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Die Grenzboten. Jg. 71, 1912, Zweites Vierteljahr.

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Lsi'sieht fil"' fils LcnuNclasssn, ciss ^inj-irr-igsn-,
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viciuslis"', elclskiisensk' Anthi'rinnt. Ohl'um sennslles
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Einbanddeckel: für die Krenzboten
Ausgabe ^: Halbfranz. Dunkelgrüner Lederrücken und
Ecken, gekörnter Bezug, Schrift in Goldpressung. M. 1.75.
AnsftuVe K: Leinen. Dunkelgrünes Rohleinen, Pressung in
Schwarz mit Gold. M. 1.--.
Vielfach geäußerten Wünschen aus unserm Leserkreise entsprechend haben
wir uns entschlossen, eine Original-Einbanddecke für die Grenzboten in
geschmackvoller, solider Ausführung herstellen zu lassen. Für jeden
Jahrgang sind vier Decken erforderlich. Die Decken für 1911 sind sofort
komplett lieferbar, für 1912 und die folgenden Jahrgänge jemaltg am
Schlüsse des betr. Vierteljahrs. Gegen einen entsprechenden Aufschlag
sind wir bereit, einzelne Decken mit den Jahres- und Bandzahlen älterer
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sendet auf Wunsch der Verlag.
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nimmt jede Buchhandlung und jede
Postanstalt entgegen. Preis 6 M.Berlin ZW. n.Verlag der
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Deutschland und Schweden

ufmerksamer Betrachtung der Geschichte des europäischen Mächte-
gefüges wird nicht entgehen können, welche ganz besondere Wesens¬
art die Betätigung jeuer Staaten auszeichnet, die man mit den:
an sich farblosen, aber altgewohnten Sammelnamen Skandinavien
zu bezeichnen pflegt. Genieinsam nämlich ist ihnen allen dreien --
sobald sie ein einigermaßen ausgeprägtes staatliches Bewußtsein erlangen -- das
Bestreben, die Ungunst ihrer abseitigen Lage wettzumachen und aktiven Anschluß
an das Leben des Kontinents zu gewinnen. In der Art aber, wie dieses
Bestreben zu Taten wird, zeigt sich von Anbeginn eine so tiefgreifende Ver¬
schiedenheit an Charakter und Temperament, daß es verwunderlich erscheint,
wie zusammenfassende Gebilde in der Art der Kalmarer Verbindung (1397) oder der
schwedisch-norwegischen Union überhaupt viele jahrzehntelang bestehen konnten.

Dänemarks Politik nämlich ist, sobald sie international wird, eine mit mehr
oder weniger gewaltsamen Mitteln betriebene Durchsetzung dänischer Volks¬
wirtschaft gegen ausländische, zunächst hanseatische Bedrückung; nachdem die
wikiughafte Frühzeit mit ihren Zügen nach England und nach dem baltischen
Osten vorüber ist, drehen sich die dänischen Kriege zumeist um Handelsprivilegien.
um Zölle im Sund, schließlich um Einhaltung der Kontinentalsperre, abgesehen
natürlich von denen, die aus Zwang zur Verteidigung unternommen wurden.
Die Eifersucht Dünemarks zunächst gegen die Handelsblüte der Hansa im Ostsee-
Gebiet, dann gegen die Hamburgs ist seit dem vierzehnten und fünfzehnten Jahr¬
hundert ein wichtiges Motiv seiner Politik. Sie kennzeichnet sich demnach als
nüchtern wagend, schrittmeis und ihren Mitteln gemäß vorrückend, als zweck¬
mäßig fundiert, praktisch und im besten Sinne bürgerlich/")



") Es ist wenig bekannt, und Wohl erst von Ehrenberg in seinem "Zeitalter der Fugger"
(Jena 1886) festgestellt, daß im sechzehnten Jahrhundert die Kapitalisten und Anleihegeber
großen Stils nicht -- wie in: Süden -- bürgerliche Kaufleute waren, sondern die berühmtesten
dänisch.holsteinischen Adelsgeschlechter.
Grenzboten II 1912 76


^Xwisonsn Wssssk» u. Wslcl Susssi'se xssunci Asif^su. —
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Deutschland und Schweden

ufmerksamer Betrachtung der Geschichte des europäischen Mächte-
gefüges wird nicht entgehen können, welche ganz besondere Wesens¬
art die Betätigung jeuer Staaten auszeichnet, die man mit den:
an sich farblosen, aber altgewohnten Sammelnamen Skandinavien
zu bezeichnen pflegt. Genieinsam nämlich ist ihnen allen dreien —
sobald sie ein einigermaßen ausgeprägtes staatliches Bewußtsein erlangen — das
Bestreben, die Ungunst ihrer abseitigen Lage wettzumachen und aktiven Anschluß
an das Leben des Kontinents zu gewinnen. In der Art aber, wie dieses
Bestreben zu Taten wird, zeigt sich von Anbeginn eine so tiefgreifende Ver¬
schiedenheit an Charakter und Temperament, daß es verwunderlich erscheint,
wie zusammenfassende Gebilde in der Art der Kalmarer Verbindung (1397) oder der
schwedisch-norwegischen Union überhaupt viele jahrzehntelang bestehen konnten.

Dänemarks Politik nämlich ist, sobald sie international wird, eine mit mehr
oder weniger gewaltsamen Mitteln betriebene Durchsetzung dänischer Volks¬
wirtschaft gegen ausländische, zunächst hanseatische Bedrückung; nachdem die
wikiughafte Frühzeit mit ihren Zügen nach England und nach dem baltischen
Osten vorüber ist, drehen sich die dänischen Kriege zumeist um Handelsprivilegien.
um Zölle im Sund, schließlich um Einhaltung der Kontinentalsperre, abgesehen
natürlich von denen, die aus Zwang zur Verteidigung unternommen wurden.
Die Eifersucht Dünemarks zunächst gegen die Handelsblüte der Hansa im Ostsee-
Gebiet, dann gegen die Hamburgs ist seit dem vierzehnten und fünfzehnten Jahr¬
hundert ein wichtiges Motiv seiner Politik. Sie kennzeichnet sich demnach als
nüchtern wagend, schrittmeis und ihren Mitteln gemäß vorrückend, als zweck¬
mäßig fundiert, praktisch und im besten Sinne bürgerlich/")



") Es ist wenig bekannt, und Wohl erst von Ehrenberg in seinem „Zeitalter der Fugger"
(Jena 1886) festgestellt, daß im sechzehnten Jahrhundert die Kapitalisten und Anleihegeber
großen Stils nicht — wie in: Süden — bürgerliche Kaufleute waren, sondern die berühmtesten
dänisch.holsteinischen Adelsgeschlechter.
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[0609] [Abbildung] ^Xwisonsn Wssssk» u. Wslcl Susssi'se xssunci Asif^su. — Lsi'sieht fil»' fils LcnuNclasssn, ciss ^inj-irr-igsn-, pnimansi'-, Hbitunisntsn - ^xsmsn vor>. Huon Osmsn- Voi'bsi'situnA. — Kleine Klassen. tZi'Uncjiiensi', incii- viciuslis»', elclskiisensk' Anthi'rinnt. Ohl'um sennslles I-i'l'siLnen clss Tisiss. — Ser'su^s Aufsieht. — (Zuts Pension. — Koi'psnpslsAS untei» S^tliLne»' I^situnA. —z--c-^- - Wa-phil in IVlsoKIb IVIüi-iKsss.-<< Ä Einbanddeckel: für die Krenzboten Ausgabe ^: Halbfranz. Dunkelgrüner Lederrücken und Ecken, gekörnter Bezug, Schrift in Goldpressung. M. 1.75. AnsftuVe K: Leinen. Dunkelgrünes Rohleinen, Pressung in Schwarz mit Gold. M. 1.—. Vielfach geäußerten Wünschen aus unserm Leserkreise entsprechend haben wir uns entschlossen, eine Original-Einbanddecke für die Grenzboten in geschmackvoller, solider Ausführung herstellen zu lassen. Für jeden Jahrgang sind vier Decken erforderlich. Die Decken für 1911 sind sofort komplett lieferbar, für 1912 und die folgenden Jahrgänge jemaltg am Schlüsse des betr. Vierteljahrs. Gegen einen entsprechenden Aufschlag sind wir bereit, einzelne Decken mit den Jahres- und Bandzahlen älterer Jahrgänge zu versehen. Einen Prospekt mit Abbildungen der beiden Ausgaben nebst Bestellschein sendet auf Wunsch der Verlag. ^ÄmZA/u5°r zö-. Wertag der Grmzöoten, G. in. b. s. > Wir bitten die Freunde der das Abonnement zum III. Quartal 1912 erneuern zu wollen. — Bestellungen nimmt jede Buchhandlung und jede Postanstalt entgegen. Preis 6 M.Berlin ZW. n.Verlag der Gvensboten G. »>. b. V.> Deutschland und Schweden ufmerksamer Betrachtung der Geschichte des europäischen Mächte- gefüges wird nicht entgehen können, welche ganz besondere Wesens¬ art die Betätigung jeuer Staaten auszeichnet, die man mit den: an sich farblosen, aber altgewohnten Sammelnamen Skandinavien zu bezeichnen pflegt. Genieinsam nämlich ist ihnen allen dreien — sobald sie ein einigermaßen ausgeprägtes staatliches Bewußtsein erlangen — das Bestreben, die Ungunst ihrer abseitigen Lage wettzumachen und aktiven Anschluß an das Leben des Kontinents zu gewinnen. In der Art aber, wie dieses Bestreben zu Taten wird, zeigt sich von Anbeginn eine so tiefgreifende Ver¬ schiedenheit an Charakter und Temperament, daß es verwunderlich erscheint, wie zusammenfassende Gebilde in der Art der Kalmarer Verbindung (1397) oder der schwedisch-norwegischen Union überhaupt viele jahrzehntelang bestehen konnten. Dänemarks Politik nämlich ist, sobald sie international wird, eine mit mehr oder weniger gewaltsamen Mitteln betriebene Durchsetzung dänischer Volks¬ wirtschaft gegen ausländische, zunächst hanseatische Bedrückung; nachdem die wikiughafte Frühzeit mit ihren Zügen nach England und nach dem baltischen Osten vorüber ist, drehen sich die dänischen Kriege zumeist um Handelsprivilegien. um Zölle im Sund, schließlich um Einhaltung der Kontinentalsperre, abgesehen natürlich von denen, die aus Zwang zur Verteidigung unternommen wurden. Die Eifersucht Dünemarks zunächst gegen die Handelsblüte der Hansa im Ostsee- Gebiet, dann gegen die Hamburgs ist seit dem vierzehnten und fünfzehnten Jahr¬ hundert ein wichtiges Motiv seiner Politik. Sie kennzeichnet sich demnach als nüchtern wagend, schrittmeis und ihren Mitteln gemäß vorrückend, als zweck¬ mäßig fundiert, praktisch und im besten Sinne bürgerlich/") ") Es ist wenig bekannt, und Wohl erst von Ehrenberg in seinem „Zeitalter der Fugger" (Jena 1886) festgestellt, daß im sechzehnten Jahrhundert die Kapitalisten und Anleihegeber großen Stils nicht — wie in: Süden — bürgerliche Kaufleute waren, sondern die berühmtesten dänisch.holsteinischen Adelsgeschlechter. Grenzboten II 1912 76

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Bogensignaturen: gekennzeichnet;Druckfehler: ignoriert;fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage;Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet;i/j in Fraktur: wie Vorlage;I/J in Fraktur: wie Vorlage;Kolumnentitel: gekennzeichnet;Kustoden: gekennzeichnet;langes s (ſ): als s transkribiert;Normalisierungen: stillschweigend;rundes r (&#xa75b;): als r/et transkribiert;Seitenumbrüche markiert: ja;Silbentrennung: wie Vorlage;u/v bzw. U/V: wie Vorlage;Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert;Vollständigkeit: vollständig erfasst;Zeichensetzung: wie Vorlage;Zeilenumbrüche markiert: ja;

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 71, 1912, Zweites Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341895_321082/609>, abgerufen am 26.05.2024.