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Die Grenzboten. Jg. 70, 1911, Zweites Vierteljahr.

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Reichsspiegel

die Hilfe des Staates, indem sie Ausnahmetarife fordert, um der billigeren
Wasserfracht der englischen Kohle die Spitze bieten zu können. Bisher hat der
Staat sich diesen Wünschen abhold gezeigt, wie denn das Bestreben der Eisen--
bahnverwaltung nach möglichster Steigerung der Einnahmeüberschüsse entsprechende
verkehrspolitischen Erleichterungen entgegensteht. Immerhin wäre zu wünschen,
daß es gelänge, auf anderem Wege die Konkurrenz der englischen Kohle aus
dem Felde zu schlagen und damit dem gegenwärtigen irrationeller Zustande
abzuhelfen, der uns nötigt, nahezu eine Viertelmilliarde Mark für Kohlen an
das Ausland abzuführen, während wir selbst einen großen und ständig wachsenden
Teil unserer Kohlenproduktion zur Ausfuhr verwenden. Die Lösung dieser
Frage ist schwierig, weil das Mittel nicht in einer Herabsetzung des Inlands¬
preises gesucht werdeu darf. Trotz aller Angriffe, die man gegen die Export¬
politik des Kohlensyndikats gerichtet hat, muß mau auf Grund der gemachten
Erfahrungen den Gründen für die Aufrechterhaltung seines Systems beipflichten.

Die Erweiterung und Verlängerung des Niederlausitzer Brikettsyndikats,
das nunmehr die gesamte Niederlausitzer Brikettindustrie umfaßt, bedeutet
einen vielversprechenden Anfang für die Syndizierung des ganzen deutschen
Braunkohlen-Brikettmarktes. Allerdings wird es zunächst darauf ankommen, ob
es gelingt, das im Jahre 1914 ablaufende mitteldeutsche Braunkohlensyndikat
zu verlängern und zu erweitern. Hier werden sich, soweit es den Anschluß
von Outsidern angeht, noch sehr erhebliche Schwierigkeiten herausstellen'
werden diese aber überwunden, so steht eine Abgrenzung der Interessengebiete
unter den verschiedenen Syndikaten wohl in sicherer Aussicht. Dies ist von um
so größerer Bedeutung, als die deutsche Braunkohlenindustrie sich in einem
lebhaften Aufschwung befindet, welcher prozentual die Zunahme der Steinkohlen-
prodnktion noch übersteigt.

Obwohl an der Börse sich in letzterer Zeit bemerkenswertere Tendenz¬
verschiebungen nicht vollzogen haben, so verdient es doch Aufmerksamkeit, daß




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Bader, Karl: Hessische Sagen. I.Reihe: Auswahl
aus J.W.Wolfs Sammlung. (Hessische Volks¬
bücher, Band 2.) Darmstadt, H. L. schlapp.
Dicht, Wilhelm: Bilder a"S der hessischen Ver¬
gangenheit. (Hessische Volksbücher, Band !Z.)
Darmstadt, H. L. schlapp.
Gcrstmciier, Geh. Oder-Regierungsrat, und Köllner,
0r., Wirkt. Admiralitätsrat: Die deutsche
Kolonial-Gesetzgebung. Berlin, Ernst S.
Mittler " Sohn. M. ,K--. ^ " " .
Eilliert, or. Th.: Die Sünden der Papste im
Spiegel der Geschichte. 2. Band. Leipzig,
Krüger S- Co. M. L.--.me,von."-Du.

Ans Natur und Geisteswelt. Pop,, Fdu
2. Aufl. Ur. 114. Leipzig, B. G. Teubner. M. I.--.
eitdemMitel

Deutsche Baukunst s talter bis
zniu Ausgang des Is.Jahrhunderts von A.Matthaei.
Griechische Wellnnschanuug von M. Wundt. Der
Mensch der Urzeit. 2. Aufl. von A. Heilborn.
Schulkämpse der Gegenwart. 2. Aufl. von I. Teos.
Moderne Erziehung in Hans und Schule von
I. T-WS. Groszstadtpädagogik von I. Teos.
Ritterroincmtik von V. Vedel.

Getier, Dr. zur. Franz: Deutsches Kolouial-
beamtenrecht. Tübingen,I. C. B. Mohr. M.2.--.
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Luckcilvach, Dr. H. : Kunst und Geschi es t °, Kleine
Ausgabe, München, R, Olbenbonrg. M, 2,60,
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n Bileratlas mit SS0 Abbildungen ans der
Kunst aller Zeiten und ausführlichen Text unter
jeder Abbildung und 8 farbigen Tafeln, Der Ver¬
fasser ist Gtimnasialdirektor und wendet sich an die
Jngend, Dementsprechend widmet er den grollen
Teil aller Abbildungen der griechisch-römischen Kunst
sowie der Kunst Deutschlands. Die Wahl der Ab¬
bildungen ist eine recht glückliche und der Text trotz
seiner Kürze leicht verständlich nud das Wesen
einer jeden Epoche klar erfassend, Beim praktischen
Gebrauche in Schulen müszten die etwas ver¬
nachlässigten Zeitabschnitte und Länder -- italienische
Renaissance, Spanien, Frankreich, moderne Kunst --
vom Lehrer weiter ausgebaut werden, um zu ver¬
hindern, das; der Schüler eine falsche Wert¬
schätzung fremder Kunst zuungunsten der deutschen
gewinnt. Von den farbigen Tafeln ist besonders
die Abbildung des Gemäldes von Zügel voülich
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M, gelungen,


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die Hilfe des Staates, indem sie Ausnahmetarife fordert, um der billigeren
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Die Erweiterung und Verlängerung des Niederlausitzer Brikettsyndikats,
das nunmehr die gesamte Niederlausitzer Brikettindustrie umfaßt, bedeutet
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Braunkohlen-Brikettmarktes. Allerdings wird es zunächst darauf ankommen, ob
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so größerer Bedeutung, als die deutsche Braunkohlenindustrie sich in einem
lebhaften Aufschwung befindet, welcher prozentual die Zunahme der Steinkohlen-
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Bader, Karl: Hessische Sagen. I.Reihe: Auswahl
aus J.W.Wolfs Sammlung. (Hessische Volks¬
bücher, Band 2.) Darmstadt, H. L. schlapp.
Dicht, Wilhelm: Bilder a»S der hessischen Ver¬
gangenheit. (Hessische Volksbücher, Band !Z.)
Darmstadt, H. L. schlapp.
Gcrstmciier, Geh. Oder-Regierungsrat, und Köllner,
0r., Wirkt. Admiralitätsrat: Die deutsche
Kolonial-Gesetzgebung. Berlin, Ernst S.
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Spiegel der Geschichte. 2. Band. Leipzig,
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Mensch der Urzeit. 2. Aufl. von A. Heilborn.
Schulkämpse der Gegenwart. 2. Aufl. von I. Teos.
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I. T-WS. Groszstadtpädagogik von I. Teos.
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beamtenrecht. Tübingen,I. C. B. Mohr. M.2.—.
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Luckcilvach, Dr. H. : Kunst und Geschi es t °, Kleine
Ausgabe, München, R, Olbenbonrg. M, 2,60,
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n Bileratlas mit SS0 Abbildungen ans der
Kunst aller Zeiten und ausführlichen Text unter
jeder Abbildung und 8 farbigen Tafeln, Der Ver¬
fasser ist Gtimnasialdirektor und wendet sich an die
Jngend, Dementsprechend widmet er den grollen
Teil aller Abbildungen der griechisch-römischen Kunst
sowie der Kunst Deutschlands. Die Wahl der Ab¬
bildungen ist eine recht glückliche und der Text trotz
seiner Kürze leicht verständlich nud das Wesen
einer jeden Epoche klar erfassend, Beim praktischen
Gebrauche in Schulen müszten die etwas ver¬
nachlässigten Zeitabschnitte und Länder — italienische
Renaissance, Spanien, Frankreich, moderne Kunst —
vom Lehrer weiter ausgebaut werden, um zu ver¬
hindern, das; der Schüler eine falsche Wert¬
schätzung fremder Kunst zuungunsten der deutschen
gewinnt. Von den farbigen Tafeln ist besonders
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[0059] Reichsspiegel die Hilfe des Staates, indem sie Ausnahmetarife fordert, um der billigeren Wasserfracht der englischen Kohle die Spitze bieten zu können. Bisher hat der Staat sich diesen Wünschen abhold gezeigt, wie denn das Bestreben der Eisen-- bahnverwaltung nach möglichster Steigerung der Einnahmeüberschüsse entsprechende verkehrspolitischen Erleichterungen entgegensteht. Immerhin wäre zu wünschen, daß es gelänge, auf anderem Wege die Konkurrenz der englischen Kohle aus dem Felde zu schlagen und damit dem gegenwärtigen irrationeller Zustande abzuhelfen, der uns nötigt, nahezu eine Viertelmilliarde Mark für Kohlen an das Ausland abzuführen, während wir selbst einen großen und ständig wachsenden Teil unserer Kohlenproduktion zur Ausfuhr verwenden. Die Lösung dieser Frage ist schwierig, weil das Mittel nicht in einer Herabsetzung des Inlands¬ preises gesucht werdeu darf. Trotz aller Angriffe, die man gegen die Export¬ politik des Kohlensyndikats gerichtet hat, muß mau auf Grund der gemachten Erfahrungen den Gründen für die Aufrechterhaltung seines Systems beipflichten. Die Erweiterung und Verlängerung des Niederlausitzer Brikettsyndikats, das nunmehr die gesamte Niederlausitzer Brikettindustrie umfaßt, bedeutet einen vielversprechenden Anfang für die Syndizierung des ganzen deutschen Braunkohlen-Brikettmarktes. Allerdings wird es zunächst darauf ankommen, ob es gelingt, das im Jahre 1914 ablaufende mitteldeutsche Braunkohlensyndikat zu verlängern und zu erweitern. Hier werden sich, soweit es den Anschluß von Outsidern angeht, noch sehr erhebliche Schwierigkeiten herausstellen' werden diese aber überwunden, so steht eine Abgrenzung der Interessengebiete unter den verschiedenen Syndikaten wohl in sicherer Aussicht. Dies ist von um so größerer Bedeutung, als die deutsche Braunkohlenindustrie sich in einem lebhaften Aufschwung befindet, welcher prozentual die Zunahme der Steinkohlen- prodnktion noch übersteigt. Obwohl an der Börse sich in letzterer Zeit bemerkenswertere Tendenz¬ verschiebungen nicht vollzogen haben, so verdient es doch Aufmerksamkeit, daß BücheMe Bader, Karl: Hessische Sagen. I.Reihe: Auswahl aus J.W.Wolfs Sammlung. (Hessische Volks¬ bücher, Band 2.) Darmstadt, H. L. schlapp. Dicht, Wilhelm: Bilder a»S der hessischen Ver¬ gangenheit. (Hessische Volksbücher, Band !Z.) Darmstadt, H. L. schlapp. Gcrstmciier, Geh. Oder-Regierungsrat, und Köllner, 0r., Wirkt. Admiralitätsrat: Die deutsche Kolonial-Gesetzgebung. Berlin, Ernst S. Mittler « Sohn. M. ,K—. ^ „ „ . Eilliert, or. Th.: Die Sünden der Papste im Spiegel der Geschichte. 2. Band. Leipzig, Krüger S- Co. M. L.—.me,von.»-Du. Ans Natur und Geisteswelt. Pop,, Fdu 2. Aufl. Ur. 114. Leipzig, B. G. Teubner. M. I.—. eitdemMitel Deutsche Baukunst s talter bis zniu Ausgang des Is.Jahrhunderts von A.Matthaei. Griechische Wellnnschanuug von M. Wundt. Der Mensch der Urzeit. 2. Aufl. von A. Heilborn. Schulkämpse der Gegenwart. 2. Aufl. von I. Teos. Moderne Erziehung in Hans und Schule von I. T-WS. Groszstadtpädagogik von I. Teos. Ritterroincmtik von V. Vedel. Getier, Dr. zur. Franz: Deutsches Kolouial- beamtenrecht. Tübingen,I. C. B. Mohr. M.2.—. Luckcilvach, Dr. H. : Kunst und Geschi es t °, Kleine Ausgabe, München, R, Olbenbonrg. M, 2,60, Eid n Bileratlas mit SS0 Abbildungen ans der Kunst aller Zeiten und ausführlichen Text unter jeder Abbildung und 8 farbigen Tafeln, Der Ver¬ fasser ist Gtimnasialdirektor und wendet sich an die Jngend, Dementsprechend widmet er den grollen Teil aller Abbildungen der griechisch-römischen Kunst sowie der Kunst Deutschlands. Die Wahl der Ab¬ bildungen ist eine recht glückliche und der Text trotz seiner Kürze leicht verständlich nud das Wesen einer jeden Epoche klar erfassend, Beim praktischen Gebrauche in Schulen müszten die etwas ver¬ nachlässigten Zeitabschnitte und Länder — italienische Renaissance, Spanien, Frankreich, moderne Kunst — vom Lehrer weiter ausgebaut werden, um zu ver¬ hindern, das; der Schüler eine falsche Wert¬ schätzung fremder Kunst zuungunsten der deutschen gewinnt. Von den farbigen Tafeln ist besonders die Abbildung des Gemäldes von Zügel voülich rzg M, gelungen,

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 70, 1911, Zweites Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341893_318282/59>, abgerufen am 26.05.2024.