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Glauber, Johann Rudolf: Furni Philosophici. Bd. 3. Amsterdam, 1648.

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Philosophischer Oefen.
man eine Lampe mit Sp. V. oder nur eine Test mit holtz-
kohlen/ den kasten damit zu erwärmen/ hinein setzen kön-
ne/ wan nun der kasten durch die kohlen wol erwärmet/
so setzet man den Patienten hinein/ macht allenthalben
rings herumb dichte zu/ vnd accommodiret das küpfer-
ne instrument mit seinem öfelein vnten an den kasten/
legt ein wenig Feuer darunter/ daß der Spir. volat. er-
wärme/ so gehet er als ein subtiler vnd penetrirlicher
dunst in den Kasten an den Patienten/ weilen aber dieser
Spir. so viel nicht geben kan/ daß der Kasten dadurch in
steter wärmbde könte erhalten werden/ so muß man al-
lezeit entweder eine Lampe mit Sp. V. oder eine Test mit
holtz-kohlen (die besten seyn von Wacholder-stauden o-
der Weinreben/ jhre Wurtzeln sind noch besser/ welcher
kohlen lang dauren/ vnd in dem kasten wegen des dünst-
igen Spir. nicht außgehen) darinn stehen lassen/ auf daß
der Patient nicht erkalte/ vnd der Spir. desto besser den
Leib penetriren könne/ die lampe zum Sp. V. aber muß ein
Tocht haben/ von dem allerfeinesten vnd zartesten gold-
drat welcher nimmer verbrennet/ sondern allzeit in sei-
nem wesen bleibet/ davon in der Schwitz- vnd Badkunst
ein mehrers zu sehen. In wehrender zeit durchdringet/
durchsuchet vnd erwärmet der Spir. volat. alle Glieder
des gantzen Leibs/ vnd thut das seinige in etlichen kranck-
heiten viel besser/ als wan er mit Wasser vermischt ist.
Wan dan der Patient seine zeit darin gesessen/ vnd ge-
nugsam darin geschwitzet hat/ so läst man jhn außgehen
vnd legt denselben in ein warm gemacht Bett/ darin er
sein gemächlich folgends außschwitzen kan. Vnd ehe
man in den Kasten sitzet/ kan ein dosis desselben Sp. vo-
latilis
auch innerlich gebraucht werden/ kompt dem eus-

erli-
D v

Philoſophiſcher Oefen.
man eine Lampe mit Sp. V. oder nur eine Teſt mit holtz-
kohlen/ den kaſten damit zu erwaͤrmen/ hinein ſetzen koͤn-
ne/ wan nun der kaſten durch die kohlen wol erwaͤrmet/
ſo ſetzet man den Patienten hinein/ macht allenthalben
rings herumb dichte zu/ vñ accommodiret das kuͤpfer-
ne inſtrument mit ſeinem oͤfelein vnten an den kaſten/
legt ein wenig Feuer darunter/ daß der Spir. volat. er-
waͤrme/ ſo gehet er als ein ſubtiler vnd penetrirlicher
dunſt in den Kaſten an den Patienten/ weilen aber dieſer
Spir. ſo viel nicht geben kan/ daß der Kaſten dadurch in
ſteter waͤrmbde koͤnte erhalten werden/ ſo muß man al-
lezeit entweder eine Lampe mit Sp. V. oder eine Teſt mit
holtz-kohlen (die beſten ſeyn von Wacholder-ſtauden o-
der Weinreben/ jhre Wurtzeln ſind noch beſſer/ welcher
kohlen lang dauren/ vnd in dem kaſten wegen des duͤnſt-
igen Spir. nicht außgehen) darinn ſtehen laſſen/ auf daß
der Patient nicht erkalte/ vnd der Spir. deſto beſſer den
Leib penetriren koͤñe/ die lampe zum Sp. V. aber muß ein
Tocht haben/ von dem allerfeineſten vnd zarteſten gold-
drat welcher nimmer verbrennet/ ſondern allzeit in ſei-
nem weſen bleibet/ davon in der Schwitz- vnd Badkunſt
ein mehrers zu ſehen. In wehrender zeit durchdringet/
durchſuchet vnd erwaͤrmet der Spir. volat. alle Glieder
des gantzen Leibs/ vnd thut das ſeinige in etlichen kranck-
heiten viel beſſer/ als wan er mit Waſſer vermiſcht iſt.
Wan dan der Patient ſeine zeit darin geſeſſen/ vnd ge-
nugſam darin geſchwitzet hat/ ſo laͤſt man jhn außgehen
vnd legt denſelben in ein warm gemacht Bett/ darin er
ſein gemaͤchlich folgends außſchwitzen kan. Vnd ehe
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auch innerlich gebraucht werden/ kompt dem euſ-

erli-
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[57/0061] Philoſophiſcher Oefen. man eine Lampe mit Sp. V. oder nur eine Teſt mit holtz- kohlen/ den kaſten damit zu erwaͤrmen/ hinein ſetzen koͤn- ne/ wan nun der kaſten durch die kohlen wol erwaͤrmet/ ſo ſetzet man den Patienten hinein/ macht allenthalben rings herumb dichte zu/ vñ accommodiret das kuͤpfer- ne inſtrument mit ſeinem oͤfelein vnten an den kaſten/ legt ein wenig Feuer darunter/ daß der Spir. volat. er- waͤrme/ ſo gehet er als ein ſubtiler vnd penetrirlicher dunſt in den Kaſten an den Patienten/ weilen aber dieſer Spir. ſo viel nicht geben kan/ daß der Kaſten dadurch in ſteter waͤrmbde koͤnte erhalten werden/ ſo muß man al- lezeit entweder eine Lampe mit Sp. V. oder eine Teſt mit holtz-kohlen (die beſten ſeyn von Wacholder-ſtauden o- der Weinreben/ jhre Wurtzeln ſind noch beſſer/ welcher kohlen lang dauren/ vnd in dem kaſten wegen des duͤnſt- igen Spir. nicht außgehen) darinn ſtehen laſſen/ auf daß der Patient nicht erkalte/ vnd der Spir. deſto beſſer den Leib penetriren koͤñe/ die lampe zum Sp. V. aber muß ein Tocht haben/ von dem allerfeineſten vnd zarteſten gold- drat welcher nimmer verbrennet/ ſondern allzeit in ſei- nem weſen bleibet/ davon in der Schwitz- vnd Badkunſt ein mehrers zu ſehen. In wehrender zeit durchdringet/ durchſuchet vnd erwaͤrmet der Spir. volat. alle Glieder des gantzen Leibs/ vnd thut das ſeinige in etlichen kranck- heiten viel beſſer/ als wan er mit Waſſer vermiſcht iſt. Wan dan der Patient ſeine zeit darin geſeſſen/ vnd ge- nugſam darin geſchwitzet hat/ ſo laͤſt man jhn außgehen vnd legt denſelben in ein warm gemacht Bett/ darin er ſein gemaͤchlich folgends außſchwitzen kan. Vnd ehe man in den Kaſten ſitzet/ kan ein doſis deſſelben Sp. vo- latilis auch innerlich gebraucht werden/ kompt dem euſ- erli- D v

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Zitationshilfe: Glauber, Johann Rudolf: Furni Philosophici. Bd. 3. Amsterdam, 1648, S. 57. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/glauber_furni03_1648/61>, abgerufen am 26.04.2024.