Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Karsch, Anna Luise: Gedichte. Berlin, 1792.

Bild:
<< vorherige Seite
Aufmunterte an Deiner Seite.
So glücklich war die Griechinn nicht,
Die Sapho hieß, sie sang vor keinem Angesicht,
Das Deiner Hoheit Strahlen um sich streute.

Ja in Wahrheit, gnädigste Prinzessinn, ich em-
pfinde einen Ansatz zum Stolz, ich setze diese glückliche
Stunde Gleim entgegen, wenn er mir sagt, wie er
Sie einst im Nahmen des Herrn Dohm-Dechants
empfing, und eben jezt ruf ich ihm zu, daß er nicht
mit mehr Ehrfurcht Ewr. Königl. Hoheit ergeben ist,
als Sapho.



Aufmunterte an Deiner Seite.
So gluͤcklich war die Griechinn nicht,
Die Sapho hieß, ſie ſang vor keinem Angeſicht,
Das Deiner Hoheit Strahlen um ſich ſtreute.

Ja in Wahrheit, gnaͤdigſte Prinzeſſinn, ich em-
pfinde einen Anſatz zum Stolz, ich ſetze dieſe gluͤckliche
Stunde Gleim entgegen, wenn er mir ſagt, wie er
Sie einſt im Nahmen des Herrn Dohm-Dechants
empfing, und eben jezt ruf ich ihm zu, daß er nicht
mit mehr Ehrfurcht Ewr. Koͤnigl. Hoheit ergeben iſt,
als Sapho.



<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <lg type="poem">
              <pb facs="#f0308" n="148"/>
              <lg n="4">
                <l>Aufmunterte an Deiner Seite.</l><lb/>
                <l>So glu&#x0364;cklich war die Griechinn nicht,</l><lb/>
                <l>Die Sapho hieß, &#x017F;ie &#x017F;ang vor keinem Ange&#x017F;icht,</l><lb/>
                <l>Das Deiner Hoheit Strahlen um &#x017F;ich &#x017F;treute.</l>
              </lg>
            </lg><lb/>
            <p>Ja in Wahrheit, gna&#x0364;dig&#x017F;te Prinze&#x017F;&#x017F;inn, ich em-<lb/>
pfinde einen An&#x017F;atz zum Stolz, ich &#x017F;etze die&#x017F;e glu&#x0364;ckliche<lb/>
Stunde Gleim entgegen, wenn er mir &#x017F;agt, wie er<lb/>
Sie ein&#x017F;t im Nahmen des Herrn Dohm-Dechants<lb/>
empfing, und eben jezt ruf ich ihm zu, daß er nicht<lb/>
mit mehr Ehrfurcht Ewr. Ko&#x0364;nigl. Hoheit ergeben i&#x017F;t,<lb/>
als Sapho.</p>
          </div><lb/>
          <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[148/0308] Aufmunterte an Deiner Seite. So gluͤcklich war die Griechinn nicht, Die Sapho hieß, ſie ſang vor keinem Angeſicht, Das Deiner Hoheit Strahlen um ſich ſtreute. Ja in Wahrheit, gnaͤdigſte Prinzeſſinn, ich em- pfinde einen Anſatz zum Stolz, ich ſetze dieſe gluͤckliche Stunde Gleim entgegen, wenn er mir ſagt, wie er Sie einſt im Nahmen des Herrn Dohm-Dechants empfing, und eben jezt ruf ich ihm zu, daß er nicht mit mehr Ehrfurcht Ewr. Koͤnigl. Hoheit ergeben iſt, als Sapho.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/karsch_gedichte_1792
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/karsch_gedichte_1792/308
Zitationshilfe: Karsch, Anna Luise: Gedichte. Berlin, 1792, S. 148. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/karsch_gedichte_1792/308>, abgerufen am 26.04.2024.