Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Freytags Ordinari Post-Zeitungen. Nr. 37b, Danzig, 1698.

Bild:
<< vorherige Seite

Gräntzen ist die letzte Nachricht [unleserliches Material] gewesen/ daß nicht [unleserliches Material]
Budziack abgegangen/ und der [unleserliches Material] Sultan sich an C[unleserliches Material]
und [unleserliches Material]assen/ so zu Hülffe i[unleserliches Material]r Vestung sich nach [unleserliches Material - 1 Wort fehlt].

Turin/ vom [unleserliches Material] Aug.

Durch einen von Monsr Dee aus dem Campement von Mon-
dovi an unsere Hertzogin gesandten Courrier/ hat man Zeitung be-
kommen daß ein gewisser berüchtigter Bandit/ welcher vor einiger
Zeit aus hiesiger Gefängnis entflüchtet/ in dem Gebieth Mondovi
einen grossen Auffruhr erreget und bey 3000. Mann zusammen ge-
bracht/ welcher Haupt er sich erklähret; worauff er bereits unter-
schiedliche getödtet welche sich gewegert/ die Waffen vor ihm zu er-
greiffen. Indessen sey einigen unserer Soldaten anbefohlen/ ihre
Posten zu verlassen/ und sich in das Lager zu begeben. Auff die-
se Zeitung hat Ih. Königl. Hoheit also bald den Rath beruffen
lassen in welchem beschlossen worden/ Courrierer an die Gou-
verneurs disseits des Gebürges abzusenden/ mit Befehl ihre Troup-
pen alsobald nach dem Campement von Mondovi unter dem Be-
fehl von Monsr. Dee zusammen zuziehen. Der Gouverneur
von Pignerol [unleserliches Material] geschrieben/ daß die Religionary der
Thäler [unleserliches Material]n/ Anorogna/ St. Martin/ Bobbio/ etc. sich
entschlossen [unleserliches Material] was sie haben zuverkauffen und auff bekom-
mene Ordre unsers Hertzogs/ sich von dannen zu begeben.

Paris/ vom 22. Aug.

Ohne dem vor diesem gemeldten silbernen Kreutze und Leich-
tern/ ist noch nach Straßburg zum Dienst der Haupt-Kir-
chen gesandt/ ein gantzes Zubehör von Kirchlichen Kleidern mit
Gold und Silber gebordieret/ von grossem Werth und Herlig-
keit. Hier werden auch 3 fürtreffliche Carossen vor die Königin
von Pohlen gemacht/ welche selbige zu Rom gebrauchen will.
An der neuen Compagnie von der Süd See sind 4. Gallee Bu-
ben zu dero Dienst gegeben worden: und ist vor einem Monath
ein Schiff von Rochelle nach Capo Verde gesandt umb Scla-
ven und Verfrischungen einzukauffen und die Esquadre von Msr.
Genes alldar abzuwarten/ welche Esquadre nunmehre bald auff
der Rheede von Rochelle versamblet seyn wird/ indem man von
Dünkirchen Zeitung hat daß die Fregatte N. Dame d' Abbeville

mit

Gräntzen ist die letzte Nachricht [unleserliches Material] gewesen/ daß nicht [unleserliches Material]
Budziack abgegangen/ und der [unleserliches Material] Sultan sich an C[unleserliches Material]
und [unleserliches Material]assen/ so zu Hülffe i[unleserliches Material]r Vestung sich nach [unleserliches Material – 1 Wort fehlt].

Turin/ vom [unleserliches Material] Aug.

Durch einen von Monsr Dee aus dem Campement von Mon-
dovi an unsere Hertzogin gesandten Courrier/ hat man Zeitung be-
kommen daß ein gewisser berüchtigter Bandit/ welcher vor einiger
Zeit aus hiesiger Gefängnis entflüchtet/ in dem Gebieth Mondovi
einen grossen Auffruhr erreget und bey 3000. Mann zusammen ge-
bracht/ welcher Haupt er sich erklähret; worauff er bereits unter-
schiedliche getödtet welche sich gewegert/ die Waffen vor ihm zu er-
greiffen. Indessen sey einigen unserer Soldaten anbefohlen/ ihre
Posten zu verlassen/ und sich in das Lager zu begeben. Auff die-
se Zeitung hat Ih. Königl. Hoheit also bald den Rath beruffen
lassen in welchem beschlossen worden/ Courrierer an die Gou-
verneurs disseits des Gebürges abzusenden/ mit Befehl ihre Troup-
pen alsobald nach dem Campement von Mondovi unter dem Be-
fehl von Monsr. Dee zusammen zuziehen. Der Gouverneur
von Pignerol [unleserliches Material] geschrieben/ daß die Religionary der
Thäler [unleserliches Material]n/ Anorogna/ St. Martin/ Bobbio/ etc. sich
entschlossen [unleserliches Material] was sie haben zuverkauffen und auff bekom-
mene Ordre unsers Hertzogs/ sich von dannen zu begeben.

Paris/ vom 22. Aug.

Ohne dem vor diesem gemeldten silbernen Kreutze und Leich-
tern/ ist noch nach Straßburg zum Dienst der Haupt-Kir-
chen gesandt/ ein gantzes Zubehör von Kirchlichen Kleidern mit
Gold und Silber gebordieret/ von grossem Werth und Herlig-
keit. Hier werden auch 3 fürtreffliche Carossen vor die Königin
von Pohlen gemacht/ welche selbige zu Rom gebrauchen will.
An der neuen Compagnie von der Süd See sind 4. Gallee Bu-
ben zu dero Dienst gegeben worden: und ist vor einem Monath
ein Schiff von Rochelle nach Capo Verde gesandt umb Scla-
ven und Verfrischungen einzukauffen und die Esquadre von Msr.
Genes alldar abzuwarten/ welche Esquadre nunmehre bald auff
der Rheede von Rochelle versamblet seyn wird/ indem man von
Dünkirchen Zeitung hat daß die Fregatte N. Dame d’ Abbeville

mit
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="jArticle" n="1">
        <p><pb facs="#f0002" n="[2]"/>
Gräntzen ist die letzte Nachricht <gap reason="illegible"/> gewesen/ daß nicht <gap reason="illegible"/><lb/>
Budziack abgegangen/ und der <gap reason="illegible"/> Sultan sich an C<gap reason="illegible"/><lb/>
und <gap reason="illegible"/>assen/ so zu Hülffe i<gap reason="illegible"/>r Vestung sich nach <gap reason="illegible" unit="words" quantity="1"/>.</p>
      </div><lb/>
      <div type="jArticle" n="1">
        <head>Turin/ vom <gap reason="illegible"/> Aug.</head><lb/>
        <p>Durch einen von Monsr Dee aus dem Campement von Mon-<lb/>
dovi an unsere Hertzogin gesandten Courrier/ hat man Zeitung be-<lb/>
kommen daß ein gewisser berüchtigter Bandit/ welcher vor einiger<lb/>
Zeit aus hiesiger Gefängnis entflüchtet/ in dem Gebieth Mondovi<lb/>
einen grossen Auffruhr erreget und bey 3000. Mann zusammen ge-<lb/>
bracht/ welcher Haupt er sich erklähret; worauff er bereits unter-<lb/>
schiedliche getödtet welche sich gewegert/ die Waffen vor ihm zu er-<lb/>
greiffen. Indessen sey einigen unserer Soldaten anbefohlen/ ihre<lb/>
Posten zu verlassen/ und sich in das Lager zu begeben. Auff die-<lb/>
se Zeitung hat Ih. Königl. Hoheit also bald den Rath beruffen<lb/>
lassen in welchem beschlossen worden/ Courrierer an die Gou-<lb/>
verneurs disseits des Gebürges abzusenden/ mit Befehl ihre Troup-<lb/>
pen alsobald nach dem Campement von Mondovi unter dem Be-<lb/>
fehl von Monsr. Dee zusammen zuziehen. Der Gouverneur<lb/>
von Pignerol <gap reason="illegible"/> geschrieben/ daß die Religionary der<lb/>
Thäler <gap reason="illegible"/>n/ Anorogna/ St. Martin/ Bobbio/ etc. sich<lb/>
entschlossen <gap reason="illegible"/> was sie haben zuverkauffen und auff bekom-<lb/>
mene Ordre unsers Hertzogs/ sich von dannen zu begeben.</p>
      </div><lb/>
      <div type="jArticle" n="1">
        <head>Paris/ vom 22. Aug.</head><lb/>
        <p>Ohne dem vor diesem gemeldten silbernen Kreutze und Leich-<lb/>
tern/ ist noch nach Straßburg zum Dienst der Haupt-Kir-<lb/>
chen gesandt/ ein gantzes Zubehör von Kirchlichen Kleidern mit<lb/>
Gold und Silber gebordieret/ von grossem Werth und Herlig-<lb/>
keit. Hier werden auch 3 fürtreffliche Carossen vor die Königin<lb/>
von Pohlen gemacht/ welche selbige zu Rom gebrauchen will.<lb/>
An der neuen Compagnie von der Süd See sind 4. Gallee Bu-<lb/>
ben zu dero Dienst gegeben worden: und ist vor einem Monath<lb/>
ein Schiff von Rochelle nach Capo Verde gesandt umb Scla-<lb/>
ven und Verfrischungen einzukauffen und die Esquadre von Msr.<lb/>
Genes alldar abzuwarten/ welche Esquadre nunmehre bald auff<lb/>
der Rheede von Rochelle versamblet seyn wird/ indem man von<lb/>
Dünkirchen Zeitung hat daß die Fregatte N. Dame d&#x2019; Abbeville<lb/>
<fw type="catch" place="bottom">mit</fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[2]/0002] Gräntzen ist die letzte Nachricht _ gewesen/ daß nicht _ Budziack abgegangen/ und der _ Sultan sich an C_ und _ assen/ so zu Hülffe i_ r Vestung sich nach _. Turin/ vom _ Aug. Durch einen von Monsr Dee aus dem Campement von Mon- dovi an unsere Hertzogin gesandten Courrier/ hat man Zeitung be- kommen daß ein gewisser berüchtigter Bandit/ welcher vor einiger Zeit aus hiesiger Gefängnis entflüchtet/ in dem Gebieth Mondovi einen grossen Auffruhr erreget und bey 3000. Mann zusammen ge- bracht/ welcher Haupt er sich erklähret; worauff er bereits unter- schiedliche getödtet welche sich gewegert/ die Waffen vor ihm zu er- greiffen. Indessen sey einigen unserer Soldaten anbefohlen/ ihre Posten zu verlassen/ und sich in das Lager zu begeben. Auff die- se Zeitung hat Ih. Königl. Hoheit also bald den Rath beruffen lassen in welchem beschlossen worden/ Courrierer an die Gou- verneurs disseits des Gebürges abzusenden/ mit Befehl ihre Troup- pen alsobald nach dem Campement von Mondovi unter dem Be- fehl von Monsr. Dee zusammen zuziehen. Der Gouverneur von Pignerol _ geschrieben/ daß die Religionary der Thäler _ n/ Anorogna/ St. Martin/ Bobbio/ etc. sich entschlossen _ was sie haben zuverkauffen und auff bekom- mene Ordre unsers Hertzogs/ sich von dannen zu begeben. Paris/ vom 22. Aug. Ohne dem vor diesem gemeldten silbernen Kreutze und Leich- tern/ ist noch nach Straßburg zum Dienst der Haupt-Kir- chen gesandt/ ein gantzes Zubehör von Kirchlichen Kleidern mit Gold und Silber gebordieret/ von grossem Werth und Herlig- keit. Hier werden auch 3 fürtreffliche Carossen vor die Königin von Pohlen gemacht/ welche selbige zu Rom gebrauchen will. An der neuen Compagnie von der Süd See sind 4. Gallee Bu- ben zu dero Dienst gegeben worden: und ist vor einem Monath ein Schiff von Rochelle nach Capo Verde gesandt umb Scla- ven und Verfrischungen einzukauffen und die Esquadre von Msr. Genes alldar abzuwarten/ welche Esquadre nunmehre bald auff der Rheede von Rochelle versamblet seyn wird/ indem man von Dünkirchen Zeitung hat daß die Fregatte N. Dame d’ Abbeville mit

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Der Erscheinungsort Danzig und der Verlag Simon R… [mehr]

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Michel Lefèvre, Centre de Recherches et d'Etudes Germaniques, Université Paul Valéry Montpellier 3: Bereitstellung der Texttranskription. (2019-06-07T11:14:18Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2019-06-07T11:14:18Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: keine Angabe; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: nur expandiert; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): wie Vorlage; i/j in Fraktur: keine Angabe; I/J in Fraktur: Lautwert transkribiert; Kolumnentitel: keine Angabe; Kustoden: gekennzeichnet; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: wie Vorlage; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert; Vollständigkeit: vollständig erfasst; Zeichensetzung: normalisiert; Zeilenumbrüche markiert: ja;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_postzeitungen0037b_1698
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_postzeitungen0037b_1698/2
Zitationshilfe: Freytags Ordinari Post-Zeitungen. Nr. 37b, Danzig, 1698, S. [2]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_postzeitungen0037b_1698/2>, abgerufen am 12.05.2024.