Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Die Grenzboten. Jg. 54, 1895, Viertes Vierteljahr.

Bild:
<< vorherige Seite
Maßgebliches und Unmaßgebliches

Die Sünde Wider den heiligen Geist.

Da sich die dramatischen Er¬
zeugnisse unsrer Jüngsten ans den festen Bühnen noch kein Bürgerrecht erworben
haben, muß man den Wandertruppen, die diese Gattung von Werken Pflege",
gewiß dankbar dafür sein, daß sie uns überhaupt damit bekannt machen. So hat
uns jetzt wieder Herr Meßthaler mit dem Personal des Deutschen Theaters in
München im Leipziger Carolatheater die Bekanntschaft verschiedner höchst moderner
Stücke verschafft. Das leere Haus, vor dem die Truppe spielen mußte, ist, so
unerfreulich es auch den Schauspielern sein mag, ein gutes Zeichen, und von den
wenigen Leute", die drin waren, kam auch nur die Hälfte begeistert, die andre
kopfschüttelnd heraus. Mich lockte der Titel eines einaktigen Dramas vou Julius
Schauinberger hinein: Die Sünde wider den heiligen Geist. Religion und Christen¬
tum sind ja in deu meisten dieser Stücke Dinge, die nur mit Achselzucken und
Lächeln erwähut werden. Hier, dachte ich, würde vielleicht einmal ein ernsthafter
Angriff gegen unsern Glauben gerichtet werden. Denn so unzufrieden die Mo¬
dernen mit ihm sind, mit Achselzucken und Lächeln ist doch nichts gethan, und die
wimmernden Redensarten des Johannes Vockerath in Hauptmanns Einsamen Men¬
schen werden niemand bekehren. Aber schon ehe der Vorhang aufging, wurde ich
bedenklich. Ich fürchtete Mißverständnisse. Hat doch schon Lessing im Nathan
die Sünde wider den heiligen Geist für ein nicht recht klares Ding erklärt, und
Hauptmmm läßt in seinem Hanuele gar von "Sünden" wider den Geist die Rede
sein und rechnet darunter auch den Selbstmord. Was würde nun, dachte ich, hier
zum Vorschein kommen? Die Handlung des Stückes ist, wie zu erwarte", der
Alltagsmisere erklommen. Ein junger hypergenialer Dichter, der verstoßene Soh"
eines Regierungsrath und Sänger der im Nietzschischen Stile gehaltnen "Lieder
des Zorns," hat mit seiner Geliebte" bei einem Maler Zuflucht gefunden, der den
himmelstürmeiide" Freund vergöttert und "an ihn glaubt." Da aber der Stcmts-
nuwalt dem Dichter auf den Fersen sitzt, kommt der Herr Regierungsrat, um den
"Verlornen Sohn" zu bekehren. Dieser entschließt sich auch endlich zum Widerruf,
um das bräutliche Glück seiner Schwester nicht zu stören durch die Schande, die
er der Familie bringe" könnte. Das ist ein edles Motiv, aber mit der Geschwister¬
liebe würde der arme Dichter dem um" nicht mehr an ihn glaubenden Maler so
wenig imponiren, daß er das ihm gegenüber nicht einmal als Grund seiner Um¬
kehr zu nennen wagt. (Oder habe ich es nur überhört? Das ist möglich, da man
vom Souffleur oft mehr verstand als von den Schauspielern; so ein doppelt ge¬
hörtes Stück ist übrigens fiir die Ohren gerade so angenehm wie für die Augen
ein Druckbogen, der sich in der Presse verschoben hat.) Jedenfalls erscheint der
Dichter dem Maler als lappiger Feigling, er trennt sich grollend von ihm und
schließt das Stück mit dem Rufe: "Die Philisterherrlichkeit hat wieder einmal ge¬
siegt!" Was soll nun das Ganze? frage ich mich. Will uns der Dichter den un¬
haltbaren Unsinn der Philosophie vom Übermenschen zeigen, so ist ihm das gilt
gelungen. Aber der Maler ist ja sein Held, das edle Motiv fällt unter den Tisch,
der geniale junge Mann verachtet den zur Philisterei, d. h. zur Verminst zurück-
kehrenden Freund. Also sollen wir uns für den überzeugungstreuen Maler be¬
geistern. Dazu hat mich der Dichter nicht bringen können. Und nun die Haupt¬
sache: die Sünde wider den Geist. Es war also wirklich wieder ein neues Mi߬
verständnis. Die einzig uuvergebbare Sünde ist fiir den jungen Maler die, seine
Überzeugung zu verleugnen. Aber die Wendung ist ihm nicht Bild, das Uuvergeb¬
bare ist ihm nicht toi-einen eomxa-riMcmis, nein, dieses Widerrufen des im "heiligen
Zorn" gesuuguyi soll thatsächlich die Sünde wider den Geist sein. Diese Be-


Maßgebliches und Unmaßgebliches

Die Sünde Wider den heiligen Geist.

Da sich die dramatischen Er¬
zeugnisse unsrer Jüngsten ans den festen Bühnen noch kein Bürgerrecht erworben
haben, muß man den Wandertruppen, die diese Gattung von Werken Pflege»,
gewiß dankbar dafür sein, daß sie uns überhaupt damit bekannt machen. So hat
uns jetzt wieder Herr Meßthaler mit dem Personal des Deutschen Theaters in
München im Leipziger Carolatheater die Bekanntschaft verschiedner höchst moderner
Stücke verschafft. Das leere Haus, vor dem die Truppe spielen mußte, ist, so
unerfreulich es auch den Schauspielern sein mag, ein gutes Zeichen, und von den
wenigen Leute», die drin waren, kam auch nur die Hälfte begeistert, die andre
kopfschüttelnd heraus. Mich lockte der Titel eines einaktigen Dramas vou Julius
Schauinberger hinein: Die Sünde wider den heiligen Geist. Religion und Christen¬
tum sind ja in deu meisten dieser Stücke Dinge, die nur mit Achselzucken und
Lächeln erwähut werden. Hier, dachte ich, würde vielleicht einmal ein ernsthafter
Angriff gegen unsern Glauben gerichtet werden. Denn so unzufrieden die Mo¬
dernen mit ihm sind, mit Achselzucken und Lächeln ist doch nichts gethan, und die
wimmernden Redensarten des Johannes Vockerath in Hauptmanns Einsamen Men¬
schen werden niemand bekehren. Aber schon ehe der Vorhang aufging, wurde ich
bedenklich. Ich fürchtete Mißverständnisse. Hat doch schon Lessing im Nathan
die Sünde wider den heiligen Geist für ein nicht recht klares Ding erklärt, und
Hauptmmm läßt in seinem Hanuele gar von „Sünden" wider den Geist die Rede
sein und rechnet darunter auch den Selbstmord. Was würde nun, dachte ich, hier
zum Vorschein kommen? Die Handlung des Stückes ist, wie zu erwarte», der
Alltagsmisere erklommen. Ein junger hypergenialer Dichter, der verstoßene Soh»
eines Regierungsrath und Sänger der im Nietzschischen Stile gehaltnen „Lieder
des Zorns," hat mit seiner Geliebte» bei einem Maler Zuflucht gefunden, der den
himmelstürmeiide» Freund vergöttert und „an ihn glaubt." Da aber der Stcmts-
nuwalt dem Dichter auf den Fersen sitzt, kommt der Herr Regierungsrat, um den
„Verlornen Sohn" zu bekehren. Dieser entschließt sich auch endlich zum Widerruf,
um das bräutliche Glück seiner Schwester nicht zu stören durch die Schande, die
er der Familie bringe» könnte. Das ist ein edles Motiv, aber mit der Geschwister¬
liebe würde der arme Dichter dem um» nicht mehr an ihn glaubenden Maler so
wenig imponiren, daß er das ihm gegenüber nicht einmal als Grund seiner Um¬
kehr zu nennen wagt. (Oder habe ich es nur überhört? Das ist möglich, da man
vom Souffleur oft mehr verstand als von den Schauspielern; so ein doppelt ge¬
hörtes Stück ist übrigens fiir die Ohren gerade so angenehm wie für die Augen
ein Druckbogen, der sich in der Presse verschoben hat.) Jedenfalls erscheint der
Dichter dem Maler als lappiger Feigling, er trennt sich grollend von ihm und
schließt das Stück mit dem Rufe: „Die Philisterherrlichkeit hat wieder einmal ge¬
siegt!" Was soll nun das Ganze? frage ich mich. Will uns der Dichter den un¬
haltbaren Unsinn der Philosophie vom Übermenschen zeigen, so ist ihm das gilt
gelungen. Aber der Maler ist ja sein Held, das edle Motiv fällt unter den Tisch,
der geniale junge Mann verachtet den zur Philisterei, d. h. zur Verminst zurück-
kehrenden Freund. Also sollen wir uns für den überzeugungstreuen Maler be¬
geistern. Dazu hat mich der Dichter nicht bringen können. Und nun die Haupt¬
sache: die Sünde wider den Geist. Es war also wirklich wieder ein neues Mi߬
verständnis. Die einzig uuvergebbare Sünde ist fiir den jungen Maler die, seine
Überzeugung zu verleugnen. Aber die Wendung ist ihm nicht Bild, das Uuvergeb¬
bare ist ihm nicht toi-einen eomxa-riMcmis, nein, dieses Widerrufen des im „heiligen
Zorn" gesuuguyi soll thatsächlich die Sünde wider den Geist sein. Diese Be-


<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <div n="1">
          <div n="2">
            <pb facs="#f0157" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/221133"/>
            <fw type="header" place="top"> Maßgebliches und Unmaßgebliches</fw><lb/>
          </div>
          <div n="2">
            <head> Die Sünde Wider den heiligen Geist.</head>
            <p xml:id="ID_508" next="#ID_509"> Da sich die dramatischen Er¬<lb/>
zeugnisse unsrer Jüngsten ans den festen Bühnen noch kein Bürgerrecht erworben<lb/>
haben, muß man den Wandertruppen, die diese Gattung von Werken Pflege»,<lb/>
gewiß dankbar dafür sein, daß sie uns überhaupt damit bekannt machen. So hat<lb/>
uns jetzt wieder Herr Meßthaler mit dem Personal des Deutschen Theaters in<lb/>
München im Leipziger Carolatheater die Bekanntschaft verschiedner höchst moderner<lb/>
Stücke verschafft. Das leere Haus, vor dem die Truppe spielen mußte, ist, so<lb/>
unerfreulich es auch den Schauspielern sein mag, ein gutes Zeichen, und von den<lb/>
wenigen Leute», die drin waren, kam auch nur die Hälfte begeistert, die andre<lb/>
kopfschüttelnd heraus. Mich lockte der Titel eines einaktigen Dramas vou Julius<lb/>
Schauinberger hinein: Die Sünde wider den heiligen Geist. Religion und Christen¬<lb/>
tum sind ja in deu meisten dieser Stücke Dinge, die nur mit Achselzucken und<lb/>
Lächeln erwähut werden. Hier, dachte ich, würde vielleicht einmal ein ernsthafter<lb/>
Angriff gegen unsern Glauben gerichtet werden. Denn so unzufrieden die Mo¬<lb/>
dernen mit ihm sind, mit Achselzucken und Lächeln ist doch nichts gethan, und die<lb/>
wimmernden Redensarten des Johannes Vockerath in Hauptmanns Einsamen Men¬<lb/>
schen werden niemand bekehren. Aber schon ehe der Vorhang aufging, wurde ich<lb/>
bedenklich. Ich fürchtete Mißverständnisse. Hat doch schon Lessing im Nathan<lb/>
die Sünde wider den heiligen Geist für ein nicht recht klares Ding erklärt, und<lb/>
Hauptmmm läßt in seinem Hanuele gar von &#x201E;Sünden" wider den Geist die Rede<lb/>
sein und rechnet darunter auch den Selbstmord. Was würde nun, dachte ich, hier<lb/>
zum Vorschein kommen? Die Handlung des Stückes ist, wie zu erwarte», der<lb/>
Alltagsmisere erklommen. Ein junger hypergenialer Dichter, der verstoßene Soh»<lb/>
eines Regierungsrath und Sänger der im Nietzschischen Stile gehaltnen &#x201E;Lieder<lb/>
des Zorns," hat mit seiner Geliebte» bei einem Maler Zuflucht gefunden, der den<lb/>
himmelstürmeiide» Freund vergöttert und &#x201E;an ihn glaubt." Da aber der Stcmts-<lb/>
nuwalt dem Dichter auf den Fersen sitzt, kommt der Herr Regierungsrat, um den<lb/>
&#x201E;Verlornen Sohn" zu bekehren. Dieser entschließt sich auch endlich zum Widerruf,<lb/>
um das bräutliche Glück seiner Schwester nicht zu stören durch die Schande, die<lb/>
er der Familie bringe» könnte. Das ist ein edles Motiv, aber mit der Geschwister¬<lb/>
liebe würde der arme Dichter dem um» nicht mehr an ihn glaubenden Maler so<lb/>
wenig imponiren, daß er das ihm gegenüber nicht einmal als Grund seiner Um¬<lb/>
kehr zu nennen wagt. (Oder habe ich es nur überhört? Das ist möglich, da man<lb/>
vom Souffleur oft mehr verstand als von den Schauspielern; so ein doppelt ge¬<lb/>
hörtes Stück ist übrigens fiir die Ohren gerade so angenehm wie für die Augen<lb/>
ein Druckbogen, der sich in der Presse verschoben hat.) Jedenfalls erscheint der<lb/>
Dichter dem Maler als lappiger Feigling, er trennt sich grollend von ihm und<lb/>
schließt das Stück mit dem Rufe: &#x201E;Die Philisterherrlichkeit hat wieder einmal ge¬<lb/>
siegt!" Was soll nun das Ganze? frage ich mich. Will uns der Dichter den un¬<lb/>
haltbaren Unsinn der Philosophie vom Übermenschen zeigen, so ist ihm das gilt<lb/>
gelungen. Aber der Maler ist ja sein Held, das edle Motiv fällt unter den Tisch,<lb/>
der geniale junge Mann verachtet den zur Philisterei, d. h. zur Verminst zurück-<lb/>
kehrenden Freund. Also sollen wir uns für den überzeugungstreuen Maler be¬<lb/>
geistern. Dazu hat mich der Dichter nicht bringen können. Und nun die Haupt¬<lb/>
sache: die Sünde wider den Geist. Es war also wirklich wieder ein neues Mi߬<lb/>
verständnis. Die einzig uuvergebbare Sünde ist fiir den jungen Maler die, seine<lb/>
Überzeugung zu verleugnen. Aber die Wendung ist ihm nicht Bild, das Uuvergeb¬<lb/>
bare ist ihm nicht toi-einen eomxa-riMcmis, nein, dieses Widerrufen des im &#x201E;heiligen<lb/>
Zorn" gesuuguyi soll thatsächlich die Sünde wider den Geist sein.  Diese Be-</p><lb/>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0157] Maßgebliches und Unmaßgebliches Die Sünde Wider den heiligen Geist. Da sich die dramatischen Er¬ zeugnisse unsrer Jüngsten ans den festen Bühnen noch kein Bürgerrecht erworben haben, muß man den Wandertruppen, die diese Gattung von Werken Pflege», gewiß dankbar dafür sein, daß sie uns überhaupt damit bekannt machen. So hat uns jetzt wieder Herr Meßthaler mit dem Personal des Deutschen Theaters in München im Leipziger Carolatheater die Bekanntschaft verschiedner höchst moderner Stücke verschafft. Das leere Haus, vor dem die Truppe spielen mußte, ist, so unerfreulich es auch den Schauspielern sein mag, ein gutes Zeichen, und von den wenigen Leute», die drin waren, kam auch nur die Hälfte begeistert, die andre kopfschüttelnd heraus. Mich lockte der Titel eines einaktigen Dramas vou Julius Schauinberger hinein: Die Sünde wider den heiligen Geist. Religion und Christen¬ tum sind ja in deu meisten dieser Stücke Dinge, die nur mit Achselzucken und Lächeln erwähut werden. Hier, dachte ich, würde vielleicht einmal ein ernsthafter Angriff gegen unsern Glauben gerichtet werden. Denn so unzufrieden die Mo¬ dernen mit ihm sind, mit Achselzucken und Lächeln ist doch nichts gethan, und die wimmernden Redensarten des Johannes Vockerath in Hauptmanns Einsamen Men¬ schen werden niemand bekehren. Aber schon ehe der Vorhang aufging, wurde ich bedenklich. Ich fürchtete Mißverständnisse. Hat doch schon Lessing im Nathan die Sünde wider den heiligen Geist für ein nicht recht klares Ding erklärt, und Hauptmmm läßt in seinem Hanuele gar von „Sünden" wider den Geist die Rede sein und rechnet darunter auch den Selbstmord. Was würde nun, dachte ich, hier zum Vorschein kommen? Die Handlung des Stückes ist, wie zu erwarte», der Alltagsmisere erklommen. Ein junger hypergenialer Dichter, der verstoßene Soh» eines Regierungsrath und Sänger der im Nietzschischen Stile gehaltnen „Lieder des Zorns," hat mit seiner Geliebte» bei einem Maler Zuflucht gefunden, der den himmelstürmeiide» Freund vergöttert und „an ihn glaubt." Da aber der Stcmts- nuwalt dem Dichter auf den Fersen sitzt, kommt der Herr Regierungsrat, um den „Verlornen Sohn" zu bekehren. Dieser entschließt sich auch endlich zum Widerruf, um das bräutliche Glück seiner Schwester nicht zu stören durch die Schande, die er der Familie bringe» könnte. Das ist ein edles Motiv, aber mit der Geschwister¬ liebe würde der arme Dichter dem um» nicht mehr an ihn glaubenden Maler so wenig imponiren, daß er das ihm gegenüber nicht einmal als Grund seiner Um¬ kehr zu nennen wagt. (Oder habe ich es nur überhört? Das ist möglich, da man vom Souffleur oft mehr verstand als von den Schauspielern; so ein doppelt ge¬ hörtes Stück ist übrigens fiir die Ohren gerade so angenehm wie für die Augen ein Druckbogen, der sich in der Presse verschoben hat.) Jedenfalls erscheint der Dichter dem Maler als lappiger Feigling, er trennt sich grollend von ihm und schließt das Stück mit dem Rufe: „Die Philisterherrlichkeit hat wieder einmal ge¬ siegt!" Was soll nun das Ganze? frage ich mich. Will uns der Dichter den un¬ haltbaren Unsinn der Philosophie vom Übermenschen zeigen, so ist ihm das gilt gelungen. Aber der Maler ist ja sein Held, das edle Motiv fällt unter den Tisch, der geniale junge Mann verachtet den zur Philisterei, d. h. zur Verminst zurück- kehrenden Freund. Also sollen wir uns für den überzeugungstreuen Maler be¬ geistern. Dazu hat mich der Dichter nicht bringen können. Und nun die Haupt¬ sache: die Sünde wider den Geist. Es war also wirklich wieder ein neues Mi߬ verständnis. Die einzig uuvergebbare Sünde ist fiir den jungen Maler die, seine Überzeugung zu verleugnen. Aber die Wendung ist ihm nicht Bild, das Uuvergeb¬ bare ist ihm nicht toi-einen eomxa-riMcmis, nein, dieses Widerrufen des im „heiligen Zorn" gesuuguyi soll thatsächlich die Sünde wider den Geist sein. Diese Be-

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Staats- und Universitätsbibliothek (SuUB) Bremen: Bereitstellung der Texttranskription.
Kay-Michael Würzner: Bearbeitung der digitalen Edition.

Weitere Informationen:

Verfahren der Texterfassung: OCR mit Nachkorrektur.

Bogensignaturen: gekennzeichnet;Druckfehler: ignoriert;fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage;Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet;i/j in Fraktur: wie Vorlage;I/J in Fraktur: wie Vorlage;Kolumnentitel: gekennzeichnet;Kustoden: gekennzeichnet;langes s (ſ): als s transkribiert;Normalisierungen: stillschweigend;rundes r (&#xa75b;): als r/et transkribiert;Seitenumbrüche markiert: ja;Silbentrennung: wie Vorlage;u/v bzw. U/V: wie Vorlage;Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert;Vollständigkeit: vollständig erfasst;Zeichensetzung: wie Vorlage;Zeilenumbrüche markiert: ja;

Nachkorrektur erfolgte automatisch.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341861_220975
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341861_220975/157
Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 54, 1895, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341861_220975/157>, abgerufen am 22.05.2024.