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Schlegel, Friedrich von: Ueber die Sprache und Weisheit der Indier. Heidelberg, 1808.

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Den Affenfürst, 4) deß Blick tödtet, grüß ich, der
Lonka Schrecken gab!

Siegreich ist des Stamms von Bhrigu 5) Zier, der
Dichter Erster und Fürst der Priester, Valmiki,
Der in reizende Verse gebunden, bildete des Rama-
yonon's Werk hier;
Wo aller Pflichten Lehre, wo zu lesen Heldenfreundschaft,
wo vollständig ganz des Lehrers Amt,
Wo was Valmiki, der herrlichen Dichter herrlich-
ster, in dem Ramayons Lied redete,
welches Schöne ist da nicht? 6)
4) Honuman, der Kampfgenosse des gleich dem Bakchus von
halbthierischen Naturen wunderbar umgebenen Ramo. Ein
Bildniß des Honuman findet sich unter den Figuren zu
Maiers mytholog. Wörterbuch B. 2. Taf. 4.
5) Bhrigu, einer der zehn großen Rishis oder heiligen Alt-
väter und Weisen der Urwelt, wird hier als Stammvater
des Dichters Valmiki genannt.
6) In den letzten Versen, so wie in dem ersten Distichon die-
ser Anrufung folgte ich dem rhythmischen Gange der Ur-
schrift so gut als es möglich war, da das Schema mir
weiter nicht vorgekommen ist, einiges auch ganz unregel-
mäßig scheint.
Den Affenfürſt, 4) deß Blick tödtet, grüß ich, der
Lonka Schrecken gab!

Siegreich iſt des Stamms von Bhrigu 5) Zier, der
Dichter Erſter und Fürſt der Prieſter, Valmīki,
Der in reizende Verſe gebunden, bildete des Rama-
yonon’s Werk hier;
Wo aller Pflichten Lehre, wo zu leſen Heldenfreundſchaft,
wo vollſtändig ganz des Lehrers Amt,
Wo was Valmīki, der herrlichen Dichter herrlich-
ſter, in dem Ramayons Lied redete,
welches Schöne iſt da nicht? 6)
4) Honuman, der Kampfgenoſſe des gleich dem Bakchus von
halbthieriſchen Naturen wunderbar umgebenen Ramo. Ein
Bildniß des Honuman findet ſich unter den Figuren zu
Maiers mytholog. Wörterbuch B. 2. Taf. 4.
5) Bhrigu, einer der zehn großen Riſhis oder heiligen Alt-
väter und Weiſen der Urwelt, wird hier als Stammvater
des Dichters Valmiki genannt.
6) In den letzten Verſen, ſo wie in dem erſten Diſtichon die-
ſer Anrufung folgte ich dem rhythmiſchen Gange der Ur-
ſchrift ſo gut als es möglich war, da das Schema mir
weiter nicht vorgekommen iſt, einiges auch ganz unregel-
mäßig ſcheint.
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[235/0254] Den Affenfürſt, 4) deß Blick tödtet, grüß ich, der Lonka Schrecken gab! Siegreich iſt des Stamms von Bhrigu 5) Zier, der Dichter Erſter und Fürſt der Prieſter, Valmīki, Der in reizende Verſe gebunden, bildete des Rama- yonon’s Werk hier; Wo aller Pflichten Lehre, wo zu leſen Heldenfreundſchaft, wo vollſtändig ganz des Lehrers Amt, Wo was Valmīki, der herrlichen Dichter herrlich- ſter, in dem Ramayons Lied redete, welches Schöne iſt da nicht? 6) 4) Honuman, der Kampfgenoſſe des gleich dem Bakchus von halbthieriſchen Naturen wunderbar umgebenen Ramo. Ein Bildniß des Honuman findet ſich unter den Figuren zu Maiers mytholog. Wörterbuch B. 2. Taf. 4. 5) Bhrigu, einer der zehn großen Riſhis oder heiligen Alt- väter und Weiſen der Urwelt, wird hier als Stammvater des Dichters Valmiki genannt. 6) In den letzten Verſen, ſo wie in dem erſten Diſtichon die- ſer Anrufung folgte ich dem rhythmiſchen Gange der Ur- ſchrift ſo gut als es möglich war, da das Schema mir weiter nicht vorgekommen iſt, einiges auch ganz unregel- mäßig ſcheint.

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Zitationshilfe: Schlegel, Friedrich von: Ueber die Sprache und Weisheit der Indier. Heidelberg, 1808, S. 235. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schlegel_indier_1808/254>, abgerufen am 26.04.2024.