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Die Grenzboten. Jg. 80, 1921, Viertes Vierteljahr.

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"ullurwirrschaft über Wirtschaftspolitik

Aulturwirtschast über Wirtschaftspolitik
Dr. Franz Hochstetter von

as Friedrich Schiller von der Wissenschaft sagt:

"Einem ist sie die hohe, die himmlische Göttin, dem andern
"

Eine tüchtige Kuh. d e ihn mit Butter versorgt
gilt in vel stärkten, Maße tun der Politik, Je nach dem Grade sein-r
geistigen Ausbildung und sittlichen Veranlagung ist die Beschäftigung
mit Politik für den Menschen eine hehre, eine schwierige, oder um¬
gekehrt eine sehr einfache, gemeine Sache. Während es nämlich die Wissenschaft
nur mit einem Problem zu tun hat. mit der Wahrheit, ist Politik, um mit
Btsmarck in sprechen, die Kunst des Möglichen, und der Möglichkeiten sind be¬
kanntlich Myriaden! Jeder Mensch, jedes Interesse, jede Aasichl bietet mindestens
eine Möglichkeit. W>e von einem Punkte im Nuume unendlich viele gerade oder
krumme Linien ausstrahlen lind in unendlich vielen anderen Punkten sich ver¬
einigen können, so gibt es im Reiche des politischen Willens unzählige Rich¬
tungen, besonders unier d-r Erwägung, daß der Wille der Verantwortlicher
Machthaber sich durchaus nicht notwendig auf die allgemeine Wohlfahrt zu er¬
strecken braucht, sondern ebenso leicht auf egoistische, dumme, selbst niederträchtige
Zwecke. Unsere Zeit liefert den Beweis hierfür. Auch die Geschichte ist nicht
veileaen um Beispiele dafür, wie die Politik den Charakter, aber umgekehrt auch
der Charakier die Politik verdirbt. Besonders in einem Lande äußerster materieller
und geistiger Diff renzierung wie dem unserigen gehört die Gewöhnung an die
unsiw igsten Widersprüche zum politischen Einmaleins, nicht zum wenigsten in
einer Übergangszeit, in welcher sich nach dem Zusammenbruch eines erprobten
Staatsprin/ups beinahe jeder Unsinn, jede Frechheit für erbberechtigt, seine Zeit
sür gekommen hält.

Viele Systeme fühlen sich berufen, wenige sind auserwählt. Wir wissen
nicht, wohin die Entwicklung der Menschheit geht, ob aufwärts oder abwärts.
Vom Makrokosmos sagen die Astronomen, daß sich die Sonne mit ihren Pla¬
neten im Milchstraßensystem dem Sternbild des Sinus nähere. Soweit aber die
Menschheitsgeschichte reicht, läßt sich nicht wissen, ob die von einigen Philosophen
genährte Hoffnung auf eine Vervollkommnung der Kultur begründet ist oder nicht.
Wer nur die rastlose Steigerung unserer Naiurerkenninis, die Ausbreitung der
Technik und Wirtschaft im Auge hat, der könnte diese Hoffiiung vielleicht teilen.
W>r aber tiefer sieht wie der Urgeist des Materialismus die Welt erobert, wie
er g rate in den entwickelten Ländern, deren Technik sich brüstet, die Welt dem
Menschen zu unterjochen, das Menschentum beengt, es verdirbt und das höhere
Leben bedroht, den mögen doch Zweifel beschleichen, ob die überschwenglich ge¬
priesenen Fortschritte der Erkenntnis, der Erfindungen, der Wirtschaft auch wirklich
stets und überoll "Fortschritte" der meisten, nicht bloß einzelner gewesen sind, ob
sich nicht ernste Nachteile mit dieser Entwicklung paarten, und ob die Politik nicht
angesichts der offenkundiger Schäden unserer Kuliur mehr als bisher zum Ein¬
spruch gegen diu bisherige Entwicklung verpflichtet ist.

Schauen wir um uns I Wir wohnen in einem Gebiet, das zu Cäsars
Zeiten von zwei bis drei Millionen Menschen bevölkert war. Zu Luthers Leb-
Kei-en wohnten schon 14 Millionen, zu Goethes Zeiten etwa 20 bis 24 und jetzt
sogar 07 Million-n Menschen in Deutschland. Welches Wachstum der Volks-
dichte! In 100 Jahren etwa eine Verdreifachung I Damals standen dem x,n-
i^treu noch 2.4 Hektar als Spielraum zur Beifügung. hente muß er sich mit
dem drillen Teil begi ngen I Natürlich läßt sich die Bewegungsfieihelt und das
Glücksempfiiiden der Menschheit mit so groben Mitteln nicht ermessen. Die Pro-
diiktivilät i,t inzwischen gestiegen, die Industrie hat die Bevölkerung in gewissem
Umfange unabhängig vom heimischen Boden gemacht. Soziale Bande und Vor--


«ullurwirrschaft über Wirtschaftspolitik

Aulturwirtschast über Wirtschaftspolitik
Dr. Franz Hochstetter von

as Friedrich Schiller von der Wissenschaft sagt:

„Einem ist sie die hohe, die himmlische Göttin, dem andern
"

Eine tüchtige Kuh. d e ihn mit Butter versorgt
gilt in vel stärkten, Maße tun der Politik, Je nach dem Grade sein-r
geistigen Ausbildung und sittlichen Veranlagung ist die Beschäftigung
mit Politik für den Menschen eine hehre, eine schwierige, oder um¬
gekehrt eine sehr einfache, gemeine Sache. Während es nämlich die Wissenschaft
nur mit einem Problem zu tun hat. mit der Wahrheit, ist Politik, um mit
Btsmarck in sprechen, die Kunst des Möglichen, und der Möglichkeiten sind be¬
kanntlich Myriaden! Jeder Mensch, jedes Interesse, jede Aasichl bietet mindestens
eine Möglichkeit. W>e von einem Punkte im Nuume unendlich viele gerade oder
krumme Linien ausstrahlen lind in unendlich vielen anderen Punkten sich ver¬
einigen können, so gibt es im Reiche des politischen Willens unzählige Rich¬
tungen, besonders unier d-r Erwägung, daß der Wille der Verantwortlicher
Machthaber sich durchaus nicht notwendig auf die allgemeine Wohlfahrt zu er¬
strecken braucht, sondern ebenso leicht auf egoistische, dumme, selbst niederträchtige
Zwecke. Unsere Zeit liefert den Beweis hierfür. Auch die Geschichte ist nicht
veileaen um Beispiele dafür, wie die Politik den Charakter, aber umgekehrt auch
der Charakier die Politik verdirbt. Besonders in einem Lande äußerster materieller
und geistiger Diff renzierung wie dem unserigen gehört die Gewöhnung an die
unsiw igsten Widersprüche zum politischen Einmaleins, nicht zum wenigsten in
einer Übergangszeit, in welcher sich nach dem Zusammenbruch eines erprobten
Staatsprin/ups beinahe jeder Unsinn, jede Frechheit für erbberechtigt, seine Zeit
sür gekommen hält.

Viele Systeme fühlen sich berufen, wenige sind auserwählt. Wir wissen
nicht, wohin die Entwicklung der Menschheit geht, ob aufwärts oder abwärts.
Vom Makrokosmos sagen die Astronomen, daß sich die Sonne mit ihren Pla¬
neten im Milchstraßensystem dem Sternbild des Sinus nähere. Soweit aber die
Menschheitsgeschichte reicht, läßt sich nicht wissen, ob die von einigen Philosophen
genährte Hoffnung auf eine Vervollkommnung der Kultur begründet ist oder nicht.
Wer nur die rastlose Steigerung unserer Naiurerkenninis, die Ausbreitung der
Technik und Wirtschaft im Auge hat, der könnte diese Hoffiiung vielleicht teilen.
W>r aber tiefer sieht wie der Urgeist des Materialismus die Welt erobert, wie
er g rate in den entwickelten Ländern, deren Technik sich brüstet, die Welt dem
Menschen zu unterjochen, das Menschentum beengt, es verdirbt und das höhere
Leben bedroht, den mögen doch Zweifel beschleichen, ob die überschwenglich ge¬
priesenen Fortschritte der Erkenntnis, der Erfindungen, der Wirtschaft auch wirklich
stets und überoll „Fortschritte" der meisten, nicht bloß einzelner gewesen sind, ob
sich nicht ernste Nachteile mit dieser Entwicklung paarten, und ob die Politik nicht
angesichts der offenkundiger Schäden unserer Kuliur mehr als bisher zum Ein¬
spruch gegen diu bisherige Entwicklung verpflichtet ist.

Schauen wir um uns I Wir wohnen in einem Gebiet, das zu Cäsars
Zeiten von zwei bis drei Millionen Menschen bevölkert war. Zu Luthers Leb-
Kei-en wohnten schon 14 Millionen, zu Goethes Zeiten etwa 20 bis 24 und jetzt
sogar 07 Million-n Menschen in Deutschland. Welches Wachstum der Volks-
dichte! In 100 Jahren etwa eine Verdreifachung I Damals standen dem x,n-
i^treu noch 2.4 Hektar als Spielraum zur Beifügung. hente muß er sich mit
dem drillen Teil begi ngen I Natürlich läßt sich die Bewegungsfieihelt und das
Glücksempfiiiden der Menschheit mit so groben Mitteln nicht ermessen. Die Pro-
diiktivilät i,t inzwischen gestiegen, die Industrie hat die Bevölkerung in gewissem
Umfange unabhängig vom heimischen Boden gemacht. Soziale Bande und Vor--


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[0415] «ullurwirrschaft über Wirtschaftspolitik Aulturwirtschast über Wirtschaftspolitik Dr. Franz Hochstetter von as Friedrich Schiller von der Wissenschaft sagt: „Einem ist sie die hohe, die himmlische Göttin, dem andern " Eine tüchtige Kuh. d e ihn mit Butter versorgt gilt in vel stärkten, Maße tun der Politik, Je nach dem Grade sein-r geistigen Ausbildung und sittlichen Veranlagung ist die Beschäftigung mit Politik für den Menschen eine hehre, eine schwierige, oder um¬ gekehrt eine sehr einfache, gemeine Sache. Während es nämlich die Wissenschaft nur mit einem Problem zu tun hat. mit der Wahrheit, ist Politik, um mit Btsmarck in sprechen, die Kunst des Möglichen, und der Möglichkeiten sind be¬ kanntlich Myriaden! Jeder Mensch, jedes Interesse, jede Aasichl bietet mindestens eine Möglichkeit. W>e von einem Punkte im Nuume unendlich viele gerade oder krumme Linien ausstrahlen lind in unendlich vielen anderen Punkten sich ver¬ einigen können, so gibt es im Reiche des politischen Willens unzählige Rich¬ tungen, besonders unier d-r Erwägung, daß der Wille der Verantwortlicher Machthaber sich durchaus nicht notwendig auf die allgemeine Wohlfahrt zu er¬ strecken braucht, sondern ebenso leicht auf egoistische, dumme, selbst niederträchtige Zwecke. Unsere Zeit liefert den Beweis hierfür. Auch die Geschichte ist nicht veileaen um Beispiele dafür, wie die Politik den Charakter, aber umgekehrt auch der Charakier die Politik verdirbt. Besonders in einem Lande äußerster materieller und geistiger Diff renzierung wie dem unserigen gehört die Gewöhnung an die unsiw igsten Widersprüche zum politischen Einmaleins, nicht zum wenigsten in einer Übergangszeit, in welcher sich nach dem Zusammenbruch eines erprobten Staatsprin/ups beinahe jeder Unsinn, jede Frechheit für erbberechtigt, seine Zeit sür gekommen hält. Viele Systeme fühlen sich berufen, wenige sind auserwählt. Wir wissen nicht, wohin die Entwicklung der Menschheit geht, ob aufwärts oder abwärts. Vom Makrokosmos sagen die Astronomen, daß sich die Sonne mit ihren Pla¬ neten im Milchstraßensystem dem Sternbild des Sinus nähere. Soweit aber die Menschheitsgeschichte reicht, läßt sich nicht wissen, ob die von einigen Philosophen genährte Hoffnung auf eine Vervollkommnung der Kultur begründet ist oder nicht. Wer nur die rastlose Steigerung unserer Naiurerkenninis, die Ausbreitung der Technik und Wirtschaft im Auge hat, der könnte diese Hoffiiung vielleicht teilen. W>r aber tiefer sieht wie der Urgeist des Materialismus die Welt erobert, wie er g rate in den entwickelten Ländern, deren Technik sich brüstet, die Welt dem Menschen zu unterjochen, das Menschentum beengt, es verdirbt und das höhere Leben bedroht, den mögen doch Zweifel beschleichen, ob die überschwenglich ge¬ priesenen Fortschritte der Erkenntnis, der Erfindungen, der Wirtschaft auch wirklich stets und überoll „Fortschritte" der meisten, nicht bloß einzelner gewesen sind, ob sich nicht ernste Nachteile mit dieser Entwicklung paarten, und ob die Politik nicht angesichts der offenkundiger Schäden unserer Kuliur mehr als bisher zum Ein¬ spruch gegen diu bisherige Entwicklung verpflichtet ist. Schauen wir um uns I Wir wohnen in einem Gebiet, das zu Cäsars Zeiten von zwei bis drei Millionen Menschen bevölkert war. Zu Luthers Leb- Kei-en wohnten schon 14 Millionen, zu Goethes Zeiten etwa 20 bis 24 und jetzt sogar 07 Million-n Menschen in Deutschland. Welches Wachstum der Volks- dichte! In 100 Jahren etwa eine Verdreifachung I Damals standen dem x,n- i^treu noch 2.4 Hektar als Spielraum zur Beifügung. hente muß er sich mit dem drillen Teil begi ngen I Natürlich läßt sich die Bewegungsfieihelt und das Glücksempfiiiden der Menschheit mit so groben Mitteln nicht ermessen. Die Pro- diiktivilät i,t inzwischen gestiegen, die Industrie hat die Bevölkerung in gewissem Umfange unabhängig vom heimischen Boden gemacht. Soziale Bande und Vor--

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 80, 1921, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341913_339548/415>, abgerufen am 29.04.2024.