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Leupold, Jacob: Theatrum Machinarvm Generale. Schau-Platz Des Grundes Mechanischer Wissenschafften. Leipzig, 1724.

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Cap. XX. von der Krafft des Wassers. Tab. LVI.
rer ist als das andere in einer perpendicular stehenden Röhre, dennoch keinen grössern
Druck noch Widerstand nöthig hat, als das andere in einer perpendicular stehenden Röhre
von gleicher Höhe, und also das Wasser nicht nach seiner Menge, sondern nur nach
seiner Höhe drucket.
Eben als wie in denen über sich gekehrten Gefässen und Röhren mit
der I. II. III. IV. und Vten Figur, oder wie solches Fig. XVI. dieser Tafel zu sehen,
da das Wasser in allen Röhren, so wohl in der weiten A und engen D perpendicular
stehenden Röhren, als auch in denen schreg liegenden, als E F G und H, da das Was-
ser in allen Röhren nach der Horizontal-Linie b c d stehet.

§. 433.
Von der Pressung und Schwehre des Wassers gegen
den Boden in Perpendicular-Röhren.

Das Wasser drucket erstlich den Boden nach der Perpendicular-Linie und Fläche
des Bodens, als Fig. V. Tabula LVI. in der in Profil gezeichneten Röhre eintzig und
alleine nur das Wasser den Boden A, welches zwischen denen punctirten Linien b d und
c e auf dem Boden A perpendiculariter stehet, alles das übrige Wasser, so zwischen e c
G
und D b F stehet, thut nichts, ebenfalls als wie Fig. II. dieser Tabell, allda sind 8
Pfund in dem Cylinder der Röhre, aber der Kolben A wird nur von 2 Pfund gedrucket,
nehmlich von dem Wasser, so zwischen denen Linien b c und d e stehet, eben als wie das
Wasser Fig. I. über den Kolben A, da nicht mehr als 2 Pfund Wasser in der Röhre ist, auch
nicht mehr brauchet, als die 2 Pfund herauf zu heben, also folget:

Das Wasser drücket nach der Breite oder Grösse des Bodens und
nach der perpendicularen Höhe, die es über den Boden hat, und nicht
nach seiner Quantität oder Menge, dannenhero wohl 1 Pfund Was-
ser mit mehr als 1000 Centner in aequilibrio stehen kan.

§. 434.

Die Experimenta oder Proben werden also angestellet:

Fig. I. Tab. LVI. ist ein Cylinder in Profil gezeichnet, 3 Zoll weit, 10 Zoll hoch,
und hält bey 2 Pfund Wasser ohngefehr, soll dieses Wasser den Kolben oder Stöpsel a, auf
dem es lieget, heraus stossen, muß an die Schnur b c, so über die beyden Scheiben d e ge-
het ein Gewicht H von 2 Pfund, ohne was noch der Kolben beyträget angehangen werden.
(Dieser Kolben A muß accurat in das Rohr eingerichtet seyn, daß er ohne Friction sich
darinnen beweget, und doch kein Wasser darzwischen durchlauffen lässet, solte aber einige Fri-
ction
seyn, muß solche a part genommen werden.) Also presset das Wasser von 2 Pfund
schwehr den Boden A auch mit 2 Pfund.

§. 435.

Figura II. aber ist ein anderer Cylinder in Profil, gleichfalls 10 Zoll hoch, wie der
vorige, aber 6 Zoll, oder noch einmahl so weit, und wägt dannenhero das Wasser darinnen 8
Pfund. Der Kolben A aber ist auch nur 3 Zoll breit, wie in vorigen Cylinder. Und al-
so ist ebenfalls an die Schnur f g h nicht mehr als das 2 Pfund-Gewichte i nöthig sol-
chen Kolben in aequilibrio zu erhalten, ohnerachtet 8 Pfund Wasser im Cylinder sind.
Also drucket nur das Wasser zwischen b c und d e, so perpendicular auf dem Kolben
stehet, das andere aber nicht.

§. 436.
Pars Generalis. U u

Cap. XX. von der Krafft des Waſſers. Tab. LVI.
rer iſt als das andere in einer perpendicular ſtehenden Roͤhre, dennoch keinen groͤſſern
Druck noch Widerſtand noͤthig hat, als das andere in einer perpendicular ſtehenden Roͤhre
von gleicher Hoͤhe, und alſo das Waſſer nicht nach ſeiner Menge, ſondern nur nach
ſeiner Hoͤhe drucket.
Eben als wie in denen uͤber ſich gekehrten Gefaͤſſen und Roͤhren mit
der I. II. III. IV. und Vten Figur, oder wie ſolches Fig. XVI. dieſer Tafel zu ſehen,
da das Waſſer in allen Roͤhren, ſo wohl in der weiten A und engen D perpendicular
ſtehenden Roͤhren, als auch in denen ſchreg liegenden, als E F G und H, da das Waſ-
ſer in allen Roͤhren nach der Horizontal-Linie b c d ſtehet.

§. 433.
Von der Preſſung und Schwehre des Waſſers gegen
den Boden in Perpendicular-Roͤhren.

Das Waſſer drucket erſtlich den Boden nach der Perpendicular-Linie und Flaͤche
des Bodens, als Fig. V. Tabula LVI. in der in Profil gezeichneten Roͤhre eintzig und
alleine nur das Waſſer den Boden A, welches zwiſchen denen punctirten Linien b d und
c e auf dem Boden A perpendiculariter ſtehet, alles das uͤbrige Waſſer, ſo zwiſchen e c
G
und D b F ſtehet, thut nichts, ebenfalls als wie Fig. II. dieſer Tabell, allda ſind 8
Pfund in dem Cylinder der Roͤhre, aber der Kolben A wird nur von 2 Pfund gedrucket,
nehmlich von dem Waſſer, ſo zwiſchen denen Linien b c und d e ſtehet, eben als wie das
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nicht mehr brauchet, als die 2 Pfund herauf zu heben, alſo folget:

Das Waſſer druͤcket nach der Breite oder Groͤſſe des Bodens und
nach der perpendicularen Hoͤhe, die es uͤber den Boden hat, und nicht
nach ſeiner Quantitaͤt oder Menge, dannenhero wohl 1 Pfund Waſ-
ſer mit mehr als 1000 Centner in æquilibrio ſtehen kan.

§. 434.

Die Experimenta oder Proben werden alſo angeſtellet:

Fig. I. Tab. LVI. iſt ein Cylinder in Profil gezeichnet, 3 Zoll weit, 10 Zoll hoch,
und haͤlt bey 2 Pfund Waſſer ohngefehr, ſoll dieſes Waſſer den Kolben oder Stoͤpſel a, auf
dem es lieget, heraus ſtoſſen, muß an die Schnur b c, ſo uͤber die beyden Scheiben d e ge-
het ein Gewicht H von 2 Pfund, ohne was noch der Kolben beytraͤget angehangen werden.
(Dieſer Kolben A muß accurat in das Rohr eingerichtet ſeyn, daß er ohne Friction ſich
darinnen beweget, und doch kein Waſſer darzwiſchen durchlauffen laͤſſet, ſolte aber einige Fri-
ction
ſeyn, muß ſolche a part genommen werden.) Alſo preſſet das Waſſer von 2 Pfund
ſchwehr den Boden A auch mit 2 Pfund.

§. 435.

Figura II. aber iſt ein anderer Cylinder in Profil, gleichfalls 10 Zoll hoch, wie der
vorige, aber 6 Zoll, oder noch einmahl ſo weit, und waͤgt dannenhero das Waſſer darinnen 8
Pfund. Der Kolben A aber iſt auch nur 3 Zoll breit, wie in vorigen Cylinder. Und al-
ſo iſt ebenfalls an die Schnur f g h nicht mehr als das 2 Pfund-Gewichte i noͤthig ſol-
chen Kolben in æquilibrio zu erhalten, ohnerachtet 8 Pfund Waſſer im Cylinder ſind.
Alſo drucket nur das Waſſer zwiſchen b c und d e, ſo perpendicular auf dem Kolben
ſtehet, das andere aber nicht.

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Pars Generalis. U u
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[169/0189] Cap. XX. von der Krafft des Waſſers. Tab. LVI. rer iſt als das andere in einer perpendicular ſtehenden Roͤhre, dennoch keinen groͤſſern Druck noch Widerſtand noͤthig hat, als das andere in einer perpendicular ſtehenden Roͤhre von gleicher Hoͤhe, und alſo das Waſſer nicht nach ſeiner Menge, ſondern nur nach ſeiner Hoͤhe drucket. Eben als wie in denen uͤber ſich gekehrten Gefaͤſſen und Roͤhren mit der I. II. III. IV. und Vten Figur, oder wie ſolches Fig. XVI. dieſer Tafel zu ſehen, da das Waſſer in allen Roͤhren, ſo wohl in der weiten A und engen D perpendicular ſtehenden Roͤhren, als auch in denen ſchreg liegenden, als E F G und H, da das Waſ- ſer in allen Roͤhren nach der Horizontal-Linie b c d ſtehet. §. 433. Von der Preſſung und Schwehre des Waſſers gegen den Boden in Perpendicular-Roͤhren. Das Waſſer drucket erſtlich den Boden nach der Perpendicular-Linie und Flaͤche des Bodens, als Fig. V. Tabula LVI. in der in Profil gezeichneten Roͤhre eintzig und alleine nur das Waſſer den Boden A, welches zwiſchen denen punctirten Linien b d und c e auf dem Boden A perpendiculariter ſtehet, alles das uͤbrige Waſſer, ſo zwiſchen e c G und D b F ſtehet, thut nichts, ebenfalls als wie Fig. II. dieſer Tabell, allda ſind 8 Pfund in dem Cylinder der Roͤhre, aber der Kolben A wird nur von 2 Pfund gedrucket, nehmlich von dem Waſſer, ſo zwiſchen denen Linien b c und d e ſtehet, eben als wie das Waſſer Fig. I. uͤber den Kolben A, da nicht mehr als 2 Pfund Waſſer in der Roͤhre iſt, auch nicht mehr brauchet, als die 2 Pfund herauf zu heben, alſo folget: Das Waſſer druͤcket nach der Breite oder Groͤſſe des Bodens und nach der perpendicularen Hoͤhe, die es uͤber den Boden hat, und nicht nach ſeiner Quantitaͤt oder Menge, dannenhero wohl 1 Pfund Waſ- ſer mit mehr als 1000 Centner in æquilibrio ſtehen kan. §. 434. Die Experimenta oder Proben werden alſo angeſtellet: Fig. I. Tab. LVI. iſt ein Cylinder in Profil gezeichnet, 3 Zoll weit, 10 Zoll hoch, und haͤlt bey 2 Pfund Waſſer ohngefehr, ſoll dieſes Waſſer den Kolben oder Stoͤpſel a, auf dem es lieget, heraus ſtoſſen, muß an die Schnur b c, ſo uͤber die beyden Scheiben d e ge- het ein Gewicht H von 2 Pfund, ohne was noch der Kolben beytraͤget angehangen werden. (Dieſer Kolben A muß accurat in das Rohr eingerichtet ſeyn, daß er ohne Friction ſich darinnen beweget, und doch kein Waſſer darzwiſchen durchlauffen laͤſſet, ſolte aber einige Fri- ction ſeyn, muß ſolche a part genommen werden.) Alſo preſſet das Waſſer von 2 Pfund ſchwehr den Boden A auch mit 2 Pfund. §. 435. Figura II. aber iſt ein anderer Cylinder in Profil, gleichfalls 10 Zoll hoch, wie der vorige, aber 6 Zoll, oder noch einmahl ſo weit, und waͤgt dannenhero das Waſſer darinnen 8 Pfund. Der Kolben A aber iſt auch nur 3 Zoll breit, wie in vorigen Cylinder. Und al- ſo iſt ebenfalls an die Schnur f g h nicht mehr als das 2 Pfund-Gewichte i noͤthig ſol- chen Kolben in æquilibrio zu erhalten, ohnerachtet 8 Pfund Waſſer im Cylinder ſind. Alſo drucket nur das Waſſer zwiſchen b c und d e, ſo perpendicular auf dem Kolben ſtehet, das andere aber nicht. §. 436. Pars Generalis. U u

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Zitationshilfe: Leupold, Jacob: Theatrum Machinarvm Generale. Schau-Platz Des Grundes Mechanischer Wissenschafften. Leipzig, 1724, S. 169. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/leupold_theatrum_1724/189>, abgerufen am 27.04.2024.