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Die Grenzboten. Jg. 74, 1915, Erstes Vierteljahr.

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Kricgskarten

unterricht als Wandkarten brauchbar). Sie unter den genannten Generalstabs¬
karten aufzuführen, wie es in Prospekten geschieht, ist irreführend, zumal
für Soldaten peinlich. Vortrefflich sind die billigen Pläne, die bei Brockhaus
(Paris 1:160000) und bei Wagner und Debes erschienen find: 1. Antwerpen,
Lüttich. Namur (1:150000; 50Pf ). 2.Belfort. Behar?on, Dijon, Epinal. LaFöre.
Langres, Lilie, Maubeuge, Paris, Reims, Toul-Nancy, Verdun (1:200000; 1M.)
(fünf- bis sechsfarbig I) --; schließlich ein kleiner Plan von Paris 1:160000
(Hölzel); 30 Pf. -- Ravensteins Kriegskarte Ur. 5 (1: 300000); Umgegend
von Paris (Wald grün, Gelände in braunen Schraffen) wurde schon erwähnt.


II. Östlicher Kriegsschauplatz

a) Übersichtskarten (1: 3000000 bis 1:1000000). Im folgenden werde
ich mich meist mit kurzen Urteilen begnügen können; die Technik der hier auf¬
zuführenden Karten entspricht jeweils den oben besprochenen Karten für den
Westen. -- Eine gewisse Verschiebung der Maßstabsgrenzen erscheint hier erlaubt
mit Rücksicht auf die geringere "Kulturfülle" der östlichen Gebiete und erforderlich
angesichts der Weite der Räume, wenigstens soweit es sich um Überfichts- und
Generalkarten handelt; doch auch im Maßstab der russischen topographischen
Karte (1:126000) macht sich das geltend.

Die Karten, die ich im Handel vorfand und prüfen konnte, sind folgende
(nach steigernder Maßstabsgröße).

Reimers "Karte II des östlichen Kriegsschauplatzes" (1: 3000000; IM) --
"mit Lemberg", wie es im Titel heißt, aber auch rin der Omega-Bai. Christiania,
Durazzo, Noworossiisk und Kertschl! -- wird der Gegenwart nicht gerecht;
was sie bietet, bietet eine Atlaskarte auch; den polnisch-preußischen Schauplatz
kann man mit einer Hand zudecken; von den Karpathen ist nur die galizische
Hälfte vorhanden!--

Velhagen und Klasings Karte 1:2000000 zeigt schon eine weisere
Beschränkung; den finnischen Meerbusen und die Karpathen wird mancher gern
auf einer Übersichtskarte überblicken wollen. Daß sie sonst in jeder Beziehung
modernen Anforderungen genügt, ist selbstverständlich. Die sauberen, klaren
Sonderkarten: 1. Ostgalizien und Bukowina, 2. Westpolen, 3. Ostpreußen-
Litauen (je 1:1000000), sowie das Namenverzeichnis machen das Heft höchst
brauchbar (1.25 M.I) -- Besonders für ersteres Gebiet ist kaum eine bessere
Karte in dieser Größe zu finden. Hölzeis Handkarte von West-Rußland
(1:18000000) ist ein sauberes, anspruchsloses Kärtchen ohne Gelände (1 M.).
Unter Flemmings Kriegs- und Generalkarten finden sich mehrere, die empfehlens¬
wert, wenn auch ohne Gelände find. Ganz hervorragend schöne Geländekarten
sind die sogenannten Namentreuen Länderkarten (1:1 500000 und andere), von
denen hier Rußland und Österrreich ° Ungarn in Betracht kommen; es sind die
schönsten Übersichtskarten, die ich sah (das Blatt Österreich allerdings durch
Serbiens Annexionen etwas überholt) je 3,50 M.


Grenzboten IV 1914 27
Kricgskarten

unterricht als Wandkarten brauchbar). Sie unter den genannten Generalstabs¬
karten aufzuführen, wie es in Prospekten geschieht, ist irreführend, zumal
für Soldaten peinlich. Vortrefflich sind die billigen Pläne, die bei Brockhaus
(Paris 1:160000) und bei Wagner und Debes erschienen find: 1. Antwerpen,
Lüttich. Namur (1:150000; 50Pf ). 2.Belfort. Behar?on, Dijon, Epinal. LaFöre.
Langres, Lilie, Maubeuge, Paris, Reims, Toul-Nancy, Verdun (1:200000; 1M.)
(fünf- bis sechsfarbig I) —; schließlich ein kleiner Plan von Paris 1:160000
(Hölzel); 30 Pf. — Ravensteins Kriegskarte Ur. 5 (1: 300000); Umgegend
von Paris (Wald grün, Gelände in braunen Schraffen) wurde schon erwähnt.


II. Östlicher Kriegsschauplatz

a) Übersichtskarten (1: 3000000 bis 1:1000000). Im folgenden werde
ich mich meist mit kurzen Urteilen begnügen können; die Technik der hier auf¬
zuführenden Karten entspricht jeweils den oben besprochenen Karten für den
Westen. — Eine gewisse Verschiebung der Maßstabsgrenzen erscheint hier erlaubt
mit Rücksicht auf die geringere „Kulturfülle" der östlichen Gebiete und erforderlich
angesichts der Weite der Räume, wenigstens soweit es sich um Überfichts- und
Generalkarten handelt; doch auch im Maßstab der russischen topographischen
Karte (1:126000) macht sich das geltend.

Die Karten, die ich im Handel vorfand und prüfen konnte, sind folgende
(nach steigernder Maßstabsgröße).

Reimers „Karte II des östlichen Kriegsschauplatzes" (1: 3000000; IM) —
„mit Lemberg", wie es im Titel heißt, aber auch rin der Omega-Bai. Christiania,
Durazzo, Noworossiisk und Kertschl! — wird der Gegenwart nicht gerecht;
was sie bietet, bietet eine Atlaskarte auch; den polnisch-preußischen Schauplatz
kann man mit einer Hand zudecken; von den Karpathen ist nur die galizische
Hälfte vorhanden!--

Velhagen und Klasings Karte 1:2000000 zeigt schon eine weisere
Beschränkung; den finnischen Meerbusen und die Karpathen wird mancher gern
auf einer Übersichtskarte überblicken wollen. Daß sie sonst in jeder Beziehung
modernen Anforderungen genügt, ist selbstverständlich. Die sauberen, klaren
Sonderkarten: 1. Ostgalizien und Bukowina, 2. Westpolen, 3. Ostpreußen-
Litauen (je 1:1000000), sowie das Namenverzeichnis machen das Heft höchst
brauchbar (1.25 M.I) — Besonders für ersteres Gebiet ist kaum eine bessere
Karte in dieser Größe zu finden. Hölzeis Handkarte von West-Rußland
(1:18000000) ist ein sauberes, anspruchsloses Kärtchen ohne Gelände (1 M.).
Unter Flemmings Kriegs- und Generalkarten finden sich mehrere, die empfehlens¬
wert, wenn auch ohne Gelände find. Ganz hervorragend schöne Geländekarten
sind die sogenannten Namentreuen Länderkarten (1:1 500000 und andere), von
denen hier Rußland und Österrreich ° Ungarn in Betracht kommen; es sind die
schönsten Übersichtskarten, die ich sah (das Blatt Österreich allerdings durch
Serbiens Annexionen etwas überholt) je 3,50 M.


Grenzboten IV 1914 27
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[0429] Kricgskarten unterricht als Wandkarten brauchbar). Sie unter den genannten Generalstabs¬ karten aufzuführen, wie es in Prospekten geschieht, ist irreführend, zumal für Soldaten peinlich. Vortrefflich sind die billigen Pläne, die bei Brockhaus (Paris 1:160000) und bei Wagner und Debes erschienen find: 1. Antwerpen, Lüttich. Namur (1:150000; 50Pf ). 2.Belfort. Behar?on, Dijon, Epinal. LaFöre. Langres, Lilie, Maubeuge, Paris, Reims, Toul-Nancy, Verdun (1:200000; 1M.) (fünf- bis sechsfarbig I) —; schließlich ein kleiner Plan von Paris 1:160000 (Hölzel); 30 Pf. — Ravensteins Kriegskarte Ur. 5 (1: 300000); Umgegend von Paris (Wald grün, Gelände in braunen Schraffen) wurde schon erwähnt. II. Östlicher Kriegsschauplatz a) Übersichtskarten (1: 3000000 bis 1:1000000). Im folgenden werde ich mich meist mit kurzen Urteilen begnügen können; die Technik der hier auf¬ zuführenden Karten entspricht jeweils den oben besprochenen Karten für den Westen. — Eine gewisse Verschiebung der Maßstabsgrenzen erscheint hier erlaubt mit Rücksicht auf die geringere „Kulturfülle" der östlichen Gebiete und erforderlich angesichts der Weite der Räume, wenigstens soweit es sich um Überfichts- und Generalkarten handelt; doch auch im Maßstab der russischen topographischen Karte (1:126000) macht sich das geltend. Die Karten, die ich im Handel vorfand und prüfen konnte, sind folgende (nach steigernder Maßstabsgröße). Reimers „Karte II des östlichen Kriegsschauplatzes" (1: 3000000; IM) — „mit Lemberg", wie es im Titel heißt, aber auch rin der Omega-Bai. Christiania, Durazzo, Noworossiisk und Kertschl! — wird der Gegenwart nicht gerecht; was sie bietet, bietet eine Atlaskarte auch; den polnisch-preußischen Schauplatz kann man mit einer Hand zudecken; von den Karpathen ist nur die galizische Hälfte vorhanden!-- Velhagen und Klasings Karte 1:2000000 zeigt schon eine weisere Beschränkung; den finnischen Meerbusen und die Karpathen wird mancher gern auf einer Übersichtskarte überblicken wollen. Daß sie sonst in jeder Beziehung modernen Anforderungen genügt, ist selbstverständlich. Die sauberen, klaren Sonderkarten: 1. Ostgalizien und Bukowina, 2. Westpolen, 3. Ostpreußen- Litauen (je 1:1000000), sowie das Namenverzeichnis machen das Heft höchst brauchbar (1.25 M.I) — Besonders für ersteres Gebiet ist kaum eine bessere Karte in dieser Größe zu finden. Hölzeis Handkarte von West-Rußland (1:18000000) ist ein sauberes, anspruchsloses Kärtchen ohne Gelände (1 M.). Unter Flemmings Kriegs- und Generalkarten finden sich mehrere, die empfehlens¬ wert, wenn auch ohne Gelände find. Ganz hervorragend schöne Geländekarten sind die sogenannten Namentreuen Länderkarten (1:1 500000 und andere), von denen hier Rußland und Österrreich ° Ungarn in Betracht kommen; es sind die schönsten Übersichtskarten, die ich sah (das Blatt Österreich allerdings durch Serbiens Annexionen etwas überholt) je 3,50 M. Grenzboten IV 1914 27

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 74, 1915, Erstes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341901_323097/429>, abgerufen am 29.04.2024.