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Reichardt, Christian: Land- und Garten-Schatzes. Bd. 6. 2. Aufl. Erfurt, 1765.

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schädl. Thieren und Ungeziefer.
werden sie nach verflossener Zeit ausgebrütet, da
man denn in den letzten Tagen öfters darnach se-
hen muß.

Wenn nun die schwarzen Räuplein aus ih-
ren Eyern anfangen herauszukriechen, so ist es ge-
wiß mit grosser Verwunderung zu betrachten, in-
dem aus jedem Eye ein Räuplein hervor komt.
Einige kommen mit dem Kopfe, andere mit den
Beinen, wiederum andere mit halbem Leibe aus
solchen hervorgekrochen, daß in den Löchern der
Eyer alles lebendig ist, und kriechen hernech, wenn
sie heraus sind, auf dem Papiere herum. End-
lich begeben sie sich in der Stuben hin und wieder
an die Wände.

Gewiß, man kan sich hierbey die Auferstehung
der Todten, wie sie in vielen alten Kirchen abge-
mahlet zu finden ist, vorstellen.

Von den Raupen, welche allen Kohl. Gewäch-
sen Schaden thun, habe ich im dritten Theile des
Land- und Garten-Schatzes p. 131.-140.
weitläuftig gehandelt.

§. 43.
Von Regenwürmern.

Daß die Regenwürmer auf den Ländern undRegenwür-
mer thun
grossen
Schaden.

Betten, besonders in den Gärten im Früh-Jahre
grossen Schaden thun, ist ohne Zweifel allen er-
fahrnen Garten- und Acker-Freunden mehr alzu-
wohl bekannt. Denn wenn die jungen aufgegan-
genen Pflänzlein aller Garten-Gewächse in ihre
Blättergen wachsen, so kommen die Regenwür-

mer

ſchaͤdl. Thieren und Ungeziefer.
werden ſie nach verfloſſener Zeit ausgebruͤtet, da
man denn in den letzten Tagen oͤfters darnach ſe-
hen muß.

Wenn nun die ſchwarzen Raͤuplein aus ih-
ren Eyern anfangen herauszukriechen, ſo iſt es ge-
wiß mit groſſer Verwunderung zu betrachten, in-
dem aus jedem Eye ein Raͤuplein hervor komt.
Einige kommen mit dem Kopfe, andere mit den
Beinen, wiederum andere mit halbem Leibe aus
ſolchen hervorgekrochen, daß in den Loͤchern der
Eyer alles lebendig iſt, und kriechen hernech, wenn
ſie heraus ſind, auf dem Papiere herum. End-
lich begeben ſie ſich in der Stuben hin und wieder
an die Waͤnde.

Gewiß, man kan ſich hierbey die Auferſtehung
der Todten, wie ſie in vielen alten Kirchen abge-
mahlet zu finden iſt, vorſtellen.

Von den Raupen, welche allen Kohl. Gewaͤch-
ſen Schaden thun, habe ich im dritten Theile des
Land- und Garten-Schatzes p. 131.-140.
weitlaͤuftig gehandelt.

§. 43.
Von Regenwuͤrmern.

Daß die Regenwuͤrmer auf den Laͤndern undRegenwuͤr-
mer thun
groſſen
Schaden.

Betten, beſonders in den Gaͤrten im Fruͤh-Jahre
groſſen Schaden thun, iſt ohne Zweifel allen er-
fahrnen Garten- und Acker-Freunden mehr alzu-
wohl bekannt. Denn wenn die jungen aufgegan-
genen Pflaͤnzlein aller Garten-Gewaͤchſe in ihre
Blaͤttergen wachſen, ſo kommen die Regenwuͤr-

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[237/0251] ſchaͤdl. Thieren und Ungeziefer. werden ſie nach verfloſſener Zeit ausgebruͤtet, da man denn in den letzten Tagen oͤfters darnach ſe- hen muß. Wenn nun die ſchwarzen Raͤuplein aus ih- ren Eyern anfangen herauszukriechen, ſo iſt es ge- wiß mit groſſer Verwunderung zu betrachten, in- dem aus jedem Eye ein Raͤuplein hervor komt. Einige kommen mit dem Kopfe, andere mit den Beinen, wiederum andere mit halbem Leibe aus ſolchen hervorgekrochen, daß in den Loͤchern der Eyer alles lebendig iſt, und kriechen hernech, wenn ſie heraus ſind, auf dem Papiere herum. End- lich begeben ſie ſich in der Stuben hin und wieder an die Waͤnde. Gewiß, man kan ſich hierbey die Auferſtehung der Todten, wie ſie in vielen alten Kirchen abge- mahlet zu finden iſt, vorſtellen. Von den Raupen, welche allen Kohl. Gewaͤch- ſen Schaden thun, habe ich im dritten Theile des Land- und Garten-Schatzes p. 131.-140. weitlaͤuftig gehandelt. §. 43. Von Regenwuͤrmern. Daß die Regenwuͤrmer auf den Laͤndern und Betten, beſonders in den Gaͤrten im Fruͤh-Jahre groſſen Schaden thun, iſt ohne Zweifel allen er- fahrnen Garten- und Acker-Freunden mehr alzu- wohl bekannt. Denn wenn die jungen aufgegan- genen Pflaͤnzlein aller Garten-Gewaͤchſe in ihre Blaͤttergen wachſen, ſo kommen die Regenwuͤr- mer Regenwuͤr- mer thun groſſen Schaden.

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Zitationshilfe: Reichardt, Christian: Land- und Garten-Schatzes. Bd. 6. 2. Aufl. Erfurt, 1765, S. 237. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/reichart_landschatz06_1755/251>, abgerufen am 26.04.2024.