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Die Grenzboten. Jg. 56, 1897, Erstes Vierteljahr.

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Maßgebliches und Unmaßgebliches

wird zusehen, was dabei für Rom zu schachern ist. Daß in Südamerika die deutschen
Einwandrer deutsch bleiben, wird das Zentrum niemals aufrichtig wünschen. Wie
die Deutschen im Polnischen möglichst schnell zu Polen gemacht werden im römischen
Interesse, so wird das Zentrum des deutscheu Reichstags immer darauf ausgehen,
daß die Deutschen in Südamerika möglichst schnell "Lateiner" werden, denn nur
so werden sie zu gehorsamen Dienern des niederträchtigsten papistischen Pfaffentums
der Welt. Das Zentrum ist und bleibt der geschworne Feind des Deutschtums,
das soll man auch bei den Verhandlungen über diese Frage nicht vergessen.

Für den praktischen Erfolg der vorgeschlagnen Bestimmungen, wenn sie Ge¬
setzeskraft erlangen, wird die wichtigste Voraussetzung sein, daß deutsches Kapital
und solide deutsche Unternehmer sich bereit finden, die Sache in die Hand zu nehmen.
Daß auf diesen Gebieten die Gefahr von Schwindeluuternehmungeu und noch mehr
die von Phantastereien besonders groß ist, verhehlen wir uus nicht, und die Ver¬
antwortlichkeit, die der Reichskanzler durch die Vorlage übernimmt, ist sogar un-
geheuer groß. Mau muß wünsche", daß ihn die altdeutsche "öffentliche Meinung,"
der er so weit entgegenkommt, gewissenhaft und mit geschäftsmäuuischcm Ernst unter¬
stützt. Nackenschläge könnten für unsre ganze Volks- und weltwirtschaftliche Ent¬
wicklung ein schwerer Schaden werden. Es ist freudig zu begrüßen, daß die Aus-
wanderuugsfrage von der Regierung selbst endlich in Fluß gebracht worden ist,
aber auch hier werdeu unsre leitenden Staatsmänner keinen Segen stiften und
keinen Dank ernten, wenn sie nicht als ganze Männer die Zügel führen, alles ein¬
setzen für das, was sie selbst als heilsam erkennen, und rücksichtslos der jämmer¬
lichen Zerfahrenheit der Parlamentarischen Parteiwirtschaft zu Leibe gehen, die das
deutsche Volk, wahrhaftig unverdientermaßen, zum Gespött macht, nicht nur in Europa.


/?
National-sozial und sozialdemokratisch.

In ihrer Ausgabe vom
18. März hat die "Zeit" einen höchst beachtenswerten Beitrag von Professor Rudolph
Sohm über die Stellung der National-Sozialen zur Sozialdemokratie veröffentlicht,
auf den wir bei dem Ernst der Sache und des Verfassers an dieser Stelle ein¬
gehen zu müssen glauben, so wenig es sonst Sache der Grenzboten sein kann, mit
der Tagespresse zu polemisiren. Der Artikel läuft im wesentlichen auf folgendes
hinaus. Die "Partei," die die National-Sozialen ins Leben rufen wollen, soll die
"Arbeiterbewegung" von dem "Bündnis" mit der Sozialdemokratie befreien. Die
Sozialdemokratie habe das "Verdienst" gehabt, "den deutschen Arbeiterstand zu
wecken, zu organisiren, in Schlachtordnung aufzustellen." Aber sie sei unfähig,
"das Heer zum Siege zu führen." Warum? Die Sozialdemokratie sei der erklärte
Feind der ganzen bestehenden Staats- und Rechtsordnung. Die naturnotwendige
Folge des kapitalistischen Privateigentums sei nach ihrer Lehre "die Ausbeutung
des Arbeiters durch den mit Kapital ausgerüsteten Unternehmer"; der eigne sich
den "Mehrwert" an, er sei an sich der Ausbeuter. Es gebe sür die Sozialdemokratie
keine Nation, sondern nur zwei Klassen: Ausbeuter und Ausgebeutete. Der Staat
sei darnach ein Klassenstaat, der lediglich zum Schutze der Ausbeuterklasse und der
von ihr betriebnen Ausbeutung diene. Der Staat sei nach dieser Lehre ein Un-
stacit, das Recht Unrecht, Hilfe durch den Klassenstaat und innerhalb des Klasfen-
stnats ausgeschlossen. Das unerbittliche Naturgesetz der ökonomischen Entwicklung
der bürgerlichen Gesellschaft, so lehre die Sozialdemokratie, fördere vielmehr die
"wachsende Zunahme des Elends, des Drucks, der Knechtung, der Erniedrigung,
der Ausbeutung," bis endlich der Arbeiterstand durch den Arbeiterstand selbst, das


Maßgebliches und Unmaßgebliches

wird zusehen, was dabei für Rom zu schachern ist. Daß in Südamerika die deutschen
Einwandrer deutsch bleiben, wird das Zentrum niemals aufrichtig wünschen. Wie
die Deutschen im Polnischen möglichst schnell zu Polen gemacht werden im römischen
Interesse, so wird das Zentrum des deutscheu Reichstags immer darauf ausgehen,
daß die Deutschen in Südamerika möglichst schnell „Lateiner" werden, denn nur
so werden sie zu gehorsamen Dienern des niederträchtigsten papistischen Pfaffentums
der Welt. Das Zentrum ist und bleibt der geschworne Feind des Deutschtums,
das soll man auch bei den Verhandlungen über diese Frage nicht vergessen.

Für den praktischen Erfolg der vorgeschlagnen Bestimmungen, wenn sie Ge¬
setzeskraft erlangen, wird die wichtigste Voraussetzung sein, daß deutsches Kapital
und solide deutsche Unternehmer sich bereit finden, die Sache in die Hand zu nehmen.
Daß auf diesen Gebieten die Gefahr von Schwindeluuternehmungeu und noch mehr
die von Phantastereien besonders groß ist, verhehlen wir uus nicht, und die Ver¬
antwortlichkeit, die der Reichskanzler durch die Vorlage übernimmt, ist sogar un-
geheuer groß. Mau muß wünsche«, daß ihn die altdeutsche „öffentliche Meinung,"
der er so weit entgegenkommt, gewissenhaft und mit geschäftsmäuuischcm Ernst unter¬
stützt. Nackenschläge könnten für unsre ganze Volks- und weltwirtschaftliche Ent¬
wicklung ein schwerer Schaden werden. Es ist freudig zu begrüßen, daß die Aus-
wanderuugsfrage von der Regierung selbst endlich in Fluß gebracht worden ist,
aber auch hier werdeu unsre leitenden Staatsmänner keinen Segen stiften und
keinen Dank ernten, wenn sie nicht als ganze Männer die Zügel führen, alles ein¬
setzen für das, was sie selbst als heilsam erkennen, und rücksichtslos der jämmer¬
lichen Zerfahrenheit der Parlamentarischen Parteiwirtschaft zu Leibe gehen, die das
deutsche Volk, wahrhaftig unverdientermaßen, zum Gespött macht, nicht nur in Europa.


/?
National-sozial und sozialdemokratisch.

In ihrer Ausgabe vom
18. März hat die „Zeit" einen höchst beachtenswerten Beitrag von Professor Rudolph
Sohm über die Stellung der National-Sozialen zur Sozialdemokratie veröffentlicht,
auf den wir bei dem Ernst der Sache und des Verfassers an dieser Stelle ein¬
gehen zu müssen glauben, so wenig es sonst Sache der Grenzboten sein kann, mit
der Tagespresse zu polemisiren. Der Artikel läuft im wesentlichen auf folgendes
hinaus. Die „Partei," die die National-Sozialen ins Leben rufen wollen, soll die
„Arbeiterbewegung" von dem „Bündnis" mit der Sozialdemokratie befreien. Die
Sozialdemokratie habe das „Verdienst" gehabt, „den deutschen Arbeiterstand zu
wecken, zu organisiren, in Schlachtordnung aufzustellen." Aber sie sei unfähig,
„das Heer zum Siege zu führen." Warum? Die Sozialdemokratie sei der erklärte
Feind der ganzen bestehenden Staats- und Rechtsordnung. Die naturnotwendige
Folge des kapitalistischen Privateigentums sei nach ihrer Lehre „die Ausbeutung
des Arbeiters durch den mit Kapital ausgerüsteten Unternehmer"; der eigne sich
den „Mehrwert" an, er sei an sich der Ausbeuter. Es gebe sür die Sozialdemokratie
keine Nation, sondern nur zwei Klassen: Ausbeuter und Ausgebeutete. Der Staat
sei darnach ein Klassenstaat, der lediglich zum Schutze der Ausbeuterklasse und der
von ihr betriebnen Ausbeutung diene. Der Staat sei nach dieser Lehre ein Un-
stacit, das Recht Unrecht, Hilfe durch den Klassenstaat und innerhalb des Klasfen-
stnats ausgeschlossen. Das unerbittliche Naturgesetz der ökonomischen Entwicklung
der bürgerlichen Gesellschaft, so lehre die Sozialdemokratie, fördere vielmehr die
„wachsende Zunahme des Elends, des Drucks, der Knechtung, der Erniedrigung,
der Ausbeutung," bis endlich der Arbeiterstand durch den Arbeiterstand selbst, das


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[0612] Maßgebliches und Unmaßgebliches wird zusehen, was dabei für Rom zu schachern ist. Daß in Südamerika die deutschen Einwandrer deutsch bleiben, wird das Zentrum niemals aufrichtig wünschen. Wie die Deutschen im Polnischen möglichst schnell zu Polen gemacht werden im römischen Interesse, so wird das Zentrum des deutscheu Reichstags immer darauf ausgehen, daß die Deutschen in Südamerika möglichst schnell „Lateiner" werden, denn nur so werden sie zu gehorsamen Dienern des niederträchtigsten papistischen Pfaffentums der Welt. Das Zentrum ist und bleibt der geschworne Feind des Deutschtums, das soll man auch bei den Verhandlungen über diese Frage nicht vergessen. Für den praktischen Erfolg der vorgeschlagnen Bestimmungen, wenn sie Ge¬ setzeskraft erlangen, wird die wichtigste Voraussetzung sein, daß deutsches Kapital und solide deutsche Unternehmer sich bereit finden, die Sache in die Hand zu nehmen. Daß auf diesen Gebieten die Gefahr von Schwindeluuternehmungeu und noch mehr die von Phantastereien besonders groß ist, verhehlen wir uus nicht, und die Ver¬ antwortlichkeit, die der Reichskanzler durch die Vorlage übernimmt, ist sogar un- geheuer groß. Mau muß wünsche«, daß ihn die altdeutsche „öffentliche Meinung," der er so weit entgegenkommt, gewissenhaft und mit geschäftsmäuuischcm Ernst unter¬ stützt. Nackenschläge könnten für unsre ganze Volks- und weltwirtschaftliche Ent¬ wicklung ein schwerer Schaden werden. Es ist freudig zu begrüßen, daß die Aus- wanderuugsfrage von der Regierung selbst endlich in Fluß gebracht worden ist, aber auch hier werdeu unsre leitenden Staatsmänner keinen Segen stiften und keinen Dank ernten, wenn sie nicht als ganze Männer die Zügel führen, alles ein¬ setzen für das, was sie selbst als heilsam erkennen, und rücksichtslos der jämmer¬ lichen Zerfahrenheit der Parlamentarischen Parteiwirtschaft zu Leibe gehen, die das deutsche Volk, wahrhaftig unverdientermaßen, zum Gespött macht, nicht nur in Europa. /? National-sozial und sozialdemokratisch. In ihrer Ausgabe vom 18. März hat die „Zeit" einen höchst beachtenswerten Beitrag von Professor Rudolph Sohm über die Stellung der National-Sozialen zur Sozialdemokratie veröffentlicht, auf den wir bei dem Ernst der Sache und des Verfassers an dieser Stelle ein¬ gehen zu müssen glauben, so wenig es sonst Sache der Grenzboten sein kann, mit der Tagespresse zu polemisiren. Der Artikel läuft im wesentlichen auf folgendes hinaus. Die „Partei," die die National-Sozialen ins Leben rufen wollen, soll die „Arbeiterbewegung" von dem „Bündnis" mit der Sozialdemokratie befreien. Die Sozialdemokratie habe das „Verdienst" gehabt, „den deutschen Arbeiterstand zu wecken, zu organisiren, in Schlachtordnung aufzustellen." Aber sie sei unfähig, „das Heer zum Siege zu führen." Warum? Die Sozialdemokratie sei der erklärte Feind der ganzen bestehenden Staats- und Rechtsordnung. Die naturnotwendige Folge des kapitalistischen Privateigentums sei nach ihrer Lehre „die Ausbeutung des Arbeiters durch den mit Kapital ausgerüsteten Unternehmer"; der eigne sich den „Mehrwert" an, er sei an sich der Ausbeuter. Es gebe sür die Sozialdemokratie keine Nation, sondern nur zwei Klassen: Ausbeuter und Ausgebeutete. Der Staat sei darnach ein Klassenstaat, der lediglich zum Schutze der Ausbeuterklasse und der von ihr betriebnen Ausbeutung diene. Der Staat sei nach dieser Lehre ein Un- stacit, das Recht Unrecht, Hilfe durch den Klassenstaat und innerhalb des Klasfen- stnats ausgeschlossen. Das unerbittliche Naturgesetz der ökonomischen Entwicklung der bürgerlichen Gesellschaft, so lehre die Sozialdemokratie, fördere vielmehr die „wachsende Zunahme des Elends, des Drucks, der Knechtung, der Erniedrigung, der Ausbeutung," bis endlich der Arbeiterstand durch den Arbeiterstand selbst, das

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 56, 1897, Erstes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341865_224245/612>, abgerufen am 01.05.2024.