil der bey<lb/>
dem Guthe <hi rendition="#aq">N.</hi> befindlichen Geho&#x0364;ltzer,<lb/>
deren Nutzung der Pachterin keines we-<lb/>
ges ga&#x0364;ntzlich, &#x017F;ondern nur &#x017F;o weit, daß &#x017F;ie<lb/>
daraus die zur Ziegel-Scheune und<lb/>
Brau-Hau&#x017F;e, auch zur vo&#x0364;lligen Hauß-<lb/>
haltung beno&#x0364;thigten Feuer-Ho&#x0364;ltzer,<lb/>
dann ja&#x0364;hrlich 300. Klafftern birckene oder<lb/>
andere Scheite zu ihrer freyen <hi rendition="#aq">Di&#x017F;po&#x017F;iti-<lb/>
on,</hi> &#x017F;chlagen la&#x017F;&#x017F;en, und nehmen mo&#x0364;ge,<lb/>
eingera&#x0364;umet und u&#x0364;berla&#x017F;&#x017F;en worden;<lb/>
Hiernech&#x017F;t die Weydichte zu denen Hol-<lb/>
tzungen allerdings geho&#x0364;ren, und zu denen<lb/>
Wie&#x017F;en-Nutzungen nicht gerechnet wer-<lb/>
den ko&#x0364;nnen;</p><lb/>
              <cb/>
              <p> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">L. 31. ff. de V. S.</hi> ibique Godofr. <hi rendition="#i">n. 3.</hi></hi> </hi> </p><lb/>
              <p>Hiernech&#x017F;t auch, ob &#x017F;ie bey denen andern<lb/>
Geho&#x0364;ltzen gelegen, oder nicht, &#x017F;o wenig,<lb/>
als die&#x017F;es, daß die Pachterin der Wey-<lb/>
dichte &#x017F;ich biß anhero angema&#x017F;t, und der<lb/>
des Sohnes Vormund ihr nicht wieder-<lb/>
&#x017F;prochen, zur Sache thun oder dem Un-<lb/>
mu&#x0364;ndigen &#x017F;ein Recht nehmen kan; Denn<lb/>
bey die&#x017F;er Bewandniß die u&#x0364;brigen oben<lb/>
angefu&#x0364;hrten <hi rendition="#aq">Rationes</hi> von &#x017F;ich &#x017F;elb&#x017F;t hin-<lb/>
weg fallen;</p><lb/>
              <p>So er&#x017F;cheinet hieraus allenthalben<lb/>
&#x017F;o viel, daß die Pachterin vor die zum<lb/>
Wa&#x017F;&#x017F;er-Bau weggenommene Weydicht<lb/>
etwas zu fordern nicht berechtiget: Es wa&#x0364;-<lb/>
re denn, daß hierdurch an denen zur<lb/>
Haußhaltung, Ziegel-Scheune und<lb/>
Brau-Hau&#x017F;e beno&#x0364;thigten Feuer-Holtze<lb/>
ihr etwas abgangen, auf &#x017F;olchen Fall i&#x017F;t<lb/>
&#x017F;olcher Abgang der&#x017F;elben billig zu er&#x017F;e-<lb/>
tzen. V. R. W.</p>
            </div>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#b"><hi rendition="#g">HORNII</hi><lb/>
Re&#x017F;pon&#x017F;um VI. Clas&#x017F;is V.</hi> </hi> </head><lb/>
            <div n="4">
              <head> <hi rendition="#b">Jnhalt.</hi><lb/> <hi rendition="#aq">I.</hi> </head><lb/>
              <list>
                <item> <hi rendition="#fr">Von der Straffe derer, die auf eines andern Wildbahne jagen.</hi> </item>
              </list>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head> <hi rendition="#aq">II.</hi> </head><lb/>
              <list>
                <item> <hi rendition="#fr">Das Jagd-Recht wird heutiges Tages denen</hi> <hi rendition="#aq">Regali</hi> <hi rendition="#fr">en beygezehlet, und kan al-<lb/>
&#x017F;o ohne Vergu&#x0364;n&#x017F;tigung des Landes-Fu&#x0364;r&#x017F;tens nicht</hi> <hi rendition="#aq">exercir</hi> <hi rendition="#fr">t werden.</hi> </item>
              </list>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head> <hi rendition="#aq">III.</hi> </head><lb/>
              <list>
                <item> <hi rendition="#fr">Das Recht zu jagen und zu fi&#x017F;chen kan wider eine</hi> <hi rendition="#aq">Privat-</hi> <hi rendition="#fr">Per&#x017F;on in der ge-<lb/>
wo&#x0364;hnlichen Zeit verja&#x0364;hret werden.</hi> </item>
              </list><lb/>
              <cb/>
              <p><hi rendition="#in">H</hi>At weyl. der Durchl. Chur-Fu&#x0364;r&#x017F;t,<lb/>
Johann George <hi rendition="#aq">I.</hi> Glorwu&#x0364;rdig&#x017F;ten<lb/>
Andenckens, am 9. <hi rendition="#aq">Junii,</hi> 1632. die beyden<lb/>
vom Stifft Wurtzen herru&#x0364;hrende und<lb/>
zum Amte Torgau ge&#x017F;chlagen gewe&#x017F;ene<lb/>
Do&#x0364;rffer So&#x0364;rnewitz und Mo&#x0364;hla mit de-<lb/>
nen Geld- und Getreyde-Zin&#x017F;en, Pfarr-<lb/>
Lehne, Ober- und Erb-Gerichten, Lehn-<lb/>
wahr, Folge, Pferde-Hand-&#x017F;owohl an-<lb/>
dern im An&#x017F;chlag <hi rendition="#aq">&#x017F;pecificirt</hi>en Dien&#x017F;ten,<lb/>
&#x017F;amt denen Fi&#x017F;ch-Ba&#x0364;chen, &#x017F;o in der&#x017F;el-<lb/>
ben Gegend und <hi rendition="#aq">Refier</hi> gelegen, und al-<lb/>
len Gerechtigkeiten, welche vorhin vom<lb/>
Amte Torgau gebrauchet, genutzet und<lb/>
berechnet worden, und denen&#x017F;elben zu-<lb/>
ge&#x017F;tanden, oder &#x017F;olches &#x017F;ich deren gebrau-<lb/>
chen ko&#x0364;n&#x0303;en oder mo&#x0364;gen, vor 4723. fl. 10. gl.<lb/>
9. pf. erb- und eigenthu&#x0364;mlich, auch gantz<lb/>
unwiederrufflich verkaufft, und nach<lb/>
Auswei&#x017F;ung <hi rendition="#aq">Lit. B.</hi> bald folgenden 3. <hi rendition="#aq">Ju-<lb/><cb/>
lii</hi> durch dero Amt Torgau wu&#x0364;rcklich <hi rendition="#aq">tra-<lb/>
dir</hi>en und u&#x0364;berwei&#x017F;en la&#x017F;&#x017F;en, &#x017F;ich auch<lb/>
anderweit unterm 9. <hi rendition="#aq">Junii 1634. juxta Lit.<lb/>
C.</hi> deutlich dahin erkla&#x0364;ret, daß durch &#x017F;ol-<lb/>
chen <hi rendition="#aq">Contract</hi> &#x017F;ie alles Recht, &#x017F;o ihm auff<lb/>
ermeldten Do&#x0364;rffern zuge&#x017F;tanden, und<lb/>
al&#x017F;o unter andern auf das Nieder-Wey-<lb/>
dewerck in beru&#x0364;hrten Do&#x0364;rffern und<lb/>
Fluhren Herrn <hi rendition="#aq">Demetrio</hi> geeignet und<lb/>
u&#x0364;bergeben, mit Anfu&#x0364;gung, daß weil S.<lb/>
Chur-Fu&#x0364;r&#x017F;tl. Durchl. an die&#x017F;en Orten<lb/>
keinem einigen das Nieder-Weydewerck<lb/>
ge&#x017F;ta&#x0364;ndig, ermeldte Do&#x0364;rffer auch fu&#x0364;r<lb/>
kein Torgaui&#x017F;ch Amts-Guth, weil &#x017F;ie ab-<lb/>
&#x017F;onderlich erhandelt und neb&#x017F;t dem Nie-<lb/>
der-Weydewerck von Bi&#x017F;choff Johann<lb/>
von Haugwitz erlanget, zu halten &#x017F;eyn,<lb/>
&#x017F;o &#x017F;olle &#x017F;ich <hi rendition="#aq">Demetrius</hi> &#x017F;olches Niede&#xA75B;-Wey-<lb/>
dewercks ma&#x0364;nniglich ungehindert ge-<lb/>
brauchen und andern de&#x017F;&#x017F;en nichts ge-<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">c 3</fw><fw place="bottom" type="catch">&#x017F;tatten,</fw><lb/></p>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[21/0595] zur Jaͤgerey gehoͤrigen Materien. wollen; Ferner die Pachterin derglei- chen Haupt-Bau zu fuͤhren, oder etwas dazu herzugeben, keines Weges verbun- den; Endlichen dieſelbe vielgedachter Weydichte biß anhero ohne des Sohnes Vormunden wiederſprechen ſich ange- maaſt, und ſelbige genutzet; Dennoch aber und dieweil der bey dem Guthe N. befindlichen Gehoͤltzer, deren Nutzung der Pachterin keines we- ges gaͤntzlich, ſondern nur ſo weit, daß ſie daraus die zur Ziegel-Scheune und Brau-Hauſe, auch zur voͤlligen Hauß- haltung benoͤthigten Feuer-Hoͤltzer, dann jaͤhrlich 300. Klafftern birckene oder andere Scheite zu ihrer freyen Diſpoſiti- on, ſchlagen laſſen, und nehmen moͤge, eingeraͤumet und uͤberlaſſen worden; Hiernechſt die Weydichte zu denen Hol- tzungen allerdings gehoͤren, und zu denen Wieſen-Nutzungen nicht gerechnet wer- den koͤnnen; L. 31. ff. de V. S. ibique Godofr. n. 3. Hiernechſt auch, ob ſie bey denen andern Gehoͤltzen gelegen, oder nicht, ſo wenig, als dieſes, daß die Pachterin der Wey- dichte ſich biß anhero angemaſt, und der des Sohnes Vormund ihr nicht wieder- ſprochen, zur Sache thun oder dem Un- muͤndigen ſein Recht nehmen kan; Denn bey dieſer Bewandniß die uͤbrigen oben angefuͤhrten Rationes von ſich ſelbſt hin- weg fallen; So erſcheinet hieraus allenthalben ſo viel, daß die Pachterin vor die zum Waſſer-Bau weggenommene Weydicht etwas zu fordern nicht berechtiget: Es waͤ- re denn, daß hierdurch an denen zur Haußhaltung, Ziegel-Scheune und Brau-Hauſe benoͤthigten Feuer-Holtze ihr etwas abgangen, auf ſolchen Fall iſt ſolcher Abgang derſelben billig zu erſe- tzen. V. R. W. HORNII Reſponſum VI. Clasſis V. Jnhalt. I. Von der Straffe derer, die auf eines andern Wildbahne jagen. II. Das Jagd-Recht wird heutiges Tages denen Regalien beygezehlet, und kan al- ſo ohne Verguͤnſtigung des Landes-Fuͤrſtens nicht exercirt werden. III. Das Recht zu jagen und zu fiſchen kan wider eine Privat-Perſon in der ge- woͤhnlichen Zeit verjaͤhret werden. HAt weyl. der Durchl. Chur-Fuͤrſt, Johann George I. Glorwuͤrdigſten Andenckens, am 9. Junii, 1632. die beyden vom Stifft Wurtzen herruͤhrende und zum Amte Torgau geſchlagen geweſene Doͤrffer Soͤrnewitz und Moͤhla mit de- nen Geld- und Getreyde-Zinſen, Pfarr- Lehne, Ober- und Erb-Gerichten, Lehn- wahr, Folge, Pferde-Hand-ſowohl an- dern im Anſchlag ſpecificirten Dienſten, ſamt denen Fiſch-Baͤchen, ſo in derſel- ben Gegend und Refier gelegen, und al- len Gerechtigkeiten, welche vorhin vom Amte Torgau gebrauchet, genutzet und berechnet worden, und denenſelben zu- geſtanden, oder ſolches ſich deren gebrau- chen koͤñen oder moͤgen, vor 4723. fl. 10. gl. 9. pf. erb- und eigenthuͤmlich, auch gantz unwiederrufflich verkaufft, und nach Ausweiſung Lit. B. bald folgenden 3. Ju- lii durch dero Amt Torgau wuͤrcklich tra- diren und uͤberweiſen laſſen, ſich auch anderweit unterm 9. Junii 1634. juxta Lit. C. deutlich dahin erklaͤret, daß durch ſol- chen Contract ſie alles Recht, ſo ihm auff ermeldten Doͤrffern zugeſtanden, und alſo unter andern auf das Nieder-Wey- dewerck in beruͤhrten Doͤrffern und Fluhren Herrn Demetrio geeignet und uͤbergeben, mit Anfuͤgung, daß weil S. Chur-Fuͤrſtl. Durchl. an dieſen Orten keinem einigen das Nieder-Weydewerck geſtaͤndig, ermeldte Doͤrffer auch fuͤr kein Torgauiſch Amts-Guth, weil ſie ab- ſonderlich erhandelt und nebſt dem Nie- der-Weydewerck von Biſchoff Johann von Haugwitz erlanget, zu halten ſeyn, ſo ſolle ſich Demetrius ſolches Niedeꝛ-Wey- dewercks maͤnniglich ungehindert ge- brauchen und andern deſſen nichts ge- ſtatten, c 3

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/fleming_jaeger01_1719
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/fleming_jaeger01_1719/595
Zitationshilfe: Fleming, Hans Friedrich von: Der Vollkommene Teutsche Jäger. Bd. 1. Leipzig, 1719, S. 21. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fleming_jaeger01_1719/595>, abgerufen am 26.04.2024.