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Marperger, Paul Jacob: Beschreibung Des Hutmacher-Handwercks. Altenburg, 1719.

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Beschreibung
sein Meister-Stück auch machen, und den Mei-
stern, so dabey sitzen, zwölff Groschen vor die
Kost, und drey Groschen in die Lade zu Schrei-
be-Geld zu geben verpflichtet seyn.
40.
Wenn ein Meister versterben, und Weib und
Kinder hinter sich verlassen würde, so soll das
Weib mit ihren Kindern und Gesellen das Hand-
werck zu treiben, Macht haben, und wie ein an-
der Meister das Meister-Recht, des Jahres mit
vier Groschen erhalten; Da sie sich aber mit
einem andern Handwercks-Gesellen verehlichen
würde, soll sie des Handwercks abstehen/ und
ihrer Kinder wegen (ob derselben eines des
Handwercks bleiben möchte) zu Erhaltung des-
selben Handwercks, zweene Groschen Jährlich
in die Lade geben.
41.
Wenn einer Meister werden will, soll er vier-
zehen Tage zuvor bey dem Handwerck muthen,
und seine eigene Wolle und Werckzeug dazu
haben, und wenn er mit deme nicht bestünde, so
soll das Werck bey den beyden Meistern blei-
ben, er soll auch die Meister/ so dabey sitzen, mit
ziemlichen Essen und Trincken versorgen.
42.
Kein Meister soll mit neuen Hüten auff Alte
tauschen und Geld zunehmen, bey Straffe, so
offt solches geschicht, fünff Groschen dem Hand-
werck zu geben.
43. Weil
Beſchreibung
ſein Meiſter-Stuͤck auch machen, und den Mei-
ſtern, ſo dabey ſitzen, zwoͤlff Groſchen vor die
Koſt, und drey Groſchen in die Lade zu Schrei-
be-Geld zu geben verpflichtet ſeyn.
40.
Wenn ein Meiſter verſterben, und Weib und
Kinder hinter ſich verlaſſen wuͤrde, ſo ſoll das
Weib mit ihren Kindern und Geſellen das Hand-
werck zu treiben, Macht haben, und wie ein an-
der Meiſter das Meiſter-Recht, des Jahres mit
vier Groſchen erhalten; Da ſie ſich aber mit
einem andern Handwercks-Geſellen verehlichen
wuͤrde, ſoll ſie des Handwercks abſtehen/ und
ihrer Kinder wegen (ob derſelben eines des
Handwercks bleiben moͤchte) zu Erhaltung deſ-
ſelben Handwercks, zweene Groſchen Jaͤhrlich
in die Lade geben.
41.
Wenn einer Meiſter werden will, ſoll er vier-
zehen Tage zuvor bey dem Handwerck muthen,
und ſeine eigene Wolle und Werckzeug dazu
haben, und wenn er mit deme nicht beſtuͤnde, ſo
ſoll das Werck bey den beyden Meiſtern blei-
ben, er ſoll auch die Meiſter/ ſo dabey ſitzen, mit
ziemlichen Eſſen und Trincken verſorgen.
42.
Kein Meiſter ſoll mit neuen Huͤten auff Alte
tauſchen und Geld zunehmen, bey Straffe, ſo
offt ſolches geſchicht, fuͤnff Groſchen dem Hand-
werck zu geben.
43. Weil
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[132/0138] Beſchreibung ſein Meiſter-Stuͤck auch machen, und den Mei- ſtern, ſo dabey ſitzen, zwoͤlff Groſchen vor die Koſt, und drey Groſchen in die Lade zu Schrei- be-Geld zu geben verpflichtet ſeyn. 40. Wenn ein Meiſter verſterben, und Weib und Kinder hinter ſich verlaſſen wuͤrde, ſo ſoll das Weib mit ihren Kindern und Geſellen das Hand- werck zu treiben, Macht haben, und wie ein an- der Meiſter das Meiſter-Recht, des Jahres mit vier Groſchen erhalten; Da ſie ſich aber mit einem andern Handwercks-Geſellen verehlichen wuͤrde, ſoll ſie des Handwercks abſtehen/ und ihrer Kinder wegen (ob derſelben eines des Handwercks bleiben moͤchte) zu Erhaltung deſ- ſelben Handwercks, zweene Groſchen Jaͤhrlich in die Lade geben. 41. Wenn einer Meiſter werden will, ſoll er vier- zehen Tage zuvor bey dem Handwerck muthen, und ſeine eigene Wolle und Werckzeug dazu haben, und wenn er mit deme nicht beſtuͤnde, ſo ſoll das Werck bey den beyden Meiſtern blei- ben, er ſoll auch die Meiſter/ ſo dabey ſitzen, mit ziemlichen Eſſen und Trincken verſorgen. 42. Kein Meiſter ſoll mit neuen Huͤten auff Alte tauſchen und Geld zunehmen, bey Straffe, ſo offt ſolches geſchicht, fuͤnff Groſchen dem Hand- werck zu geben. 43. Weil

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Zitationshilfe: Marperger, Paul Jacob: Beschreibung Des Hutmacher-Handwercks. Altenburg, 1719. , S. 132. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/marperger_hutmacher_1719/138>, abgerufen am 26.04.2024.