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Die Grenzboten. Jg. 70, 1911, Zweites Vierteljahr.

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der Großkaufmann
Aus einer russischen Kleinstadt
Von Alexander Anvrcas
Preis M. 4.-- geheftet, M. 5 -- gebunden in Leinen
Llnsre Leser werden in Äerrn Botscharow einen alten
Bekannten erkennen: er ist der "Vertreter der kaufmännischen
Nation", den sie sicher mit vielem Vergnügen in dem kürzlich
in den Grenzboten erschienenen Roman "Im Flecken" geschildert
fanden. Motscharow der Großkaufmann ist die Buchausgabe
von Im Melken, allerdings etwas erweitert und mit einem
neuen" SchluMpitel.
Das Buch bildet in seiner eleganten Ausstattung einen
vornehmen Geschenkartikel. Bestellungen vermitteln alle Buch¬
handlungen.
Berlin SV/. 11, Anfang April 1911 Verlag der Grenzboten
Bernburger Ser. 22s 23 G. in. b. K.>
Soeben erscheint in unserm Verlage:
Botscharow
V.^>

Rußlands Lage und Aufgaben im fernen Gsten
L. ZU. Bolchowitinc>f vo" N G. Toepfer ach dem russischen Original bearbeitet von

Der Aufsatz ist dem ersten Heft der neuen Zeitschrift WjeMaja Nossija,
"DaS Große Rußland", entnommen. Die Zeitschrift beabsichtigt Arbeiten über
militärische und politische Fragen zu bringen, und hat mit ihren ersten wohl¬
durchdachten und bon einem reifen urteilsfähigen Patriotismus beseelten Ver¬
G, Toepfer öffentlichungen berechtigtes Aufsehen erregt.

> er Abschluß des russisch-japanischen Übereinkommens vom vorigen
Jahre hat die Lage im fernen Osten so gründlich umgestaltet, daß
s steh alle dort draußen konkurrierenden Mächte veranlaßt sehen
müssen, ihre gegenseitigen Beziehungen zueinander einer Durchsicht
zu unterwerfen. Vor dem russisch-japanischen Kriege waren in
Ostasien neben Rußland und Japan Großbritannien und die Vereinigten Staaten,
Deutschland und Frankreich vorwiegend interessiert. China galt als czuantitö
nöAÜMable. Die Mächte gingen auf Landerwerbungen und Sicherung von
handelspolitischen Vorteilen aus und erfanden den Begriff der sogenannten
Einflußsphären. Da diese Einflußsphären aber weder durch Verträge fest bestimmt,
noch durch die anderen Mächte förmlich anerkannt, noch ihre Grenzen irgendwie
festgelegt waren, so blieben sie nichts weiter als der Ausdruck gewisser wirt¬
schaftlich-politischer Ansprüche. Besonders begehrlich in dieser Beziehung waren
die Vereinigten Staaten, die sich nicht auf eine Beschränkung ihrer Einflußsphäre
einlassen wollten und mit Energie die Einräumung gleicher Rechte allerwärts
erstrebten und verlangten. Nicht weniger anspruchsvoll war Großbritannien, das
von achtzehn chinesischen Provinzen sechzehn für sich und dazu noch Tibet und die
Mandschurei beanspruchte; Deutschland begnügte sich mit dem Uangtse-Tal,


Grenzboten II 1SI1 7


der Großkaufmann
Aus einer russischen Kleinstadt
Von Alexander Anvrcas
Preis M. 4.— geheftet, M. 5 — gebunden in Leinen
Llnsre Leser werden in Äerrn Botscharow einen alten
Bekannten erkennen: er ist der „Vertreter der kaufmännischen
Nation", den sie sicher mit vielem Vergnügen in dem kürzlich
in den Grenzboten erschienenen Roman „Im Flecken" geschildert
fanden. Motscharow der Großkaufmann ist die Buchausgabe
von Im Melken, allerdings etwas erweitert und mit einem
neuen" SchluMpitel.
Das Buch bildet in seiner eleganten Ausstattung einen
vornehmen Geschenkartikel. Bestellungen vermitteln alle Buch¬
handlungen.
Berlin SV/. 11, Anfang April 1911 Verlag der Grenzboten
Bernburger Ser. 22s 23 G. in. b. K.>
Soeben erscheint in unserm Verlage:
Botscharow
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Rußlands Lage und Aufgaben im fernen Gsten
L. ZU. Bolchowitinc>f vo» N G. Toepfer ach dem russischen Original bearbeitet von

Der Aufsatz ist dem ersten Heft der neuen Zeitschrift WjeMaja Nossija,
„DaS Große Rußland", entnommen. Die Zeitschrift beabsichtigt Arbeiten über
militärische und politische Fragen zu bringen, und hat mit ihren ersten wohl¬
durchdachten und bon einem reifen urteilsfähigen Patriotismus beseelten Ver¬
G, Toepfer öffentlichungen berechtigtes Aufsehen erregt.

> er Abschluß des russisch-japanischen Übereinkommens vom vorigen
Jahre hat die Lage im fernen Osten so gründlich umgestaltet, daß
s steh alle dort draußen konkurrierenden Mächte veranlaßt sehen
müssen, ihre gegenseitigen Beziehungen zueinander einer Durchsicht
zu unterwerfen. Vor dem russisch-japanischen Kriege waren in
Ostasien neben Rußland und Japan Großbritannien und die Vereinigten Staaten,
Deutschland und Frankreich vorwiegend interessiert. China galt als czuantitö
nöAÜMable. Die Mächte gingen auf Landerwerbungen und Sicherung von
handelspolitischen Vorteilen aus und erfanden den Begriff der sogenannten
Einflußsphären. Da diese Einflußsphären aber weder durch Verträge fest bestimmt,
noch durch die anderen Mächte förmlich anerkannt, noch ihre Grenzen irgendwie
festgelegt waren, so blieben sie nichts weiter als der Ausdruck gewisser wirt¬
schaftlich-politischer Ansprüche. Besonders begehrlich in dieser Beziehung waren
die Vereinigten Staaten, die sich nicht auf eine Beschränkung ihrer Einflußsphäre
einlassen wollten und mit Energie die Einräumung gleicher Rechte allerwärts
erstrebten und verlangten. Nicht weniger anspruchsvoll war Großbritannien, das
von achtzehn chinesischen Provinzen sechzehn für sich und dazu noch Tibet und die
Mandschurei beanspruchte; Deutschland begnügte sich mit dem Uangtse-Tal,


Grenzboten II 1SI1 7
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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 70, 1911, Zweites Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341893_318282/61>, abgerufen am 26.05.2024.