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Hahnemann, Samuel: Organon der rationellen Heilkunde. Dresden, 1810.

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Tinktur, die Salze und Gummen in wäs-
seriger Auflösung eingegeben werden, um
ihre eigenthümlichen Wirkungen zu erfor-
schen. Da aber der wässerige Aufguß
der Gewächse und die frischen Kräuter-
säfte sich schon binnen wenigen Stunden
durch Gährung zersetzen, so müssen bei-
de gleich nach ihrer Verfertigung ohne
Zeitverlust eingegeben werden, wenn man
die Gährung nicht durch Zusatz von et-
was Weingeist verzögern oder durch eine
stärkere Menge desselben ganz beseitigen
will.

102.

Ieden Arzneistoff muß man zu dieser
Absicht ganz allein, ganz rein anwenden,
ohne irgend eine fremdartige Substanz zu-
zumischen, oder dergleichen zu derselben
Zeit, oder kurz vorher oder nachher zu
brauchen.

103.

Man giebt dem zum Versuche be-
stimmten, gesunden Menschen, während

Tinktur, die Salze und Gummen in wäs-
seriger Auflösung eingegeben werden, um
ihre eigenthümlichen Wirkungen zu erfor-
schen. Da aber der wässerige Aufguß
der Gewächse und die frischen Kräuter-
säfte sich schon binnen wenigen Stunden
durch Gährung zersetzen, so müssen bei-
de gleich nach ihrer Verfertigung ohne
Zeitverlust eingegeben werden, wenn man
die Gährung nicht durch Zusatz von et-
was Weingeist verzögern oder durch eine
stärkere Menge desselben ganz beseitigen
will.

102.

Ieden Arzneistoff muß man zu dieser
Absicht ganz allein, ganz rein anwenden,
ohne irgend eine fremdartige Substanz zu-
zumischen, oder dergleichen zu derselben
Zeit, oder kurz vorher oder nachher zu
brauchen.

103.

Man giebt dem zum Versuche be-
stimmten, gesunden Menschen, während

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[94/0150] Tinktur, die Salze und Gummen in wäs- seriger Auflösung eingegeben werden, um ihre eigenthümlichen Wirkungen zu erfor- schen. Da aber der wässerige Aufguß der Gewächse und die frischen Kräuter- säfte sich schon binnen wenigen Stunden durch Gährung zersetzen, so müssen bei- de gleich nach ihrer Verfertigung ohne Zeitverlust eingegeben werden, wenn man die Gährung nicht durch Zusatz von et- was Weingeist verzögern oder durch eine stärkere Menge desselben ganz beseitigen will. 102. Ieden Arzneistoff muß man zu dieser Absicht ganz allein, ganz rein anwenden, ohne irgend eine fremdartige Substanz zu- zumischen, oder dergleichen zu derselben Zeit, oder kurz vorher oder nachher zu brauchen. 103. Man giebt dem zum Versuche be- stimmten, gesunden Menschen, während

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Zitationshilfe: Hahnemann, Samuel: Organon der rationellen Heilkunde. Dresden, 1810, S. 94. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hahnemann_organon_1810/150>, abgerufen am 26.04.2024.