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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 3. Berlin, 1766.

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Das neunte Buch.
Von der Stimme und Rede.
Erster Abschnitt.
§. 1.
Der Luftröhrenkopf überhaupt.

Damit die Luft, welche vermittelst des Ausatmens
aus der Lunge ausgestossen worden, eine Stim-
me hervorbringe, so mus sie (i) nothwendig durch
das Rizzchen des Luftröhrenkopfes geführt werden: und
damit diese Stimme zu begliederten Tönen werde, so mus
die Zunge auf mancherlei Weise an die Wände des Mun-
des anschlagen. Wir wollen also den Luftröhrenkopf, die
Zunge, die Wände des Mundes, und die Nase in so fern
zergliedern, aber auch zugleich eingedenk seyn, daß diese
Theile noch genauer an ihrem besondern Orte zerlegt wer-
den müssen.

Es ist also der Luftröhrenkopf, in Latein larynx,
da sonst ehedem dieser Name (k) mit dem Worte

pha-
(i) [Spaltenumbruch] Jn den Wunden der Luftröhre
verliert sich die Stimme G. la MOT-
TE chir compl. T. II. observ.
212.
Doch dieses soll genauer wiederholt
werden.
(k) Bei uns ist der wahre Larynx,
der pharugx genannt wird, hipp.
peri arkhaias ietrikes. Daß oh-
[Spaltenumbruch] ne Unterscheid gebraucht werde,
pharuggos und laruggos galen-
usu part. L. VIII.
So hat es gvi-
dot
proleg.
S. 12. Jn den Schrif-
ten des rvfvs wird pharynx vor
larynx genommen. L. II. S. 57. Mit
dem männlichen Artikel o pha-
runx


Das neunte Buch.
Von der Stimme und Rede.
Erſter Abſchnitt.
§. 1.
Der Luftroͤhrenkopf uͤberhaupt.

Damit die Luft, welche vermittelſt des Ausatmens
aus der Lunge ausgeſtoſſen worden, eine Stim-
me hervorbringe, ſo mus ſie (i) nothwendig durch
das Rizzchen des Luftroͤhrenkopfes gefuͤhrt werden: und
damit dieſe Stimme zu begliederten Toͤnen werde, ſo mus
die Zunge auf mancherlei Weiſe an die Waͤnde des Mun-
des anſchlagen. Wir wollen alſo den Luftroͤhrenkopf, die
Zunge, die Waͤnde des Mundes, und die Naſe in ſo fern
zergliedern, aber auch zugleich eingedenk ſeyn, daß dieſe
Theile noch genauer an ihrem beſondern Orte zerlegt wer-
den muͤſſen.

Es iſt alſo der Luftroͤhrenkopf, in Latein larynx,
da ſonſt ehedem dieſer Name (k) mit dem Worte

pha-
(i) [Spaltenumbruch] Jn den Wunden der Luftroͤhre
verliert ſich die Stimme G. la MOT-
TE chir compl. T. II. obſerv.
212.
Doch dieſes ſoll genauer wiederholt
werden.
(k) Bei uns iſt der wahre Larynx,
der φαϱυγξ genannt wird, hipp.
πεϱι αϱχαιας ιητϱιϰης. Daß oh-
[Spaltenumbruch] ne Unterſcheid gebraucht werde,
φαϱυγγος und λαϱυγγος galen-
uſu part. L. VIII.
So hat es gvi-
dot
proleg.
S. 12. Jn den Schrif-
ten des rvfvſ wird pharynx vor
larynx genommen. L. II. S. 57. Mit
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[[573]/0579] Das neunte Buch. Von der Stimme und Rede. Erſter Abſchnitt. §. 1. Der Luftroͤhrenkopf uͤberhaupt. Damit die Luft, welche vermittelſt des Ausatmens aus der Lunge ausgeſtoſſen worden, eine Stim- me hervorbringe, ſo mus ſie (i) nothwendig durch das Rizzchen des Luftroͤhrenkopfes gefuͤhrt werden: und damit dieſe Stimme zu begliederten Toͤnen werde, ſo mus die Zunge auf mancherlei Weiſe an die Waͤnde des Mun- des anſchlagen. Wir wollen alſo den Luftroͤhrenkopf, die Zunge, die Waͤnde des Mundes, und die Naſe in ſo fern zergliedern, aber auch zugleich eingedenk ſeyn, daß dieſe Theile noch genauer an ihrem beſondern Orte zerlegt wer- den muͤſſen. Es iſt alſo der Luftroͤhrenkopf, in Latein larynx, da ſonſt ehedem dieſer Name (k) mit dem Worte pha- (i) Jn den Wunden der Luftroͤhre verliert ſich die Stimme G. la MOT- TE chir compl. T. II. obſerv. 212. Doch dieſes ſoll genauer wiederholt werden. (k) Bei uns iſt der wahre Larynx, der φαϱυγξ genannt wird, hipp. πεϱι αϱχαιας ιητϱιϰης. Daß oh- ne Unterſcheid gebraucht werde, φαϱυγγος und λαϱυγγος galen- uſu part. L. VIII. So hat es gvi- dot proleg. S. 12. Jn den Schrif- ten des rvfvſ wird pharynx vor larynx genommen. L. II. S. 57. Mit dem maͤnnlichen Artikel ὁ φα- ϱυνξ

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Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 3. Berlin, 1766, S. [573]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende03_1766/579>, abgerufen am 26.04.2024.