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Ledebur, Adolf: Handbuch der Eisenhüttenkunde. Leipzig, 1884.

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Der Hochofenbetrieb.
manganarmer, wenig basischer Schlacke, die Reduction von Silicium
befördert und es entsteht das schon mehrfach (S. 301, 314) erwähnte
halbirte Weisseisen. Aus diesem Grunde ist es, wie schon erwähnt,
bei Anwendung hocherhitzten Windes schwieriger als bei kälterem
Winde, normales, d. i. graphitfreies Weisseisen darzustellen.

Schlacken bei Darstellung von Weissstrahl und gewöhnlichem Weisseisen.

[Tabelle]
Darstellung der Eisenmangane.

Grössere Mengen Mangan als für Darstellung des Spiegeleisens
sollen reducirt werden. Jene oben besprochenen, die Manganreduction
betreffenden Bedingungen müssen also in erhöhtem Maasse erfüllt
werden: hohe Temperatur, stark basische Schlacke, Mangangehalt der
Schlacke, verzögerter Schmelzgang, reiches Verhältniss des Brennstoffs
zum Erz. Je höher der Mangangehalt werden soll, desto mehr wirk-
liche Manganerze müssen der Beschickung zugeschlagen werden, und
bei Darstellung der reichsten Eisenmangane besteht dieselbe nur aus
Manganerzen mit den entsprechenden schlackenbildenden Zuschlägen.

Da die Erzeugungstemperatur dieser Legirungen höher liegt als die
Verdampfungstemperatur des Mangans, so wird ein Theil des letzteren
verflüchtigt (S. 253). In dem oberen Theile des Hochofens oxydirt sich

Der Hochofenbetrieb.
manganarmer, wenig basischer Schlacke, die Reduction von Silicium
befördert und es entsteht das schon mehrfach (S. 301, 314) erwähnte
halbirte Weisseisen. Aus diesem Grunde ist es, wie schon erwähnt,
bei Anwendung hocherhitzten Windes schwieriger als bei kälterem
Winde, normales, d. i. graphitfreies Weisseisen darzustellen.

Schlacken bei Darstellung von Weissstrahl und gewöhnlichem Weisseisen.

[Tabelle]
Darstellung der Eisenmangane.

Grössere Mengen Mangan als für Darstellung des Spiegeleisens
sollen reducirt werden. Jene oben besprochenen, die Manganreduction
betreffenden Bedingungen müssen also in erhöhtem Maasse erfüllt
werden: hohe Temperatur, stark basische Schlacke, Mangangehalt der
Schlacke, verzögerter Schmelzgang, reiches Verhältniss des Brennstoffs
zum Erz. Je höher der Mangangehalt werden soll, desto mehr wirk-
liche Manganerze müssen der Beschickung zugeschlagen werden, und
bei Darstellung der reichsten Eisenmangane besteht dieselbe nur aus
Manganerzen mit den entsprechenden schlackenbildenden Zuschlägen.

Da die Erzeugungstemperatur dieser Legirungen höher liegt als die
Verdampfungstemperatur des Mangans, so wird ein Theil des letzteren
verflüchtigt (S. 253). In dem oberen Theile des Hochofens oxydirt sich

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[542/0602] Der Hochofenbetrieb. manganarmer, wenig basischer Schlacke, die Reduction von Silicium befördert und es entsteht das schon mehrfach (S. 301, 314) erwähnte halbirte Weisseisen. Aus diesem Grunde ist es, wie schon erwähnt, bei Anwendung hocherhitzten Windes schwieriger als bei kälterem Winde, normales, d. i. graphitfreies Weisseisen darzustellen. Schlacken bei Darstellung von Weissstrahl und gewöhnlichem Weisseisen. Darstellung der Eisenmangane. Grössere Mengen Mangan als für Darstellung des Spiegeleisens sollen reducirt werden. Jene oben besprochenen, die Manganreduction betreffenden Bedingungen müssen also in erhöhtem Maasse erfüllt werden: hohe Temperatur, stark basische Schlacke, Mangangehalt der Schlacke, verzögerter Schmelzgang, reiches Verhältniss des Brennstoffs zum Erz. Je höher der Mangangehalt werden soll, desto mehr wirk- liche Manganerze müssen der Beschickung zugeschlagen werden, und bei Darstellung der reichsten Eisenmangane besteht dieselbe nur aus Manganerzen mit den entsprechenden schlackenbildenden Zuschlägen. Da die Erzeugungstemperatur dieser Legirungen höher liegt als die Verdampfungstemperatur des Mangans, so wird ein Theil des letzteren verflüchtigt (S. 253). In dem oberen Theile des Hochofens oxydirt sich

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Zitationshilfe: Ledebur, Adolf: Handbuch der Eisenhüttenkunde. Leipzig, 1884, S. 542. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ledebur_eisenhuettenkunde_1884/602>, abgerufen am 26.04.2024.