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Leupold, Jacob: Theatrum Machinarvm Generale. Schau-Platz Des Grundes Mechanischer Wissenschafften. Leipzig, 1724.

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Cap. VIII. wie die Schrauben zu schneiden. Tab. XIX.
viel Theil getheilet wird. Es muß aber der Bohrer ehe als das Schneide-Zeug gemachet
werden, so vorhero beschrieben worden.

§. 136.

Sehr starcke Schrauben und Gänge können selten auf einmal ausgeschnitten wer-
den mit einem Zahn, dannenhero werden derer zwey eingeleget, wie solches Fig. XIII. bey
A B zu sehen. Etliche aber machen zwey Schneide-Zeuge, da der eine die Helffte, und
der andere das übrige nachschneidet, gleichwie bey zweyen Zähnen in einen Stock geschiehet.

§. 137.

Die Schneide-Eisen zu den Metallenen Schrauben müssen nicht, wenn solche
recht dauerhafft seyn sollen, absonderlich zu grossen Schrauben, alleine von Eisen, auch nicht
alleine von Stahl, sondern von beyden, die zu kleinen aber gantz von Stahle seyn.

§. 138.

Ein solches Schneide-Eisen zu machen muß erst der Bohrer vorhanden seyn, wel-
cher von dem besten Stahl und rechter Härte seyn muß, solche müssen zum ersten meist aus
freyer Hand gefeilet werden, und wenn sie klein nach dem Augenmaaß, entweder durchaus
eine Dicke, wie Fig. XVI. A b, oder spitzig und verlohren zu, wie Fig. XVI. C d, welche
man Spitz-Bohrer nennet, und vornehmlich darzu dienen, daß man damit vielerley Löcher
klein und groß in ein Schneide-Eisen machen, und alsdenn gleiche Bohrer darinnen schnei-
den kan.

§. 139.

Ein Schneide-Eisen stellet Fig. XVII. vor mit unterschiedlichen Löchern, da-
von a ein viereckigt Loch zeiget, worein die Bohrer mit der Platte b d Fig. XVI. gestecket
werden, nnd das Eisen statt eines Vectis dienet. Hierbey ist absonderlich in Obacht zu neh-
men, daß die Löcher 1.) recht gerade und nicht krumm eingebohret oder geschnitten werden,
2.) daß das Eisen recht frisch gehärtet, und damit es nicht wie Glaß zerspringe, wieder ange-
lassen werde, welches geschiehet, wenn man die Löcher mit frischen Leimen oder nassen Holtz
ausfüllet, und also über dem Feuer Haber-gelb, doch allezeit nach Beschaffenheit des Stahls,
anlauffen lässet.

§. 140.

Die Spitz-Bohrer, spitzige Schrauben, oder auch Holtz-Schrauben, weil sie in kei-
nem ordinairen Schneide-Eisen können geschnitten werden, lassen sich durch ein ander In-
strument Fig. XIX.
so man eine Kluppe nennet, mit gutem Vortheil und Accurates-
se,
viel besser als aus der freyen Hand feilen, die Kluppe wird in einen Schrauben-Stock
befestiget.

Spitz-Bohrer und Holtz-Schrauben sind von Stahl, Eisen, oder andern harten
Metall, Schrauben, die oben dicke und unten spitzig sind, davon die letzten unten auch scharff,
damit sie ins Holtz eingreiffen, wie ebenfalls die XVI. Figur weiset.

§. 141.

Eine solche Kluppe zu spitzigen Schrauben bestehet aus zwey Schenckeln nach
Grösse der Schrauben und Löcher; als A B Fig. XIX. so bey C mit einem Gewinde be-
festiget sind, bey D E aber mit einem Bogen, der in E feste und in D sich schieben läs-
set, versehen. Die Löcher darinnen sind nicht vollkommen, sondern nur Stücken des Cir-
ckels, solche Löcher aber sind entweder durch einen Spitz-Bohrer oder einen ordinairen
Bohrer geschnitten. will man eine spitzige Schraube schneiden, wird die Kluppe in ei-

nen
Pars Generalis. S

Cap. VIII. wie die Schrauben zu ſchneiden. Tab. XIX.
viel Theil getheilet wird. Es muß aber der Bohrer ehe als das Schneide-Zeug gemachet
werden, ſo vorhero beſchrieben worden.

§. 136.

Sehr ſtarcke Schrauben und Gaͤnge koͤnnen ſelten auf einmal ausgeſchnitten wer-
den mit einem Zahn, dannenhero werden derer zwey eingeleget, wie ſolches Fig. XIII. bey
A B zu ſehen. Etliche aber machen zwey Schneide-Zeuge, da der eine die Helffte, und
der andere das uͤbrige nachſchneidet, gleichwie bey zweyen Zaͤhnen in einen Stock geſchiehet.

§. 137.

Die Schneide-Eiſen zu den Metallenen Schrauben muͤſſen nicht, wenn ſolche
recht dauerhafft ſeyn ſollen, abſonderlich zu groſſen Schrauben, alleine von Eiſen, auch nicht
alleine von Stahl, ſondern von beyden, die zu kleinen aber gantz von Stahle ſeyn.

§. 138.

Ein ſolches Schneide-Eiſen zu machen muß erſt der Bohrer vorhanden ſeyn, wel-
cher von dem beſten Stahl und rechter Haͤrte ſeyn muß, ſolche muͤſſen zum erſten meiſt aus
freyer Hand gefeilet werden, und wenn ſie klein nach dem Augenmaaß, entweder durchaus
eine Dicke, wie Fig. XVI. A b, oder ſpitzig und verlohren zu, wie Fig. XVI. C d, welche
man Spitz-Bohrer nennet, und vornehmlich darzu dienen, daß man damit vielerley Loͤcher
klein und groß in ein Schneide-Eiſen machen, und alsdenn gleiche Bohrer darinnen ſchnei-
den kan.

§. 139.

Ein Schneide-Eiſen ſtellet Fig. XVII. vor mit unterſchiedlichen Loͤchern, da-
von a ein viereckigt Loch zeiget, worein die Bohrer mit der Platte b d Fig. XVI. geſtecket
werden, nnd das Eiſen ſtatt eines Vectis dienet. Hierbey iſt abſonderlich in Obacht zu neh-
men, daß die Loͤcher 1.) recht gerade und nicht krumm eingebohret oder geſchnitten werden,
2.) daß das Eiſen recht friſch gehaͤrtet, und damit es nicht wie Glaß zerſpringe, wieder ange-
laſſen werde, welches geſchiehet, wenn man die Loͤcher mit friſchen Leimen oder naſſen Holtz
ausfuͤllet, und alſo uͤber dem Feuer Haber-gelb, doch allezeit nach Beſchaffenheit des Stahls,
anlauffen laͤſſet.

§. 140.

Die Spitz-Bohrer, ſpitzige Schrauben, oder auch Holtz-Schrauben, weil ſie in kei-
nem ordinairen Schneide-Eiſen koͤnnen geſchnitten werden, laſſen ſich durch ein ander In-
ſtrument Fig. XIX.
ſo man eine Kluppe nennet, mit gutem Vortheil und Accurateſ-
ſe,
viel beſſer als aus der freyen Hand feilen, die Kluppe wird in einen Schrauben-Stock
befeſtiget.

Spitz-Bohrer und Holtz-Schrauben ſind von Stahl, Eiſen, oder andern harten
Metall, Schrauben, die oben dicke und unten ſpitzig ſind, davon die letzten unten auch ſcharff,
damit ſie ins Holtz eingreiffen, wie ebenfalls die XVI. Figur weiſet.

§. 141.

Eine ſolche Kluppe zu ſpitzigen Schrauben beſtehet aus zwey Schenckeln nach
Groͤſſe der Schrauben und Loͤcher; als A B Fig. XIX. ſo bey C mit einem Gewinde be-
feſtiget ſind, bey D E aber mit einem Bogen, der in E feſte und in D ſich ſchieben laͤſ-
ſet, verſehen. Die Loͤcher darinnen ſind nicht vollkommen, ſondern nur Stuͤcken des Cir-
ckels, ſolche Loͤcher aber ſind entweder durch einen Spitz-Bohrer oder einen ordinairen
Bohrer geſchnitten. will man eine ſpitzige Schraube ſchneiden, wird die Kluppe in ei-

nen
Pars Generalis. S
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[69/0089] Cap. VIII. wie die Schrauben zu ſchneiden. Tab. XIX. viel Theil getheilet wird. Es muß aber der Bohrer ehe als das Schneide-Zeug gemachet werden, ſo vorhero beſchrieben worden. §. 136. Sehr ſtarcke Schrauben und Gaͤnge koͤnnen ſelten auf einmal ausgeſchnitten wer- den mit einem Zahn, dannenhero werden derer zwey eingeleget, wie ſolches Fig. XIII. bey A B zu ſehen. Etliche aber machen zwey Schneide-Zeuge, da der eine die Helffte, und der andere das uͤbrige nachſchneidet, gleichwie bey zweyen Zaͤhnen in einen Stock geſchiehet. §. 137. Die Schneide-Eiſen zu den Metallenen Schrauben muͤſſen nicht, wenn ſolche recht dauerhafft ſeyn ſollen, abſonderlich zu groſſen Schrauben, alleine von Eiſen, auch nicht alleine von Stahl, ſondern von beyden, die zu kleinen aber gantz von Stahle ſeyn. §. 138. Ein ſolches Schneide-Eiſen zu machen muß erſt der Bohrer vorhanden ſeyn, wel- cher von dem beſten Stahl und rechter Haͤrte ſeyn muß, ſolche muͤſſen zum erſten meiſt aus freyer Hand gefeilet werden, und wenn ſie klein nach dem Augenmaaß, entweder durchaus eine Dicke, wie Fig. XVI. A b, oder ſpitzig und verlohren zu, wie Fig. XVI. C d, welche man Spitz-Bohrer nennet, und vornehmlich darzu dienen, daß man damit vielerley Loͤcher klein und groß in ein Schneide-Eiſen machen, und alsdenn gleiche Bohrer darinnen ſchnei- den kan. §. 139. Ein Schneide-Eiſen ſtellet Fig. XVII. vor mit unterſchiedlichen Loͤchern, da- von a ein viereckigt Loch zeiget, worein die Bohrer mit der Platte b d Fig. XVI. geſtecket werden, nnd das Eiſen ſtatt eines Vectis dienet. Hierbey iſt abſonderlich in Obacht zu neh- men, daß die Loͤcher 1.) recht gerade und nicht krumm eingebohret oder geſchnitten werden, 2.) daß das Eiſen recht friſch gehaͤrtet, und damit es nicht wie Glaß zerſpringe, wieder ange- laſſen werde, welches geſchiehet, wenn man die Loͤcher mit friſchen Leimen oder naſſen Holtz ausfuͤllet, und alſo uͤber dem Feuer Haber-gelb, doch allezeit nach Beſchaffenheit des Stahls, anlauffen laͤſſet. §. 140. Die Spitz-Bohrer, ſpitzige Schrauben, oder auch Holtz-Schrauben, weil ſie in kei- nem ordinairen Schneide-Eiſen koͤnnen geſchnitten werden, laſſen ſich durch ein ander In- ſtrument Fig. XIX. ſo man eine Kluppe nennet, mit gutem Vortheil und Accurateſ- ſe, viel beſſer als aus der freyen Hand feilen, die Kluppe wird in einen Schrauben-Stock befeſtiget. Spitz-Bohrer und Holtz-Schrauben ſind von Stahl, Eiſen, oder andern harten Metall, Schrauben, die oben dicke und unten ſpitzig ſind, davon die letzten unten auch ſcharff, damit ſie ins Holtz eingreiffen, wie ebenfalls die XVI. Figur weiſet. §. 141. Eine ſolche Kluppe zu ſpitzigen Schrauben beſtehet aus zwey Schenckeln nach Groͤſſe der Schrauben und Loͤcher; als A B Fig. XIX. ſo bey C mit einem Gewinde be- feſtiget ſind, bey D E aber mit einem Bogen, der in E feſte und in D ſich ſchieben laͤſ- ſet, verſehen. Die Loͤcher darinnen ſind nicht vollkommen, ſondern nur Stuͤcken des Cir- ckels, ſolche Loͤcher aber ſind entweder durch einen Spitz-Bohrer oder einen ordinairen Bohrer geſchnitten. will man eine ſpitzige Schraube ſchneiden, wird die Kluppe in ei- nen Pars Generalis. S

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Zitationshilfe: Leupold, Jacob: Theatrum Machinarvm Generale. Schau-Platz Des Grundes Mechanischer Wissenschafften. Leipzig, 1724, S. 69. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/leupold_theatrum_1724/89>, abgerufen am 26.04.2024.