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Die Grenzboten. Jg. 36, 1877, I. Semester. I. Band.

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dei-Verhältnisse in der elsaß-lothringischen Landeshauptstadt aber zur Zeit noch
immer nicht recht geklärt, und gelichtet haben, so dürfte es wohl verfrüht sein,
hier ans bestimmte Männer und Namen zu zeigen. Jedenfalls wird auch
Straßburg sich seiner Würde wohl bewußt und nicht in der allgemeinen Bewe¬
gung die Letzte sein wollen, in der das ganze Land vorwärts und nicht rück¬
wärts schreiten will.

Neben diesen Kandidaten, zu deren Wahl sich der deutsche Reichstag und
die liberale Mehrheit in demselben mehr oder weniger gratuliren könnte, wird
der eine oder andere klerikale Heißsporn, der sich in der gegenwärtige Campagne
"aä ma,M-6in Dsilloriam" besonders hervorgethan, jedenfalls auch wieder ge¬
wählt werden, und wir werden auch im künftigen Jahre hoffentlich den theuern
Namen eines AbbS Gurber, Simonis und Genossen in dem parlamen¬
tarischen Namens - Verzeichniß wieder begegnen. Hoffentlich -- denn es wäre
schade, wenn der Reichstag sich nicht auch in Zukunft gelegentlich bei den
lustigen Kanzelreden dieser Herren Z. Ja ^dradam a Santa (ülara erheitern
oder -- langweilen dürste.

Dies ist die Situation vor den Wahlen im Reichslande, wie sie auf
Grund eigener Anschauung der Verhältnisse und der Stimmen der einheimischen,
vornehmlich altelsüssischen, Presse nach bestem Wissen und Gewissen gezeichnet
/u. werden konnte.




AcideKer in Unterägypten.

Aegypten. Handbuch für Reisende von K. Baedeker. Erster Theil: Unterägypten
bis zum Fayum und der Sinai-Halbinsel. Leipzig, K. Baedeker, 1877.

Ein würdiges Seitenstück zu dein vor Kurzem erschienenen Handbuche für
deutsche Reisende in Syrien und Palästina, welches alles, was bisher von Reise¬
führern dieser Art existirte, mit Einschluß der Murrayschen in den Schatten stellte.
Von fast durchgehends vortrefflichen Mitarbeitern durch Beiträge unterstützt, so weit
es sich um Gegenstände gelehrten Wissens handelt, in Betreff der in Betracht
kommenden praktischen Fragen durch eigne Besichtigung und Erkundigung an Ort
und Stelle unterrichtet, hat der Herausgeber ein Buch geschaffen, welches die größte
Reichhaltigkeit mit der höchsten Zuverlässigkeit verbindet. Der Reisende führt
in demselben eine förmliche kleine Bibliothek mit sich, die mit praktischem
Blicke gewählt ist, und die ihn nirgends im Stiche lassen wird, wenn er Aus-


dei-Verhältnisse in der elsaß-lothringischen Landeshauptstadt aber zur Zeit noch
immer nicht recht geklärt, und gelichtet haben, so dürfte es wohl verfrüht sein,
hier ans bestimmte Männer und Namen zu zeigen. Jedenfalls wird auch
Straßburg sich seiner Würde wohl bewußt und nicht in der allgemeinen Bewe¬
gung die Letzte sein wollen, in der das ganze Land vorwärts und nicht rück¬
wärts schreiten will.

Neben diesen Kandidaten, zu deren Wahl sich der deutsche Reichstag und
die liberale Mehrheit in demselben mehr oder weniger gratuliren könnte, wird
der eine oder andere klerikale Heißsporn, der sich in der gegenwärtige Campagne
„aä ma,M-6in Dsilloriam" besonders hervorgethan, jedenfalls auch wieder ge¬
wählt werden, und wir werden auch im künftigen Jahre hoffentlich den theuern
Namen eines AbbS Gurber, Simonis und Genossen in dem parlamen¬
tarischen Namens - Verzeichniß wieder begegnen. Hoffentlich — denn es wäre
schade, wenn der Reichstag sich nicht auch in Zukunft gelegentlich bei den
lustigen Kanzelreden dieser Herren Z. Ja ^dradam a Santa (ülara erheitern
oder — langweilen dürste.

Dies ist die Situation vor den Wahlen im Reichslande, wie sie auf
Grund eigener Anschauung der Verhältnisse und der Stimmen der einheimischen,
vornehmlich altelsüssischen, Presse nach bestem Wissen und Gewissen gezeichnet
/u. werden konnte.




AcideKer in Unterägypten.

Aegypten. Handbuch für Reisende von K. Baedeker. Erster Theil: Unterägypten
bis zum Fayum und der Sinai-Halbinsel. Leipzig, K. Baedeker, 1877.

Ein würdiges Seitenstück zu dein vor Kurzem erschienenen Handbuche für
deutsche Reisende in Syrien und Palästina, welches alles, was bisher von Reise¬
führern dieser Art existirte, mit Einschluß der Murrayschen in den Schatten stellte.
Von fast durchgehends vortrefflichen Mitarbeitern durch Beiträge unterstützt, so weit
es sich um Gegenstände gelehrten Wissens handelt, in Betreff der in Betracht
kommenden praktischen Fragen durch eigne Besichtigung und Erkundigung an Ort
und Stelle unterrichtet, hat der Herausgeber ein Buch geschaffen, welches die größte
Reichhaltigkeit mit der höchsten Zuverlässigkeit verbindet. Der Reisende führt
in demselben eine förmliche kleine Bibliothek mit sich, die mit praktischem
Blicke gewählt ist, und die ihn nirgends im Stiche lassen wird, wenn er Aus-


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[0043] dei-Verhältnisse in der elsaß-lothringischen Landeshauptstadt aber zur Zeit noch immer nicht recht geklärt, und gelichtet haben, so dürfte es wohl verfrüht sein, hier ans bestimmte Männer und Namen zu zeigen. Jedenfalls wird auch Straßburg sich seiner Würde wohl bewußt und nicht in der allgemeinen Bewe¬ gung die Letzte sein wollen, in der das ganze Land vorwärts und nicht rück¬ wärts schreiten will. Neben diesen Kandidaten, zu deren Wahl sich der deutsche Reichstag und die liberale Mehrheit in demselben mehr oder weniger gratuliren könnte, wird der eine oder andere klerikale Heißsporn, der sich in der gegenwärtige Campagne „aä ma,M-6in Dsilloriam" besonders hervorgethan, jedenfalls auch wieder ge¬ wählt werden, und wir werden auch im künftigen Jahre hoffentlich den theuern Namen eines AbbS Gurber, Simonis und Genossen in dem parlamen¬ tarischen Namens - Verzeichniß wieder begegnen. Hoffentlich — denn es wäre schade, wenn der Reichstag sich nicht auch in Zukunft gelegentlich bei den lustigen Kanzelreden dieser Herren Z. Ja ^dradam a Santa (ülara erheitern oder — langweilen dürste. Dies ist die Situation vor den Wahlen im Reichslande, wie sie auf Grund eigener Anschauung der Verhältnisse und der Stimmen der einheimischen, vornehmlich altelsüssischen, Presse nach bestem Wissen und Gewissen gezeichnet /u. werden konnte. AcideKer in Unterägypten. Aegypten. Handbuch für Reisende von K. Baedeker. Erster Theil: Unterägypten bis zum Fayum und der Sinai-Halbinsel. Leipzig, K. Baedeker, 1877. Ein würdiges Seitenstück zu dein vor Kurzem erschienenen Handbuche für deutsche Reisende in Syrien und Palästina, welches alles, was bisher von Reise¬ führern dieser Art existirte, mit Einschluß der Murrayschen in den Schatten stellte. Von fast durchgehends vortrefflichen Mitarbeitern durch Beiträge unterstützt, so weit es sich um Gegenstände gelehrten Wissens handelt, in Betreff der in Betracht kommenden praktischen Fragen durch eigne Besichtigung und Erkundigung an Ort und Stelle unterrichtet, hat der Herausgeber ein Buch geschaffen, welches die größte Reichhaltigkeit mit der höchsten Zuverlässigkeit verbindet. Der Reisende führt in demselben eine förmliche kleine Bibliothek mit sich, die mit praktischem Blicke gewählt ist, und die ihn nirgends im Stiche lassen wird, wenn er Aus-

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 36, 1877, I. Semester. I. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341825_157640/43>, abgerufen am 03.05.2024.