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Sattler, Basilius: Predigt/ Gethan bey dem Begrebnuß der ... Frawen/ Dorothea vom Lah/ [...]. Wolfenbüttel, 1611.

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wir nicht mit der Welt verdampt werden / als wolt er sagen / wiewol GOtt in dem er vns also heimsuchet / sein gerechtes Gericht wieder die Sünde sehen lesset / so ist er doch nicht darnach auß / das er vns verderbe vnd verdamme / denn wenn er des Sinnes were / dürffte er nicht lange zumachen / sondern könte baldt dazu kommen / sondern er hawet vns gleich als ein Vater seine Kinder mit der Ruten / auff das wir nicht sicher dahin gehen / vnd mit den Vnbußfertigen vnd Gottlosen dem Teuffel zu theil / vnd ewig verdampt werden / sondern Buß thun vnd sehlig werden.

Dieweil aber dieses Gottes Worte sindt / wie Paulus Rom. 5. spricht: Ich durste nicht etwas reden / wo es nicht Christus durch mich wirckete. Vnd man sagt / wie man sonst / grosser Herrn Brieff wol zweymal lieset / müssen wir dieselbe etwas besser erwegen / damit wir sie auch desto besser vns zu Nutz machen können.

1. Wollen derwegen erstlich betrachten / warumb Paulus so ein starck Wort brauche / das wir gerichtet werden.

2. Zum andern / warumb er bey der Straff der Corinther des HERrn gedencke.

3. Zum dritten / was das Wortzüchtigen auff sich habe.

4. Zum vierden / wie Gott im straffen dahin sehe / das wir nicht verdammet werden.

GOtt gebe vns dazu seine Gnade / das wir Pauli Meynung recht einnehmen / vnd sehliglich gebrauchen.

Das Erste.

VOn der Plag vnnd Kranckheit der Corinther / braucht Paulus eben ein starckes Wort / sie werden gerichtet / damit er jhnen ein Nachdencken machen wil / das sie es nichtwol außgerichtet / sondern gesündiget haben / vnd das Gott solches nichtlasse also hingehen / vnd darüber herfahre mit leich-

wir nicht mit der Welt verdampt werden / als wolt er sagen / wiewol GOtt in dem er vns also heimsuchet / sein gerechtes Gericht wieder die Sünde sehen lesset / so ist er doch nicht darnach auß / das er vns verderbe vnd verdamme / denn wenn er des Sinnes were / dürffte er nicht lange zumachen / sondern könte baldt dazu kommen / sondern er hawet vns gleich als ein Vater seine Kinder mit der Ruten / auff das wir nicht sicher dahin gehen / vnd mit den Vnbußfertigen vnd Gottlosen dem Teuffel zu theil / vnd ewig verdampt werden / sondern Buß thun vnd sehlig werden.

Dieweil aber dieses Gottes Worte sindt / wie Paulus Rom. 5. spricht: Ich durste nicht etwas reden / wo es nicht Christus durch mich wirckete. Vnd man sagt / wie man sonst / grosser Herrn Brieff wol zweymal lieset / müssen wir dieselbe etwas besser erwegen / damit wir sie auch desto besser vns zu Nutz machen können.

1. Wollen derwegen erstlich betrachten / warumb Paulus so ein starck Wort brauche / das wir gerichtet werden.

2. Zum andern / warumb er bey der Straff der Corinther des HERrn gedencke.

3. Zum dritten / was das Wortzüchtigen auff sich habe.

4. Zum vierden / wie Gott im straffen dahin sehe / das wir nicht verdammet werden.

GOtt gebe vns dazu seine Gnade / das wir Pauli Meynung recht einnehmen / vnd sehliglich gebrauchen.

Das Erste.

VOn der Plag vnnd Kranckheit der Corinther / braucht Paulus eben ein starckes Wort / sie werden gerichtet / damit er jhnen ein Nachdencken machen wil / das sie es nichtwol außgerichtet / sondern gesündiget haben / vnd das Gott solches nichtlasse also hingehen / vnd darüber herfahre mit leich-

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        <p>1. Wollen derwegen erstlich betrachten / warumb Paulus so ein starck Wort brauche                      / das wir gerichtet werden.</p>
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[0005] wir nicht mit der Welt verdampt werden / als wolt er sagen / wiewol GOtt in dem er vns also heimsuchet / sein gerechtes Gericht wieder die Sünde sehen lesset / so ist er doch nicht darnach auß / das er vns verderbe vnd verdamme / denn wenn er des Sinnes were / dürffte er nicht lange zumachen / sondern könte baldt dazu kommen / sondern er hawet vns gleich als ein Vater seine Kinder mit der Ruten / auff das wir nicht sicher dahin gehen / vnd mit den Vnbußfertigen vnd Gottlosen dem Teuffel zu theil / vnd ewig verdampt werden / sondern Buß thun vnd sehlig werden. Dieweil aber dieses Gottes Worte sindt / wie Paulus Rom. 5. spricht: Ich durste nicht etwas reden / wo es nicht Christus durch mich wirckete. Vnd man sagt / wie man sonst / grosser Herrn Brieff wol zweymal lieset / müssen wir dieselbe etwas besser erwegen / damit wir sie auch desto besser vns zu Nutz machen können. 1. Wollen derwegen erstlich betrachten / warumb Paulus so ein starck Wort brauche / das wir gerichtet werden. 2. Zum andern / warumb er bey der Straff der Corinther des HERrn gedencke. 3. Zum dritten / was das Wortzüchtigen auff sich habe. 4. Zum vierden / wie Gott im straffen dahin sehe / das wir nicht verdammet werden. GOtt gebe vns dazu seine Gnade / das wir Pauli Meynung recht einnehmen / vnd sehliglich gebrauchen. Das Erste. VOn der Plag vnnd Kranckheit der Corinther / braucht Paulus eben ein starckes Wort / sie werden gerichtet / damit er jhnen ein Nachdencken machen wil / das sie es nichtwol außgerichtet / sondern gesündiget haben / vnd das Gott solches nichtlasse also hingehen / vnd darüber herfahre mit leich-

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Zitationshilfe: Sattler, Basilius: Predigt/ Gethan bey dem Begrebnuß der ... Frawen/ Dorothea vom Lah/ [...]. Wolfenbüttel, 1611, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sattler_predigt_1611/5>, abgerufen am 26.04.2024.