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Die Grenzboten. Jg. 65, 1906, Viertes Vierteljahr.

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maßgebliches und Unmaßgebliches

Und dann beklagen sich die Verleger, daß es mit dein Deutschtum zurückgeht, Sie
sind selbst schuld daran. Ein Beweis, daß sich eine billige deutsche Zeitung
großartig bezahlt macht, ist die Lincoln Freie Presse, die nicht weniger als
250000 Leser hat, meist deutsche Farmer. Die Inhaber sind vermögend. Sie
haben verstanden, eine ebenso interessante wie billige Zeitung herauszugeben, die
andern Zeitungsbesitzer nicht. Wer in Amerika auf der Höhe bleiben will, muß
sich den Zeitnngsverhältnissen anpassen, muß gerade soviel wie die englischen Blätter
bieten. Daß dies der Fall sein kann, beweist auch die Newyorker Staatszeitung,
ein Musterblatt im wahren Sinne des Wortes.

Um sich über Wasser zu halten, haben manche deutsche Zeitungen leider zu
einem Schwindelsystem gegriffen. Die Amerikaner lieben "behumbugged" zu werde",
und die deutschen Zeitungen -- mit Ausnahme der gut gehenden -- verstehn dieses
ausgezeichnet. Sie geben z. B. ihre Leser auf 5000 an, während sie in Wirklich¬
keit nicht mehr als 400 haben. Auf die Dauer kann man auch in Amerika nicht
lügen, und so kommt es, daß gerade durch diese Schwindeleien über die Angabe
der Zirkulation das Ansehen der deutschen Zeitungen leidet.

In vielen Fällen hat auch die politische Ungeschicklichkeit der deutschen Zeitungen
dazu beigetragen, ihnen ihre Leser zu entfremden. Sie haben teils für die Demo¬
kraten, teils für die Republikaner zu stark Partei genommen, und die Deutschen lesen
dann lieber eine parteilose englische Zeitung.

Sind also die deutschen Zeitungsverleger in der Union größtenteils an ihren
Mißerfolgen selbst schuld, so verlangt es doch die Gerechtigkeit, auszusprechen, daß
der Hauptgrund für den schwindenden Einfluß ihrer Presse in Umständen außerhalb
ihres Bereichs zu suchen ist. So wie die Verhältnisse jetzt liegen, ist der Konkurrenz¬
kampf der deutschen und der englischen Presse in den Vereinigten Staaten der
Kampf der Maus mit dem Elefanten. Ist doch die auswärtige Nachrichtenquelle,
aus der deutsche und englische Zeitungen in gleicher Weise schöpfen, englisch, also
fast immer zum Nachteil der Deutschen gefärbt und entstellt. Nur die Newyorker
Staatszeitung hat ihren eignen täglichen Kabelbericht aus Berlin. Die amerikanische
Associated Preß ist allerdings nicht deutschfeindlich, aber Dementis der boshaften
englischen Hetzlügen bringt sie niemals. So lange sich also die deutsche Reichs¬
regierung nicht entschließt, einen eignen Nachrichtendienst für alle deutschen Blätter
des Auslandes zu organisieren, wird es diesen ganz unmöglich sein, ihren Lesern
zuverlässige Berichte über ihre Heimat zu liefern. Deutschland hat jetzt zwei Kabel
nach Newyork, aber die logische Schlußfolgerung daraus zu ziehen und diese Kabel
zum Kampfe gegen die fremden Hetzlügen über uns in Amerika zu benutzen, ist
der Negierung bis jetzt leider noch nicht eingefallen. Und doch würde einzig und
allein ein solches Vorgehen die deutsche Presse in Nordamerika auf eigne Füße
stellen und lebensfähig machen können.


Vier Biographien.

Der Kirchheimsche Verlag in München übersendet uns
vier im vorigen Jahre erschienene Bände seiner reichillustrieten Weltgeschichte
in Charakterbildern (herausgegeben von Franz Kamvers, Sebastian Merkle und
Martin Spahn). Eine Weltgeschichte in Biographien setzt voraus, daß man sich zur
Heroentheorie bekennt, und Karl Ritter von Landau sagt das in seinem Prinz
Engen ausdrücklich! ohne die Entscheidungen, die Prinz Eugen durch seiue Siege
herbeigeführt hat, würde die Geschichte Europas ohne Zweifel ein wenig anders
verlaufen sein. Die Geschichte dieses Helden ist der Hauptsache nach Kriegs¬
geschichte, und die übrigens geschickt eingestochenen Betrachtungen über die Kunst
und -Wissenschaft der Zeit, über das Hofleben und sonstige Kulturcrscheinungen
nehmen nur einen bescheidnen Raum ein. In viel höherm Maße hat Max
Jansen seinen Kaiser Maximilian l., der jn auch hierfür geeigneter war, zu
einer Geschichte des ganzen Zeitalters gestaltet, sodaß dieser Band das Wagnis,


maßgebliches und Unmaßgebliches

Und dann beklagen sich die Verleger, daß es mit dein Deutschtum zurückgeht, Sie
sind selbst schuld daran. Ein Beweis, daß sich eine billige deutsche Zeitung
großartig bezahlt macht, ist die Lincoln Freie Presse, die nicht weniger als
250000 Leser hat, meist deutsche Farmer. Die Inhaber sind vermögend. Sie
haben verstanden, eine ebenso interessante wie billige Zeitung herauszugeben, die
andern Zeitungsbesitzer nicht. Wer in Amerika auf der Höhe bleiben will, muß
sich den Zeitnngsverhältnissen anpassen, muß gerade soviel wie die englischen Blätter
bieten. Daß dies der Fall sein kann, beweist auch die Newyorker Staatszeitung,
ein Musterblatt im wahren Sinne des Wortes.

Um sich über Wasser zu halten, haben manche deutsche Zeitungen leider zu
einem Schwindelsystem gegriffen. Die Amerikaner lieben „behumbugged" zu werde»,
und die deutschen Zeitungen — mit Ausnahme der gut gehenden — verstehn dieses
ausgezeichnet. Sie geben z. B. ihre Leser auf 5000 an, während sie in Wirklich¬
keit nicht mehr als 400 haben. Auf die Dauer kann man auch in Amerika nicht
lügen, und so kommt es, daß gerade durch diese Schwindeleien über die Angabe
der Zirkulation das Ansehen der deutschen Zeitungen leidet.

In vielen Fällen hat auch die politische Ungeschicklichkeit der deutschen Zeitungen
dazu beigetragen, ihnen ihre Leser zu entfremden. Sie haben teils für die Demo¬
kraten, teils für die Republikaner zu stark Partei genommen, und die Deutschen lesen
dann lieber eine parteilose englische Zeitung.

Sind also die deutschen Zeitungsverleger in der Union größtenteils an ihren
Mißerfolgen selbst schuld, so verlangt es doch die Gerechtigkeit, auszusprechen, daß
der Hauptgrund für den schwindenden Einfluß ihrer Presse in Umständen außerhalb
ihres Bereichs zu suchen ist. So wie die Verhältnisse jetzt liegen, ist der Konkurrenz¬
kampf der deutschen und der englischen Presse in den Vereinigten Staaten der
Kampf der Maus mit dem Elefanten. Ist doch die auswärtige Nachrichtenquelle,
aus der deutsche und englische Zeitungen in gleicher Weise schöpfen, englisch, also
fast immer zum Nachteil der Deutschen gefärbt und entstellt. Nur die Newyorker
Staatszeitung hat ihren eignen täglichen Kabelbericht aus Berlin. Die amerikanische
Associated Preß ist allerdings nicht deutschfeindlich, aber Dementis der boshaften
englischen Hetzlügen bringt sie niemals. So lange sich also die deutsche Reichs¬
regierung nicht entschließt, einen eignen Nachrichtendienst für alle deutschen Blätter
des Auslandes zu organisieren, wird es diesen ganz unmöglich sein, ihren Lesern
zuverlässige Berichte über ihre Heimat zu liefern. Deutschland hat jetzt zwei Kabel
nach Newyork, aber die logische Schlußfolgerung daraus zu ziehen und diese Kabel
zum Kampfe gegen die fremden Hetzlügen über uns in Amerika zu benutzen, ist
der Negierung bis jetzt leider noch nicht eingefallen. Und doch würde einzig und
allein ein solches Vorgehen die deutsche Presse in Nordamerika auf eigne Füße
stellen und lebensfähig machen können.


Vier Biographien.

Der Kirchheimsche Verlag in München übersendet uns
vier im vorigen Jahre erschienene Bände seiner reichillustrieten Weltgeschichte
in Charakterbildern (herausgegeben von Franz Kamvers, Sebastian Merkle und
Martin Spahn). Eine Weltgeschichte in Biographien setzt voraus, daß man sich zur
Heroentheorie bekennt, und Karl Ritter von Landau sagt das in seinem Prinz
Engen ausdrücklich! ohne die Entscheidungen, die Prinz Eugen durch seiue Siege
herbeigeführt hat, würde die Geschichte Europas ohne Zweifel ein wenig anders
verlaufen sein. Die Geschichte dieses Helden ist der Hauptsache nach Kriegs¬
geschichte, und die übrigens geschickt eingestochenen Betrachtungen über die Kunst
und -Wissenschaft der Zeit, über das Hofleben und sonstige Kulturcrscheinungen
nehmen nur einen bescheidnen Raum ein. In viel höherm Maße hat Max
Jansen seinen Kaiser Maximilian l., der jn auch hierfür geeigneter war, zu
einer Geschichte des ganzen Zeitalters gestaltet, sodaß dieser Band das Wagnis,


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[0454] maßgebliches und Unmaßgebliches Und dann beklagen sich die Verleger, daß es mit dein Deutschtum zurückgeht, Sie sind selbst schuld daran. Ein Beweis, daß sich eine billige deutsche Zeitung großartig bezahlt macht, ist die Lincoln Freie Presse, die nicht weniger als 250000 Leser hat, meist deutsche Farmer. Die Inhaber sind vermögend. Sie haben verstanden, eine ebenso interessante wie billige Zeitung herauszugeben, die andern Zeitungsbesitzer nicht. Wer in Amerika auf der Höhe bleiben will, muß sich den Zeitnngsverhältnissen anpassen, muß gerade soviel wie die englischen Blätter bieten. Daß dies der Fall sein kann, beweist auch die Newyorker Staatszeitung, ein Musterblatt im wahren Sinne des Wortes. Um sich über Wasser zu halten, haben manche deutsche Zeitungen leider zu einem Schwindelsystem gegriffen. Die Amerikaner lieben „behumbugged" zu werde», und die deutschen Zeitungen — mit Ausnahme der gut gehenden — verstehn dieses ausgezeichnet. Sie geben z. B. ihre Leser auf 5000 an, während sie in Wirklich¬ keit nicht mehr als 400 haben. Auf die Dauer kann man auch in Amerika nicht lügen, und so kommt es, daß gerade durch diese Schwindeleien über die Angabe der Zirkulation das Ansehen der deutschen Zeitungen leidet. In vielen Fällen hat auch die politische Ungeschicklichkeit der deutschen Zeitungen dazu beigetragen, ihnen ihre Leser zu entfremden. Sie haben teils für die Demo¬ kraten, teils für die Republikaner zu stark Partei genommen, und die Deutschen lesen dann lieber eine parteilose englische Zeitung. Sind also die deutschen Zeitungsverleger in der Union größtenteils an ihren Mißerfolgen selbst schuld, so verlangt es doch die Gerechtigkeit, auszusprechen, daß der Hauptgrund für den schwindenden Einfluß ihrer Presse in Umständen außerhalb ihres Bereichs zu suchen ist. So wie die Verhältnisse jetzt liegen, ist der Konkurrenz¬ kampf der deutschen und der englischen Presse in den Vereinigten Staaten der Kampf der Maus mit dem Elefanten. Ist doch die auswärtige Nachrichtenquelle, aus der deutsche und englische Zeitungen in gleicher Weise schöpfen, englisch, also fast immer zum Nachteil der Deutschen gefärbt und entstellt. Nur die Newyorker Staatszeitung hat ihren eignen täglichen Kabelbericht aus Berlin. Die amerikanische Associated Preß ist allerdings nicht deutschfeindlich, aber Dementis der boshaften englischen Hetzlügen bringt sie niemals. So lange sich also die deutsche Reichs¬ regierung nicht entschließt, einen eignen Nachrichtendienst für alle deutschen Blätter des Auslandes zu organisieren, wird es diesen ganz unmöglich sein, ihren Lesern zuverlässige Berichte über ihre Heimat zu liefern. Deutschland hat jetzt zwei Kabel nach Newyork, aber die logische Schlußfolgerung daraus zu ziehen und diese Kabel zum Kampfe gegen die fremden Hetzlügen über uns in Amerika zu benutzen, ist der Negierung bis jetzt leider noch nicht eingefallen. Und doch würde einzig und allein ein solches Vorgehen die deutsche Presse in Nordamerika auf eigne Füße stellen und lebensfähig machen können. Vier Biographien. Der Kirchheimsche Verlag in München übersendet uns vier im vorigen Jahre erschienene Bände seiner reichillustrieten Weltgeschichte in Charakterbildern (herausgegeben von Franz Kamvers, Sebastian Merkle und Martin Spahn). Eine Weltgeschichte in Biographien setzt voraus, daß man sich zur Heroentheorie bekennt, und Karl Ritter von Landau sagt das in seinem Prinz Engen ausdrücklich! ohne die Entscheidungen, die Prinz Eugen durch seiue Siege herbeigeführt hat, würde die Geschichte Europas ohne Zweifel ein wenig anders verlaufen sein. Die Geschichte dieses Helden ist der Hauptsache nach Kriegs¬ geschichte, und die übrigens geschickt eingestochenen Betrachtungen über die Kunst und -Wissenschaft der Zeit, über das Hofleben und sonstige Kulturcrscheinungen nehmen nur einen bescheidnen Raum ein. In viel höherm Maße hat Max Jansen seinen Kaiser Maximilian l., der jn auch hierfür geeigneter war, zu einer Geschichte des ganzen Zeitalters gestaltet, sodaß dieser Band das Wagnis,

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 65, 1906, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341883_300500/454>, abgerufen am 29.04.2024.