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Sandrart, Joachim von: ICONOLOGIA DEORUM. Nürnberg, 1680.

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In einer Kürze war der Tempel mit diesen Edlen Kunstgenossen durch und durch also angefüllet: daß ihre Ordnung/ wegen der Menge/ nicht wohl mehr zu unterscheiden war. Weil ich dieses bey mir ohnschwer erachten konte/ triebe mich der Fürwitz hinbey zu schleichen/ und dem Gedränge einzumengen: welches mir auch also glückte/ daß ich/ unerkant/ alles mit ansehen und hören konte. Ich beobachtete nach kurtzen Anwesen/ viererley Opfer-arten: derer die erste im Gold/ die andere in Schrifften/ die dritte in Thieren und die letztere in Blum- und Baum-geschlechten bestunde. Ich vername auch aus dem Gespräche/ welches die Musen mit Teutillis hielten: daß die kluge Schrifften/ von Apollo, dem Golde fürgezogen: diejenige aber/ die nach geilen und schmäh-süchtigen Federn stincken/ an einen unreinen Ort verdammet wurden; wohin man sie/ mit dem Mist der Opfer-thiere zu verwerfen pflege. Wiewol von dieser Preis-würdigen Gesellschafft nie keines einkommen wäre/ welches man den Auswürflingen beygesellen können. Weil der Porfyr-Altar nicht alle Sinn-geburten dieser Kunst-berühmten Opfer-Helden fassen konte: nam sie Mercurius nach und nach hinweg/ und stellete sie/ mit lauter Benennung der Verfassere und des Inhalts/ in richtiger Ordnung/ dem Apollo, auf einer langen Zeder-Tafel/ für. So viel mir mein Gedächtnüs von dem Ausruf der ersten Tracht noch beyträgt/ lautete er also:*

Der unveränderliche hat geopfert die teutsche Ubersetzungen der Auserwehlten Beharrlichkeit/ und den Christlichen Fürsten/ aus Gallischer und Italiänischer Sprache.

Der Kitzliche hat die Musen mit Teutschung der Tugendsamen Frau beehret.

Der Wolgenannte hat Ihm unsere Uranie durch zierliche und wolgegründete [Spaltenumbruch] Beschreibung der Stern-Weisheit verpflichtet.

Der Befreyende hat den Altar mit der Verborgenen Schreib- und Schachspiel-Kunst/ wie auch mit Evangelischer Kirch-Harmonie gezieret.

Der Fütternde hat die Eitelkeit der Welt dem Edlen Kunst-Reich gewidmet.

Der Nachfolgende und Friedenreiche haben den Apollo-Tempel mit dem Kunst-opfer ihrer eigenen Red Zierden beschenket. Der Siegprangende hat ihm nicht nur unsere Thalia/ mit seinen Sing-spielen/ und die Klio mit den Geist-liedern: sondern auch das ganze Kunst-Reich/ mit der unvergleichlichen Aramena und Octavia, verbunden.

Man konte die Freude hierüber aus des Durchleuchtigsten Apollo heitern Blicken warnemen/ welche sich auch mit der Opfer-zahl grösserte: indem Mercurius eine andere Bücher-Schicht auf der Tafel brachte/ von welcher Er also redete:

Der Vielgekörnte hat viel Körner seines Sinnen-Weihrauchs mit ewigem Gerücht-Ruch auf unseren Altar gebracht: indem Er ihn mit dem erlösten Jerusalem / rasenden Roland und vielen Kling- und Kunstgedichten bereichert.

Der Feste hat uns die Rott-Zunft des Catilina und des Malvezzi verfolgten David übergeben.

Der Unverdrossene hat uns den ersten Bericht von diesem lobwürdigsten Orden erstattet.

Der Friedfertige hat uns seine

* V. Der neusprossende Palmen-baum p. 430. u. a. m.
[Spaltenumbruch]

In einer Kürze war der Tempel mit diesen Edlen Kunstgenossen durch und durch also angefüllet: daß ihre Ordnung/ wegen der Menge/ nicht wohl mehr zu unterscheiden war. Weil ich dieses bey mir ohnschwer erachten konte/ triebe mich der Fürwitz hinbey zu schleichen/ und dem Gedränge einzumengen: welches mir auch also glückte/ daß ich/ unerkant/ alles mit ansehen und hören konte. Ich beobachtete nach kurtzen Anwesen/ viererley Opfer-arten: derer die erste im Gold/ die andere in Schrifften/ die dritte in Thieren und die letztere in Blum- und Baum-geschlechten bestunde. Ich vername auch aus dem Gespräche/ welches die Musen mit Teutillis hielten: daß die kluge Schrifften/ von Apollo, dem Golde fürgezogen: diejenige aber/ die nach geilen und schmäh-süchtigen Federn stincken/ an einen unreinen Ort verdammet wurden; wohin man sie/ mit dem Mist der Opfer-thiere zu verwerfen pflege. Wiewol von dieser Preis-würdigen Gesellschafft nie keines einkommen wäre/ welches man den Auswürflingen beygesellen können. Weil der Porfyr-Altar nicht alle Sinn-geburten dieser Kunst-berühmten Opfer-Helden fassen konte: nam sie Mercurius nach und nach hinweg/ und stellete sie/ mit lauter Benennung der Verfassere und des Inhalts/ in richtiger Ordnung/ dem Apollo, auf einer langen Zeder-Tafel/ für. So viel mir mein Gedächtnüs von dem Ausruf der ersten Tracht noch beyträgt/ lautete er also:*

Der unveränderliche hat geopfert die teutsche Ubersetzungen der Auserwehlten Beharrlichkeit/ und den Christlichen Fürsten/ aus Gallischer und Italiänischer Sprache.

Der Kitzliche hat die Musen mit Teutschung der Tugendsamen Frau beehret.

Der Wolgenannte hat Ihm unsere Uranie durch zierliche und wolgegründete [Spaltenumbruch] Beschreibung der Stern-Weisheit verpflichtet.

Der Befreyende hat den Altar mit der Verborgenen Schreib- und Schachspiel-Kunst/ wie auch mit Evangelischer Kirch-Harmonie gezieret.

Der Fütternde hat die Eitelkeit der Welt dem Edlen Kunst-Reich gewidmet.

Der Nachfolgende und Friedenreiche haben den Apollo-Tempel mit dem Kunst-opfer ihrer eigenen Red Zierden beschenket. Der Siegprangende hat ihm nicht nur unsere Thalia/ mit seinen Sing-spielen/ und die Klio mit den Geist-liedern: sondern auch das ganze Kunst-Reich/ mit der unvergleichlichen Aramena und Octavia, verbunden.

Man konte die Freude hierüber aus des Durchleuchtigsten Apollo heitern Blicken warnemen/ welche sich auch mit der Opfer-zahl grösserte: indem Mercurius eine andere Bücher-Schicht auf der Tafel brachte/ von welcher Er also redete:

Der Vielgekörnte hat viel Körner seines Sinnen-Weihrauchs mit ewigem Gerücht-Ruch auf unseren Altar gebracht: indem Er ihn mit dem erlösten Jerusalem / rasenden Roland und vielen Kling- und Kunstgedichten bereichert.

Der Feste hat uns die Rott-Zunft des Catilina und des Malvezzi verfolgten David übergeben.

Der Unverdrossene hat uns den ersten Bericht von diesem lobwürdigsten Orden erstattet.

Der Friedfertige hat uns seine

* V. Der neusprossende Palmen-baum p. 430. u. a. m.
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[TA 1680, Iconologia Deorum, Ehren-Preiß [XII]/0030] In einer Kürze war der Tempel mit diesen Edlen Kunstgenossen durch und durch also angefüllet: daß ihre Ordnung/ wegen der Menge/ nicht wohl mehr zu unterscheiden war. Weil ich dieses bey mir ohnschwer erachten konte/ triebe mich der Fürwitz hinbey zu schleichen/ und dem Gedränge einzumengen: welches mir auch also glückte/ daß ich/ unerkant/ alles mit ansehen und hören konte. Ich beobachtete nach kurtzen Anwesen/ viererley Opfer-arten: derer die erste im Gold/ die andere in Schrifften/ die dritte in Thieren und die letztere in Blum- und Baum-geschlechten bestunde. Ich vername auch aus dem Gespräche/ welches die Musen mit Teutillis hielten: daß die kluge Schrifften/ von Apollo, dem Golde fürgezogen: diejenige aber/ die nach geilen und schmäh-süchtigen Federn stincken/ an einen unreinen Ort verdammet wurden; wohin man sie/ mit dem Mist der Opfer-thiere zu verwerfen pflege. Wiewol von dieser Preis-würdigen Gesellschafft nie keines einkommen wäre/ welches man den Auswürflingen beygesellen können. Weil der Porfyr-Altar nicht alle Sinn-geburten dieser Kunst-berühmten Opfer-Helden fassen konte: nam sie Mercurius nach und nach hinweg/ und stellete sie/ mit lauter Benennung der Verfassere und des Inhalts/ in richtiger Ordnung/ dem Apollo, auf einer langen Zeder- Tafel/ für. So viel mir mein Gedächtnüs von dem Ausruf der ersten Tracht noch beyträgt/ lautete er also: * Der unveränderliche hat geopfert die teutsche Ubersetzungen der Auserwehlten Beharrlichkeit/ und den Christlichen Fürsten/ aus Gallischer und Italiänischer Sprache. Der Kitzliche hat die Musen mit Teutschung der Tugendsamen Frau beehret. Der Wolgenannte hat Ihm unsere Uranie durch zierliche und wolgegründete Beschreibung der Stern-Weisheit verpflichtet. Der Befreyende hat den Altar mit der Verborgenen Schreib- und Schachspiel-Kunst/ wie auch mit Evangelischer Kirch-Harmonie gezieret. Der Fütternde hat die Eitelkeit der Welt dem Edlen Kunst-Reich gewidmet. Der Nachfolgende und Friedenreiche haben den Apollo-Tempel mit dem Kunst-opfer ihrer eigenen Red Zierden beschenket. Der Siegprangende hat ihm nicht nur unsere Thalia/ mit seinen Sing-spielen/ und die Klio mit den Geist-liedern: sondern auch das ganze Kunst-Reich/ mit der unvergleichlichen Aramena und Octavia, verbunden. Man konte die Freude hierüber aus des Durchleuchtigsten Apollo heitern Blicken warnemen/ welche sich auch mit der Opfer-zahl grösserte: indem Mercurius eine andere Bücher-Schicht auf der Tafel brachte/ von welcher Er also redete: Der Vielgekörnte hat viel Körner seines Sinnen-Weihrauchs mit ewigem Gerücht-Ruch auf unseren Altar gebracht: indem Er ihn mit dem erlösten Jerusalem / rasenden Roland und vielen Kling-und Kunstgedichten bereichert. Der Feste hat uns die Rott-Zunft des Catilina und des Malvezzi verfolgten David übergeben. Der Unverdrossene hat uns den ersten Bericht von diesem lobwürdigsten Orden erstattet. Der Friedfertige hat uns seine * V. Der neusprossende Palmen-baum p. 430. u. a. m.

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Zitationshilfe: Sandrart, Joachim von: ICONOLOGIA DEORUM. Nürnberg, 1680, S. TA 1680, Iconologia Deorum, Ehren-Preiß [XII]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sandrart_iconologia_1680/30>, abgerufen am 26.04.2024.