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Die Grenzboten. Jg. 59, 1900, Viertes Vierteljahr.

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Maßgebliches und Unmaßgebliches

beherrscht. Keinem Volk der Erde -- ausgenommen natürlich die Amerikaner --
muß die Überlegenheit Europas so sehr zum Bewußtsein gebracht werden wie den
Chinesen. Wer die Mächte davon abzuhalten sucht, übt den schlimmsten Verrat an
dem Gesamtinteresse Europas und verdient ganz exemplarisch auf die Finger ge¬
klopft zu werden. Vielleicht wird vor Schluß der chinesischen Affaire die Not¬
wendigkeit dieser Vorsichtsmaßregel noch sehr klar werden, und die Solidarität der
europäischen Mächte nicht nur gegeuüber der chinesischen, sondern vor allem auch
gegenüber der amerikanischen Gefahr ihren Regierungen und Völkern zum Be¬
wußtsein kommen.

Daß die Neichsfinanzverwaltung es für klug gehalten hat, die Geldmittel für
den Krieg in den Vereinigten Staaten von Amerika zu borgen, wird die deutsche
Politik in ihrer Unabhängigkeit uicht beeinträchtigen. Wir wollen nicht unter¬
suchen, warum sie das nicht vermieden hat. Lieber wäre es uns gewesen, wenn sie
es gethan hätte. Der gute Und der Berliner Vankwelt hat wohl die Hauptschuld
daran. Die Thatsache, daß man ganz allgemein durch diese Kreditoperation un¬
angenehm überrascht war, erscheint uns nur erfreulich. Wir zweifeln auch uicht
daran, daß das Geld spielend im Lande hätte aufgebracht werdeu können, wenn
man sich ohne den Berliner Baukring, der seiue Tresors wohl etwas stark mit indu¬
striellen Speknlationspapieren und Spekulationskrediten belastet hat, an das deutsche
Kapital gewandt hätte. Reichspapiere zu vier Prozent nehmen außer den Privat-
kapitalisteu vielerlei Institute sehr gern auf, die in ihren Anlagen auf volle Sicher¬
heit zu sehen haben, gerade auch für begrenzte Fristen. Es ist unbegreiflich, warum
uicht die Königlich Preußische Seehandlung, die Herr von Miquel beherrscht, damit
betraut worden ist, diesen Weg auszuschließen. Hat sie wirklich nur den Zweck,
den Großbanken tägliches Geld für ihre Börsenoperationen billig vorzustrecken?
Daß die Amerikaner das Geld wirklich aufbringen würden, ohne es aus den, deutschen
Geldmarkt sofort heraus zu holen, war gar nicht anzunehmen; das Gegenteil ist
auch schon eingeleitet worden und im Gange. Ein Nutzen war für uus gar uicht
vou der Operation zu erwarten, aber man wirft Amerika einen hübschen Gewinn
in den Schoß und denen, die ihm dazu verholfen haben. Herr von Tielmann
/S wäre Herrn Hansemann besser nicht gefolgt.


Die Toten von 1898.

Im vorigen Jahrgang der Grenzboten ist vou
dem zweiten Bande des ausgezeichneten Werks: Biographisches Jahrbuch und
deutscher Nekrolog, herausgegeben von Anton Bettelheim (Berlin, Georg Reimer,
1899) Rechenschaft gegeben worden; jetzt liegt der. dritte von etwa gleicher Stärke
vor mit den Heliogravüren von Theodor Fontane und Konrad Ferdinand Meyer,
den angesehensten Litteraturgrößen unter den Abgeschiednen des Jahres 1898.
Vergleicht man den Inhalt dieses Jahrgangs mit dem vorhergehenden, mit andern
Worten den Verlust, den Deutschland jenes und dieses mal erfahren hat, so erscheint
er jetzt nicht so groß wie damals, wenn man von einem absieht, der außer allem
Vergleich ist, so sehr, daß seine Kundgebung, ein an und für sich sehr geschickter,
gedrängter Nekrolog Bismarcks vou Alexander Meyer, in dieser Umgebung beinahe
an unrechter Stelle scheint. Man hat die Empfindung, daß dieser große Tote,
dessen Leben jeder von uns gleichsam mitgelebt hat, seine besondre Ehre hätte
haben müssen, und daß sie vielleicht in der bloßen Meldung seines Ablebens auf
einem übrigens leeren Blatte hätte bestehn können. Wenigstens steht er nun allen
übrigen Toten voran. -- Sechs Monate vor Bismnrck starb sein österreichischer
Mlherer Kollege, Graf Kälnoky. der von 1881 bis 1895. zwischen Haimerle und
^owchowski, das Auswärtige Amt geleitet hatte. Dessen Nekrolog von FricdWig
l't meisterhaft, als litterarische Leistung, wie ich glaube, das Beste in diesem ganzen


Maßgebliches und Unmaßgebliches

beherrscht. Keinem Volk der Erde — ausgenommen natürlich die Amerikaner —
muß die Überlegenheit Europas so sehr zum Bewußtsein gebracht werden wie den
Chinesen. Wer die Mächte davon abzuhalten sucht, übt den schlimmsten Verrat an
dem Gesamtinteresse Europas und verdient ganz exemplarisch auf die Finger ge¬
klopft zu werden. Vielleicht wird vor Schluß der chinesischen Affaire die Not¬
wendigkeit dieser Vorsichtsmaßregel noch sehr klar werden, und die Solidarität der
europäischen Mächte nicht nur gegeuüber der chinesischen, sondern vor allem auch
gegenüber der amerikanischen Gefahr ihren Regierungen und Völkern zum Be¬
wußtsein kommen.

Daß die Neichsfinanzverwaltung es für klug gehalten hat, die Geldmittel für
den Krieg in den Vereinigten Staaten von Amerika zu borgen, wird die deutsche
Politik in ihrer Unabhängigkeit uicht beeinträchtigen. Wir wollen nicht unter¬
suchen, warum sie das nicht vermieden hat. Lieber wäre es uns gewesen, wenn sie
es gethan hätte. Der gute Und der Berliner Vankwelt hat wohl die Hauptschuld
daran. Die Thatsache, daß man ganz allgemein durch diese Kreditoperation un¬
angenehm überrascht war, erscheint uns nur erfreulich. Wir zweifeln auch uicht
daran, daß das Geld spielend im Lande hätte aufgebracht werdeu können, wenn
man sich ohne den Berliner Baukring, der seiue Tresors wohl etwas stark mit indu¬
striellen Speknlationspapieren und Spekulationskrediten belastet hat, an das deutsche
Kapital gewandt hätte. Reichspapiere zu vier Prozent nehmen außer den Privat-
kapitalisteu vielerlei Institute sehr gern auf, die in ihren Anlagen auf volle Sicher¬
heit zu sehen haben, gerade auch für begrenzte Fristen. Es ist unbegreiflich, warum
uicht die Königlich Preußische Seehandlung, die Herr von Miquel beherrscht, damit
betraut worden ist, diesen Weg auszuschließen. Hat sie wirklich nur den Zweck,
den Großbanken tägliches Geld für ihre Börsenoperationen billig vorzustrecken?
Daß die Amerikaner das Geld wirklich aufbringen würden, ohne es aus den, deutschen
Geldmarkt sofort heraus zu holen, war gar nicht anzunehmen; das Gegenteil ist
auch schon eingeleitet worden und im Gange. Ein Nutzen war für uus gar uicht
vou der Operation zu erwarten, aber man wirft Amerika einen hübschen Gewinn
in den Schoß und denen, die ihm dazu verholfen haben. Herr von Tielmann
/S wäre Herrn Hansemann besser nicht gefolgt.


Die Toten von 1898.

Im vorigen Jahrgang der Grenzboten ist vou
dem zweiten Bande des ausgezeichneten Werks: Biographisches Jahrbuch und
deutscher Nekrolog, herausgegeben von Anton Bettelheim (Berlin, Georg Reimer,
1899) Rechenschaft gegeben worden; jetzt liegt der. dritte von etwa gleicher Stärke
vor mit den Heliogravüren von Theodor Fontane und Konrad Ferdinand Meyer,
den angesehensten Litteraturgrößen unter den Abgeschiednen des Jahres 1898.
Vergleicht man den Inhalt dieses Jahrgangs mit dem vorhergehenden, mit andern
Worten den Verlust, den Deutschland jenes und dieses mal erfahren hat, so erscheint
er jetzt nicht so groß wie damals, wenn man von einem absieht, der außer allem
Vergleich ist, so sehr, daß seine Kundgebung, ein an und für sich sehr geschickter,
gedrängter Nekrolog Bismarcks vou Alexander Meyer, in dieser Umgebung beinahe
an unrechter Stelle scheint. Man hat die Empfindung, daß dieser große Tote,
dessen Leben jeder von uns gleichsam mitgelebt hat, seine besondre Ehre hätte
haben müssen, und daß sie vielleicht in der bloßen Meldung seines Ablebens auf
einem übrigens leeren Blatte hätte bestehn können. Wenigstens steht er nun allen
übrigen Toten voran. — Sechs Monate vor Bismnrck starb sein österreichischer
Mlherer Kollege, Graf Kälnoky. der von 1881 bis 1895. zwischen Haimerle und
^owchowski, das Auswärtige Amt geleitet hatte. Dessen Nekrolog von FricdWig
l't meisterhaft, als litterarische Leistung, wie ich glaube, das Beste in diesem ganzen


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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 59, 1900, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341871_291076/63>, abgerufen am 24.05.2024.