Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 5. Berlin, 1772.

Bild:
<< vorherige Seite

Das Gesicht. XVI. Buch.
nendrüse und zu beiden Knorpelbogen bisweilen aus, die
so groß sind, daß sie die Stelle eines Stammes vertreten.

Auch der Ast von der Schlagader in der Oberfläche
der Schläfe macht keine geringe Zweige (l), deren zwei
da sind, und zu den runden Muskeln des kleinen Augen-
winkels, und zu beiden Knorpelbogen hinlaufen.

Mehr Schlagadern des Auges von Wichtigkeit ken-
ne ich nicht. Jndessen ist doch an dem menschlichen Au-
ge bei den Schlagadern der gläsernen Feuchtigkeit, und
bei den vordern Gefässen der Crystallinse noch etwas un-
vollständiges anzutreffen. Die Hornhaut empfängt die
Gefässe, die sie hat von den Zweigen der gemeinschaftlichen
Augenhaut (m).

§. 36.
Die Blutader des Auges.

Es sind diese Blutadern weniger als die Schlaga-
dern bekannt, und man hat zur Zeit noch keine vollkom-
mene Geschichte von denselben, wie wol ich einiges dar-
über, Zinn aber viel mehreres geschrieben. Doch hat
man von der Blutader des Glaskörpers, der Crystallinse
und des Sternbändchens noch keine hinlängliche Kännt-
niß.

Der vornehmste Stamm der Augenblutader hat, ob
er gleich nicht den Namen eines sinus verdienet (n), den-
noch mit den Sinussen der Hirnschaale einen deutlichen
Zusammenhang (o).

Jhr hinteres Ende entstehet also aus den Behält-
nissen des Pferdesattels, beinahe an dem Unterntheile des-
selben (p), doch ist es bisweilen mit der vornehmsten

Blut-
(l) [Spaltenumbruch] p. 53. 54. tab. 6. b. &c.
(m) pag. 362.
(n) Nach meiner Erinnerung
Fascic. III. tab. art. fac. n. 26.
(o) [Spaltenumbruch] PETIT Epist. I. pag. 12.
WINSLOW n. 29. Emissarius pri-
mus. SANTORIN L X. p.
154 155.
(p) ZINN p. 228. Mit mehr
Aesten. DUVERNEY.

Das Geſicht. XVI. Buch.
nendruͤſe und zu beiden Knorpelbogen bisweilen aus, die
ſo groß ſind, daß ſie die Stelle eines Stammes vertreten.

Auch der Aſt von der Schlagader in der Oberflaͤche
der Schlaͤfe macht keine geringe Zweige (l), deren zwei
da ſind, und zu den runden Muſkeln des kleinen Augen-
winkels, und zu beiden Knorpelbogen hinlaufen.

Mehr Schlagadern des Auges von Wichtigkeit ken-
ne ich nicht. Jndeſſen iſt doch an dem menſchlichen Au-
ge bei den Schlagadern der glaͤſernen Feuchtigkeit, und
bei den vordern Gefaͤſſen der Cryſtallinſe noch etwas un-
vollſtaͤndiges anzutreffen. Die Hornhaut empfaͤngt die
Gefaͤſſe, die ſie hat von den Zweigen der gemeinſchaftlichen
Augenhaut (m).

§. 36.
Die Blutader des Auges.

Es ſind dieſe Blutadern weniger als die Schlaga-
dern bekannt, und man hat zur Zeit noch keine vollkom-
mene Geſchichte von denſelben, wie wol ich einiges dar-
uͤber, Zinn aber viel mehreres geſchrieben. Doch hat
man von der Blutader des Glaskoͤrpers, der Cryſtallinſe
und des Sternbaͤndchens noch keine hinlaͤngliche Kaͤnnt-
niß.

Der vornehmſte Stamm der Augenblutader hat, ob
er gleich nicht den Namen eines ſinus verdienet (n), den-
noch mit den Sinuſſen der Hirnſchaale einen deutlichen
Zuſammenhang (o).

Jhr hinteres Ende entſtehet alſo aus den Behaͤlt-
niſſen des Pferdeſattels, beinahe an dem Unterntheile deſ-
ſelben (p), doch iſt es bisweilen mit der vornehmſten

Blut-
(l) [Spaltenumbruch] p. 53. 54. tab. 6. b. &c.
(m) pag. 362.
(n) Nach meiner Erinnerung
Faſcic. III. tab. art. fac. n. 26.
(o) [Spaltenumbruch] PETIT Epiſt. I. pag. 12.
WINSLOW n. 29. Emiſſarius pri-
mus. SANTORIN L X. p.
154 155.
(p) ZINN p. 228. Mit mehr
Aeſten. DUVERNEY.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0928" n="910"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Das Ge&#x017F;icht. <hi rendition="#aq">XVI.</hi> Buch.</hi></fw><lb/>
nendru&#x0364;&#x017F;e und zu beiden Knorpelbogen bisweilen aus, die<lb/>
&#x017F;o groß &#x017F;ind, daß &#x017F;ie die Stelle eines Stammes vertreten.</p><lb/>
            <p>Auch der A&#x017F;t von der Schlagader in der Oberfla&#x0364;che<lb/>
der Schla&#x0364;fe macht keine geringe Zweige <note place="foot" n="(l)"><cb/><hi rendition="#aq">p. 53. 54. tab. 6. b. &amp;c.</hi></note>, deren zwei<lb/>
da &#x017F;ind, und zu den runden Mu&#x017F;keln des kleinen Augen-<lb/>
winkels, und zu beiden Knorpelbogen hinlaufen.</p><lb/>
            <p>Mehr Schlagadern des Auges von Wichtigkeit ken-<lb/>
ne ich nicht. Jnde&#x017F;&#x017F;en i&#x017F;t doch an dem men&#x017F;chlichen Au-<lb/>
ge bei den Schlagadern der gla&#x0364;&#x017F;ernen Feuchtigkeit, und<lb/>
bei den vordern Gefa&#x0364;&#x017F;&#x017F;en der Cry&#x017F;tallin&#x017F;e noch etwas un-<lb/>
voll&#x017F;ta&#x0364;ndiges anzutreffen. Die Hornhaut empfa&#x0364;ngt die<lb/>
Gefa&#x0364;&#x017F;&#x017F;e, die &#x017F;ie hat von den Zweigen der gemein&#x017F;chaftlichen<lb/>
Augenhaut <note place="foot" n="(m)"><hi rendition="#aq">pag.</hi> 362.</note>.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§. 36.<lb/><hi rendition="#b">Die Blutader des Auges.</hi></head><lb/>
            <p>Es &#x017F;ind die&#x017F;e Blutadern weniger als die Schlaga-<lb/>
dern bekannt, und man hat zur Zeit noch keine vollkom-<lb/>
mene Ge&#x017F;chichte von den&#x017F;elben, wie wol ich einiges dar-<lb/>
u&#x0364;ber, <hi rendition="#fr">Zinn</hi> aber viel mehreres ge&#x017F;chrieben. Doch hat<lb/>
man von der Blutader des Glasko&#x0364;rpers, der Cry&#x017F;tallin&#x017F;e<lb/>
und des Sternba&#x0364;ndchens noch keine hinla&#x0364;ngliche Ka&#x0364;nnt-<lb/>
niß.</p><lb/>
            <p>Der vornehm&#x017F;te Stamm der Augenblutader hat, ob<lb/>
er gleich nicht den Namen eines <hi rendition="#aq">&#x017F;inus</hi> verdienet <note place="foot" n="(n)">Nach meiner Erinnerung<lb/><hi rendition="#aq">Fa&#x017F;cic. III. tab. art. fac. n.</hi> 26.</note>, den-<lb/>
noch mit den Sinu&#x017F;&#x017F;en der Hirn&#x017F;chaale einen deutlichen<lb/>
Zu&#x017F;ammenhang <note place="foot" n="(o)"><cb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">PETIT</hi> Epi&#x017F;t. I. pag. 12.<lb/>
WINSLOW n. 29. Emi&#x017F;&#x017F;arius pri-<lb/>
mus. SANTORIN L X. p.</hi> 154 155.</note>.</p><lb/>
            <p>Jhr hinteres Ende ent&#x017F;tehet al&#x017F;o aus den Beha&#x0364;lt-<lb/>
ni&#x017F;&#x017F;en des Pferde&#x017F;attels, beinahe an dem Unterntheile de&#x017F;-<lb/>
&#x017F;elben <note place="foot" n="(p)"><hi rendition="#aq">ZINN p.</hi> 228. Mit mehr<lb/>
Ae&#x017F;ten. <hi rendition="#aq">DUVERNEY.</hi></note>, doch i&#x017F;t es bisweilen mit der vornehm&#x017F;ten<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">Blut-</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[910/0928] Das Geſicht. XVI. Buch. nendruͤſe und zu beiden Knorpelbogen bisweilen aus, die ſo groß ſind, daß ſie die Stelle eines Stammes vertreten. Auch der Aſt von der Schlagader in der Oberflaͤche der Schlaͤfe macht keine geringe Zweige (l), deren zwei da ſind, und zu den runden Muſkeln des kleinen Augen- winkels, und zu beiden Knorpelbogen hinlaufen. Mehr Schlagadern des Auges von Wichtigkeit ken- ne ich nicht. Jndeſſen iſt doch an dem menſchlichen Au- ge bei den Schlagadern der glaͤſernen Feuchtigkeit, und bei den vordern Gefaͤſſen der Cryſtallinſe noch etwas un- vollſtaͤndiges anzutreffen. Die Hornhaut empfaͤngt die Gefaͤſſe, die ſie hat von den Zweigen der gemeinſchaftlichen Augenhaut (m). §. 36. Die Blutader des Auges. Es ſind dieſe Blutadern weniger als die Schlaga- dern bekannt, und man hat zur Zeit noch keine vollkom- mene Geſchichte von denſelben, wie wol ich einiges dar- uͤber, Zinn aber viel mehreres geſchrieben. Doch hat man von der Blutader des Glaskoͤrpers, der Cryſtallinſe und des Sternbaͤndchens noch keine hinlaͤngliche Kaͤnnt- niß. Der vornehmſte Stamm der Augenblutader hat, ob er gleich nicht den Namen eines ſinus verdienet (n), den- noch mit den Sinuſſen der Hirnſchaale einen deutlichen Zuſammenhang (o). Jhr hinteres Ende entſtehet alſo aus den Behaͤlt- niſſen des Pferdeſattels, beinahe an dem Unterntheile deſ- ſelben (p), doch iſt es bisweilen mit der vornehmſten Blut- (l) p. 53. 54. tab. 6. b. &c. (m) pag. 362. (n) Nach meiner Erinnerung Faſcic. III. tab. art. fac. n. 26. (o) PETIT Epiſt. I. pag. 12. WINSLOW n. 29. Emiſſarius pri- mus. SANTORIN L X. p. 154 155. (p) ZINN p. 228. Mit mehr Aeſten. DUVERNEY.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende05_1772
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende05_1772/928
Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 5. Berlin, 1772, S. 910. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende05_1772/928>, abgerufen am 11.05.2024.