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Glauber, Johann Rudolf: Furni Philosophici. Bd. 3. Amsterdam, 1648.

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Dritter Theil
erlichen zu hülff seine operation desto bälder zuverrich-
ten. Vnd können also ohne Wasser zum schwitzen vnd
baden nicht allein alle sulphurische Spir. volat. der sali-
en, mineralien
vnd Metallen/ sondern auch vieler ve-
getabilien,
als seminis synapi, nasturtii hortensis,
Tart. crudi,
wie auch der animalien, als cornu Cer-
vi, urinae, salis armoniaci,
vnd dergleichen mehr mit
grossen vnglaublichen nutzen/ wegen jhrer schnellen ope-
ration,
in vielen gantz verlassenen Schwachheiten vnd
vnheilbahren Kranckheiten glücklich vnd sicherlich ge-
brauchet werden. Vnd werden bey obgedachten Spir.
vnterschiedliche Würckungen gefunden/ dan die jenige/
welche auß den salien, mineralien vnd Metallen ge-
macht werden/ gantz eine andere Natur haben/ als die je-
nigen/ der vegetabilien oder animalien. Weilen diese
in einem sulphurischen vnd feurigen/ jene aber in eim
mercurialischen vnd lufftigen wesen bestehen/ vnd auch
beyde geschlechte besonderlich müssen gebraucht wer-
den. Dan in etlichen Kranckheiten die sulphurische/
mineralische/ in andern aber die vegetabilische vnd ani-
mali
sche den preiß behalten/ darin so wol die Kranckheit/
als die Natur der Bäder muß erkandt werden/ daß nit
widerwertige Naturen/ dadurch mehr übels als gutes
entstehen möchte/ gegen einander gebrauchet werden.
Dan fast alle Wilt-bäder/ wie auch alle Sp. volat. der
salien, mineralien vnd Metallen eines subtilen/ durch-
dringenden/ erwärmenden vnd truckenenden schwefel-
hafftigen Saltzgeist/ jene aber der vegetab. vnd anima-
lien
eines subtilen durchdringenden/ warmen/ eröffnen-
den/ zertheilenden vnd dünn-machenden urinosischen o-
der nitrosischen flüchtigheit/ welche den obern entgegen

seyn;

Dritter Theil
erlichen zu huͤlff ſeine operation deſto baͤlder zuverrich-
ten. Vnd koͤnnen alſo ohne Waſſer zum ſchwitzen vnd
baden nicht allein alle ſulphuriſche Spir. volat. der ſali-
en, mineralien
vnd Metallen/ ſondern auch vieler ve-
getabilien,
als ſeminis ſynapi, naſturtii hortenſis,
Tart. crudi,
wie auch der animalien, als cornu Cer-
vi, urinæ, ſalis armoniaci,
vnd dergleichen mehr mit
groſſen vnglaublichen nutzen/ wegen jhrer ſchnellen ope-
ration,
in vielen gantz verlaſſenen Schwachheiten vnd
vnheilbahren Kranckheiten gluͤcklich vnd ſicherlich ge-
brauchet werden. Vnd werden bey obgedachten Spir.
vnterſchiedliche Wuͤrckungen gefunden/ dan die jenige/
welche auß den ſalien, mineralien vnd Metallen ge-
macht werden/ gantz eine andere Natur haben/ als die je-
nigen/ der vegetabilien oder animalien. Weilen dieſe
in einem ſulphuriſchen vnd feurigen/ jene aber in eim
mercurialiſchen vnd lufftigen weſen beſtehen/ vnd auch
beyde geſchlechte beſonderlich muͤſſen gebraucht wer-
den. Dan in etlichen Kranckheiten die ſulphuriſche/
mineraliſche/ in andeꝛn aber die vegetabiliſche vnd ani-
mali
ſche den preiß behalten/ darin ſo wol die Kranckheit/
als die Natur der Baͤder muß erkandt werden/ daß nit
widerwertige Naturen/ dadurch mehr uͤbels als gutes
entſtehen moͤchte/ gegen einander gebrauchet werden.
Dan faſt alle Wilt-baͤder/ wie auch alle Sp. volat. der
ſalien, mineralien vnd Metallen eines ſubtilen/ durch-
dringenden/ erwaͤrmenden vnd truckenenden ſchwefel-
hafftigen Saltzgeiſt/ jene aber der vegetab. vnd anima-
lien
eines ſubtilen durchdringenden/ warmen/ eroͤffnen-
den/ zertheilenden vnd duͤnn-machenden urinoſiſchen o-
der nitroſiſchen fluͤchtigheit/ welche den obern entgegen

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[58/0062] Dritter Theil erlichen zu huͤlff ſeine operation deſto baͤlder zuverrich- ten. Vnd koͤnnen alſo ohne Waſſer zum ſchwitzen vnd baden nicht allein alle ſulphuriſche Spir. volat. der ſali- en, mineralien vnd Metallen/ ſondern auch vieler ve- getabilien, als ſeminis ſynapi, naſturtii hortenſis, Tart. crudi, wie auch der animalien, als cornu Cer- vi, urinæ, ſalis armoniaci, vnd dergleichen mehr mit groſſen vnglaublichen nutzen/ wegen jhrer ſchnellen ope- ration, in vielen gantz verlaſſenen Schwachheiten vnd vnheilbahren Kranckheiten gluͤcklich vnd ſicherlich ge- brauchet werden. Vnd werden bey obgedachten Spir. vnterſchiedliche Wuͤrckungen gefunden/ dan die jenige/ welche auß den ſalien, mineralien vnd Metallen ge- macht werden/ gantz eine andere Natur haben/ als die je- nigen/ der vegetabilien oder animalien. Weilen dieſe in einem ſulphuriſchen vnd feurigen/ jene aber in eim mercurialiſchen vnd lufftigen weſen beſtehen/ vnd auch beyde geſchlechte beſonderlich muͤſſen gebraucht wer- den. Dan in etlichen Kranckheiten die ſulphuriſche/ mineraliſche/ in andeꝛn aber die vegetabiliſche vnd ani- maliſche den preiß behalten/ darin ſo wol die Kranckheit/ als die Natur der Baͤder muß erkandt werden/ daß nit widerwertige Naturen/ dadurch mehr uͤbels als gutes entſtehen moͤchte/ gegen einander gebrauchet werden. Dan faſt alle Wilt-baͤder/ wie auch alle Sp. volat. der ſalien, mineralien vnd Metallen eines ſubtilen/ durch- dringenden/ erwaͤrmenden vnd truckenenden ſchwefel- hafftigen Saltzgeiſt/ jene aber der vegetab. vnd anima- lien eines ſubtilen durchdringenden/ warmen/ eroͤffnen- den/ zertheilenden vnd duͤnn-machenden urinoſiſchen o- der nitroſiſchen fluͤchtigheit/ welche den obern entgegen ſeyn;

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Zitationshilfe: Glauber, Johann Rudolf: Furni Philosophici. Bd. 3. Amsterdam, 1648, S. 58. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/glauber_furni03_1648/62>, abgerufen am 28.04.2024.