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Die Grenzboten. Jg. 60, 1901, Zweites Vierteljahr.

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Trouville

Es ist ein herrlicher Morgen. Grauer Dunst liegt auf dem Meer und ver¬
spricht einen klaren Tag. Vor den beiden Leuchttürme" liegt eine Flotte Fischer¬
boote, ihre blauen, roten, grauen und braunen Segel schimmern dnrch den Nebel¬
schleier. Ein kleiner Schleppdampfer bringt die Jacht eines reichen Franzosen zu
dem Hafen. Von le Havre kommt der Dampfer, der den Verkehr nach den Küsten-
plätzen vermittelt, sein Rauch erscheint gelb im Dunst. Er sendet seinen Flaggcu-
gruß vier Segeljachten, die in blendend weiße Segelleinwand gehüllt wie Schwäne
dahiuziehu.

Im Hafen ist es lebendig. Ein Schlepper kommt mit einem Schiff heraus,
ihnen folgt eine Fischerflotte. Mühsam arbeiten sich die Fischerboote vorwärts zu
den Leuchttürmen hin, die untern Segel hängen schlaff herab. Die Flut steigt, das
Wasser der Wellen klatscht gegen die Holzpfeilcr der jvtöv und spiegelt sich in der
Sonne, die die Nebel verscheucht. Auf der ,jet,"o bummelt das Publikum oder
gruppiert sich um die zahlreichen Angler, die dem Sport des Fischfangs huldigen.
Jetzt zieht einer von ihnen einen Fisch heraus. Auf das allgemeine "Ah!", das die
Unistehenden ausstoßen, wenden sich alle Köpfe, neugierig drungen sich die Prome¬
nierenden um den glückliche" Angler und geben ihre Kritik ab, bis der große Fisch
in Sicherheit gebracht ist, und wieder eine neue interessante Sache sie zu einer andern
Stelle hinzieht.

Inzwischen ist die Flut zum Badestrand hinaufgestiegen, und die Badezeit be¬
ginnt. Herren, Damen und Kinder baden zusammen. Zelte werden ausgespannt,
und Stühle an den Stand getragen, man richtet sich ein wie zu einer Vorstellung,
die beginnen soll. Die Darsteller sind die Badenden. Zwischen Scheu und Ver¬
langen kämpfen die Damen, wie es eben die weibliche Natur mit sich bringt, ohne
Grazie stelzen die Männer ins Wasser, übermütig und jubelnd baden die Kinder,
die freilich nicht zahlreich vertreten sind. Es scheint nicht Sitte zu sein, Kinder
ins Seebnd mitzunehmen, bevor sie nicht sich selbst überlassen werden können. Es
hat etwas für sich, d. l", eaux-^guo führen sie jedenfalls ein ruhigeres Leben, und
die scharfen Seebäder können leicht nachteilig werden, wenn man sie zu lange aus¬
dehnt. Der Strand ist breit und durch den feinen Sand so weich, daß es schon
ein Genuß ist, barfuß darauf spazieren zu gehn. 1^ xiaZo <Z8t> peut-ßtrs la plus
bsllo qui gxiste, sagt Baedeker. Man hört am Strande alle europäischen Sprachen,
wenn die Franzosen auch das Hauptpublikum liefern. Engländer einschließlich der
Nordamerikaner, Spanier ans Europa und Südamerika und Niederländer sind uuter
den Fremden am meisten bemerkbar. Nach meinen Beobachtungen hat keins der
Weltbäder eine so zusammenstimmende Vereinigung von Schönheit und Reichtum,
Eleganz und Leichtsinn in der Frauenwelt. Die Franenmode des Ausstelluugsjahrs
ist für ein Luxnsseebad wie geschaffen. Die an den Hüften fest anliegenden Kleider
der Damen heben die Figur, das Aufnehmen der Schleppe giebt den Trägerinnen
Gelegenheit, ihren Schick und ihre kostbaren Unterkleider zu zeigen. Es ist ein
Vergnügen, an der aus einem breiten Bretterbelag hergestellten Strandpromenade
vor dem Dejeuner eine Stunde lang einen Stuhl zu nehmen und sich in das fort¬
während wechselnde Bild zu vertiefen. Wieviel Koketterie zieht da vorüber, wieviel
Lebensgenuß ist da zu scheu, wieviel Schönheit kann man bewundern! 1'rouvillo
oft Is doulövanl ä'6es av ?"ris. Unwillkürlich kommt man zu der Frage: Haben
diese Menschen, die schön, reich, genußfähig sind und einen leichten Sinn zeigen,
immer so heitere Gesichter, oder treten auch ihnen zu Hause Gespenster entgegen?
Leben diese Menschen nur dem Genuß, oder haben auch sie ernste Stunden? Füllt
der Wunsch, bewundert und beneidet zu werden, ihr ganzes Denken aus, oder lau"



Trouville

Es ist ein herrlicher Morgen. Grauer Dunst liegt auf dem Meer und ver¬
spricht einen klaren Tag. Vor den beiden Leuchttürme» liegt eine Flotte Fischer¬
boote, ihre blauen, roten, grauen und braunen Segel schimmern dnrch den Nebel¬
schleier. Ein kleiner Schleppdampfer bringt die Jacht eines reichen Franzosen zu
dem Hafen. Von le Havre kommt der Dampfer, der den Verkehr nach den Küsten-
plätzen vermittelt, sein Rauch erscheint gelb im Dunst. Er sendet seinen Flaggcu-
gruß vier Segeljachten, die in blendend weiße Segelleinwand gehüllt wie Schwäne
dahiuziehu.

Im Hafen ist es lebendig. Ein Schlepper kommt mit einem Schiff heraus,
ihnen folgt eine Fischerflotte. Mühsam arbeiten sich die Fischerboote vorwärts zu
den Leuchttürmen hin, die untern Segel hängen schlaff herab. Die Flut steigt, das
Wasser der Wellen klatscht gegen die Holzpfeilcr der jvtöv und spiegelt sich in der
Sonne, die die Nebel verscheucht. Auf der ,jet,«o bummelt das Publikum oder
gruppiert sich um die zahlreichen Angler, die dem Sport des Fischfangs huldigen.
Jetzt zieht einer von ihnen einen Fisch heraus. Auf das allgemeine „Ah!", das die
Unistehenden ausstoßen, wenden sich alle Köpfe, neugierig drungen sich die Prome¬
nierenden um den glückliche» Angler und geben ihre Kritik ab, bis der große Fisch
in Sicherheit gebracht ist, und wieder eine neue interessante Sache sie zu einer andern
Stelle hinzieht.

Inzwischen ist die Flut zum Badestrand hinaufgestiegen, und die Badezeit be¬
ginnt. Herren, Damen und Kinder baden zusammen. Zelte werden ausgespannt,
und Stühle an den Stand getragen, man richtet sich ein wie zu einer Vorstellung,
die beginnen soll. Die Darsteller sind die Badenden. Zwischen Scheu und Ver¬
langen kämpfen die Damen, wie es eben die weibliche Natur mit sich bringt, ohne
Grazie stelzen die Männer ins Wasser, übermütig und jubelnd baden die Kinder,
die freilich nicht zahlreich vertreten sind. Es scheint nicht Sitte zu sein, Kinder
ins Seebnd mitzunehmen, bevor sie nicht sich selbst überlassen werden können. Es
hat etwas für sich, d. l», eaux-^guo führen sie jedenfalls ein ruhigeres Leben, und
die scharfen Seebäder können leicht nachteilig werden, wenn man sie zu lange aus¬
dehnt. Der Strand ist breit und durch den feinen Sand so weich, daß es schon
ein Genuß ist, barfuß darauf spazieren zu gehn. 1^ xiaZo <Z8t> peut-ßtrs la plus
bsllo qui gxiste, sagt Baedeker. Man hört am Strande alle europäischen Sprachen,
wenn die Franzosen auch das Hauptpublikum liefern. Engländer einschließlich der
Nordamerikaner, Spanier ans Europa und Südamerika und Niederländer sind uuter
den Fremden am meisten bemerkbar. Nach meinen Beobachtungen hat keins der
Weltbäder eine so zusammenstimmende Vereinigung von Schönheit und Reichtum,
Eleganz und Leichtsinn in der Frauenwelt. Die Franenmode des Ausstelluugsjahrs
ist für ein Luxnsseebad wie geschaffen. Die an den Hüften fest anliegenden Kleider
der Damen heben die Figur, das Aufnehmen der Schleppe giebt den Trägerinnen
Gelegenheit, ihren Schick und ihre kostbaren Unterkleider zu zeigen. Es ist ein
Vergnügen, an der aus einem breiten Bretterbelag hergestellten Strandpromenade
vor dem Dejeuner eine Stunde lang einen Stuhl zu nehmen und sich in das fort¬
während wechselnde Bild zu vertiefen. Wieviel Koketterie zieht da vorüber, wieviel
Lebensgenuß ist da zu scheu, wieviel Schönheit kann man bewundern! 1'rouvillo
oft Is doulövanl ä'6es av ?»ris. Unwillkürlich kommt man zu der Frage: Haben
diese Menschen, die schön, reich, genußfähig sind und einen leichten Sinn zeigen,
immer so heitere Gesichter, oder treten auch ihnen zu Hause Gespenster entgegen?
Leben diese Menschen nur dem Genuß, oder haben auch sie ernste Stunden? Füllt
der Wunsch, bewundert und beneidet zu werden, ihr ganzes Denken aus, oder lau»


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[0146] Trouville Es ist ein herrlicher Morgen. Grauer Dunst liegt auf dem Meer und ver¬ spricht einen klaren Tag. Vor den beiden Leuchttürme» liegt eine Flotte Fischer¬ boote, ihre blauen, roten, grauen und braunen Segel schimmern dnrch den Nebel¬ schleier. Ein kleiner Schleppdampfer bringt die Jacht eines reichen Franzosen zu dem Hafen. Von le Havre kommt der Dampfer, der den Verkehr nach den Küsten- plätzen vermittelt, sein Rauch erscheint gelb im Dunst. Er sendet seinen Flaggcu- gruß vier Segeljachten, die in blendend weiße Segelleinwand gehüllt wie Schwäne dahiuziehu. Im Hafen ist es lebendig. Ein Schlepper kommt mit einem Schiff heraus, ihnen folgt eine Fischerflotte. Mühsam arbeiten sich die Fischerboote vorwärts zu den Leuchttürmen hin, die untern Segel hängen schlaff herab. Die Flut steigt, das Wasser der Wellen klatscht gegen die Holzpfeilcr der jvtöv und spiegelt sich in der Sonne, die die Nebel verscheucht. Auf der ,jet,«o bummelt das Publikum oder gruppiert sich um die zahlreichen Angler, die dem Sport des Fischfangs huldigen. Jetzt zieht einer von ihnen einen Fisch heraus. Auf das allgemeine „Ah!", das die Unistehenden ausstoßen, wenden sich alle Köpfe, neugierig drungen sich die Prome¬ nierenden um den glückliche» Angler und geben ihre Kritik ab, bis der große Fisch in Sicherheit gebracht ist, und wieder eine neue interessante Sache sie zu einer andern Stelle hinzieht. Inzwischen ist die Flut zum Badestrand hinaufgestiegen, und die Badezeit be¬ ginnt. Herren, Damen und Kinder baden zusammen. Zelte werden ausgespannt, und Stühle an den Stand getragen, man richtet sich ein wie zu einer Vorstellung, die beginnen soll. Die Darsteller sind die Badenden. Zwischen Scheu und Ver¬ langen kämpfen die Damen, wie es eben die weibliche Natur mit sich bringt, ohne Grazie stelzen die Männer ins Wasser, übermütig und jubelnd baden die Kinder, die freilich nicht zahlreich vertreten sind. Es scheint nicht Sitte zu sein, Kinder ins Seebnd mitzunehmen, bevor sie nicht sich selbst überlassen werden können. Es hat etwas für sich, d. l», eaux-^guo führen sie jedenfalls ein ruhigeres Leben, und die scharfen Seebäder können leicht nachteilig werden, wenn man sie zu lange aus¬ dehnt. Der Strand ist breit und durch den feinen Sand so weich, daß es schon ein Genuß ist, barfuß darauf spazieren zu gehn. 1^ xiaZo <Z8t> peut-ßtrs la plus bsllo qui gxiste, sagt Baedeker. Man hört am Strande alle europäischen Sprachen, wenn die Franzosen auch das Hauptpublikum liefern. Engländer einschließlich der Nordamerikaner, Spanier ans Europa und Südamerika und Niederländer sind uuter den Fremden am meisten bemerkbar. Nach meinen Beobachtungen hat keins der Weltbäder eine so zusammenstimmende Vereinigung von Schönheit und Reichtum, Eleganz und Leichtsinn in der Frauenwelt. Die Franenmode des Ausstelluugsjahrs ist für ein Luxnsseebad wie geschaffen. Die an den Hüften fest anliegenden Kleider der Damen heben die Figur, das Aufnehmen der Schleppe giebt den Trägerinnen Gelegenheit, ihren Schick und ihre kostbaren Unterkleider zu zeigen. Es ist ein Vergnügen, an der aus einem breiten Bretterbelag hergestellten Strandpromenade vor dem Dejeuner eine Stunde lang einen Stuhl zu nehmen und sich in das fort¬ während wechselnde Bild zu vertiefen. Wieviel Koketterie zieht da vorüber, wieviel Lebensgenuß ist da zu scheu, wieviel Schönheit kann man bewundern! 1'rouvillo oft Is doulövanl ä'6es av ?»ris. Unwillkürlich kommt man zu der Frage: Haben diese Menschen, die schön, reich, genußfähig sind und einen leichten Sinn zeigen, immer so heitere Gesichter, oder treten auch ihnen zu Hause Gespenster entgegen? Leben diese Menschen nur dem Genuß, oder haben auch sie ernste Stunden? Füllt der Wunsch, bewundert und beneidet zu werden, ihr ganzes Denken aus, oder lau»

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 60, 1901, Zweites Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341873_234529/146>, abgerufen am 05.05.2024.