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Justi, Johann Heinrich Gottlob von: Vollständige Abhandlung von denen Manufacuren und Fabriken. Bd. 1. Kopenhagen, 1758.

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der Manufacturen und Fabriken.
Erstes Hauptstück des dritten Abschnittes,
Von denen
Maaßregeln und Anstalten zu Anlegung
und Gründung der Manufacturen
und Fabriken.

Wir haben oben gezeiget, daß die ManufacturenMan muß
diejenigen
Manufactu-
ren zuerst
anlegen, wo-
vor das mei-
ste Geld
außer Lan-
des gehet.

und Fabriken einem Lande nothwendig und nütz-
lich sind. Man muß dieses von allen Arten derselben
ohne Unterschied behaupten. Eine jede erspahret den
Ausfluß des Geldes aus dem Lande; eine jede kann zu
auswärtigen Commercien und mithin zu Bereicherung
des Landes dienen und eine jede beschäftiget die Hände
der Unterthanen mit nützlicher Arbeit und verschaffet
ihnen Nahrung und Unterhalt. Eine weise Regie-
rung muß demnach den großen Grundsatz haben, alle
und jede Arten der Manufacturen und Fabriken, die
nach Beschaffenheit des Landes und der Himmelsge-
gend nur immer möglich sind, im Lande anlegen zu
laßen. Allein, wenn es noch im Lande mit denen Ma-
nufacturen und Fabriken, außer denen gemeinen un-
umgänglichen Handwerken, ziemlich leer aussiehet; so
kann man nicht auf einmal alle und jede Manufacturen
zugleich anlegen. Man muß mit einigen den Anfang
machen; und da fragt es sich, welche vor andern den
Vorzug verdienen. Man kann hierauf kurz antwor-
ten, daß man die nothwendigsten Manufacturen und
Fabriken zuerst anlegen muß. Diejenigen Manufa-
cturen und Fabriken sind aber allemal am nothwen-
digsten, vor welche das meiste Geld außer Landes gehet.
Der große Endzweck der Manufacturen und Fabriken

beru-
E 4
der Manufacturen und Fabriken.
Erſtes Hauptſtuͤck des dritten Abſchnittes,
Von denen
Maaßregeln und Anſtalten zu Anlegung
und Gruͤndung der Manufacturen
und Fabriken.

Wir haben oben gezeiget, daß die ManufacturenMan muß
diejenigen
Manufactu-
ren zuerſt
anlegen, wo-
vor das mei-
ſte Geld
außer Lan-
des gehet.

und Fabriken einem Lande nothwendig und nuͤtz-
lich ſind. Man muß dieſes von allen Arten derſelben
ohne Unterſchied behaupten. Eine jede erſpahret den
Ausfluß des Geldes aus dem Lande; eine jede kann zu
auswaͤrtigen Commercien und mithin zu Bereicherung
des Landes dienen und eine jede beſchaͤftiget die Haͤnde
der Unterthanen mit nuͤtzlicher Arbeit und verſchaffet
ihnen Nahrung und Unterhalt. Eine weiſe Regie-
rung muß demnach den großen Grundſatz haben, alle
und jede Arten der Manufacturen und Fabriken, die
nach Beſchaffenheit des Landes und der Himmelsge-
gend nur immer moͤglich ſind, im Lande anlegen zu
laßen. Allein, wenn es noch im Lande mit denen Ma-
nufacturen und Fabriken, außer denen gemeinen un-
umgaͤnglichen Handwerken, ziemlich leer ausſiehet; ſo
kann man nicht auf einmal alle und jede Manufacturen
zugleich anlegen. Man muß mit einigen den Anfang
machen; und da fragt es ſich, welche vor andern den
Vorzug verdienen. Man kann hierauf kurz antwor-
ten, daß man die nothwendigſten Manufacturen und
Fabriken zuerſt anlegen muß. Diejenigen Manufa-
cturen und Fabriken ſind aber allemal am nothwen-
digſten, vor welche das meiſte Geld außer Landes gehet.
Der große Endzweck der Manufacturen und Fabriken

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E 4
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[71/0099] der Manufacturen und Fabriken. Erſtes Hauptſtuͤck des dritten Abſchnittes, Von denen Maaßregeln und Anſtalten zu Anlegung und Gruͤndung der Manufacturen und Fabriken. Wir haben oben gezeiget, daß die Manufacturen und Fabriken einem Lande nothwendig und nuͤtz- lich ſind. Man muß dieſes von allen Arten derſelben ohne Unterſchied behaupten. Eine jede erſpahret den Ausfluß des Geldes aus dem Lande; eine jede kann zu auswaͤrtigen Commercien und mithin zu Bereicherung des Landes dienen und eine jede beſchaͤftiget die Haͤnde der Unterthanen mit nuͤtzlicher Arbeit und verſchaffet ihnen Nahrung und Unterhalt. Eine weiſe Regie- rung muß demnach den großen Grundſatz haben, alle und jede Arten der Manufacturen und Fabriken, die nach Beſchaffenheit des Landes und der Himmelsge- gend nur immer moͤglich ſind, im Lande anlegen zu laßen. Allein, wenn es noch im Lande mit denen Ma- nufacturen und Fabriken, außer denen gemeinen un- umgaͤnglichen Handwerken, ziemlich leer ausſiehet; ſo kann man nicht auf einmal alle und jede Manufacturen zugleich anlegen. Man muß mit einigen den Anfang machen; und da fragt es ſich, welche vor andern den Vorzug verdienen. Man kann hierauf kurz antwor- ten, daß man die nothwendigſten Manufacturen und Fabriken zuerſt anlegen muß. Diejenigen Manufa- cturen und Fabriken ſind aber allemal am nothwen- digſten, vor welche das meiſte Geld außer Landes gehet. Der große Endzweck der Manufacturen und Fabriken beru- Man muß diejenigen Manufactu- ren zuerſt anlegen, wo- vor das mei- ſte Geld außer Lan- des gehet. E 4

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Zitationshilfe: Justi, Johann Heinrich Gottlob von: Vollständige Abhandlung von denen Manufacuren und Fabriken. Bd. 1. Kopenhagen, 1758, S. 71. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/justi_abhandlung01_1758/99>, abgerufen am 26.04.2024.