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Dingstags Ordinari Post-Zeitungen. Nr. 10a, Danzig, 1696.

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N°. 10.
    1696.
Dingstags Ordinari
Post-Zeitungen.



Constantinopel/ vom 26. Decembr.

DEr jetzige Sultan lässet sich die Kriegs-Zurüstungen/ so
wohl zu Wasser als zu Lande sehr angelegen seyn. Man sagt/
daß die von Algiers und [andere] Printzen von der Barbarischen
Cüsten die Türckische Flotte [biß] [ [unleserliches Material - Zeichen fehlt]chenden] Sommer mit 18. Schif-
fen verstärcken werden. Die Türcken haben unterdessen grosse Dinge
im Sinn auszuführen/ und weil [ihnen] die Zeit favorisiret/ so stehet
man [unleserliches Material - 9 Wörter fehlen]
sich unter die Janitscharen und Spahi unterhalten zu lassen. Es hat
sich dieser Tagen ein Ragusischer Ambassadeur im grossen Divan zur
Audientz eingefunden/ ist aber als ein Unterthan/ und nicht wie an-
dere Ambassadeurs tractiret worden; dieser brachte einen Brief/ so
von ihrem Doge/ oder so genandten Hertzog und Raht/ an den Sul-
tan sampt [80].Beuteln gesand worden/ welche die Stadt Ragusa
der Pforten schicket/ so zum Kriege sollen angewandt werden; diese
Beutel/ so 40000. Rchtl. machen werden/ wurden auff die Erde in
dem Hofe vor der Thüre des Sultans Serail geleget/ worinn der
grosse Divan gehalten wird/ damit daß sie von allen zum Ruhm der
Raguser möchten gesehen werden/ und ward dem erwelhten Ambassa-
deur vergönnet/ sich vor dem Sultan auff die Erde zu werffen/ und
ihm den Brieff zu präsentiren/ welchen der Groß-[Vecler] annahm/
davon die Copie lautet/ wie folget:
Großmächtigster/ Unüberwindlichster/ Glückseeligster und Aller-
gnädigster Käyser Sultan Mustafa/ unser gnädigster
Herr

Mir Hertzog und Raht der Ragusischen Republicq/ vor dessen

Käyserl.
N°. 10.
    1696.
Dingstags Ordinari
Post-Zeitungen.



Constantinopel/ vom 26. Decembr.

DEr jetzige Sultan lässet sich die Kriegs-Zurüstungen/ so
wohl zu Wasser als zu Lande sehr angelegen seyn. Man sagt/
daß die von Algiers und [andere] Printzen von der Barbarischen
Cüsten die Türckische Flotte [biß] [ [unleserliches Material – Zeichen fehlt]chenden] Sommer mit 18. Schif-
fen verstärcken werden. Die Türcken haben unterdessen grosse Dinge
im Sinn auszuführen/ und weil [ihnen] die Zeit favorisiret/ so stehet
man [unleserliches Material – 9 Wörter fehlen]
sich unter die Janitscharen und Spahi unterhalten zu lassen. Es hat
sich dieser Tagen ein Ragusischer Ambassadeur im grossen Divan zur
Audientz eingefunden/ ist aber als ein Unterthan/ und nicht wie an-
dere Ambassadeurs tractiret worden; dieser brachte einen Brief/ so
von ihrem Doge/ oder so genandten Hertzog und Raht/ an den Sul-
tan sampt [80].Beuteln gesand worden/ welche die Stadt Ragusa
der Pforten schicket/ so zum Kriege sollen angewandt werden; diese
Beutel/ so 40000. Rchtl. machen werden/ wurden auff die Erde in
dem Hofe vor der Thüre des Sultans Serail geleget/ worinn der
grosse Divan gehalten wird/ damit daß sie von allen zum Ruhm der
Raguser möchten gesehen werdẽ/ und ward dem erwelhten Ambassa-
deur vergönnet/ sich vor dem Sultan auff die Erde zu werffen/ und
ihm den Brieff zu präsentiren/ welchen der Groß-[Vecler] annahm/
davon die Copie lautet/ wie folget:
Großmächtigster/ Unüberwindlichster/ Glückseeligster und Aller-
gnädigster Käyser Sultan Mustafa/ unser gnädigster
Herr

Mir Hertzog und Raht der Ragusischen Republicq/ vor dessen

Käyserl.
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Michel Lefèvre, Centre de Recherches et d'Etudes Germaniques, Université Paul Valéry Montpellier 3: Bereitstellung der Texttranskription. (2019-06-07T11:14:34Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
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Zitationshilfe: Dingstags Ordinari Post-Zeitungen. Nr. 10a, Danzig, 1696, S. [1]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_postzeitungen0010a_1696/1>, abgerufen am 13.05.2024.