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Leupold, Jacob: Theatrum Machinarvm Generale. Schau-Platz Des Grundes Mechanischer Wissenschafften. Leipzig, 1724.

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Cap. XVII. von der Krafft der Thiere. Tab. XXXVI.
Pferd solches lernet, weil es meynet, es falle hinunter, und muß sich solches nur an dem Bal-
cken a erhalten; dahero es nicht iedes Pferd thun wird. Ferner, so ist das Rad C an sei-
ner Peripherie gar klein, und weil das Pferd mit dem einen Fuß b der Linie der Ruhe alle-
zeit sehr nahe ist, kan es wenig Krafft geben. In Summa, wenn ja was damit zu thun, kan
es nur wo wenig Krafft erfodert wird, als hier zu einem Blase-Balg, gebrauchet werden.

§. 268.

Es geschiehet die Bewegung der Thiere

3. Durchs Treten mit den Hinter-Füssen, wie zu sehen Fig. II. alleine ich halte
diese Art ebenfalls vor nicht viel besser als vorige, ja fast noch vor schlimmer. Ursach, will
man das Pferd A allzuweit hinaus stellen, so kan es nicht stehen, noch sich erhalten, stellet
man aber das Pferd also, daß es mit denen Förder-Füssen B auf dem Boden stehet, der über
dem Rad lieget, so kömmet das Pferd der Linie der Ruhe allzunahe, und hat also keine Ab-
wage noch Krafft, wie solches auf der folgenden Tabula XXXVII. Figura II. soll gezei-
get werden.

§. 269.

Zum 4. geschiehet es mit allen vier Füssen in einem perpendicularen Rad, als
Fig. III. da zwar nur zwey Ziegen-Böcke vorgestellet sind, welche sich aber sehr wohl darzu
schicken, wie ich solches selbst an unterschiedlichen Orten gesehen. Es können aber auch ande-
re Thiere in kleinen, als Hunde, und zu grossen Rädern Ochsen und Pferde, abgerichtet wer-
den; wiewohl sich nicht iedes dazu bequemen will. Das Vermögen wird Tab. XXXVII.
Fig. III.
gezeiget.

§. 270.

Zum 5. geschiehet solches eben auf die Art auf dem Plano inclinato, oder schreg-lie-
genden Scheiben oder Rad, als Fig. IV. da das Thier D angebunden wird, und das Rad
wegen der Last des Thieres auf dieser Seite fortgehet, die Verhältniß und Krafft soll eben-
falls Tab. XXXVI. Figura IV. folgen.

§. 271.

Weil bey Bewegung der Machinen es nicht allein auf die Krafft, sondern auch auf
die Schwehre der Menschen und Thiere ankommet, so hat ein Mechanicus gleichfalls Re-
flexion
darauff zu machen, daß er nicht nur ohngefähr weiß, was insgemein ein Mensch
heben, tragen oder ziehen kan, sondern auch wie schwehr er ist, desgleichen ist auch von denen
Thieren zu wissen nöthig.

§. 172.

Ein erwachsener Mensch wieget selten weniger als einen Centner, insgemein aber
biß 11/2 Centner, wiewohl man auch welche findet die zu 2 biß 3 Centnern wägen.

Eine Person kan ordentlich 3/4 biß 1 Centner gewältigen, wo aber die Arbeit continui-
ren soll, über 10, 20 höchstens biß 30 Pfund nicht, doch nach Beschaffenheit der Arbeit und
Positur des Leibes.

Ein Pferd wiegt ohngefähr 8 biß 12 Centner.
Ein rechter Zieh- oder Pohlnischer Ochse, oder Büffel, nicht viel weniger.
Ein Pferd soll auf der Strasse bey ordinairen Wege über Berg und Thal auf dem
Wagen oder Karren bey 10 Centner ziehen.
Ein Ochse ziehet fast noch mehr, absonderlich Berg-an, weil er wegen seiner Kurtzen
Beine mehr Krafft hat, nur daß man mit solchen nicht so geschwinde fortjagen kan, als mit
Pferden.
Wie

Cap. XVII. von der Krafft der Thiere. Tab. XXXVI.
Pferd ſolches lernet, weil es meynet, es falle hinunter, und muß ſich ſolches nur an dem Bal-
cken a erhalten; dahero es nicht iedes Pferd thun wird. Ferner, ſo iſt das Rad C an ſei-
ner Peripherie gar klein, und weil das Pferd mit dem einen Fuß b der Linie der Ruhe alle-
zeit ſehr nahe iſt, kan es wenig Krafft geben. In Summa, wenn ja was damit zu thun, kan
es nur wo wenig Krafft erfodert wird, als hier zu einem Blaſe-Balg, gebrauchet werden.

§. 268.

Es geſchiehet die Bewegung der Thiere

3. Durchs Treten mit den Hinter-Fuͤſſen, wie zu ſehen Fig. II. alleine ich halte
dieſe Art ebenfalls vor nicht viel beſſer als vorige, ja faſt noch vor ſchlimmer. Urſach, will
man das Pferd A allzuweit hinaus ſtellen, ſo kan es nicht ſtehen, noch ſich erhalten, ſtellet
man aber das Pferd alſo, daß es mit denen Foͤrder-Fuͤſſen B auf dem Boden ſtehet, der uͤber
dem Rad lieget, ſo koͤmmet das Pferd der Linie der Ruhe allzunahe, und hat alſo keine Ab-
wage noch Krafft, wie ſolches auf der folgenden Tabula XXXVII. Figura II. ſoll gezei-
get werden.

§. 269.

Zum 4. geſchiehet es mit allen vier Fuͤſſen in einem perpendicularen Rad, als
Fig. III. da zwar nur zwey Ziegen-Boͤcke vorgeſtellet ſind, welche ſich aber ſehr wohl darzu
ſchicken, wie ich ſolches ſelbſt an unterſchiedlichen Orten geſehen. Es koͤnnen aber auch ande-
re Thiere in kleinen, als Hunde, und zu groſſen Raͤdern Ochſen und Pferde, abgerichtet wer-
den; wiewohl ſich nicht iedes dazu bequemen will. Das Vermoͤgen wird Tab. XXXVII.
Fig. III.
gezeiget.

§. 270.

Zum 5. geſchiehet ſolches eben auf die Art auf dem Plano inclinato, oder ſchreg-lie-
genden Scheiben oder Rad, als Fig. IV. da das Thier D angebunden wird, und das Rad
wegen der Laſt des Thieres auf dieſer Seite fortgehet, die Verhaͤltniß und Krafft ſoll eben-
falls Tab. XXXVI. Figura IV. folgen.

§. 271.

Weil bey Bewegung der Machinen es nicht allein auf die Krafft, ſondern auch auf
die Schwehre der Menſchen und Thiere ankommet, ſo hat ein Mechanicus gleichfalls Re-
flexion
darauff zu machen, daß er nicht nur ohngefaͤhr weiß, was insgemein ein Menſch
heben, tragen oder ziehen kan, ſondern auch wie ſchwehr er iſt, desgleichen iſt auch von denen
Thieren zu wiſſen noͤthig.

§. 172.

Ein erwachſener Menſch wieget ſelten weniger als einen Centner, insgemein aber
biß 1½ Centner, wiewohl man auch welche findet die zu 2 biß 3 Centnern waͤgen.

Eine Perſon kan ordentlich ¾ biß 1 Centner gewaͤltigen, wo aber die Arbeit continui-
ren ſoll, uͤber 10, 20 hoͤchſtens biß 30 Pfund nicht, doch nach Beſchaffenheit der Arbeit und
Poſitur des Leibes.

Ein Pferd wiegt ohngefaͤhr 8 biß 12 Centner.
Ein rechter Zieh- oder Pohlniſcher Ochſe, oder Buͤffel, nicht viel weniger.
Ein Pferd ſoll auf der Straſſe bey ordinairen Wege uͤber Berg und Thal auf dem
Wagen oder Karren bey 10 Centner ziehen.
Ein Ochſe ziehet faſt noch mehr, abſonderlich Berg-an, weil er wegen ſeiner Kurtzen
Beine mehr Krafft hat, nur daß man mit ſolchen nicht ſo geſchwinde fortjagen kan, als mit
Pferden.
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[119/0139] Cap. XVII. von der Krafft der Thiere. Tab. XXXVI. Pferd ſolches lernet, weil es meynet, es falle hinunter, und muß ſich ſolches nur an dem Bal- cken a erhalten; dahero es nicht iedes Pferd thun wird. Ferner, ſo iſt das Rad C an ſei- ner Peripherie gar klein, und weil das Pferd mit dem einen Fuß b der Linie der Ruhe alle- zeit ſehr nahe iſt, kan es wenig Krafft geben. In Summa, wenn ja was damit zu thun, kan es nur wo wenig Krafft erfodert wird, als hier zu einem Blaſe-Balg, gebrauchet werden. §. 268. Es geſchiehet die Bewegung der Thiere 3. Durchs Treten mit den Hinter-Fuͤſſen, wie zu ſehen Fig. II. alleine ich halte dieſe Art ebenfalls vor nicht viel beſſer als vorige, ja faſt noch vor ſchlimmer. Urſach, will man das Pferd A allzuweit hinaus ſtellen, ſo kan es nicht ſtehen, noch ſich erhalten, ſtellet man aber das Pferd alſo, daß es mit denen Foͤrder-Fuͤſſen B auf dem Boden ſtehet, der uͤber dem Rad lieget, ſo koͤmmet das Pferd der Linie der Ruhe allzunahe, und hat alſo keine Ab- wage noch Krafft, wie ſolches auf der folgenden Tabula XXXVII. Figura II. ſoll gezei- get werden. §. 269. Zum 4. geſchiehet es mit allen vier Fuͤſſen in einem perpendicularen Rad, als Fig. III. da zwar nur zwey Ziegen-Boͤcke vorgeſtellet ſind, welche ſich aber ſehr wohl darzu ſchicken, wie ich ſolches ſelbſt an unterſchiedlichen Orten geſehen. Es koͤnnen aber auch ande- re Thiere in kleinen, als Hunde, und zu groſſen Raͤdern Ochſen und Pferde, abgerichtet wer- den; wiewohl ſich nicht iedes dazu bequemen will. Das Vermoͤgen wird Tab. XXXVII. Fig. III. gezeiget. §. 270. Zum 5. geſchiehet ſolches eben auf die Art auf dem Plano inclinato, oder ſchreg-lie- genden Scheiben oder Rad, als Fig. IV. da das Thier D angebunden wird, und das Rad wegen der Laſt des Thieres auf dieſer Seite fortgehet, die Verhaͤltniß und Krafft ſoll eben- falls Tab. XXXVI. Figura IV. folgen. §. 271. Weil bey Bewegung der Machinen es nicht allein auf die Krafft, ſondern auch auf die Schwehre der Menſchen und Thiere ankommet, ſo hat ein Mechanicus gleichfalls Re- flexion darauff zu machen, daß er nicht nur ohngefaͤhr weiß, was insgemein ein Menſch heben, tragen oder ziehen kan, ſondern auch wie ſchwehr er iſt, desgleichen iſt auch von denen Thieren zu wiſſen noͤthig. §. 172. Ein erwachſener Menſch wieget ſelten weniger als einen Centner, insgemein aber [FORMEL] biß 1½ Centner, wiewohl man auch welche findet die zu 2 biß 3 Centnern waͤgen. Eine Perſon kan ordentlich ¾ biß 1 Centner gewaͤltigen, wo aber die Arbeit continui- ren ſoll, uͤber 10, 20 hoͤchſtens biß 30 Pfund nicht, doch nach Beſchaffenheit der Arbeit und Poſitur des Leibes. Ein Pferd wiegt ohngefaͤhr 8 biß 12 Centner. Ein rechter Zieh- oder Pohlniſcher Ochſe, oder Buͤffel, nicht viel weniger. Ein Pferd ſoll auf der Straſſe bey ordinairen Wege uͤber Berg und Thal auf dem Wagen oder Karren bey 10 Centner ziehen. Ein Ochſe ziehet faſt noch mehr, abſonderlich Berg-an, weil er wegen ſeiner Kurtzen Beine mehr Krafft hat, nur daß man mit ſolchen nicht ſo geſchwinde fortjagen kan, als mit Pferden. Wie

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Zitationshilfe: Leupold, Jacob: Theatrum Machinarvm Generale. Schau-Platz Des Grundes Mechanischer Wissenschafften. Leipzig, 1724, S. 119. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/leupold_theatrum_1724/139>, abgerufen am 26.04.2024.